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des Reichstags bleibe, sondern dah diese auch den Widerhall bei der Regierung finde. Zum Schluß gab es auch noch einen Vorwurf gegen das Kabinett, das zu den Fehlern, die es schon begangen habe, nicht noch den machen solle, auf die Jntriguen Briands einzugehen.
Auch der Unabhängige Dr. Breitscheid schließt sich dem Proteste über die unerhörten Gewalttaten an und schildert die Unhaltbarkeit des gegenwärtigen Zustands für Handel, Industrie und das tägliche Leben in einem Lande, dessen deutscher Charakter von niemand in Zweitel gezogen werden könne. Der Redner ist in der Sache mit den Rednern der Rechtsparteien einverstanden, bemängelte aber die Begründung, die sie der Interpellation gegeben haben. „Solange sie im nationalen Mäntelchen Regierung wegen ihrer Schwächen und wegen der Unterzeichnung des Ultimatums angreifen, liefern sie dem französischen Chauvinismus den Vorwand zu seinem Verhalten."
Der Abg. Dr. Koch (D.d.P.) ging insbesondere aus dir rechtliche Seite der Sanktionan ein und sagte u. a.: „Im Waffenstillstand ist nur die Besetzung der rheinischen Brückenköpfe vorgesehen. Jetzt ist die ganze Provinz als erobertes Land geknechtet worden. Die Absicht, die Rheinlande mit französischer Kultur zu durchdringen und somit für Frankreich zu erobern, wird in französischen Blättern offen zugegeben. Am gefährlichsten ist aber die systematische wirtschaftliche Durchdringung des Landes, die die Loslösung der Rheinlande zum Ziele hat. Frankreich hat zu entscheiden zwischen einer Politik der Unterdrückung und Balkanisierung und einer Politik, die uns die Erfüllung unserer Verpflichtungen ermöglicht."
In dem Schlußwort stellte der Abg. Dr. Most (D.V..P) die einmütige Ansicht des Reichstags fest, daß uns Unrecht geschehen ist. Auch nach der Unterschrift ist nicht einmal eine Milderung eingetreten, eher eins Verschärfung. Man habe von Sklaverei gesprochen. Beamte wurden gezwungen, an Maßnahmen und Verricht tungen teilzunehmen, die sich gegen das deutsche Reich richten. Das alles ist begründet auf die bloße Furcht. Frankreich will angeblich Zollerleichterung gewähren. Das genügt nicht; die Zollinie muß fallen. Frankreich will uns die Möglichkeit nehmen, unsere Verpflichtungen zu erfüllen, um dann Grund zu weiteren! Einschreiten zu erhalten. Aber wir werden nicht wankend werden in dem festen Aushalten an Deutschlands Seite.
Damit ist eine wichtige Aussprache im Reichstag zu Ende. Sie hat gezeigt, daß auch die getrennt Marschierenden bereit sind, die französischen Barrieren vereint zu stürmen. Nur einer tanzte aus der Reihe: Höllein, der Kommunist, dem das alles ein „nationaler Rummel" ist, aber niemand hörte ihm zu, selbst die eigene engere Gefolgschaft floh ins Freie.
Reichstag.
Berlin, 2. Juli.
In der Samstagssitzung des Reichstags wurde ein« Kommunistisch-unabhängige Interpellation über di« Aufhebung der Schwerkriegsbeschädigtenlazarette aus den vorgeschriebenen Instanzenweg verwiesen.
Sodann wurden mehrere kleine Gesetze erledigt oder auch an Ausschüsse verwiesen. Einen größeren Raum nahm die Beratung der Interpellationen Jmbusch (Z.) und Rosemann (USP.) ein. Jmbusch begründete die Interpellation und sprach im Namen seiner Fraktion den von dem Grubenunglück Betroffenen das herzliche Mitgefühl aus. Er schilderte dann die Katastrophe in ihren Einzelheiten. Die Ursache ist die Ansammlung von Grubengasen.
Arbeitsminister Brauns stellte die tiefe Erschütterung
Der Doppelgänger.
Roman von H. Hill.
(14) (Nachdruck verboten.)
