wurde ihnen freier Abzug zugesagt, docy kaum hatten nr das Haus verlassen, als sofort vier von ihnen bestialisch ^mordet wurden, zwei wurden so schwer verletzt, daß sß vald darauf starben. Auch die übrigen sind schwer per-- kündet. Bei dem Feuergefecht war ein Arbeiter getötei worden.
Auch einige im Dienst der Mrvandskommission stehenöi Personen wurden ermordet. Der Kreisüberwachende hm daher scharfe Polizeimaßregeln angeordnet.
Ueber Beuthen, Kattowch und Pleß (je Stadt vnd Land) wurde das Standrecht verhängt.
Oppeln, 25. März. Der deutsche Bevollmächtigte Fürst Hatzfeld hat namens der Reichsregierung bei der.Verbandskommission ernste Vorstellungen wegen des polnischen Wütens erhoben. Es wurde versprochen, daß nach Beuthen und Kattowitz Truppenverstärkungen gesandt werden.
Lloyd George auf dem Kriegspfad.
London, 25. März. Vor einer Gruppe der Koalitionsparteien hielt Lloyd George eine Rede, in der er auf die Gefahr des Sozialismus hinwies, -er von den unabhängigen Liberalen (Asauith) im Kampf gegen die Regierungsparteien unterstützt werde. Die Arbeiter wollen nicht nur die bürgerlichen Parteien zerreißen, sondern auch die ganze bürgerliche Gesellschaft, um allein zu herrschen. Deshalb müßten alle Maßnahmen getroffen werden, um die Wählerschaft aufzuklären, damit, wenn die Stunde (der Neuwahlen) kommen, das Wohl Englands ruhig ihrer Sorge anvertraut werden könne. (Lloyd George bangt vor dem Auseinandergehen der Koalition.)
London, 25. März. Der englische Oberst Reping- ton bei der Abstimmungskommission in Oberschlesien sagt in einem Bericht an den ...Daily Telegraph", die Strasmaßnahmen (Sanktionen) seien Heller Wahnsinn, die wohl Schwierigkeiten ohne Ende, aber kein Geld ein- bringen.
Fascisten und Kommunisten.
Rom, 25. März. Die Kommunisten brachten vor dem Diana-Theater eine Bombe zur Explosion, durch die 9 Personen getötet und etwa 100 verwundet wurden. Um Vergeltung zu Übels, suchten die Fascisten das Gebäude des sozialistischen Blatts „Avanti" zu zerstören, sie wurden aber durch die Polizei daran gehindert. Darauf zogen sie vor das kommunistische Blad „Humanita Nuova", zerstörten die Einrichtung und setzten das Haus in Brand. Auch das Versammlungslokal der Sozialisten wurde verwüstet. (Die Fascisten sind eins über ganz Italien ausgebreitete nationale Bereinigung, die das Programm hat, jede sozialistische Gewalttat sofort mit gleichen Mitteln zu vergelten.)
Wieder einer-
Paris, 25. März. Havas meldet, die nuuelame- rikauische Republik Nicaragua habe Verhandlungen eingeleitet, um aus dem Völkerbund auszutreten, weil die Zahlungsansprüche übermäßig hoch seien. Nicaragua soll monatlich 4000 Dollar zu den Unkosten des Völkerbunds beitragen. Es schuldet jetzt noch 48000 Dollar
bündeten werden alle Maßnahmen getroffen, um die Strafbestimmungen des Vertrags zur Anwendung zu bringen. Der Wortlaut des Vertrags sei förmlich: die Frist für die Besetzung der deutschen Gebiete werde erst dann zn laufen beginnen, wenn Frankreich „Genugtuung" erhalten habe (!). In Beantwortung der Frage, wie die Schuld von 12 Milliarden Goldmark flüssig zu machen sei, bemerkte Briand, daß Deutschland aus der Reichsbank einen Goldbestand von 1,6 Milliarden Mark habe und daß übrigens die Möglichkeit einer Anleihe gar nicht ins Auge zu fassen sei.
