Heilbrorrn, 24. Juni. (Falsche Banknoten.) Seit kurzem treten hier zahlreiche Fälschungen von Reichsbanknoten zu 100 Mk. auf, die das Ausstellung»-' datum vom 7. Februar 1908 und rote Stempel tragen. Sie sind leicht daran erkenntlich, daß die Faserftreifen (kleine Härchen) nicht im Papier eingelassen, sondern mit roter Tinte ausgezeichnet sind; die Rückseite ist schlecht ausgeführt, das Papier ist nicht gerippt wie das der echten Noten, sondern glatt und etwas dünner. Um sich vor Schaden zu bewahren, ist daher Vorsicht ge­boten. Dem Ermittler des Fälschers steht hohe Belohn aung des Reichsbank-Direktoriums in Aussicht.

Neresheim, 24. Juni. (Tot aufgefunden.) In der Nähe vpn Nöttingen geriet der 80 Jahre alte Schreiner Johannes Duschler in eine Grube und erstickte. .Er wurde tot ausgefunden.

Widdern, 24. Juni- In einer von Stadtschültheiß Pfisterer einberufenen Bürgerversammlung erklärten die Landwirte die Erhöhungen für Milch als zu hoch. Sie seien von ihnen nicht gewünscht worden. Sie erklärten sich bereit, die Milch um 1 Mk. das Liter und die Butter für 12 Mk. das Pfund zu verkaufen.

Balingen, 24. Juni. (Der Bock als Gärt­ner.) In der öffentlichen Gemeinderatssitzung gab Stadtschultheiß Rommel wegen der Unregelmäßigkeiten aus dem Lebensmittelamt eine Erklärung ab. Der bis­herige Leiter des Lebensmittelamts habe, wie er selbst bei seiner verantwortlichen Vernehmung zugab, in ver­schiedenen Fällen Lebensmittel aus den Beständen des Lebensmittelamts gegen Barzahlung, aber unberechtig­terweise entnommen und an seine Verwandten abgegeben oder mit der Post versandt. Die Untersuchung, habe das sofortige Ausscheiden des bisherigen Leiters des Lebens­mittelamts aus dem städtischen Dienst notwendig ge­macht.

Bon der bayerischen Grenze, 23 Juni. (In schwerem Verdacht.) Wie bereits berichtet, wurde am Abeno des 6. Juni die 19 Jahre alte Landwirts- tochtcr Berta Kugler von Kemnat (B.-A. Günzburg) im Gemeindewald vergiftet aufgefunden. Unter dem Ver­dacht, dem in anderen Umständen befindlichen Mädchen das Gift beigebracht zu haben, wurde auf Veranlassung der Augsburger Staatsanwaltschaft der in Kemnat bei seinem Bruder beschäftigte, 33 Jahre alte Georg Mer­tel sestgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis Bur­gau eingeliefert. Mertel liegt zurzeit mit seiner Frau in Ehescheidung.

Kehl, 24. Juni., Der Durchgangsverkehr auf dem Kehler Bahnhof hat begonnen. Neben den von Paris über Straßburg nach München usw. verkehrenden Ekpreß- und Schnellzügen verkehren nun auch Pendelzüge zwischen Kehl und Straßbnrg. Tie Zollabfertigung findet, da die Zollhallen noch nicht ganz fertig sind, im Bahnhofsge­bäude statt. Bei den Zügen nach Frankreich wird sie von französischer, bei denjenigen nach Deutschland von deut­scher Gendarmerie ausgeführt.

sar lyr ganzes Leben. Me meisten Kinder haben seit Jahren, viele noch nie, eine so wohlschmeckende und nahrhafte Mahl­zeit erhalten, wie bei der Speisung. Und darum waren in den

ersten Tagen die kleinen Mägen kaum zu füllen. Jetzt hat

sich die Eßgier schon ein bißchen verr'ngert. Die Kinder essen

zwar immer noch mit dem gleichen Appetit, aber bedachtsamer: sie genießen. Und wie sie genießen, davon erzählt der strah­lende Ausdruck der Elendsgefichtchen über den Tellern.

Die Quäker haben ihre Gäste unter Mitwirkung der Aerzte und Lehrer sehr sorgfältig ausgewählt. Nur ganz auffallend Unterernährte nehmen an der Speisung teils wenn diese erst

weiter ausgebaut sein wird, soll der Kreis erweitert werden. Um auch den Kindern in Land- und Erholungsheimen ausreichende Ernährung zu sichern, erhalten eine Anzahl von diesen ebenfalls Lebensmittel von den Quäkern.

DiesQuäkercssen" ist den meisten Kindern, die daran teil- inhmen, das erstegastronomische" Erlebnis; die meisten haben in ihrem kurzen Leben ja nur Hunger, Hunger, Hunger und alle körperlichen Folgeerscheinungen der Einnahme schlechter, oft geradezu gesundheitsschädlicher Nahrung erfahren, aber sie muß den Kindern auch zu einem Erlebnis des Herzens, zu einer Quelle sichtlicher Erkenntnisse werden.