Wie von einem Zwange befreit, hob sich ihre Brust in einem tiefen Atemzuge. Im nächsten Augenblick hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen.
Langsam, wie widerwillig, wandte Fermor seine Augen von der Tür ab und seinem Gefährten zu.
»Das Mädchen hat Feuer — ah, da steckt noch Rasse darin. Sie ist zehnmal mehr wert als wir beide."
»Ms wir beide!" echote Boules und richtete sich mit ungewöhnlicher Energie empor. »Ich will Ihnen mal was sagen, mein Bester: zwanzigtausend Menschen umfaßt unser« Organisation, und keiner, aber auch keiner aus diesen zwanzigtausend kann mit diesem Mädchen verglichen werden. Boß Mulliner wußte sehr wohl, was er tat, als er uns dies Mädchen schickte, um uns zu führen. Wenn er nicht ein Erz- schurke vom Scheitel bis zur Sohle wäre, könnte ich Mitleid mit diesem Randow haben; ihm wäre besser, hundert Spürhunde der Polizei säßen auf seinen Fersen, als dieses Mädchen."
7. Kapitel.
Das Hotel, in dem sich Hertha Brüning während der Wintermonale aufhielt, lag in der fashionablen Gegend der Wilhelmstraße. In der ersten Etage hatte sie für sich und chre Tante vier Salons und zwei Schlafzimmer gemietet, die Räume für ihre Dienerschaft lagen natürlich in einem weniger eleganten und teuren Teil des Hotels. Nur für ihre Zojh die ihr beim Aus- und Ankleiden behilflich sein mußte, n 7 unken ein kleines Zimmer gemietet. Sie hatte diese Art Rr Lebensweise einer festen Wohnung vorgezogen, da sie doch den größten Teil des Jahres in ihrer Villa un Grunewald oder auf Reisen zubrachte. Eine feste Wohnung hätte sie nur als einen lästigen Zwang empfunden, und ihre Vermögensver- hältnisse gestatteten ihr eine solche, allerdings wesentlich teurere Lebensweise.
Man hatte zwar anfangs in der vornehmen Berliner Gesellschaft darüber den Kopf geschüttelt und es etwas unpassend str r«« junge Dame gefunden. Da das Benehmen des jungen
des deutschen Volks über die Katastrophe von Mont Cenis fest. Er warf dann die Hauptfrage auf, ob die Betriebsleute ihrer Pflicht nachgekommen sind und ob die Bestimmungen über diese Räte ausreichen. Die Regierung stehe auf dem Standpunkt, die Rechte des Betriebsrats im Sinne einer Verhütung von Unfällen zu erweitern und ihnen den Eigentümern gegenüber erhöhte Vollmachten zuzuerkennen.
Bei der Besprechung der Interpellation schildert Abg. Koch (D.natl.VP.) die Tätigkeit des Untersuchungsausschusses, der nichts habe feststellen können.
Abg. Winnefeld (D.VP.) hält den Bericht des Abg. Jmbusch für durchaus objektiv.
Aus Stadt und Land.
Wte»rle1«. 4. Juli IVA.
