Sowjetrutzland verzichtet auf Konstantinopel.

Riga. 21. Juli. Die Anatolische Telegraphen-Agen- lur m.ldet über Moskau die Ueberreichung des Beglau- bigungsjchrciben des sowjetrussischen Gesandten "caza^ renius am 28. Juni au Kemal Pascha rn Umgora. seiner Ansprache siihrte Nazarenius aus: Das Bestreben Rußlands, aus der Hagia Sofia in Kmytantttwpel das Kreuz auszurichten, war keineswegs der -Wulffch de.' rus­sischen Volks. Rußland sei der natürüche Verbündete der nationalen Türkei geworden. Kemal Pascha dankte rN seiner Antwort sür den entschieden ausgesprochenen sowset- russischen Willen, die rechtlichen Forderungen der Türkei voll zu unterstützen.

Um das deutsche Guthabe« i» Amerika.

Neuhork, 21. Juli. DemHerald" zusolge hat das Bundesgericht die Klage gegen die in der Union beschlag­nahmten deutschen Guthaben sür zulässig erklärt für den Fall, daß die deutschen Guthaben vom Staat sreig.'geben werdn

Eine uufiuuige Maßregel.

Darmstadt, 21. Juli. Der neue, auf Befehl der Rheinlandskommission eingesührte Fahrplan, nach dem alle Züge an den Nebergangsstationen vom besetzten ins unbesetzte Gebiet 20 Minuten Wartezeit zur Zollrevision einhalten müssen, hat auf starkbelegten Strecken den Ver­kehr sehr gefährdet. Die Maßregel ist unsinnig und zweck­los und bringt keine nennenswerten Mehreinnnahmen. Die Handelskammern Frankfurt-Hanau haben beim Reichsverkchrsminister Widerspruch erhoben.

Russische Bestellungen in Kanada.

London, 21. Juli. Nach einer Meldung an-? Mon­treal hat die Sowjetregierung bei einer kanadischen Firma 800 Tankwagen mit 5000 Tonnen bestellt. Der Wert beträgt 2 Millionen Dollar. Die Wagen sind dazu bestimmt, Oel aus dem Kaukasus nach den Schwarzen Meerhäsen zu befördern.

Landtag.

Stuttgart, 20. Juli.

(82. Sitzung.) In einer zweieinhalbstündigen Sit­zung des Landtags wurden am Mittwoch zunächst 8 Kleine Anfragen vom Ministertisch aus beantwortet. Ailf Anfrage Schüler (USP.) erklärte der Finanz­minister, daß die Gehaltseinweisungen der Beamten so rasch als möglich durchgeführt würden und im Lauf dieses und des nächsten Monats beendigt seien.

Staatspräsident Dr. Hieber erklärt aus die Anfrage Vickes (DVP.) über die deutsche Gegenliste: Die Reichs- rcgierung hat im Reichstag auf eine Anfrage des Abg. Schultz (Bromberg) eine Antwort gegeben, die u. a. besagt:Das Material über völkerrechtswidrige Handlungen der Gegner ist während des Kriegs im Preuß. Kriegsministerium gesammelt und späterhin durch Aussagen heimgekehrter deutscher Kriegsgefange­ner ergänzt worden. Diese Sammlung hat den Cha­rakter eines Archivs und ist in dieser Form nicht zur Veröffentlichung geeignet. Zur Mitteilung an die früheren Feinde und zur Veröffentlichung sind als­dann die zweifellos festgestellten Fälle von Aechtsver- letzungen in einer Liste zusammengestellt worden. De« erste Teil der Liste liegt gedruckt vor, der zweite Teil ist in Arbeit. Außerdem wird eine weitere Veröffent­lichung vorbereitet, in der die schwersten Fälle vereinigt werden." Die Anfrage des Abg. Bickes habe ich als­bald der Reichsregierung mitgeteilt mit dem Ersuchen, mich zu ihrer Beantwortung in den Stand zu setzen. Der Reichsminister des Auswärtigen hat darauf mit­geteilt, daß die Reichsregierung an ihren Bedenken

senyalte. Die württ. StaatSregieruug hält aver me gegen die Veröffentlichung der Liste geltend gemachten Bedenken «icht für begründet; sie wird bei der Reichs- regierung mit allem Nachdruck für sofortige Veröffent­lichung der Liste eintreten. (Bravo!)

