Ein Verinittluugsgesuch Konstantinopels.
London, 4. Juli. Nach Meldungen aus Konstan- tinopel hat die Pforte die Verbündeten um ihre Ver-, mittlung gebeten, damit eine förmliche Kriegserklärung Griechenlands an die Türkei vermieden werden könne. -A Aus Athen wird gemeldet, daß unvorhergesehene Um-? Mnde die Abfahrt des Königs an die Front um einige Tage verschoben haben, ohne daß jedoch irgend etwas an den Plänen des Generalstabchcfs geändert wurde. Nachrichten aus Anatolien zufolge soll in Koma ein kemalistischer Aufstand ausaebrochen sein. ^ Reichsminister Grüner in München.
München, 4. Juli. Reichsverkehrsminister Grüner ist heute in München eingetroffen. Er begab sich vormittags nach dem Ausstellungspark, um der Tagung des Zentralvereins für deutsche Binnenschiffahrt in Verbindung mit dem Main-Donau-Stromverband und den: deutsch-österreichischen-ungarischen-schweizerischen Verband für Binnenschiffahrt beizuwohnen, zu der sich eine große Anzahl Teilnehmer aus dem Reich und der diesem Verband angehörenden genannten ausländischen Staaten eingcfunden hatten. Von der bayrischen Staatsregierung waren erschienen Ministerpräsident Dr. v. Kahr, Staatssekretär Sch weh er, Handelsminister Hamm. Den Vorsitz der heutigen Tagung führte der stellvertretende Vorsitzende des Zentralvereins, Kommerzienrat Gustav Stinnes. Nachdem sich in begrüßenden Worten zunächst Ministerpräsident Dr. v. Kahr und nach ihm Reichsverkehrsminister Grüner in längeren Ansprachen über die den Beratungen zugrunde liegenden Probleme für die Entwicklung der Wasserstraßen und ihre Förderung durch Reich und Staat äußerten, folgte als erster der im Tagungsprogramm vorgesehenen Reihe von Vorträgen der Vortrag des Ministerialdirektors Dr. Shmpher über „Die Zukunft der deutschen Wasserstraßen".
Aus dem besetzten Gebiet.
Saarbrücken, 4. Juli. Die RegierungskommWon des Saargebiets veröffentlicht folgenden Erlaß: Den Gemeinden, sowie allen öffentlichen Anstalten und Körperschaften des Saargebiets ist cs verboten, Unterstützungen oder Zuschüsse des deutschen Reichs, des Musischen oder des bayerischen Staats oder Dienststellen dieser Regierungen ohne Genehmigung der Regierungskommsisare zu beanrtagen oder anzunehmen.
Kleine Nachrichten.
München, 4. Juli. Wie die „Münchener Zeitung" meldet, find in Gmund am Tegernsee zwei aus Bad Kissingen zugereiste russische Sowjetkommissare ausgewiesen und nach Berlin, woher sie gekommen waren, zu- rückqeschickt worden. Es handelt sich um den Volksbeauftragten für Finanzen, Krestinsky und seinen Sekretär Deuschmann ans Moskau.
Zürich, 4. Juli. „Secolo" meldet aus Konstantinopel: Die türkische Regierung hat sich unter den Schutz der Verbandsmächte gestellt. Im Hafen von Konstantinopel sind weitere 11 Kriegsschiffe der Gibraltarflotte eingelaufen.
London, 4. Juli. >,Daily News" schätzt die Verluste der Bergarbeiter an Lohn während des Streiks «ns 50 Millionen Pfund Sterling und die des englischen Handels auf das fünffache dieser Summe.
Washington, 4. Juli, lieber die amerikanischen Truppen am Rhein sagte der Senator Brandegee: Man sollte meinen, daß der Präsident die Truppen zurückziehen wird. Wenn er sie dort ließe, so würde das, wie mir scheint, als eine Kriegshandlung angei-^ " .
W — r." MW
Ich will, dai Wort ist mächtig, Spricht's einer ernst und still.
Die Sterne reißt vom Himmel Das eine Wort: Ich will.
Der Doppelgänger.
Roman von H. Hill.
(15) (Nachdruck verboten.)