' Sparkasse Altensteig. Am Samstag Abend fand im Rathaussaal die letzte Generalversammmlung der Sparkasse Altensteig e. G. m. b. H. statt, da diese bekanntlich nun als städtische Sparkasse weitergeführt wird. Die vorgeschriebene Anzahl von Mitgliedern, die zur Auflösung der alten Sparkasse nötig ist, war zugegen. Rach Begrüßung durch den Vorsitzenden, Stadtschultheiß Welker, gab Kassier Walz das Rechnungsergebnis pro 1920 bekannt, das wiederum von der Weiterentwicklung des Institut» Zeugnis gab. Der Umsatz betrug im abgelaufenen Jahr 30000000 Mark. Der Bericht gab keinen Anlaß zu Einwendungen und nach Bekanntgabe der fachmännischen RechnungSprüfunqS- ergebnifles, das die Umsicht und Pünktlichkeit der Geschäftsführung durch Herrn Walz betont, und nachdem dem Kassier seitens deS Vorsitzenden Dank und Anerkennung hieför ausgesprochen war, wurde dem Vorstand Entlastung erteilt. Die Generalversammlung beschloß, daß für das verflossene und dieser Jahr 4'/-°/o Dividende verteilt, die mit den nun zu- rückzuzahlendrn Geschäftsanteilen an die Genossenschafter bezahlt werden. ES folgte nun die Beschlußfassung über die Auflösung der Genossenschaft. Stadlschultheiß Welker führte dazu auS, daß schon 1913 der Versuch gemacht worden sei, die Kasse aufzulösen und in eine städtische Kasse umzuwandeln. Grund dazu ist die neue Gesetzgebung, welche die Kasse durch Steuern zu sehr belastete, wogegen die öffentlichen Kaffen keine Steuern zu bezahlen brauchen. Die Sparkasse, die fest 83 Jahren bestehe, sei bedeutend älter als die Ober- amtssparkafle. Beide Kaffen seien nebeneinander groß geworden und werden auch weiter nebeneinander gedeihen. Bet der städt. Sparkasse hätten die Einleger nun «ine weit größere Sicherheit als zuvor, da die Stadt mit ihrem ganzen Besitz dafür hafte. Einstimmig wurde dann die Auflösung der seitherigen Kasse beschlossen und als die gesetzlich vorgeschriebenen Liquidatoren die Vorstandsmitglieder bestimmt. Der Vorsitzende dankte allen, die durch ihr Erscheinen ein so großes Interesse an den Lag gelegt haben, insbesondere denjenigen Herren (Ausfichtsräten), die sich in so uneigennütziger Weise in den Dienst der Sparkasse gestellt haben, für ihre treue Mitarbeit. Um diesem Dank noch größeren Ausdruck zu geben, beschloß dir Generalversammlung einmütig, den Vorstands und Ausstchtsratsmitgliedern eine kleine Ehrengabe zu spenden. Der Vorsitzende bedauerte, daß eS infolge der gesetzlichen Vorschriften nicht möglich sei, die AusstchtSrats- mitglieder in die Städtische Sparkasse mit zu übernehmen. Hierauf ergriff Sparkasster Walz das Wort urw würdigte die großen Verdienste, die sich Stadtschultheiß Welker als Vorsitzender der Kasse erworben hat. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Stadlwundarzt Vogel, dankte im Namen des AufsichtaratS für die anerkennenden Worte, welche diesem gezollt wurden und für die Ehrengabe und warf einen Rückblick auf die Sparkasse, die sich von ganz kleinen Anfängen zu einer so stattlichen Höbe entwickelt habe, dabei der MSn-
. Mädchens jedoch in jeder Beziehung tadellos war und sicy k ihr auch nicht das mindeste nachsagen ließ, hatte man sich allmählich damit abgefunden, und an ihren Teeabenden, die sich einen gewissen Ruf erworben hatten, vereinigte sich in rhren Räumen stets die Elite der Berliner Gesellschaft.
Es war drei Wochen nach dem Eintritt Burkhardts in die Nerven-Heilanstalt, als gegen elf Uhr abends der elegante Einspänner Herthas vor ihrem Hotel vorfuhr. Sie kam von dem Besuch einer Premiäre, die viel Aufsehen gemacht hatte, und blickte etwas müde und abgespannt unter dem flockigen Seidentuche hervor, das sie lose um den Kopf gelegt hatte.
Der Portier öffnete mit einer tiefen Verbeugung die hohe Glastür, die in die Empfangshalle des Hotels führte. Mit einem leichten Neigen des Haupres ging sie an dem Mann vorüber dem Lift zu, vor dem ein uniformierter junger Mensch schon zur Ausfahrt bereit stand.
In dem Augenblick jedoch, da sie aus der Dunkelheit der Straße in den Lichtkreis der elektrischen Bogenlampe getreten war, die von der Decke der Empfangshalle herabhing, hatte sich von einem Sessel eine junge Dame erhoben und war eilig zu dem Lift gegangen. Der junge Mensch schloß die Tür des Aufzuges, ehe Hertha ihn erreicht hatte, trotzdem er sie wohl bemerkt habe» mußte.
Sie wollte sich eben mit einer unwilligen Frage an den Portier wenden, als ihr der Mann zuvorkam.