Das Gesetz über die Aufhebung des Strasaustalteu- kollegiums wurde ohne Aussprache einstimmig verab­schiedet, das über Aufhebung der Fideikommisse einem besonderen Ausschuß zur Beratung überwiesen. Das Gesetz über die Ruhegehattsbezüge der nrchtwreder- gewählten Ortsvorsteher wurde durch den Berichterstat- ter Winker (SO und Minister Graf warm befürwortet und nur von den Unabhängigen durch Reeder bekämpft. Das Gesetz wurde gegen die USP. angenommen und sofort in Wirksamkeit gesetzt. Schluß Uhr.

Aus Stadl und Land.

Alttnrtei«. 81. Juli 1»81.

Theater ! (Gastspiel der Süddeutschen Einakter-Bühne.) ES wird uns geschrieben: Am Samstag, den 83. Juli, abends V-9 Uhr werden ehemalige Mitglieder des Stadt­theaters Heilbronn in der Sommerhalle der Bahnhofrestau­ration drei reizende »Einakter* zur Aufführung bringen. ES kann dieser »Lustspiel-Abend* jedermann aufs Beste em­pfohlen werden: Freunde gesunden Humors werden sicher auf ihre Kosten kommen und hochbefriedigt das Theater ver­lassen eingedenk folgenden Mottos:

»Denn wie die Zukunft sich auch mag gestalten.

Man soll doch stets auf die Gesundheit halten.

Und man kann wirklich nichts Gesünderes machen.

Als ab und zu sich einmal krank zu lachen*.

Die Ortsklassen in Stadt und Land. Man schreibt uns: Wenn einer von derProvinz" heute einen Blick tn eine Großstadtzeitung mit ihren verlockenden An­zeigen von Warenanpreisungen, Ausverkäufen und an­deren Wunderdingen wirft, so möchte er den Groß­städter beneiden, um all das, was dieser so bequem haben kann. Und die Preise? Nun die sind nach den Anzeigen nicht um so viel teurer, daß man es verstehen könnte, wieso es nötig wurde, die beamteten Reichsbürger hinsichtlich des Diensteinkommens in 5 Hauptklassen einzuteilen. Welche Mehrausgaben dem Provinzler" durch Reisen, Porto und andere Not­wendigkeiten, die dem Großstädter erspart bleiben, er­wachsen, wie sich z. B. die Beschaffung von Kohlen usw. in den kleinen und kleinsten Orten durch hohe Fracht­kosten verteuert, davon haben wohl nur die wenig­sten einen Begriff, die au dem Ortslexikon Mitarbeiten. Keinesfalls ist eine Abstufung in 5 Klassen zu recht- fertigen und eine Minderung der Zahl der Ortsklassen ist keine unbillige Forderung.

Eine Mittelernte. Das Reichsernährungsministe- rium sieht sich veranlaßt, davor zu warnen, durch über­triebene Berichte einiger Großstadtblütter überaußer­ordentlich große Ernteerträge" zu weitgehenden Hoff­nungen sich hinzugeben. Soweit man in der jetzigen Zeit, in der noch der größte Teil der Ernte auf dem Halm steht und das bereits geerntete Getreide nur zu einem sehr geringen Teil ausgedroschen ist, überhaupt ein Urteil fällen kann, wird die Ernte in einem Teil Deutschlands, der genügend Niederschläge zur rechten Zeit erhalten hat, durchaus befriedigende Ergebnisse haben. Dagegen lauten aus jenen Gegenden, wo der Regen gefehlt hat, die Nachrichten über die Getreide- I ernte recht ungünstig. Im ganzen wird man kaum an- ! nehmen dürfen, daß der Ernteertrag im Durchschnitt ! über den einer Mitte^ernte erheblich hinausgeht.

Der Doppelgänger.

