Besprechung süddeutscher Ernährung minister.

Karlsruhe, 23. Nov. Am Samstag fand in Karls­ruhe eine Besprechung der süddeutschen Ernährungsmi­nister statt. Die Minister waren einmütig der Auffas­sung, daß bei der außerordentlichen Knappheit der Milch bis auf weiteres an der öffentlichen Bewirt­schaftung der Milch grundsätzlich festgehalten wer­den müsse. Wo versuchsweise Erleichterungen durch Lie­ferungsverträge durchgeführt werden, müsse jedenfalls der Einfluß der Behörden insbesondere aus den Verteilungs- Plan, die Festsetzung des Ablieferungssolls und die Preis« gewahrt bleiben.

DaS derzeitige Verfahren der Reichsbehörden bei Er­teilung von Ein- und Ausführungsgenehmi- ßüng für Lebensmittel wurde als unhaltbar be­zeichnet. Die Regierungen behalten sich eine gemein­same Vorstellung beim Reichsminister für Ernährung »nd Landwirtschaft vor. Die polizeiliche Bekämpfung deS Wuchers soll bei der nächsten Besprechung der Er- «Shrungs- und Wirtschaftsminister zur Erörterung ge­stellt werden. Etwaige Ausfuhren von Kartoffeln von einem Land in das andere in Süddeutschland sollen nur im gegenseitigen Benehmen der Landeskartoffelstel­le« gestattet sein.

" Vom Völkerbund.

"Genf, 23. Nov. Tie deutsche Denkschrift über die Kolonien ist im Völkerbund in englischer und französi­scher Sprache verteilt worden. Millen (Australiens verlangte eine Besprechung der Note. Barnes ver­langte, der Völkerbund solle die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zwischen Polen und Rußland vorhin- der«. _

Berlin, 23. Noo. Es wird darauf hiugewiesen, daß die Andeutungen einiger Blätter, als ob General Lu­dendorff an den Kapitalverschiebungen beteiligt wäre, durchaus unzutreffend seien, dagegen sei die Berliner Hochfinanz in Industrie und Handel sehr stark be­teiligt.

Berlin, 23. Nov. Im Hauptausschuß des Reichs­tags wurde ein Antrag, von den 5 beantragten Generälen 2 zu streichen, einstimmig angenommen. Ein soziäldem. Antrag, statt 14 Generalleutnants nur 10 zu bewil­ligen, wurde abgelehnt. Tie Zahl der Generalmajor« wurde um 6, die der Obersten um 15 vermindert.

Berlin, 23. Nov. Der kommunistische Rechtsanwalt Lamp in Elberfeld wurde wegen Verdachts des Hoch­verrats und Sprengung von Briefkasten verhaftet. Dal Verfahren wegen Entmündigung ist eingeleitet, da Lamjl zweifellos geisteskrank ist.

Reichstag.

Berlin, 23. Nov.

In der gestrigen Sitzung kam die Interpellation del früheren Reichskanzlers Hermann Müller (Soz.) übe» die Millionenverschiebungen nach dem Ausland zur Be­handlung. Müller schränkte die vorher imVorwärts" und Anfangs dieses Jahres bereits in derFreiheit" erschienenen Angaben verschiedentlich ein, in der Haupt­sache hielt er die Anklage aufrecht, daß große Vermögens­werte ins Ausland verschoben worden seien und das daran Mitglieder der Hohenzollernfamilie, besonders di» Kronprinzessin und die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm beteiligt seien. Reichsfinanzminister Dr Wirth gab die Erklärung ab, daß er, sobald ihm di» Mitteilungen zugegangcn war, das gerichtliche Verfah­ren habe einleiten lassen. Er habe also seine Schuldig­keit in dieser Sache getan und werde sie weiter tun

WftMWWgstraurn.

Eure Erzählung (iausäö'em. Leben von F r. Lehne.

Fortsetzung, . (Nachdruck verboien.)