Zu der französischen Forderung auf Herausgabe des Reichsbank-Goldschatzes äußerte sich der Vizepräsident der Reichsbank von Glasenapp:
Wir können uns vom Standpunkte der Reichsbank wie vom allgeniein wirtschaftlichen und ferner vom währungspolitischen Standpunkt aus diesem Gedanken nur auf das entschiedenste widersetzen. Wir können nie und nimmer gutwillig oder freiwillig den französischen Forderungen nachgeben, die mit dem Friedens^ertroa im Sellen WlderMuch Mcheff «nv auch kn schärfstem Widers spruch zu der bisher geübten Praxis, welche von deutscher Seite sowohl wie von französischer während des Kriegs beobachtet wurde. Das Geld der Reichsbank dient als Deckung für die ausgegebenen Noten. Der tatsächliche Goldbestand, der noch in der Reichsbank vorhanden ist, beträgt 1 Milliarde 91 Millionen Mark. In Papier umgerechnet bedeutet das etwa einen Werl von 13 Milliarden. Wenn uns diese wichtigste Deckung fortgenommen wird, so würde dies auf den Stand der Noten und auf den Kredit der Reichsbank vernichtend wirken. Die Folge wäre eine Wertvermindernng und eine Verminderung aller Zahlungsmittel. Im Ausland befinden sich mindestens 20 Milliarden von unseren Noten, ein Teil davon liegt in Belgien fest, ein anderer in Frankreich. Der überwiegende Teil jedoch im neutraler Ausland. Durch die Beschlagnahme unseres Goldbestände würden daher in erster Linie auch die Neutralen aufs schwerste geschädigt werden. Ferner ist zn berücksichtigen, daß im Ausland deutsche Guthaben im Wert von etwa 30 Milliarden umlaufen. Dazu kommen noch die Kredite, die wir im Ausland während des Kriegs und später ausgenommen haben. Diese belaufen sich auf etwa 20 Milliarden. Alle Inhaber dieser Guthaben werden auf das schwerste geschädigt, im selben Augenblick, wo durch eine gewaltsame Fortnahme des Reichsbankgoldschatzes unsere Währung künstlich entwertet wird Die Folge der künstlichen Entwertung unserer Valutc würde sein, daß das Dumping (Verkauf deutscher Waren im Ausland zu Schleuderpreisen),-über das sich.das neutrale Ausland und unsere Feinde so beschweren, noch mehr in Erscheinung treten würde.
' Der Entschädigungsschwindet.
In der Pariser Wochenschrift „Le Progres Civique" (Nr. 82 vom 12. März), die sehr gut patriotisch ist und z. B. den Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland lebhaft zusiimmt, lesen wir:
„Eia gewisser de Bruyne erschien jüngst vor dem Pariser Sckwurgericht unter der Beschuldigung, Holzfaser für die Deutschen hergestellt zu haben. Was wir aber aus dem Prozeß hcr- vorheben wollen, das sind die Enthüllu ngen, die er bringt über die „Ehrlichkeit", mit der die Kriegsentschädigungsforderungen aufgestellt und über die Gewissenhaftigkeit, mit der sie geprüft werden. Es geht nämlich aus den Verhandlungen hervor, daß de Bruyne als Vorschuß eine Summ« erhalten hat, die höher ist als seine Verluste (345 009 Franken) und daß ihm darüber hinaus noch ein Kredit von 570 00V Franken eröffnet ist. Im Jahr 1914 besaß er als Vermöge» elwa 40 000 Franken. 2m Jahr 1920 forderte er vom Wiederanfdauamt fast zwei Millionen und erhielt von unfähigen oder bestochenen Beamten eine Million iugcsprochen. Gedenken unsere Ogier und Loucheur (Minister kür di: befreiten Gebiete) durch solches Verfahren die Rechtmäßigkeit unserer Entschädigungsforderungen in den Augen Deutschlands und selbst in den Augen unserer Verbündeten zu rechtfertigen?"
Die Schadenberechnung Frankreichs und der übrigen in Betracht kommenden Mächte soll bekanntlich der Nachprüfung der deutschen Regierung unterliegen, der man aber nur eine ganz kurze Frist dafür gewähren will, nachdem sich der Wiederherstellungsausschuß seinerseits über zwei Jahre lang Zeit gelassen hat. Wird dieser Anspruch einer kurzfristigen Erledigung ausrecht erhalten, so bedeutet das Gewahren einer Nachprüfung nichts als eine Verhöhnung, hinter der die Absicht steht, die Höhe der Schadenbeträge willkürlich zu bemessen. Wir haben früher schon Fälle angeführt, in denen französische Architekten, die mit der Abschätzung von Gebäudeschäden betraut waren, sich auf die ausgiebigste Weise bereicherten, indem sie, um ihre Gebühren zu erhöhen, die Abschätzung um ein Vielfaches übertrieben. Soll das deutsche Voll auch noch für den Schwindel bezahleis, der auf diese Weise betrieben wird?
Frankreichs Gelüste nach dem Goldschatz -er Reichsbank. (
Paris, 24. März. In dm vereinigten Smatsaus- schüssen für auswärtige Angelegenheiten und Finanzer erklärte Briand, der Versailler Vertrag werde soforl in Kraft treten, wenn die Deutschen die fälligen 12 Milliarden Goldmark nickt bezahlen wnn.en. Von den Ver-
Aus Sladt und Land.
niltvrterr, 26. März 4 S 21 .