Roman von H. Hill.

(89) (Nachdruck verboten.)

Sie stagre nach Ser Schiffseignerin,' sagte der junge Mensch.Wünschen Sie, sie zu empfangen?'

»Es ist vermutlich wegen einer Sammlung zu wohl­tätigen Zwecken?' fragte Tante Anna mißtrauisch. Und der Steward, der kein anderer rvar als Wolters, erwiderte mit einem etwas zweideutigem Lächeln:

»Ich glaube nicht, gnädige Frau, daß dies der eigentlich» Zweck ihres Erscheinens ist.'

»Nun, so lassen Sie sie in Gottes Namen kommen.'

Wolters ging, Tante Anna, die kein sonderlich gutes Gedächtnis sür die Gesichter von Domestiken hatte, hatte in ihm den ehemaligen Liftjungen aus dem Hotel nicht wiedev­erkannt, um so weniger, als Wolters mit großer Geschicklichkeit einiges dazu getan hatte, sein Aeußeres zu verändern. Er war erst in London an Bord der Jacht gekommen und Hwar infolge eines Wunsches, den Hertha dem Detektiv aus­gesprochen hatte. Die letzten Ereignisse in Schlachtensee hatten ihre kaum eingeschläferte Furcht vor den Amerikanern wieder derartig wachgerusen, daß es ihr ein Bedürfnis ge­wesen war, einen zuverlässigen und wachsamen Menschen uni sich zu haben. Aber sie hatte sich weislich gehütet, Burkhardt etwas davon zu sagen, da sie fürchtete, üaß er den Abgesandten Bernardis wieder fortschicken würde, wenn er über seinen Charakter und über den Zweck seinesHierseins unterrichtet wurde.

Eine jüngere weibliche Person in der Tracht einer Nonne erschien wenige Augenblicke später in der Tür der Cajüte. Tante Annas Besorgnis, daß es auf ihren Geldbeutel abge­sehen sei, erwies sich nun doch als berechtigt, denn mit sanfter Stimme bat die Ordensschwester um eine milde Gabe für di« bedürftigen Carmeliterinnen auf der Insel Wight.

Für einen Steward war es jedenfalls ein etwas sonder­bares Benehmen, daß Wolters, der die Nonne eingeführt Karre, den Sckiffssalon nicht verließ, sondern beharrlich in der

Nähe der Tür" stehen blieb, keinen Blick von der frommen Besucherin verwendend.

Tante Anna zog ihr Portemonnaie aus der Tasche, um der Bittstellerin ein Goldstück einzuhändigen, aber die Nonne sagle mit einem Kopfschütteln:

»Nein, meine verehrte Dame so war es nicht gemeint.'

Und als Tante Anna sie verwundert ansah, fuhr sie in ihrenr milden Tone fort:

Ich weiß, daß ich mich einer Dame von großem Reich, tum und mildtätigem Herzen gegenüber befinde. Und diese Gewißheit hat mich mit der zuversichtlichen Hoffnung erfüllt, daß ich für die armen Carmeliterinnen auf eine erhebliche Summe würde rechnen dürfen. Um bloße Alniosen, meine verehrte gnädige Frau, pflegen wir nicht zu betteln.'

Tante Anna fühlte sich beinahe beschämt.

»Es tut mir sehr leid,' sagte sie,daß Sie sich dann für den Augenblick vergebens bemüht haben. Ich bin nicht die Besitzerin dieses Schiffes, sondern nur eine nahe Verwandte der Dame, die dasselbe gemietet hat, und ich besitze keine Vollmacht, um im Namen meiner Nichte größere Beträge anzuweisen.'

Die Nonne sah so niedergeschlagen aus, als würde ihr durch diese Antwort eine große Enttäuschung bereitet, und die alte Dame fühlte sich veranlaßt, hinzuzufügen:

Meine Nichte wird in längstens zwei Stunden wieder an Bord sein. Wenn Sie also auf sie warten oder in der angegebenen Zeit noch einmal vorsprechen wollten-'

»Das ist leider unmöglich. Ich muß London schon in einer Stunde verlassen. Aber wenn Sie die Güte hätten, mir mitzuteilen, wohin das Schiff von hier aus fährt, so würde ich dadurch die Möglichkeit gewinnen, mich brieflich an die Dame zu wenden. Es wäre für mich wirklich von der äußersten Wichtigkeit.'