Es ging über seine Kräfte, dies tägliche Beisammensein mit dem ungeliebten Mädchen in der Ehe wurde das anders; da konnte er nach seiner Bequemlichkeit leben, und da mußte sie sich ihm fügen. Wie oft quälte ihn Ella durch Eifersucht, wenn er sie nicht genug geküßt oder nicht zärtlich genug war. Fräulein von Lafstn war ja immer bei seinen Besuchen zugegen; aber Gabriele fand Vorwände genug, diese auf Minuten zu entfernen; dann überschüttete sie ihn mit ihrer wilden, leidenschaft­lichen Zärtlichkeit, vor der ihm graute. Gabriele war glücklich, ihr Ziel erreicht zu haben der so heiß geliebte Mann war ihr eigen! Sie wußte, daß sie um ihn beneidet wurde wenn sie mit ihm durch die Straßen ging und sie beide bewundert angeschaut wurden, dann schlug ihr eitles Herz befriedigt höher. Ihre Liebe war aber nicht von jener tiefen Jnnigleit, von jenem Aufgehen in dem Geliebten, wie die Marys, die nur noch m ihm lebte und mit ihm dachte nein, erst kam sie dann der Verlobte. Sie liebte ihn seiner männlichen Schönheit, seiner seltenen Persönlichke it, sei­nes Namens wegen nach seinen Ansichten, seinem inneren Fühlen und Denken fragte sie nicht; das war Nebensache der schöne Mann war ihr die Hauptsache, und dem galt ihre ganze Leidenschaft. Gar manchmal herrschte zwischen dem Brautpaar ein gereizter Ton, trotz Wolfs Nachgiebigkeit, »veil sie gar so wenig Rücksicht auf sein Wesen nahm. Tann war es ihr, als ob sie den Verlobten hassen sollte, wenn er so kühl und ruhig war; in ihrer Erregtheit, hätte sie ihm dann sonst etwas antun können. Oester Hat sie ihn, ihr zu beichten aus seiner Junggesellenzeit sie interessiere sich riesig dafür, einmal hinter die Kulissen zu schauen, er hatte doch gewiß vor ihr schon manches Mädchen geküßt! Er wußte nichts darauf zn erwidern, so war er erstaunt

ohne Ansehen der Person. Abg. Kahl (D.VP.) fragte, warum die Interpellanten geschwiegen haben, solange ihre Parteigenossen am Ruder waren, obwohl die Vor­gänge bis in den Januar 1919 zurückreichen. Es sei rhnen eben nicht um die Sache, sondern um eine Hetze gegen die Monarchie, die Hohenzollern und das alte System zu tun, wie aus der ganzen Aufmachung in der sozialistischen Presse hervorgehe. Dieser Gegengrifj entfesselte auf der Linken einen Sturm der Entrüstung. Namens der Deutschnationalen billigte der frühere ba­dische Minister Dr. Düringer die Haltung der Ne­gierung; er erwartet, daß dem Gesetz freier Laus ge­geben wird. Was aber gegen die Kronprinzessin vor­gebracht worden sei, seierstunken und erlogen." Auch der Zentrumsabgeordnete Burlage erklärte sich mit den Maßnahmen der Regierung einverstanden, zugleich richtete er eine Mahnung an die Allgemeinheit, in Steuersachen überhaupt mehr Gewissenhaftigkeit zu be­wahren. Wenn man da anfangen wollte! Dem Him­mel seis geklagt.

*

Besprechung der förmlichen Anfrage Müller über die Kapital- Verschiebung nach dem Ausland. (Schluß.)

Abg. Düringer (D.natl.Vp.) wünscht scharfe Durchführung der Untersuchung ohne Ansehen der Person. Diese Interpellation wolle aber die Sache politisch ausschlachten. Daß dies der Regierung angenehm war. gehe aus dem Umstand hervor, daß der Reichssinanzminister die Interpellation beantwortete und nicht der Iustizminister. Was die Kronprinzessin in Amsterdam bei Grusser stehen hat, ist lediglich das Konto für den Unterhalt des Kronprinzen (hört, dort). Die Hetze desVorwärts" ist nur dazu bestimmt, die Liebe, die noch im Volk zum Hause Hohenzollern besteht, zu untergraben.