Der Osterfeiertage wegen erscheint die nächste Nummer unseres Blattes am Dienslag.
- DtenkprLsrmg fiir Hauptlehreriune». Auf Grund der Dienstprüfung ist zur Anstellung als Haupttehrerin an den unteren und mittleren Klassen höherer Mädchenschulen für befähigt erklärt worden: Wagner, Elise von A lt en- st ei a.
* Versetzt wurde der Oberbahnhofvorsteher Raible in Unterdochingm auf die Stelle des Oberbahnhofoorstehers in Freuden st adt Hauptbahnhof.
?. 8. Sitzung drS Gemeinderats vom 23. März. An- w send der Vorsitzende und der Gemeinderat vollzählig. Bekanntgegeben wird ein Erlaß des Eo. Oberschulrats, nach welchem die Aufhebung der hiesigen Töchter Mittelsch -le und deren Umwandlung in eine ständige Tchulstelle an der Volksschule genehmigt wird. — Der Vorsitzende berichtet über das Ergebnis der am letzten Montag in Pfalzgrafenweiler stattgehabten Verhandlungen wegen Einführung von Autolinien. Hierüber ist bereits in dieser Zeitung näheres mitgeteilt worden. Der Gemeinderat beschließt, bei der Oberpostdireklion dahin vorfvllig zu werden, daß sich dieselbe in aller Bälde über ihre Stellungnahme bezüglich der Nebernahme der Autolinie Allensteig-Wildbad äußert. — Der Reisverkauf aus Stadlwald Priemen, Hochdorferwald und den vorderen Waldbezirken erbrachte bei einem Ausgebot von insgesamt Mk. 3400.— einen EOS» von Mk 7000.—, ferner wurde auf die am Wege zum Ebklrizi ätswerk gefällten 10 Poppeln der Anschlag von Mk. 4400.— geboten. Beide Verkäufe finden Genehmigung. — An die hiesigen Bäckermeister sollen je 10 Rm. Brennholz zur Abgabe kommen; dieselben haben die Verteilung unter sich selbst vorzunehmen. — Auf die der Stadtgemeinde aus der Feldbereiwgung II zugefallenen, jüngst zum Verkauf gekommenen Grundstücke, wurden verschiedene Nachgebote abgegeben. Es soll deshalb ein weiterer, letzter Verkaufstermin anberaumt werden. — Für das städt. Elektrizitätswerk ist die Anschaffung von 50 Elektrizität-» zählern erforderlich; nach eingeholten Angeboten kommt das Stück auf Mk. 343.—. Beschluß: die Anschaffung zu genehmigen.
* Blinder Lärm. Am Gründonnerstag Abend war hier Fsuerlärm; im Bömbach sollte ein Brand ausgebrochen sein. Als die alarmierte Feuerwehr sich dorthin begab, zeigte sich, daß ein im Bömbach wohnender Arbeiter eine Hecke in Brand gesteckt und dadurch die Feuermeldung veranlaßt hatte.
* Beerdigung. Unter sehr zahlreicher Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte wurde gestern Steuerinspektor M.Widen- meyer, welcher 15 Jahre lang auf dem hiesigen Kameral- amt tätig war und der nach kurzer Krankheit schon im 54. Lebensjahre starb, zur letzten Ruhe gebettet. Stadtpfarrer
Hang hielt eine zu Herzen gehende Ansprache. Daran Messen sich je unter Kranzniederlegung veischiedene Nachrufs, in welchen die Achtung vor dem leutseligen Beamten, sowie die Anhänglichkeit an den aufrichtigen Kollrgen und Verehiung zu dem Entschlafenen zum Ausdruck kamen. Reg.- Rat Dr. Fik sprach im Namen der Beamten des hiesigen Finanzamts, Steuerinspektor Widmaier-Hirsau «früher auf dem hiesigen Finanzamt) im Ne men des württ. Finanz, beawtenvereins und zugleich als früherer Mitarbeiter des Entschlafenen, Oberfieuersekretär Mäckle legte im Namen der Beamten der Stadt Altensteig und Gerber Armbrust« namens deS Kriegervereins einen Kranz am Grabe nieder. Seitens des Kriegervereins wurde dem verstorbeneu Kameraden noch eine Salve als letzter G>uß übers Grab gegeben. Lrouerwusik der Stadlkapelle umrahmte die ernste Handlung.