Vermischtes.

Die Kinderspeisung der Quäker.

Wenn in der Vorkriegszeit ein Volk von einem Unglück deirosien wurde, das internationale Hilfe erheischte, so war Deutschland stets in der ersten Reihe der Helfer zu finden. Erinnert sei hier nur an das Grubenunglück in Courriere uad an das Erdbeben in Messina. Damals brachte das wohl­habende, gut organisierte Deutsch and dem Nachbarn und dem Bundesgenossen die wirksamste Hilfe. In Eou.n.re retteten "deutsche Bergleute französische Kameraden, die man schon ver­loren gab, von grauenhaftem Tode; in Messina halfen Deutsche die Baracken erbauen, die Hunderten von obdachlos gewordenen Bewohnern der unglücklichen Stadt lange ein Heim boten. Der Krieg hat das Blatt gewendet. Von unsäglichen Leiden zer­mürbt. von der Blockade dezimiert, sicht das deutsche Volk Hundcrttausende seiner hungernden Kinder von Siechtum und Tod bedroht.

Schon im Kriege haben neutrale Nationen, erschüttert von dem Elend der deutschen Kinder vieles getan, um ihnen zu helfen und noch immer dauert dies Licbeswerk. Doch auch aus anderen Ländern kommt nun Hilfe. Die religiöse Gesellschaft der Freunde, die Quäker, haben eine Abordnung »ach Europa gesandt, um mit Gaben, die von amerikanischen Bürgern, be­sonders Deutschamerikanern, gespendet wurden, die Speisung der Kinder Mittel- und Osteuropas zu organisieren. Die Nation, der die Quäker angehören, war im Krieg unsere stärkste Gegnerin, dennoch kommen sie als Freunde zu uns. Für sie gibt es keine feindliche Nation; sie kennen nur Menschenbrüder, für deren geistiges und leibliches Wohl zu sorgen ihnen erste Pflicht ist. Aus dieser Gesinnung haben die Mitglieder der Gesellschaft der vreunde sich im Kriegs der in England und Amerika zurück­gebliebenen deutschen Frauen und Kinder angenommen, sie aus der Not errettet, i» die allgemeine Aechtung sie gestoßen hatte, mid vielen die Heimreise möglich gemacht. Heute nun ver­suchen sie de» kindlichen Opfern der unmenschlichen Blockade zu helfen.Alle Kinder der ganzen W U sind unser- Kindrr," sagte em Quäker, mit dem ich über das Elend unter den deutschen Kindern sprach. Hilfe, die aus sicher Gesinnung gegeben wird darf man aanchmen, wie das Geschenk eines Freundes, komme ße auch aus feindlichem Lande. Sie will nicht- demütigen. Sie

will beweisen, daß von der Gewalt des Hasses, der nun seil

wahren den europäischen Kontingent in -inen Totcnacker ver­handelt und Sieger und Besiegte in den Abgrund zu schlendern

HM, der Geist der Liede nicht erstickt werden konnte der einst die Völker wieder einen wird. Diese Erkenntnis muß und wstd uns anfrichten, so elend wir auch geworden sind, und

wird uns auf jene Zukunft hoffen lassen, die uns in unseren

""Wern neu geschenkt wird.

Me sehr unsere Jugend und in ihnen unsere Zukunft bedroht V, Kann nur der ermessen, der die kleinen Gäste der Quäker der Mahlzeit gesehen hat. Auf der Straße, in der Schul- hasse verlieren sich die kranken Kinder oft so unter den gesunden, M man sie kaum beachtet, bei der Speisung hat man sie bei- Mmnen. Und das ist ein erschütternder Anblick. Gewiß fällt

"UH hier noch das ein oder andere frische Gesichten auf, doch

kann man sicher sein, daß ein anderer Defekt dem Kinde E Berechtigung zur Teilnahme au der Speisung gibt. Vielleicht "»stellt ''' ' ... - .,. ,

Hilfe für das deutsch: Kind. In Holtand ist e;n Hilss- ausschuß für Las deutsche Kind gegründet worden, der seither bereits 1 Million Mk. gesammelt hat, eine Prachtleistung, wenn bedenkt, wie viele Millionen bereits von Niederländern und dortigen Deutschen für ähnliche Zwecke gespendet worden sind. Diese Summe und die weiter zu erwartenden Gaben werden be­nutzt, um Lebensmittel in Holland zu kaufen, diese nach Deutschland zu versenden und den unterernährten Kindern dorr zugute kommen zu lassem Hierfür Kummen auch die nopeidenden Krankenhäuser und Kinderheime in Frage; die Verteilung ge­schieht ohne Rücksicht auf Konfession oder politische Richtung. Der erste Zug mit Lebensmitte! geht demnächst nach Essen-Ruhr ab; ein zweiter ist für Berlin in Aussicht genommen, ein dritter für die Unterernährten im Erzgebirge, weitere sollen folgen. Dem Ausschuß wäre dazu auch eine Beteiligung aus Deutschland selber willkommen, woher bis jetzt noch kaum etwas zusioß. Der Grund dürste in dem Umstand zu suchen sein, daß die dortigen Hilfsausschüsse gleicher Art die cinkommenden Gelder zum Ein­kauf von Lebensmitteln an Ort und Stelle verwenden. Sie entziehen diese so ch:rwcise den deutschen Vorräten, während dem Ausschuß in Amsterdam der Weltmarkt zum Einkäufen offen steht. (Einzahlungen an die Dresdner Bank, Berlin, oder an das Deutsche Generalkonsulat, Amsterdam, mit dem Vermerk Hilfe für das deutsche Kind!").