Abg. Burlage (Z.): Die Erklärung des Reichsfinanzministers erscheint befriedigend. Das Sinken der Steuermoral ist leider nicht zu leugnen. Auch die Mitglieder des Kaiserhauses sind nur Menschen. Wer sich aber aus reinem Mammonismus der Steuerpflicht entzieht, unterliegt der Verachtung jedes Gut­anten. . ,

bg. Kahl (D.Vp.): Die Majestät des Gesetzes ist höher als jede andere Majestät. Deshalb will meine Fraktion die Sache vom Standpunkt des Gesetzes behandeln, lehnt aber jede parteipolitische Auslegung ab. Die Interpellanten wußten, daß die Untersuchung bereits in der Schwebe war. Sie benutz­ten die Tribüne, um die Verdächtigungen auszusprechen, ge­schützt von der Immunität der Reichstagsabgeordneten. Die ganze Fassung der Interpellation beweist, daß der Angriff auf das tzohenzoilernhaus die Hauptsache war. Die Inter­pellation ist ein Ausfluß der Schwäche der Mehrheitssozialisten.

Reichsfinanzminister Wirth erklärt, die Schamröte trete einem beim Durchlcsen der Akten ins Gesicht, wenn man all die Namen lese, die sich mit einem solchen Winkelbankier ein­gelassen hätten.

Avg. Puchta (USP.) legt der Interpellation keine übertrie­bene Bedeutung bei. Es handle sich hier nur um Blasen auf dem Sumpf der allgemeinen Verderbnis. Diese Verhältnisse muß­ten der damaligen sozialdemokratischen Regierung bekannt sein/ sie hat versagt.

Abg. Dietrich (D.d.P.): Die ganze Sachlage erscheint noch so wenig geklärt, daß meine Partei »och keine Stellung dazu einnehmen kann. Es kann sich überhaupt nur um eine Rechts­frage, nicht um eine politische Frage handeln.

Abg. Höilein (USP.): Gesetz ist heute nur der Lohnabzug, Alle anderen Steuern stehen auf dem Papier. Ich frage die Regierung, ob die für Wilhelm, nach Holland beförderten Sen­dungen vorher von der Steuerbehörde genau untersucht wurden

Abg. Scheidemann (S.): Mit der Antwort des Reichs- fmanzministers bin auch ich durchaus einverstanden. Das wich­tigste ist, daß die Kronprinzessin tatsächlich ein Konto bei dieser Schicberbank hatte. Gegen die Wucherer und Schieber muß man rücksichtslos vorgehen. Die Vorwürfe/ daß die frü­heren Regierungen in ihren Maßnahmen gegen die Berschiebun- bunaen säumig waren, sind unberechtigt.

Avg. Graf Westarp (D.Vp.): Die Geschäftsverbindung des kronprinzlichen Hauses mit dem Bankhaus Grußer u. Co. er­klärt sich nach meinen Informationen wohl daraus/ daß der Kronprinz im Winter 1918 mittellos in Holland war und des­halb ein Darlehen von 500V Gulden bei dem Haus dieser Bank­firma in Amsterdam aufnehmen mußte. Für die Sozialdemokra­ten handelt es sich hier wieder nur um ein Kampfmittel gegen das Hohenzollernbaus. Me Begründung der Republik ist nicht j imstande, eine 500jährige Geschichte auszuiöschen. _

! über derartige Fragen. Um einmal fing sie an, daß er gar nicht lange vor ihrer Verlobung spät abends mit einer Verkäuferin oder sonst etwas gesehen woroen

? sei, und wer weiß, ob nicht jetzt noch-sie wußte

ja um sein Verhältnis zu Mary, war dahintergekom­men, und sie hatte eine brennende Eifersucht auf das schöne Mädchen.

Ta trat er ihr aber mit Entschiedenheit entgegen. Aber Gabriele," sagte er,widerstrebt es Deinem weib­lichen Empfinden nicht, danach zu fragen? Und wenn es wirklich der Fall gewesen ist, so mußt Tu Deinem Bräutigam so viel Ehrenhaftigkeit zntrauen, daß er mit der Verlobung frühere Beziehungen gelöst hat! Ich habe Dir Treue gelobt; ein Wolfsburg hält, was er verspricht und begeht keine Schlechtigkeit."