»Ich bitte vielmals um Verzeihung, mein gnädiges Fräulein, ich werde dm Burschen natürlich gehörig rügen. Er ist erst heute abend neu angestellt und kennt sich noch nicht so recht aus."
Unter diesen Umständen bat ihn Hertha, den jungen Menschen ihretwegen nicht zu bestrafen. Und nur, um sich die Zeit des Wartens zu verkürzen, fragte sie:
»Wer war denn die Dame, die soeben hinauffuhr? Sie schien doch auf jemanden gewartet zu haben. Ich glaubte sie heute schon einmal bemerkt zu haben."
»Die Dame wohnt erst seit zwei Tagen bei uns. Sie hat zwei Zimmer auf Ihrem Flur gemietet — eine Miß Roumier oder so ähnlich.'
In diesem Augenblick kehrte der Lift zurück, und mit einem freundlichen Nicken gegen den Portier, das mit einer tiefen Verbeugung erwidert wurde, ging Hertha an dem Führer vorbei hinein. Sie konnte sein Gesicht nicht schein da er von ihr abgewendet stand. In dem Augenblick jedoch, da nck die Tür hinter ihr schloß und der Auszug sich m Be«
ner gedenkend, die sich um die Kasse besonders verdient gemacht haben, besonders des s Sparkasster Lutz, des j- Notars D engler, des -j-Verw.-AkiuarS Maier. Er dankte dann den Männern der Neuzeit, des Vorsitzenden Stadtschultheiß Welker, und des Kassiers Walz, tonend, daß die Sparkasse nun als öffentliche Kasse durch ihre Mündelficherheit einen weiteren Vo>zug habe, und schloß mit den Wünschen für ein weiteres Blühen und Gedeihe« der Sparkasse. Stadtschultheiß Welker schloß dann die letzte Generalversammlung der Sparkasse mit dem Wunsche daß diese als städtische Sparkasse einer weiteren gedeihlichen Zukunft entgegen gehen möchte. Das Schlußp otokoll wurde schließlich noch von sämtlichen anwesenden Genossen unterschrieben, um die Namen festzuhalten, die bei dem für die Kasse denkwürdigen Akt der Umwandlung mitgewirkt haben. Die Kasse ist bereits mit allen Aktiven und Passiven in den Besitz der städtischen Sparkasse übergegongen, die die best« Vorbedingungen für eine gedeihliche Zukunft hat.
ke. Sport. Am gestrigen Sonntag hatte der Fußballclub Altensteig 1. Mannschaft den Fußballclub Roifelden zu Gaste. Nach hartnäckigem Kampfe konnte Altensteig den hohen Sieg von 6:0 erzielen. Dieses ist um so bemerkenswerter, da Altensteig erst das 3. Wettspiel hatte, während Rotfelden bereit» ein Jahr Spielzeit hinter sich hat. Nach diesem Sieg kann die Mannschaft deS Altensteiger Fußballklubs als im Bezirk mit an erster Stelle stehend angesehe» werden. DaS Interesse war sehr rege, das bewies dir hohe Anzahl von Zuschauern. ES ist zu hoffen, daß der Fußballsport in Altensteig immer noch mehr Anhänger gewinnt.
— Einkommenstcucrpflicht für UcberstmtSenvergü» t««g. Nach einem Erlaß des NeichsfinanzministerK können die für Ueberstunden gewährten Vergütungen vom Steuerabzug sreigelassen werden. Nichtsdestowent-I ger sind sie der Einkommensteuer unterworfen undj müssen bei der endgültigen Veranlagung zu dieser berücksichtigt werden.
