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öchwarzwcilder Tageszeitung. Für die O.-A -Bezirke Nagold, Freudenstadt und Talw.
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Die Konserenz i« Spa.
Letzter Borschlag in der Aohlensrage.
Spa, 13. Juli- Die deutschen Kohlensachverständigen hielten heute vormittag von 10—12 Uhr eine Sitzung ab, der die Vertreter der Verbündeten in halbamtlicher Norm beiwohnten. Die deutschen Sachverständigen machten den Vorschlag, monatlich 1100000 Tonnen zu liefern, diese Lieferung ab 1. Oktober auf 1400000 Tonnen zu erhöhen, falls eine Besserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands eintrete, um schließlich auf eine Lieferung von 1700 000 Tonnen ab 1. Oktober 1921 zu kommen. Ihrem Angebot fügten die deutschen Sachverständigen die Drohung bei: Nehmen Sie unser Angebot gutwillig an! Wenn nicht, so ist es wahrscheinlich, daß die Ziffer nach der Konferenz von Genf noch herabgesetzt wird.
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Spa, 13. Juli. ^ Die Verbündeten haben Frankreich geraten, der Herabsetzung der Kohlenförderung auf 1,8 Millionen Tonnen monatlich zuzustimmen. — Belgische Blätter berichten, nach feiner Ankunft in Spa habe Lloyd George den belgischen Ministern erklärt, auf seiner Reise durch Belgien habe er nur Felder mit guter Ernte, Wiesen mit prächtigen Viehherden und blühende Landschaften gesehen, aber nirgends Zerstörung oder Verwüstung. Belgien müsse daher seine Entschädrgungs- forderungen ermäßigen. Die belgischen Blätter äußern sich darüber sehr unwillig.
Maris, 13. Juli. Millerind, der heute nach Pms abreisen wollte, uin an: französischen Nationalfest (14. Juli) teilzunehmen, hat sich durch Lloyd George bestimmen lassen, in Spa zu bleiben. Lloyd George soll nach dem „Echo de Paris" erklärt haben, in England' und besonders im englischen Parlament würde man es nicht verstehen, wenn die Verhandlungen rasch abgebrochen wurden. Es müsse der Beweis geliefert werden, daß lein Mittel unversucht gelassen sei, eine Möglichkeit zur Ausführung des Friedensvertrags zu erlangen. Nach dem „Matin" spielte dabei auch die Frage der Besetzung des Ruhrgebiets eine Rolle; es bestehe die Gefahr, daß wenn man zu diesem Mittel greife, die Bergarbeiter aller Länder sich zu einer Gegenbewegung vereinigen würden.
Es gilt als wahrscheinlich, daß die Finanzkon- ferenz des Völkerbunds in Brüssel am 23. Juli auch dann stattfinden wird, wenn die Verhandlungen von Spa, die jedenfalls auch! nach dem Schluß der Konferenz fortgesetzt werden sollen, noch zu keinem Ergebnis geführt hätten.
Die finanzielle und die Kohleufrage.
WLB. Dp«, 13. Juli. Nach der Sitzung der deutschen Kohlensachverständigen trat die am Montag ernannte Kom- rniston ,ur Berichterstattnag über die dentfche« Angebote unter dem Vorsitz des belgischen Wiederaufbauministers Iaspar zu einer Sitzung zusammen. Die deutschen Delegierten waren eingeladen, nähere Angaben über ihr Wieder- aufbauprojekt zu machen. Die Herren Wirth und MelHior legten dar, daß Deutschland seine Schuld durch Jahresraten -u tilgen wünsche. In diesem Sinne verlangen sie, daß ein Mnimum festgesetzt wird mit der Erleichterung, diese Zif- 'ern bis zu einem noch zu bestimmenden Maximum zu erreichen. Deutschland wird so im voraus die Verpflichtungen kennen, denen es jährlich Genüge zu leisten habe und könnte sich auf diese Weise über mögliche Mehrleistungen klar werden, um sich seiner Verpflichtungen rascher zu entledige». A«f diese Weis« könnte es seine jährlichen Zahlungen seinen verfügbaren Mitteln und seiner wirtschaftlichen Lage anpas- stn. Die deutschen Delegierten nannten bei Darlegung die- ier allgemeinen Erwägung keine bestimmten Summen.
