stelle, sowie ein von Zimmermeister Broß-Calw gefertigtes Modell einer Wendeltreppe.
In gefälliger Form stellt? die Generalvertretung Schatte und Co., Stuttgart das wetterfeste farbige Terranova für Putz-, Zieh- und plastische Arbeiten, sowie den Estrich-Tera- nova „Secura" aus, während daneben an der Wand das Württ. Terazzowerk Uhinger den Porphyr-Jdealputz als wetterbeständiges, farbechtes, modernes Fassadenputzmaterial zur Schau stellt. Anschließend daran sind die Farbenglaswerke München mit einer größeren Kollektion Monachia-Wandflie- ßen, sowie mit Monachiamosaik vertreten, während an der Wand Hofdekorationsmaler Fr. Rock, Stuttgart 5 Mustertafeln von Flachreliefs zeigt. Verschiedene Muster von Dübelsteinen der Firma Dr. A. Katz in Waiblingen, der Diaraestrich- gips in seinen verschiedenen Verwendungsarten von der Schwäb. Gipsverkaufsstelle Stuttgart, die Terrazzokörner der deutscher Terazzoverkaufsstelle Ulm, sowie das zu Isolierungen zu verwendende Korkinol der Firma Hermann Stettin- ner und Co. in Vaihingen reihen sich sodann mit einer Zusammenstellung Holzfournierblätter der Holzzentrale Stuttgart weiterhin an. Gipsermeister Anton Hagenmaher in Neuhausen zeigt an einem Modell die Anwendung seiner Gips- isolierfachplatten, während Gipsermeister Sauer, Calw seinen Reformputzstreifen, welcher Putzrisse auf Holz und Eisenbalken verhütet, vor Augen führt. Malermeister Gotthilf Bayer, Calw bringt verschiedene neue Wandmaltechniken, die er in letzter Zeit in verschiedenen staatlichen Bauten anwendete, zur Ausstellung. (Forts, folgt.)
Zur Warnung! In Nr. 179 ds. Bl. brachten wir aus Jlsfeld die Nachricht von zwei Schwindlern, die die Leute gegen Versprechungen, vergrößerte Photographien zu liefern, um ihr gutes Geld betrogen. Jetzt erfahren wir aus Altburg, daß dort ein Mann mit denselben unstatthaften Geschäftspraktiken arbeitete, aus welchem Grunde an dieser Stelle dringend vor derartigen Reisenden gewarnt sei!
Für Lehrer und Kandidaten. Am Montag, den 18. August 1913, vormittags 9 Uhr, findet in Ludwigsburg im Geschäftszimmer des K. Vezirkskommandos, Hintere Echloßstr. Nr. 24, eine außerterminliche Musterung für diejenigen Volksschullehrer und Kandidaten des Schulamts statt, die am 1. Oktober 1913 zur Einstellung gelangen wollen. Die sich Meldenden haben ihre Prüfungszeugnisse und diejenigen, die sich schon im militärpflichtigen Alter befinden, auch ihre Losungsscheine bis spätestens 16. August 1913 dem K. Bezirkskommando Ludwigsburg einzusenden.
Die Radiumschätze des Schwarzwaldes. Im Granitgestein sind in bekannten Mengenverhältnissen Uranerze enthalten, die ja das Ausgangsprodukt für die Radiumgewinnung bilden. Wenn man daher die Eranitmenge eines Gebirges kennt, kann man auch seinen Gehalt an radioaktiver Substanz beurteilen. So hat neuerdings Prof. Engler-Karls- ruhe den Radiumgehalt des Schwarzwaldes geschätzt und ermittelt, daß etwa 20000 Kilogramm Radium verborgen liegen! Leider aber ist der größte Teil so unzugänglich, daß es für absehbare Zeit als ausgeschlossen gilt, diese kostbaren Schätze zu heben. Mit der Nutzbarmachung solcher Mengen würde natürlich sofort ein gewaltiger Preissturz des bisher so kostbaren Stoffes einsetzen. Aber dies sind, wie gesagt, sehr trügerische Hoffnungen.
8cb. Mutmaßliches Wetter. Für Dienstag und Mittwoch ist noch vielfach bewölktes, mäßig warmes und strichweise zu Gewitterregen geneigtes Wetter zu erwarten.
habe den gleißenden Halbmond gesehen. Bald wird wieder alles still werden; schon flieht der italienische Panzer."
Furchtbare Granaten brüllten wieder draußen auf den Wassern der Adria. Und die See ging höher und höher....