Valv m Den Schatten der Treppe zurückgezogen/als wolle sie nicht gesehen werden, lehnte da eine weibliche Gestatt. Herlha konnte nichts von ihr deutlich wahrnehmen als eine außergewöhnlich lange, bis auf die Erde herabreichende Pelzboa von einem schneeigen, leuchtenden Weiß. Und sie erinnerte sich in diesem Augenblick sehr genau, daß die Fremde, deren Benehmen ihr schon unten in der Halle aufgefallen war und die der Portier als eine Miß Roumier oder so ähnlich bezeichnet hatte, eine weiße Boa von besonderer Länge getragen hatte.
Was bedeutete das? Lauerte diese Unbekannte ihr auf? Und wie sollte sie sich das Benehmen des jungen Mannes erklären, der früher die Höflichkeit und Zuvorkommenheit selber gegen sie gewesen war? All diese Fragen beschäftigten sie, während sie mit einem Schlüssel die Tür öffnete, die in den Flur führte, an dem ihre Zimmer lagen.
Beim Eintritt in ihr Boudoir erhob sich ans einem Sessel eine Matrone, die dort beim Schein einer Lampe gelesen hatte. Sie mochte etwa fünsundfünfzig Jahre zählen: das ganz ergraute Haar umrahmte noch ziemlich voll das feine, gütige Gesicht, aus dem zwei kluge, etwas verschüchterte Augen die Eintretende anblickten.
„Aber Tantchen, das ist wirklich unrecht von Dir/ sagte Hertha in herzlichem Tone und streckte ihr beide Hände entgegen. „Tu schadest doch Deiner Gesundheit, wenn Lu so spät aufbleibst, uni auf mich zu warten. Ich kann ja nicht mehr ruhig abends in ein Theater gehen, wenn ich immer denken muß, daß Du hier aussitzest, anstatt schlafe« zu gehen.*
Reichstag.
Berlin, 4. Juli.
Der Reichstag genehmigte zunächst den Staatsvsr- trag über den Uebergang der Wasserstraßen von den Ländern auf das Reich in 2. und 3. Beratung. Dann wird die zweite Beratung des Nachtragsetats fortgesetzt. Der Unabh. Kuhnt spricht der Marine die Existenzberechtigung ab und bezeichnet ihre Leitung als gegenrevolutionär. Der Marineetat wird aber gegen die Stimmen der drei soz. Parteien genehmigt.
Beim Etat des Reichsmiuisteriums des Auswärtige« bekämpft Abg. Frau Wurm (USP.) die Hergabe von Reichsmitteln für die Zentrale für Heimatdienst und Abg. Cremer (D.VP.) tritt für die Schließung der Zentrale ein, die in der Hauptsache im Dienst der soz. Partei stehe.
Auch der Deutschnationale Abg. Mumm schließt sich dem an, während Abg. Sollmann (Soz.) die Zentrale verteidigt.
Der Ausschuß beantragt eine Umgestaltung der Zentral» in der Weise, daß ihr ein parlamentarischer Betrat beigcgeben wird, worauf die Abstimmung vertagt wird._
Aus Stadt und Land.
RNe«r1elg. 8. Juli issl.