Dann kann ich Ihnen nur empfehlen, Ihr Schreiben postlagernd Gibraltar zu adressieren. Wir beabsichtigen, eine Mittelmeerfahrt zu machen, und werden sicherlich Gibraltar passieren.'

Die Nonne sprach anscheinend erfreut ihren Dank für die erhaltene Auskunft aus und verabschiedete sich von der alten Dame. Der zornige Blick aber, den sie im Hinausgehen auf Wolters warf, hatte durchaus nichts von christlicher Demut und selbstloser Nächstenliebe.

Tante Anna hatte die Höflichkeit gegen die Besucherin 1a «eit getrieben, sie bis zur Tür ,u geleite». Und diesen

Die Arzreimittelschränke in den Gemeinden. Der Württ. Krankenkassenverband Kat infolge Kündigung des Apothekervertrags vor einiger Zeit bei den Ge­meinden des Landes die Einführung von Arzneimit­telschränken angeregt. Der Württ. Gemeindetag hat jedoch beschlossen, von der weiteren Verfolgung der Sa­che abzusehen, da dauernde Ersparnisse nicht erwartet werden können und die Verwaltung der Arzneimittel» schränke ziemlich umständlich sei.

Ein Koalitionsverbot des Reichswehrminifters. Das Reiswehrministerium hat eine Verfügung er­lassen, wonach es den Angehörigen der Reichswehr verboten ist, dem Reichswirtschaftsverband deutscher der­zeitiger und ehemaliger Berufssoldaten und dem Deut­schen Offiziersbund anzugehören.

Verpackung von Beerenpakete». Die in der jet­zigen Einmachzeit zur Versendung gelangenden Pa­kete mit Beeren verursachen der Postverwaltung in zahlreichen Fällen unliebsame Weiterungen und Ersatz­leistungen, weil durch die während der Postbeförderung häufig abgesetzten Flüssigkeiten andere Postpakete be­schädigt werden. Der Reichspostminister hat deshalb für Pakete mit Beeren fortan eine Verpackung in Holzkisten oder engmaschigen Körben, für Pakete mit Heidelbeeren eine Verpackung tn Blechgefäßen (Kü­beln usw.) borgeschrieben. In Pappschachteln verpackt« Beerenpakete werden nicht mehr zur Postbefördcrnng anaenommen.

' Nagold, 81. Juli. (Diebereien.) In den letzten Näch­ten wurden hier wiederholt DiebstahlSvrrsuche gemacht u. in Häuser eingedrungen. In der Köhlerei gelang der Besuch. Es wurden dort Lebensmittel «nd Kleidungsstücke erbeutet.

* GSttelfinge», 19. Juli. (Rasthaus.) Der Touristen- verein »Die Naturfreunde*, Ortsgruppe Gaggenau, hat das sogenannte »SedanSfrieder'sche" Häuschen an dem Straßen- krenz Hochdorf-Göttelfiagen erworben und will dasselbe seinen Mitgliedern als Rast- und ErholungShauS zuführen. Das etwas abseits, direkt am Wald gelegene Häuschen eignet sich für derartige Zwecke iehr gut. Das HauS wird jetzt seinem künftigen Zweck dienstbar gemacht und ein Schlafsaal für ca. 40 Personen eingerichtet.

Fre«Se»stadt, 30. Juli. (Corr.) Für die Volkrschüln reihten sich an daS Kinderfest zwei schulfreie Tage zur Ausnützung der z iemli ch ergiebigen Heidelbeer- ernte. Wir stehen hier in Freudenstadt in einer großen Kunstwoche: Letzten Sonntag nachmittag gab der Musik, verein Nagold hier eine Wiederholung seine» einstudierten Werks Haydns Schöpfung und war hiebei unsere ev. Stadtkirche bis auf den letzten Platz besetzt. Am Abend wurde im Kurtheater die Operette »Das Schwarzwald­mädel* von A. Neidhart bei völlig ausverkauftem Hause gegeben und auch die gestrige 3. Ausführung fand wieder­um ein volles Haus. Nächsten Samstag findet ein Ko n - zert des Gesangvereins Frohfinn-Schwenningen statt.