WTB. Spa, 13. Juli. (Amtlich.) Heute Vormittag 11 Uhr tagte die gemischte Kommisfio», die gestern Nachmittag von der Konferenz eingesetzt worden war, um die Vorschläge der deutschen Regierung in der Wiedergut» machungsfrage erläutern zu lasten. Die deutsche Dele- Astio» war durch Finanzminister Dr. Wirth und Dr. Karl Nüchior als wirtschaftlichen Beirat des Ministers des Aus» wärtigen. Geh. Rat Wtedfeldt als Beirat des Wirtschafts- Ministers, Staatssekretär Bergmann als Vertreter des Wieder' aufbauministeriums und der Kriegslastenkommission und einem Sekretär vertreten. Der Präsident der Kommission nellte fest, daß es sich nur um eine Enquote, nicht um eine Beratung handele und richtete an die deutschen Delegierten
eine Reihe von Fragen, durch die verschiedene Pmckce der deutschen Vorschläge aufgeklärt wurden. Sodann bat ec die deutsche Delegation um eine bestimmte Auskunft über die Höhe des finanziellen Angebotes, insbesondere der Jahreszahlung. Reichsminister Wirth stellte eine solche Antwort für den späten Nachmittag in Aussicht. — Inzwischen hatten die deutschen Sachverständigen in der Kehle»- fr«ge mit den Sachverständigen der Gegenseite über ein neues Angebot monatlicher Tonnenlieferungen an die Alliierten verhandelt und das Angebot in schriftlicher Form gemacht. Eine Einigung war nicht zu Stande gekommen. — In dem am Nachmittag beim Reichskanzler abgehaltenen Ministerrat wurde infolgedessen beschlossen, die gewünschte Auskunft an die gemischte Kommisstoa zunächst zurückzuhalten, bis in der Nachmittagssitz ang des engeren Rates der Konferenz die Kohlenlieferung, die jedem wirtschaftlichen Angebot zur Basis dienen müßte, festgestellt worden sei. In der Sitzung des engeren Rates forderte der Präsident der Konferenz die deutschen Delegierten sogleich zur Abgabe ihrer Erklärung in der Kohlenfrage auf. Reichsminister Dr. Simons entwickelte die Gründe, aus denen eS der deutschen Regierung unmöglich sei, eine Zusage wegen Kohlenlieferung zu machen, die nicht die Zustimmung der Bergwerksunternehmer und insbesondere der Bergarbeiter gefunden habe. Er machte auf den durch die Blockade geschwächten Gesundheitszustand der Bergarbeiter aufmerksam, der es ihnen ohnehin noch erschwere, Ueberschichten zu leisten und der eine weitere Steigerung der Produktion nur gestatte, wenn man die Ernährung verbessere und für eine größere Zahl Bergarbeiter angemessene Wohnungen schaffe. Unter dieser Voraussetzung könne man zusagen, das Tageslieferungs-Quantum vom 1. Oktober 1930 um 18000 Tonnen, also auf 56 000 Tonnen und vom 1. Oktober 1931 ab um weitere 13000 Tonnen auf 68 000 Tonnen zu erhöhen. Der Minister erklärte, daß ein« weitere, nicht unerhebliche Steigerung möglich sein werde, wenn in Oberschlesien für Ruhr gesorgt würde, sodaß Ueberschichten geleistet werden können. Dazu sei erforderlich, dm Abstimmungstermin sobald als möglich anzusetzen, weil bis dahin die friedliche Arbeit durch Agitation aller Art gestört werde. Noch besser würde es sein — aber damit geben wir nur eine Anregung, ohne einen Antrag zu stellen — wenn man die Abstimmung überhaupt aufgebe und über die Kohlenlieferung an Polen und die anderen auf die oberschlesische Kohle