* vom Echwarjwaltvereiu. Der Beznksverein Altensteig des Würlt. Schwarzwaldoereius kielt nach langer Pause am Samstag Abend im Gasthof z. Waldhorn wird» eine Generalversammlung ab, die von den Mitgliedern ziemlich gut besucht war. Vorstand Köbele begrüßte dieselben u. alsdann erstattete Schriftführer Walz den ausführlichen Ge» schäftrber'cht seit 1913 und Kassier Henßler dm Kassenbericht Über denselben Zeiiraum. Das Interests am Schwarz- waldoerem wächst in erfreulicher Weise und die Mitgliederzahl, welche durch den Krieg verringert wurde, vergrößert sich stetig w eder. Vorstand Köbele forderte die Mitglieder zur Werbung für den Verein auf. Auch lud er zur Besichtigung der im Schloß (Himmel) nntergebrachtcn Jugendher» ben e ud zu ihrer Unterstützung rin. Der Jahresbeitrag des Be eins mußte i> folge der erhöhten Kosten der Vereins- zeitschrift auf 10 Mk. erhöht werden. Das 35 jährige Ve- reinkehierreichen konnte verliehen weben: Martin Braun und Kassier Hermann Burghard hier, Baron Friedrich v Gültlinaenu. Hauptlehrer Schwarzmaier- Berne ck, Gemeind pfleger Keppler - Lengenloch, Reg.-Rat Knies und Bauwerkmeister Fin kb e i n e r- Stuttgart, Pfarrer Roller- Bernhausen. Den Geehrten, die teilweise anwesend waren, widmete der Vo sitzende herzliche Wünsche. Bei den nun folgenden Wahlen leh >ts der langjährige verdiente Vorstand Köbele die Wiederwahl zum Bedauern der Mitglieder entschieden ab. Darauf wurde einmütig Gewerbeschulrat Keppler zu seinem Nachfolger gewählt u. in den Ausschuß an Stelle drei ausgeschiedener Mitglieder: OA.- Baumeister Köbele und die Haupilehrer Lenze u. Schwarz. Schriftführer Walz sprach d>m seitherigen Vorstand Köbele unter dem Bestall der Mitglieder den wohlverdienten Dank aus, ebenso dem K stier HM. Henßler für seine treuen Dienste. Köbele dankte dem Schriftführer Walz für seine Mühewaltung. E-freubcherweste haben Schriftführer und Kassier ihre Aewter beibehaUen. Bstprochen wurden noch vorge- scklageve Wanderungen, die im Laufe des Jahres gemacht werden sollen. Nähere B k nntgabe folgt. Im Verlaufe des Abends erfreute Holzhändler Martin Braun die Anwesenden noch mit der Mitteilung von einer Stiftung anläßlich seiner L5jähri.ren Zagehöiigkeit zum Verein. M>t den Wünschen für den Schwarzwaldoe ein schloß der Voisitzende nach ' olalt-r Erledigung der Tagesordnung die Vs'iammlung.
^ Die alte Dame schüttelte den Kops und sah sin klein" wenig verlegen drein.
„Ja. ja, Herzchen, ich 'wäre ja auch ins Bett gegangen, wenn ich nicht etwas erlebt hätte, was ich Dir heute abend noch erzählen muß. Aber Du wirst mich gewiß auslachen.*
Hertha blickte ihre Tante erstaunt an. Was konnte das nun wieder sein? Sollten denn die Ueberraschungen dieses Abends kein Ende nehmen?
! „Du weißt sehr gut. Liebste, daß ich Dich nicht aus- lache. Komm, wir setzen uns hier aufs Sofa, und dann erzählst Du mir/
„Nein. Du wirst wirklich erstaunt sein/ meinte die alte Dame und schüttelte noch in der Erinnerung den Kopf. „Aber ich will nicht so viele Umschweife machen. — Eine halbe Stunde, nachdem Tu ins Theater gefahren warst, kam Marie, Deine Zofe, herein und meldete, da sei ein Herr, ein Dir. Percy, der Dich zu sprechen wünschte. In der Vermutung, daß es sich um etwas Wichtiges handeln muffe bei einem Besuch zu so ungewöhnlicher Stunde, ließ ich ihm sagen, daß ich bereit wäre, ihn zu empfangen, da Du leider ausgegangen seiest. Darauf führte ihn Marie herein, einen langen, hageren Menschen, den ich nie vorher gesehen habe. Er benahm sich wie ein gebildeter Mann, bat sehr höflich für die Störung um Entschuldigung und setzte sich dann auf meine Aufforderung in den Armsessel da.
„Ich muß wirklich unendlich bedauern, Ihr Fräulein Nichte nicht angetroffen zu haben/ sagte er in fließend m Deutsch, aber mit einem fremdländischen Akzent. „Ich wünschte das gnädige Fräulein in einer Sache zu sprechen, die für sie von höchster Wichtigkeit ist. Es handelt sich um die Befreiung eines Freundes des Fräulein Brüning aus sehr unangenehmer Lage/
„Darauf sah er mich an, als erwarte er von mir irgend eine Erklärung, daß ich von der Sache wisse/ schloß Tante Anna.