Auf der Omra aber merkte man, daß sie mit aller Geschwindigkeit vorwärts dampfte, stampfend und stöhnend, mit aller Anstrengung dem Rachen des lauernden Todes zu entrinnen.
Wortlos stand die italienische Mannschaft vor Kapitän Geldern. Der aber wiederholte mit Donnersstimme:
„Hände hoch!" Und dann untersuchte er, ob die Fremdlinge an Bord noch irgend Waffen oder andere Werkzeuge gefährlicher Natur bei sich trugen. Und was er fand, das wurde den Leuten abgenommen.
Da eilte ein Matrose der Omra in die Kajüte.
„Das italienische Schiff sinkt!" rief er. „Hört Ihr den Gesang. Die Matrosen singen einen letzten Choral und sie haben herübergerufen: Lebt wohl, Kommandant und sagt un- serm Vaterland: Wir sterben im Dienst und in Treuen . . . . Hört Ihr die Töne?"
„Auf Deck!" befahl Kapitän Geldern, „Boote flott! Man rette, was zu retten ist!"
Und er selbst eilte voran.
Wortlos aber brach der italienische Kommandant in sich zusammen. „Ich bin erschöpft", rief er aus. „Zehn Tage lang haben wir hier in der Adria Spionagedienst treiben müssen. Unsere Lebensmittel waren am Erschöpfen. Man sieht in mir ein Werkzeug größerer Macht.
Dann kamen Matrosen der Omra und entfernten ihn und einige seiner Mannschaft auf Befehl Kapitän Geldems aus der Schtffskabine; er ließ sie in eine Ladekoje legen.
Amina war leichenblaß in die Kiffen zurückgesunken.
— Hirsau, 10. Aug. Ein Kirchenkonzert war heute uns hier geboten, das besucht zu haben keinen der zahlreichen Zuhörer reuen dürfte. Hr. Organist Langaus Stuttgart eröffnete es mit Präludium und Fuge von I. Seb. Bach, dessen wundersame, neben- und inein- anderspielende Läufe faßlicher als sonst oft auch dem Laien das ungeübte Ohr berührten. Schwerer verständlich schienen die zwei Choralvorspiele, sei's, weil der eine Choral „Nun komm, der Heiden Heiland" überhaupt wenig bekannt war, sei's, weil zur bekannten Melodie des andern „Wachet auf" eine nähere Beziehung sich kaum zu erkennen gab. Sanft beruhigend wirkte das Adagio von Mendelssohn mit dem Pastorale von S. de Lange, in welch' letzterem das einfache Hirtenleben in ländlich-heiteren Weisen einen Ausdruck fand. Zu weihevollem Ernste stimmte das Andante religioso von Liszt. Ergreifend wirkten die mit den Orgelstllcken wechselnden, in hohen, manchmal gewaltig anschwellenden, besonders aber in der Mittellage schönem Sopran vorgetragenen Lieder der Fräul. Pfund, Oratoriensängerin aus Stuttgart: so das „Gebet" von Hiller nebst der Arie: „Der Herr ist nahe allen" von Jrrgang, wie das „Agnus Dei" von Mozart, das zur Andacht rufende „Vater Unser" von Crebs und endlich das herzerquickende „?ax vobiscum" von Schubert, dem noch ein mit bekannter Meisterschaft gespieltes Orgelpräludium von I. S. Bach zu würdigem Abschluß folgte.
-- Weilderstadt, 10. Aug. Beim Futterholen gingen einem hiesigen Landwirt gestern abend die Pferde durch. Eines der Pferde kam dabei zu Fall und wurde vom andern noch eine Strecke geschleift, wodurch es einen Fuß brach und abgestochen werden mußte. Das Pferd war ein junges, wertvolles Tier.
Pforzheim, 9. Aug. Der verheiratete Ausläufer Franz Bischer hier sollte für feinen Prinzipal auf der Bank 4600 -N erheben. Statt das Geld abzuliefern, floh er damit. Sein 32jähriger Freund, der Taglöhner Eotthilf Schönleber begleitete ihn auf der Flucht.
Freudenstadt, 10. August. Am Donnerstag abend betrug die Zahl der Fremden 6509, das sind 50 mehr als im Vorjahr. Auch im Murgtal, auf dem Ruhstein, dem Kniebis, in Zwieselberg und Rippoldsau sind die Easthöfe gut besetzt. — Gestern abend wurde in Klosterreichenbach das Richtfest des Lausbuckelstegs über die Murg gefeiert. Er liegt beim Anker in Heselbach und bildet das Schlußstück des autofreien Wegs von Klosterreichenbach nach Forbach. Erbauer des Stegs ist der Bezirksverein Klosterreichenbach des Schwarzwaldvereins, der von diesem einen Kostenbeitrag von 400 ^ erhielt. Der Steg ist von heute an dem Fußgängerverkehr übergeben. _
Württemberg.