angewiesenen Länder unter Zustimmung der Alliierten eine Vereinbarung treffe. Diese Zustimmung sei notwendig, weil durch den Friedensvertrag für Frankreich, Italien und Belgien eine Art internationale Hypothek auf das deutsche Kohlenvorkommen unter gewissen Bedingungen geschaffen sei. Nach seiner Ueberzeu- gung würde auf diese Weise Polen von der deutschen Bergwerksverwaltung mehr Kohle erhalten können, als wenn es die Verwaltung selbst in die Hand nähme. Die Abstimmung in Oberschlesien sei zwar zweifelhafter als die in Schleswig und Allenstein. sie werde aber von uns nicht gefürchtet. Was wir fürchteten, sei nicht die Abstimmung, sondern die mit ihr verbundene Unruhe und Verfeindung. Der Minister bat daher, diese Anregung zur Gewährung einer neuen Verhandlung in Erwägung zu ziehen. Präsident Delacroix erwiderte, daß diese Antwort die alliierte» Regierungen mit größtem Bedauer» erfülle u«d el»e sehr ernste Lage schaffe. Man habe gehofft, in Spa zu einem wirklichen Frieden zu gelangen. Der deutsche Außenminister habe das Vorrecht der Alliierten auf die deutsche Kohle anerkannt. Das Recht sei sehr maßvoll geltend gemacht worden. Aber die deutsche Delegation lasse es unberücksichtigt. Unter diese» Umstande» müsse er die Titz«»g avfhebrn und behalte sich vor, der Delegation den Beschluß über einen neuen Termin mitzuteilen.
Ueder die Eruähruugslage Deutschlands.
WTB. Spa, 13. Juli. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat der Konferenz in Spa et» Expose über die Er»ähr««gslage Deutschlands unterbreitet, in dem es heißt: Die Ernährungsschwierigkeiten Deutschlands rühren her 1) von dem starken Rückgang der landw. Produttion während des Krieges und noch in der Nachkriegszeit, 3) von der Unmöglichkeit, die für die Steigerung der landw. Pro- düttion erforderlichen Betriebsmittel, Futtermittel, Rohphosphate u>w. in ausreichender Menge einzuführen, 3) von dem Mangel an Zahlungsmitteln für die Deckung des fehlenden Lebensmittelbedarfs durch Einfuhr. Der Ernteertrag pro Hektar sank in dem Zettraum 1913 bis 1919 für Brotgetreide um 31 Prozent, für Futtergetreide um 35 Prozent,
für Kartoffeln um 31 Proz., für Zicknrübrn um 30 Proz In demselben Zeitraum sanken die Bestärke an Riad»ieh Milchkühen und Schweinen um nicht weniger als 41 Proz Deutschland ist daher gezwungen, die im Kriege eingeführre Rationierung noch kür eine Reche der wichtigsten Lebensmittel fortzuführen. Die Rationen müssen aber so knapp bemessen werden, daß sie nur etwa die Hälfte des täglich!» Kalorien-Mindestbedarfs eines erwachsenen Menschen deck». In Preußen starben von Kindern im Alter von 1 bis 5 Jahren im Jahre 1914 58 934, im Jahre 1918 67 389, obwohl die Geburtenziffer während der Knegsjahre sich um etwa 40 Prozent verringert hatte. In Mecklenburg-Schwerin, einem Agrarstaate, betrugen die gleichen Ziffern im Jahre 1914 360 und im Jahre 1918 819. Andererseits gestattet der Zustand der chronischen Unterernährung der erwachsenen Bevölkerung nicht, die »olle Arbeitskraft wieder zv erlangen. Die Folge ist die Unmöglichkeit, die gegenwärtigen, durchaus unzureichenden Leistungen in Jadusttte und Bergbau zu steigern. Hinzu kommt, daß eS einem wesentlichen