Hertha klopfte das Herz zum Zerspringen. Sie hatte ihrer Tante nichts von ihrer Verbindung mit dem Deteknv Bernardi und von den Ereignissen in Vierlinden erzählt. Es gab kaum einen Zweifel für sie, daß dieser Mr. Percy ein Abgesandter Bernardis gewesen sei und daß irgend etwas Besonderes geschehen sein müsse, was den Detektiv veranlaßt hatte, ihn zu schicken.
„Was erwidertest Du ihm denn?* fragte sie
„Ich sagte ihm, daß ich ihn nicht verstände. — Und in der nächsten Sekunde klärte es sich auf. daß ich ihn auch gar
— Aenderunge« ves Pfarrbesoldungsgesetzes. Das Staatsministerium hat sich dieser Tage mit Entwür- fen eines Gesetzes zur Aenderung des Psarrbesoldungs» gesetzes und von entsprechenden Nachträgen zu de« Staatshaushaltsplänen für 1920 und 1921 beschäftigt. Die Entwürfe ziehen für die evangelischen und katholischen Geistlichen die Folgerungen aus der soeben durchgesührten Besoldungserhöhung für die Staatsbeamten.
— Postalisches. Um Verwechslungen der „Post, überwachungsstelle" mit der „Postprüfungsstelle" künftig zu vermeiden, wollen wir deren Wirkungskreis und genaue Bezeichnung dieser Aem» ter hier näher beschreiben. Die „Postüberwachungsstelle Stuttgart" ist Reichsorgan und untersteht dem Lan- dessinanzamt, Abt. für Besitz- und Verkehrssteuern (Nachrichtenabteilung), welche mit der ihr als Unterabteilung angegliederten „Postprüfungsstelle für Geschäftsbriefe im Verkehr mit derp Ausland" den Verkehr mit dem Ausland in Bezug auf Kapital- und Steuerflucht und die Versendung von Wertgegenständen Überwacht, wogegen die „Postpaketprüfungsstelle beim Wucheramt Stuttgart", unterstellt dem Landespolizeiamt, sich lediglich mit der Prüfung der Postpakete des innerdeutschen Verkehrs zu befassen hat.
— Feriensonderziige. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In den Monaten Juli, August und September werden folgende Feriensonderzüge mit ermäßigten Fahrpreisen nach und von Württemberg aus- gesührt: 1. Von Württemberg. H Nach Berlin über Würzburg—Erfurt, Hinfahrt, Stuttgart Hbf. ab 3.45 Uhr am 23. Juli, Berlin Anh.B. an 6.15 Vm. am 24. Juli. Rückfahrt, Berlin Anh. B. ab 3.55 Nm. am 19. Aug., Leipzig ab 6.52 Nm., Stuttgart Hbf. an 6.20 Vm. am 20. Aug. b) Nach Köln und Dortmund über Mainz—Coblenz, Hinfahrt, Stuttgart Hbf. ab 2.00 Nm. am 27. Juli, Köln an 10.08 Nm., Dortmund an 1.06 Vm. am 28. Juli. Rückfahrt, Dortmund ab 5.42 Nm. am 30. Aug., Köln ab 8.45 Nm., Stuttgart Hbf. an 5.20 Nm. apr 31. Aug. c) Nach Hamburg und Bremen über Karlsruhe- Frankfurt a. M.—Hannover, Hinfahrt, Stuttgart Hbst ab 12.40 Nm. am 1. Aug., Karlsruhe ab 3.20 Nm.^ Hamburg an 5.50 Vm. am 2. Aug., Bremen an 6.53 Vm. am 2. Aug. — 2. Nach Württemberg, s) Von Berlin über Erfurt—Würzburg, Hinfahrt, Ben lin Anh. B. ab 3.55 Nm. am 10. und 17. Juli, Leipzig ab 5.62 Nm., Stuttgart Hbf. an 6.20 Vm. am 11. und 18. Juli. Rückfahrt, Stuttgart Hbf. ab 8.38 Nm. am 13. Aug., Leipzig an 9.13 Vm. am 14. Aug.,' Berlin Anh.B. an 11.30 Vm. am 14. Aug. b) Von Hamburg über Hannover—Würzburg, Hinfahrt Hamburg ab 4.40 Nm. am 13. Juli, Hannover ab 8.4i Nm., Stuttgart Hbf. an 8.10 Vm. am 14. Juli, cj Bon Hagen (Wests.) und Dortmund über Köln- Koblenz, Hinfahrt, Hagen (Wests.) ab 6.15 Nm. am 6. Aug., Stuttgart Hbf. an. 5.20 Vm. am 7. Aug. Hinfahrt, Dortmund ab 5.42 Nm. am 6. Aug., Stuttgart Hbf. an 5.55 Vm. am 7. Aug. Rückfahrt, Stuttgart Hbf. ab 9.50 Nm. am 2. Sept., Hagen (Westf.j an 8.07 Vm. am 3. Sept., Dortmund an 8.55 Vm. am 3. September.