— Ausverkaufte Feriensondcrzüge. Die Plätze für die ersten von Berlin nach Süddeutschland gehenden Sonderzüge waren in Berlin in wenigen Stunden auS^ verkauft. >
— Zahlungsschwierigkeiten in der Schweiz. Schatz seit Jahresfrist spricht man auf dem deutschen Sev ufer von den zunehmenden Zahlungsschwierigkeiten iri der Schweiz, deren wirtschaftliche Lage sich immer! schlimmer gestalte, obgleich man glauben sollte, dass der große Unterschied zwischen der schweizerischen und der deutschen Valuta nur das Ergebnis einer großen wirtschaftlichen Ueberlegenheit der Schweiz sei. Jetzt hat die schweizerische Depositenbank wegen Mangels au Flüssigkeit ihrer Zahlungsmittel die Zahlungen ein« stellen müssen, ohne direkt in Konkurs zu geraten. Seit April wurden Sanierungsversuche unternommen, die aber erfolglos blieben. Eine Gefährdung der Gläubiger scheint nicht vorzuliegen.
— Nelken. Nach den Rosen haben als letzte echte Kinder des Sommers nun auch die Nelken ihre Blüten erschlossen. Manche Blumenfreunde geben der Nelke mit ihrem stark würzigen Duft und ihrer schönen Farbe den Vorzug vor der Rose, daß das Nelkenöl als Mittel gegen Zahnweh Verwendung findet und zur Herstellung von Parfümerien und Likören benützt wird, ist nicht überall bekannt. Blühende Nelken sind sogar ein deutscher Ausfuhrartikel. Große Nel- kenzüchtereien um Berlin liefern die Nelken nach England. Die Blüten werden zu diesem Zweck in halberschlossenem Zustand geschnitten und dann regelrecht eingesalzen zum Versandt gebracht; bei der Ankunft werden die Blumen in klarem Wasser ausgewässert, so daß die Blüten ihre ursprüngliche Frische wieder ei> halten.
wegung setzt, wandte er sich,' iind JeMickte zu ihrem grenzenlosen Erstaunen in das Gesicht Herrmann Wolters.
»Ja, aber Herrmann, wie kommen Sie denn hierher!" rief sie erstaunt. „Sie haben aber eine merkwürdige Ach alte Bekannte stehen zu lassen. Oder haben Sie mich vorhin nicht gesehen?'
Wolters lächelte geheimnisvoll.
„Doch, gnädiges Fräulein, ich habe Sie gesehen. Sie müssen mein Benehmen schon entschuldigen, denn es gebärt zu meiner Aufgabe. Ich bin hier nämlich in der Eigenschaft eines Detektivs — in Herrn Bernardis Auftrag."
„Ah, wie interessant und wie seltsam. — Aber halt, soll ich einmal raten? Sie haben mich nicht erkennen wollen weil die Dame, die Sie hinauffuhren, nichts von unser« früheren Bekanntschaft wissen sollte — ist es nicht so?"
»Ich muß um Entschuldigung bitten — aber ich darf nichts verraten," sagte der junge Mann mit einer Wichtigkeit, die Hertha ein kleines Lachen abnötigte. Sie kannte die ausgedehnte Praxis des berühmten Detektivs, und es fick ihr deshalb nicht ein, die Anwesenheit Wolters mit ihr« Angelegenheit in Verbindung zu bringen. Sie betrachtete es lediglich als ein amüsantes Zusammentreffen, denn sie hatte sich immer für den geschickten und aufgeweckten Burschen, der sie offenbar leidenschaftlich verehrte, interessiert.
Tie kurze Reise bis zum ersten Flur war bald beendet, und Wolters öffnete mit einer Verbeugung die Tür. Hertha trat auf den Korridor hinaus und wandte sich dann zu ihre« jungen Freund zurück.
»Schön, Hermann, ich will nicht in Ihre Geheimnisse eindringen. Aber das können Sie mir doch verraten, wie es zu Hause geht — der Großmutter, dem Onkel und Schwester Helene?"
Aber es war offenbar nicht mehr der alte Wolters, den» auch jetzt wieder zeigte er ein seltsames Benehmen. Ohne z» antworten, blickte er an ihr vorbei nach der Treppe; dan» murmelte er ein paar unverständliche Worte — noch eine Verbeugung, und im nächsten Augenblick sauste der List wieder hinunter.
Kopfschüttelnd wollte Hertha ihre Gemächer aufsuchen, als ihr Blick zufällig dieselbe Richtung nahm, in die Wolters ebe» gesehen. Und da machte sie eine seltsame Entdeckung.
Fortsetzung folgt.