— Die Zucke rverteilung. Während im Wirtschaftsjahr 1919/20 insgesamt 8190 000 Doppelzentner Zuk- ker im Reich zur Verfügung standen, können für dieses Jahr voraussichtlich 9,8 Millionen Doppelzentner verteilt werden. Auslandszncker soll nicht mehr eingeführt werden. Für das laufende Jahr können die monatlichen Kopfmengen in bisheriger Höhe voll erfüllt und Sonderzuweisungen gewährt 'werden. Ein Pfund wird gegenwärtig, ein weiteres Ende April verteilt; im Sommer ist die Verteilung von'Einmachzucker in Höhe von drei Pfund je Kopf zu erwarten. Es ergibt sich im laufenden Jahr eine Mehrverteilung von 1875 000 Doppelzentner Zucker.
Wilßablieferung an den Verband.
he, 660000 Hasen, 195000 Fasanen. 75 000 Fcsianen- eier, 6 000 000 Rebhühner. .
Freudeuftadt, 34. März. (Unterschlagungen beim Kom- munalvrrband.) Auf den Verdacht einer Verfehlg bei einem Angestellten des Kommunalverbands hat das Oberamt sofort eine eingehende Untersuchung der Kaffen- und Warenbestände des Kommunalverbands dmch die Stuttgarter Treuhandgesellschaft angeordnet. Die Uwe suchung hat ergeben, daß ein Angestellter IS Paar Schuhe unterschlagen hat, außerdem über eine größere Anzahl von Fleischkonker- venbüchsen sich nicht ausweisen konnte. Der Angestellte wurde auf sein eingereichtes Entlassungsgesuch sofort entlassen. Nach dem Beschluß des Bezükrrats wird, abgesehen von der Erhebung einer Schadensersatzforderung» Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet w rden. Tie Kasssnbe- siände des Kemmrmalverbands sind in vollkommener Ordnung.
Stuttgart, 23. März. (Der°Staatshaushalt.j Nach Art. 1 des am Mittwoch angenommenen Finanz-, gesetzes sind die Abschlußzahlen des Haushaltsplans für 1920 wie folgt festgestellt: Staatsbedarf des ordentlichen Dienstes 568 359137 Mk., Deckungsmittel des ordentl, Dienstes 542 226 277 Mk., somit Abmangel 26132860 Mark. In dem ursprünglichen Entwurf waren vorge-. sehen: Staatsbedarf des ordentl. Dienstes 518173 030 Mk., Deckungsmittel des ordentl. Dienstes 512 861034 Mk., somit Abmangel 5 311996 Mk. Der Abmangel ist somit noch um 20820864 Mk. angewachsen, also um weniger als der Mehraufwand für das neue Besoldungsgesetz allein ausmacht.
Stuttgart, 25. März. (Berufung.) Architekt Professor Elsässer wurde zum Leiter der Städt. Kunstgewerbe- und Handwerkerschule nach Köln berufen.
Stuttgart, 25. März. (Der Theatervertrag.' Durch die Beschlüsse des Landtags ist die Vereinbarung zwischen Staat und Stadt Stuttgart rechtskräftig geworden. Der Vertrag, der den Beitrag der Stadt Stuttgart auf Vs des Defizits, höchstens aber 1,7 Millionen Mark festsetzt, gilt für die Jahre 1920/21 und 22. Es Wurde ein Theaterausschuß gebildet, in den die Stadtverwaltung und die Unterrichtsverwaltung je 2 Vertreter entsenden. Der Ausschluß hat bei gewissen Entscheidungen mitzuwirken. Durch den gleichen Vertrag ist auch das Konservatorium für Musik für die nächsten Jahre sichergestellt.
Der württ. Hand elskammertag hat eine Eingabe an das Reichswirtschaftsministerium gerichtet wegen sofortiger Aufhebun g der Bestimmungen über Einfuhr ausländischer Kohle auf dem Wasserwege und ihre Verteilung. Das Angebot von Auslandskohlen ist äußerst günstig. Es würde eine ungehindert« und billige Versorgung der Industrie ermöglichen.
Der Beamten gehakt wird nach dem neuen Besoldungsgesetz künftig monatlich vorausbwZ-rhlt.
' Schramberg, 25. März. (Tragischer Tod.) Am Palmsonntag sang Hauptlehrer und Organist A rr> egger in bester Gesundheit den ersten Teil der Leidensgeschichte. Im zweiten Teil mußte für ihn eit» Ersatzmann eintreten. Ein jäher Tod hat vorg surr» nacht den Fünfzigjährigen überrascht.
3» keiner Zeit
war das Lesen einer Zeitung notwendiger als in der gegenwärtig po.ilisch sich überstürzenden Zeit. Auch im Wirtschaftsleben, in Handel und Verkehr ist es nötig sich aus dem Laufenden zu halten, will man nicht zu Schaden kommen. Man bestelle deshalb unsere Gchw rzwäidrr Taseszeitnug sofort bei der Post oder den Agenten.