— Rohtabak. Mit dem 1. Juli sind die Bewirtschaftung von Rohtabak und die Vorschriften über die äußere Kennzeichnung von Tabakmischwaren und tabakähnlichen Waren aufgehoben worden. Es handelt sich um Verordnungen aus den Jahren 1916—1920. Lediglich die Bestimmungen, die die Organisation und die Befugnisse der mit der Tabakbewirtschaftung betrauten Stellen regeln, bleiben so lange und so weit in Geltuna. als sie »ur Abwicklung der schwebenden
nicht hätte verstehen können, denn er erkundigte sich naw meinem Namen, und als ich ihn ihm genannt hatte, stellte es sich heraus, daß er an eine falsche Zimmertür gekommen war.
„Ich bitte tausendmal um Entschuldigung/ sagte er höflich, „aber ich war der Meinung, mich in Fräulein Noumiers Wohnung zu befinden."
. Ich machte ihm seinen Irrtum klar, und er empfahl sich, s Herthas Erstaunen wuchs immer mehr.
„Aber, liebste Tante, wenn der Mann sich geirrt hatte, war das doch kein Grund, daß Du nicht ruhig hättest zu Bett gehen und die Erzählung auf morgen verschieben können." '
Die alte Dame schüttelte den Kopf.
„Das ist ja auch noch nicht alles. — Ms der Mann gegangen war, rief ich Marie herein, um sie zu fragen, wie ein solcher Irrtum hätte entstehen können. Und das Mädchen erinnerte sich mit großer Bestimmtheit, daß der Mann nach Fräulein Hertha Brüning gefragt habe. Ja, sie glaubte sich sogar zu entsinnen, daß er auch meinen Namen genannt, als sie ihm mitgeteilt, daß Du nicht anwesend seiest. Darum bin ich der Meinung, daß wir es mit einem Schwindler zu tun haben, der nur für einen späteren unerbetenen Besuch die Oertlichkeit rekognoszieren wollte."
„Vielleicht!" sagte Hertha gedankenverloren. Sie fand sich in alledem nicht mehr zurecht. Was bedeuteten alle diese ftltsamen Ereignisse dieses Abends? Wer war der mysteriöse Percy? Und welches Interesse halte er daran gehabt, ihre Tante über Randow auszufragen? Was hatte er mit Miß Noumier zu schaffen und woher kam ihm die Kenntnis ihres Befreiungsplanes?
Aus keine dieser Fragen hatte sie eine Antwort. Nur über das Eine war sie sich jetzt im klaren, daß Wolters Anwesenheit doch mit ihrer Angelegenheit in irgend einem Zusammenhang stehen mußte.
„Ich gehe jetzt zu Bett, mein Liebling," sagte ihre Tante, verstohlen gähnend. „Aber wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich morgen früh die Polizei informieren — ehe eines schönen Tages Deine Diamanten verschwunden sind.*
Doch Hertha fuhr am nächsten Morgen nicht zur Polizei, sondern zu Bernardi, um ihm alles zu berichten und seinen Rat zu erbitten.
Mit ernster— wie es Hertha scheinen wollte, sehr ernster Miene lauschte der Deteknv ihrer Erzählung. Aber nur wenig war es, was er ihr zu sagen hatte.
Fortsetzung folgt.