Ein Jahr preußisch-süddeutsche Lotteriegemeinschaft.
Die Vereinigung der staatlichen Lotterien von Württemberg und Baden mit der Preußischen Klassenlotterie tritt in diesem Monat in das zweite Jahr; am 1. Januar 1913 schloß sich auch Bayern an, so daß dieses erst an der zweiten Lotterie teilnimmt, während Württemberg und Baden bereits zum dritten Male beteiligt sind. Die Einführung der preuß. Lotterie in Süddeutschland hat sich glatt u. ohne Störung vollzogen. Sowohl die beteiligten Behörden wie das Publikum haben die bewährten preußischen Einrichtungen und Vorschriften mit Verständnis ausgenommen und sich schnell in sie eingelebt. Bekanntlich hatte der bayrische Landtag der Annahme des Lotterievertrages eine lebhafte Opposition
Am kleinen Kajütenfenster stand jetzt Amina und blickte in die hochgehende, düstere See hinaus, den Rettungsarbeiten zu.
Und während ein orkanartiger Sturm über das Meer toste, schlugen fernhin Flammen aus den Masten des sinkenden Schiffes empor. Taghell wurde es ringsher.
Mit Anstrengung bargen die Matrosen der Omra nur vier der Besatzung an Bord. — Ueber die Leichen der andern heulte die See hinweg und es war wie ein großes Gottesgericht, das hier vor sich gegangen war.
Die Omra selbst legte sich bald auf die eine bald auf die andere Seite. Rascher und rascher schien die Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu werden. Tatsächlich eilte das Schiff überaus schnell dahin, immer rascher südwärts, bis der Kompaß dringend riet, mehr östlich zu steuern, wollte man mit Tagesanbruch wenigstens Durazzo erreichen, nachdem man durch den Zwischenfall längst an den Küsten von Cattaro und An- tivaro vorüber war und um keinen Fall mehr umgekehrt wäre; denn hinter der Omra donnerten die Geschütze, und ein greller Feuerschein erfüllte den Horizont der Adria.
Ben Hassan Omir stand neben dem Lager Aminas.
„Dieses Zwischengefecht, Amina, hat Ihre Gesundheit noch mehr erschüttert, Ist Ihnen wieder sehr übel?"
„Es geht", antwortete sie, „aber ich wünschte, wir wären an Land und vor allem wünschte ich, es wäre Frieden . . . ."
„Der dürste sobald nicht kommen. . . ."
„Nicht? Das sagen Sie, der Sie mir Ihr Liebe angeboten haben. Glaubten Sie, daß ich jemals meine Hand einem Manne reichen würde, der auch nur imstande ist das kleinste Bluttröpfchen zu vergießen. Ich glaubte, Sie sind für den Frieden?" , , , _..
entgegengesetzt, weshalb die Befürchtung nicht unbegründet war, daß hier der Einführung der Lotterie größere Schwierigkeiten entstehen würden. Diese Befürchtung hat sich jedoch nicht bestätigt. Auch in Bayern ist die Einführung glatt vonstatten gegangen. Die drei süddeutschen Regierungen sind mit Erfolg bemüht gewesen, angesehene und wohlhabende Elemente aus dem Kaufmanns- und Eewerbestand als Lotterieeinnehmer zu gewinnen. Der Absatz der Lose war bisher zwar nicht besonders befriedigend, wobei allerdings zu bedenken ist, daß hier aller Anfang schwer ist,- aber besonders mag wohl das zurückhaltende Eeschäftsverfahren der Lotterieverwaltung, ihr Grundsatz der Vermeidung jeglicher Reklame und Propaganda, zu diesem Resultat beigetragen haben. Die Lotterieverwaltung gibt sich jedoch der Hoffnung hin, daß sich der Absatz mit der Zeit günstiger gestalten wird.
Stuttgart, 9. Aug. Das Ministerium des Innern hat dem Landesverband der Wirte Württembergs auf seine Eingabe, den Handel mit Flaschenbier, Mineralwasser und Limonaden auf den öffentlichen Straßen und Plätzen zu verbieten, geantwortet, daß ein solches Verbot Sache der Reichsgesetzgebung sei und von der württembergischen Regierung nicht erlassen werden könne, die nur dem Vertrieb dieser Getränke im Umherziehen auf Grund eines bereits bestehenden Reichsgesetzes entgegentrete.