So? Wirklich?" sagte sie spöttisch, ihn mit eigen­tümlichem Blick ansehend.

Wie meinst Tu das?" fuhr er da auf. Im selben Augenblick fiel ihm der Grund seiner Verlobung ein, und ein würgendes Gefühl stieg da in ihm aus und eine Ahnung: Gabriele wußte um alles! O, dies Herz- und gewissenlose Weib, ihn dadurch zwingen zu wollen, ihr zu dienen! Aber sie sollte sich getäuscht haben trug sie erst seinen Namen, dann war er.der Herr. Nicht an der seiner Gattin schuldigen Rücksicht und Ehrerbietung wollte er es fehlen lassen nein aber das Herrschsüchtige, Launenhafte ihres Wesens sollte gebrochen werden, damit er ein wenigstens erträgliches Leben hatte!

Tie Brautbesuche waren überstanden, und nun folgten die Einladungen. So sollte bei dem Justizrat Hoppe ein großes Gartenfest sein. Gabriele hatte dazu ein wun­derbares zartduftendes Spitzenkleid gewählt aber der dazu passende Hut fehlte. Sie hatte sich nun einen Plan zurechtgelegt: Sie wollte ihn bei Frau Gündel bestellen, Wals sollte mit aussuchen bei der Gelegenheit kam er mit seiner Geliebten zusammen und sic konnte die beide« baoibaihten und sehen, ob das Gerücht auf

Aög. Dr. Bk'ellschrld' (USP.): Solange die Kronprinzessin !m Verdacht steht, an Kapitalverschiebungen teilgenommen zu haben, kann eine Erklärung, die anscheinend von ihr stammt, keinen Wert haben. Die Rechte tut immer so,- als lebe der Kaiser von Wasser und Brot und warte immer sehnsüchtig auf ein Liebesgabenpaket. Der Kaiser besitzt ein Schloß und einen großen Hofstaat und der Kronprinz ist zwar arbeitslos,- braucht aber doch keine Arbeitslosenunterstützung. Die Interpellation richtet sich nicht gegen die Hohenzollern,- sondern gegen die Kreise,- welche die Hohenzollern wieder ins Land rufen wollen.

Reichsfinanzminister Wirth: Was die Angelegenheit der Aus­fuhr von Wertgegenständen des Kaisers betrifft, so sind aus Dem Privatbesitz des Kaisers Möbel und Hausrat mit Geneh­migung des Ministeriums ausgeführt worden unter genauer Be­achtung der zollamtlichen Ausführungsbcstimmungen, die in kei­nem Fall etwas Belastendes ergeben haben.

Abg. Strcsemann (D.Vp.): Wären dke Kahlschen Ausfüh­rungen nicht erfolgt, so wären diese ehrenrührigen Angrifst auf das Hohenzollernhaus ohne Widerspruch in die Welt hia»- ausgegangen.

Es folgen persönliche Bemerkungen.

Nächste Sitzung: Dienstag nachmittag 1 Uhr.

c- Berlin,- 23. No». '

. Zn der heutigen Sitzung schildert auf Anfrage des Abi- geordneten Freiherr ». Lersner (D.natl.Vp.) wegen der Freb- lassung der in Avignon noch zurückgehaltenen Kriegsgefangene» Regierungskommissar Stiicklen die Bemühungen der deutschen Friedensabordnung und der deutschen Regierung/ die Einbe-j ziehung dieser Gefangenen in die unter die Friedensbedingungen! fallenden Kriegsgefangenen zu erwirken. Als dies unerreicht! bleib, wurde eine neue Note an die französische Regierung --richtet, auf die die Antwort erfolgte, daß die Angelegenheit en zuständigen französischen Behörden übergeben worden sei. Me Frage der Begnadigung werde geprüft werden. Für das leibliche Wohl der Gefangenen, für Kleidung, sei von der deutschen Regierung gesorgt.

! Rach Erledigung einiger kleineren Gegenstände der Tagesord­nung vertagt sich das Haus. Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr,

A»» Stadt ««d Laad.

rm«»»« L4. November rrro;

* m-rrtrag«» ward« eine ständige Lehrsttlle an der ev. VolkSsch»le in Schösvberg OA. Fre,de»stadt dem Haupt- lehrer Banschrrt in Würzbach OA. Calw.