* Freudenstadt, 31. Juli. (Preisabschlag in Fleisch.) Die hiesige Metzgerinnung gibt einen Preisabschlag des Flei­scher bekannt; bei Ochsenfleisch 1 Mk., bei Kalb- und Kuh-

> fleisch 3 Mk. pro Pfund. Wahrscheinlich wird in nächster Zeit noch ein weiterer Preisrückgang erfolgen. Da die große Dürre die Ursache ist, liegt leider kein Grund vor, sich über die Verbilligung zu freuen, denn wir werden dieselbe später büßen müssen.

* Od»rnd«rs, 17. Juli. Demnächst werden hier im gan­zen 87 Wohnhäuser erstellt, darunter 4 für die Landesbau- genoffenschaft der Eisenbahnbeamten. Der größte Teil der Häuser (13) wird an der Pfaffenhalde, an den östlichen Aus­läufer der Stadt, der andere (12) an der Dieselhalde an dem unmittelbaren Eintritt in den Wald von der Mauserstraße aus, eine weitere Abteilung an den Berghängen der Schram­berger St-aße errichtet.-

Augenblick benutzte Wolters, um den Stuhl, auf welchem di» Nonne gesessen, und den Tisch, der sich zwischen ihr und der alten Dame befunden, einer ebenso raschen als gründlichen Untersuchung zu unterziehen, wie wenn er nicht frei wäre von der Befürchtung, die Ordensschwester könnte da eine kleine Höllenmaschine oder sonst einen gefährlichen Gegenstand zurück- gelassen haben.

Da er aber nichts Verdächtiges entdecken konnte, verließ auch er die Kabme und begab sich an Deck, um die Nonne in einem Boote wieder dem Lande zufahren zu sehen.

Als zwei Stunden später Burkhardt und seine glück­strahlende junge Gattin von ihrem Ausfluge zurückkehrten, flüsterte Wolters, während er Hertha beim Besteige» der Fallreepstreppe behilflich war, der jungen Frau zu:

»Berthe Roumier ist in Ihrer Abwesenheit in der Ver- kleidung einer Nonne an Bord gewesen und hat mit Ihrer Tante gesprochen.'

Hertha erschrak, aber sie wußte sich zu beherrschen «nd gab chm nur durch ein kurzes Kopfnicken zu erkennen, daß sie ihn verstanden habe. Burkhardt sollte ja nichts von ihren heimlichen Beziehungen zu Wolters ahnen. Davon, daß ihn« der junge Mensch längst als ein Angestellter Bernardis be» rannt war, konnte sie, die ihn noch immer für Paul vo« Randow hielt, natürlich nichts wissen. Woffgang aber hatte selbstverständlich die allerrriftigsten Gründe, nichts davon z« verraten, daß er in dem angeblichen Steward den jungen Mann wiedererkannt habe, der ihn seinerzeit in Herthas Auf­träge aus dem Menschengewühl der Friedrichstraße aufgelese« hatte. Aber die Erkenntnis, daß Bernardi wieder seine Hand im Spiele habe, machte ihm «ine Aussprache um H«tha, nach der er sich unter dem immer peinlicher werdende« Druck der großen Lüge doch von ganzem Herzen sehnte, vor­derhand nur noch schwieriger wenn nicht völlig unmöglich.

Das junge Ehepaar stieg in die Kajüte hinab und Marie folgte ihnen mit einigen Paketen, die in London eingekaufte Gegenstände enthielten.

Herzlich begrüßte Hertha ihre Tante und fragte sie mit erheuchelter Unbefangenheit, ob sich in ihrer Abwesenheit irgend etwas zugetragen habe.

Fortsetzung io-gl.