Stuttgart, 11. Aug. Mit 126 gegen 6 Stimmen hat der alte Eisenbahnerverband den Parteisekretär der Volkspartei und Landtagsabgeordn. Fischer- Heilbronn zum Sekretär als Nachfolger des Eugen Roth gewählt.
Schorndorf, 9. August. Das Schöffengericht hat 7 Milchproduzenten von Geradstetten zu Geldstrafen von 30 « verurteilt, weil sie der von ihnen an 2 dortige Händler verkauften und von diesen weiter nach Stuttgart versandten Milch Wasser in verschiedenen Mengen zugesetzt hatten. Der höchste in diesen Fällen festgestelltn Wasserzusatz betrug 11 °/o. Die beiden Milchhändler wurden wegen Fahrlässigkeit mangelhaft ausgeübter Kontrolle zu je 10 Mk. Geldstrafe verurteilt. Ueberdies wurde als Nebenstrafe die öffentliche Bekanntmachung des Urteils im Schorndorfer Anzeiger angeordnet.
Wiesensteig, 9. August. Von den Landleuten im oberen Filstal werden Heuer ungewöhlich viele Schlangen beobachtet. Nicht selten trifft man auf höher und sonnig gelegenen Grundstücken 4—6 beisammen. Meist sind es glatte und braune Nattern, oft aber auch Kreuzottern. Die Landleute unterscheiden gewöhnlich nicht zwischen den harmlosen Nattern und den giftigen Ottern und schlagen eben beide tot, wenn sie sie erwischen. Es ist indessen kein Grund anzunehmen, daß es Heuer besonders viele Schlangen gibt, die außerordentlich kühle Temperatur veranlaßt eben die Kriechtiere, die ja alle die Wärme lieben, womöglich jeden sonnigen Augenblick zu benützen und sich bestrahlen zu lassen. Deshalb kommen sie uns häufiger als in normalen Sommern zu Gesicht.
Rottweil, 10. Aug. Auf der heutigen Vertrauensmännerversammlung der Zentrumspartei des Bezirks waren sämtliche katholischen Bezirksorte vertreten. — Bei der Abstimung für die Aufstellung eines Kandidaten zur Landtagsersatzwahl erhielt Stadtschultheiß Elükher-Rottweil 148 Stimmen, Stadtschultheiß Lei- pold-Schömberg 2 Stimmen. Es herrschte große Begeisterung für die Kandidatur Elükher.
Da haben Sie auch vollständig Recht. Ich bin für den Frieden. Aber nicht Einzelne machen in diesem Kriege
Frieden. Wir haben es mit einem Eroberungskrieg
zu tun. Ich glaube, daß er erst enden wird, wenn Italien seinen Rückzug antreten muß. Amina, das Schicksal wird Italien ereilen; seien Sie fest davon überzeugt. Denken Sie an Napoleon, den Weltenstürmer! Wie kehrte er aus Rußland mit seiner weltgrößten Armee zurück! Fliehend, hastend, den Mantelkragen hoch geschlagen, weil ihn fror: sein Körper fror und sein Herz. Hinter ihm aber, da heulte der ruffische Winter grimmig und Beute fordernd. Mit ihm flohen einzeln und in Gruppen seine Truppenreste. Der Winter und die Kosaken verfolgten sie.Und in unserm Krieg? Ami
na, die Stunde muß kommen, in der die Italiener aus Afrika fliehen wie die Gesunden vor einer Pestilenz. Der Sirokko wird kommen, wird übers Mittelmeer dahin eilen und alles vernichten, was nach Tripolis will und von dort kommt. Von dort aber werden die Italiener gar bald weichen müssen. . . . Durch Aegypten ziehen unsere Muselmännerschaaren. Schon sehe ich sie mit den Arabern vereint mit weiß wallenden Gewändern die Wüsten durcheilen, den Halbmond voran und ihr ewiges Gebet: „Mohammed hilf!" auf den Lippen, die
krummen Degen geschwungen, die Flinten gespannt.
Ich sehe es deutlich. Amina.Nacht ist's und der St-
rocco weht .... Schakale heulen, Löwen brüllen.
Und mit ihnen die Türken und Araber. Und noch etwas muß
ich erblicken, Amina: Tripolis brennt. Rosengluten,
Höllengluten; wie man es nehmen will. Es flammt die Stadt und droben am Himmel, da leuchtet der Schein wieder.
Weithin in Europa sieht man ihn noch: rot wie Blut.
In Rom aber, da knien die Leute vor den Marienbildern und halten sich gegenseitig umschlungen. Denn die Erde zit-