Tanzverbot. Vom 28. November (1. Advent) bis 6. Januar sind öffentliche Tanzbelustigungen in Württemberg verboten.

. G^en die Fernsprechvertenerung. Der Wirt­schaftsverband der Aerzte Deutschlands beabsichtigt, durck Unterschriftensammlung eine Volksabstimmung über die ?eiznführen^t^ Höhung der Fernsprechgebühren her-

^ Oft Das Porzellan wird nach einer Mitteilung aus Fachkreisen nicht billiger, weil die Löhne und die Roh- jtvftpreise stetig in die Höhe gehen. Der Absatz ist et­was znrückgegangen, die Nachfrage im Ausland aber ae- stlegen, wohl infolge der Valntaverschlechterung.

Eine Mahnung an HX-.Jetzt wo sich das Geschäftsleben wieder etwas erholt Hatz i sei darauf hingewiesen, welchen Nutzen eine zielbewußt Zeitungsreklame dem Geschäftsmann bringt. Ei gibt vielerlei Gutes überall, um das sich kein Mensq bekümmert, weil es dem großen Publikum unbekannt ist Sache des Verkäufers ist es, die Vorzüge seiner Wap ins rechte Licht zu rücken. Dies geschieht noch immez am billigsten durch eine zweckentsprechende ZeitungA anzeige. Freilich, auf einen Schlag fällt kein Baum) Will man das große Publikum zu sich heranziehen, ft muß man ihm möglichst oft und nachdrücklich dp ! Firma ins Gedächtnis rufen. Zunächst wird der Lese»

! auf dies und jenes nur aufmerksam. Danach wird sei» i Interesse gesteigert. Liest er aber öfters von den Bor- ! Zügen dieses und jenes Artikels, so wird sein Interesse ii i Kauflust verwandelt.

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Wahrheit beruhe. Nun wartete sie auf eine passende, Gelegenheit, die auch bald kam. Beim Spazieren­gehen fragte sie ihn in harmlosem Tone:

...Möchtest Tu mir wohl einen Gefalle.

?.Gern, mein Herz, was denn?" -

- 'Tu sollst mir raten ich bin mir nämlich Koch 'gar- nicht schlüssig, was ich für einen Hut zu meinem Kleides nehmen soll es muß etwas ganz Apartes sein! etwas, das Aufsehen erregt. Ter Gedanke geht mir im Kops herum."

Aber wer wird die Hutfrage zu einer Kabinettfrage machen!" sagte Wolf scherzend,Tu hast doch' so viel Hüte solche Auswahl!"

Ja, aber keinen, der zu dem Spitzenkleide paßt! Das verstehst Du nicht, mein Freund! An einer wahrhaft eleganten Toilette muß alles miteinander harmonisch sein, wenn der Effekt nicht verloren gehen soll! Darin bin ich eben sehr peinlich. Mir soll der Ruf, die am vor­nehmsten gekleidete Dame der Stadt zu sein, nicht ver­loren gehen! Tu hast aber dafür gar keinen Sinn!"

Offen Aestanden, nein! Mir ist es wirklich gleich, wie Tu dich kleidest, Ella! Du bist mir im einfach­sten Kleide ebenso lieb, wie in der elegantesten Toilette!"

Leutnant Brenner bekundete stets ein lebhaftes Inte­resse für meine Garderobe, Schatz! Das gefiel mir sehr! Und jetzt sollst Tu mir auch etwas mit Rat und Geschmack beistehen!"

Aber, Lieb, ich habe dafür nicht das leiseste Ver­ständnis"

Ach, wenn Du nur willst! Du hast doch guten Ge­schmack! Hilf mir, bitte, aussuchen, ja?" fragte Ella nochmals. Sie waren gerade vor dem Günderschen Ge­schäft angekommen und standen vor dem Schaufenster des­selben.

Wer Ella soll ich denn da mit hinein? Eist' Leutnant in einem Modesalon!

(Fsttsetz*,,, f»h,t.)