Teil« der Bevölkerung unmöglich ist, die auf Karten ausgegebenen Lebensmittel käuflich abzunehmen, da der Preis die Kaufkraft der Bevölkerung übersteigt. Die augenblicklich ausge- grbene Wochenratton, die einschließlich Hülsensrüchten, Zucker, Marmelade, Kunsthonig einen Kalorienwett von etwa 13500 hat, kommen auf 101,04 Mark zu stehen, während sie vor 6 Jahren 7,77 Mark kosteten. Unter Berücksichtigung aller vorgetragenen Umstände beziffert sich der Einfuhrbe- darfDeutschlandsfürdasnächsteWirtschafts- jahr auf zwei Millionen Tonnen Brotgetreide, zwei Will. Tonnen Futtergetreide, 750 000 Tonnen Oelfrüchte, 180 000 Tonnen Fleisch, 144000 Tonnen Fett, 500 000 Tonnen Fische, ferner 500 000 Tonnen Rohphosphate, 350 000 T. Schwefelkies Im Gesamtwerte von 3403 600000 Goldmatt. Die deutsche Delegation schlägt daher vor, di e Kom miss i on aus Sachverständigen der einzelnen Länder mit grö ßterBeschleuntgung zu bilden, um über die Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährüngslage in Deutsch, land zu beraten.
Ei» Zwischenfall.
WTB. Spa, 13. Juli. Der der deutschen Delegation für die Konferenz in Spa zugeteilte Journalist Stokloffa, Vertreter des W.T.B., ist gestern Abend kurz vor Mitter - nacht auf dem Wege zu seinem Quartier ve» eiaem belgische« Offizier »»d ei»e« Ziviliste« tätlich aagrgttffe» worden. Der Genannte erhielt mehrere leichte Schläge guf den Rücken und einen schweren Schlag auf den Kopf. — In Verbindung mit diesem Zwischenfall hat Reichsminister Dr. Simons heute Vormittag an den Generalsekretär der Konferenz eine Note gerichtet, in der er die belgische Regierung bittet, ihrerseits den Sachverhalt festzustellen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei hat er darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler mtt Rücksicht auf die Beunruhigung der öffentlichen Meinung in Deutschland für baldige Erledigung dankbar sein würde. Der Generalsekretär der Konferenz hat sofort an den Minister des Aeußern ift Brüssel berichtet und im Voraus sein Bedauern über den Zwischenfall ausgesprochen, der womöglich noch im Laufe des heutig» Tages erledigt werden wird.
Neues vom Lage.
Bayern verzichtet nicht auf die Einwohnerwehr.
München, 13. Juli. Auch die Landesleitung der bayerischen Einwohnerwehr hat erklärt, daß die Auflösung der Einwohnerwehr in Bayern unmöglich fei. Tie Stadtleitnng iu München erklärt, daß sie sich d Entwaffnung unter keinen Ilmständen fügen werde, dl Einwohnerwehr führe die Waffen nur zum Schutz ve Familie, Haus und Hof vor Plünderung und Gesetzwidrigkeiten, zur Aufrechterhallnng von Ruhe und Ordnung. Fast alle Bezirksleitungen haben zngestimmt. Zwischen Reichsminister Tr. Simons und dem bayerischen Staatsrat v. Meinet kam, wie die „M. N.N. " melden, in Spa eine Einigung über die Einivvhner wehren zustande. — Einige Blätter glauben, daß de. Verband Bayern Zugeständnisse machen werde, da Frau. - reich in München eine Gesandtschaft unterhalten wvHr.
DaS deutsche Eigentum in Brasilien.
Berlin» IS. IM. Da« Eigentum deutscher Staatsangehöriger in Brasilien, das während des Kriegs be- schjagnapnt war, soll den rechtmäßigen Eigentümern zw rüöMgebe» »erde», doch könne» diese, im Gegensatz Z»