Schiebungen. Nach einer Meldung aus Bochum sind auf der ZecheZentrum" bei Wattenscheid große Benzinschiebungen aufgedcckt worden. Eine Anzahl von Beamten, zum Teil in höheren Stellungen, wurde verhaftet. Einer der Beteiligten hat sich das Leben genommen.

Wiener Iuwe'endiebstahl. Die Wiener Polizei verhaftete Vier­des Diebstah.s Vordach ige, die einem Iuwelenhändler 214 Per­len, die aus einem Diebstahl bei Uebersiedlung des ehemaligen österreichischen Botschafters in Madrid, Prinz Fürstenberg, her-, rührten, zum Kauf angebotcn.

Das in.ijch: Sibirien. Die indische Strafkolonie, die England in dem auf der Inselgruppe der Andamanen im. Venegalischen Golf gelegenen Blain unterhält, vereint mit dem Vorteil der verhältnismäßig billigen Verwaltung den anderen, den zumeist auf Lebenszeit verurteilten Indern die Möglichkeit zu gewähren, sich nutzbringend für die Gesellschaft zu betätigen. Die Bewohner der Ko onie setzen sich zurzeit aus 12 000 Sträflingen zusammen, unter denen sich 270 Frauen befinden. Nominell bestehen zwar ein Gouverneur, sowie Gerichte zur Schlichtung von Streitig­keiten und eine kleine englische Garnison, in Wahrheit aber regieren sich die Sträflinge selbst. Sie erfreuen sich vollständiger Selbstverwaltung und bilden eine Gemeinschaft, die von den tüchtigsten der Genossen geleitet wird. Nach einer zehnjährigen Probezeit erhält der Deportierte die Erlaubnis, seine Familie nack der Kolonie Nachkommen zu lassen oder eine Strafgefangene zu heiraten. Und daß von letzterer Vergünstigung weitläufig Gebrauch gemacht wird, beweist der Umstand, daß man im Jahre . durchschnittlich 30 solcher Sträfliugsehen zählt. Die Sträflinge ve. schuftigen sich mit den verschiedensten Arbeiten. Die Frauen! werden in Baumwollwebereien beschäftigt, die Männer arbeiten als Fabrikanten, Zimmerleute, Mattenflechter oder beschäftigen sich mit der Herstellung von Hausgeräten. Die Milde des Strafvollzugs bringt, es freilich auch mit sich, daß die Strafe der Deportation für die Inder nicht nur stden Schrecken verloren hat, sondern daß sie sie selbst auch einer kurzen Gefängnisstrafe vorziehcn. .

Letzte Nachrichten.

WTB. Berti«, 25. Juni. Während die .Vossische Zeitung' und dasBerliner Tageblatt' die KabiuettS- dtlduvg als abgeschlossen ansehen. sagt die »Deutsche All gemeine Zeitung', daß die Bemühungen der Parteien, dir Bildung des Kabinetts beschleunigt zu Stande zu bringen, birh r noch zu keinem positiven Ergebnis geführt hätten. Die verschiedentlich genannten Namen der ne» in Betracht kommenden Persönlichkeiten träfen noch nicht zu. ES heiße, daß der der Deutsche« Volkspartei angehörende Oberbürger­meister Scholz Charloitenburg noch nicht als endgültiger Kandidat für das Reichswtrtschaftsmivistertum bezeichnet werde» könne. Ebenst werde eS bezweifelt, daß Landrat a D. v. Raumer von der Deutschen Volkspartei, der als Reichsschatzminister genannt werde, diesen Posten erhalte. Festzustehen scheine bisher nur, daß dte demokratischen Minister Koch und Geßler in ihren Remtern verblieben und daß der Führer der Deutschen Volkspartei, Dr. Heintze, Reichsjustiz­minister und zugleich Schatzkanzler werde. Alles übrige sei noch im Fluß und bisher i« keiner Weise entschieden.

WTB. Berit«, 25. Juni. Die sozialdemokratische ReiHLtagsfraktion nahm, wie der »Vorwärts' mitteüt, Stellung zu der Woh»»«gSf«age und beschloß, eine Inter- prllation etnzubrirgen. Witter beschäftigte sie sich mrt der Ard»iislos«»sroge und stimmte der Einbringung einer Interpellation zu.

WTB. Bertt«, 24. Juni. Von den drei dem Vorsitzen­den der deutschen Friedensdelegatton in der Frage der Ent. waffnung von Seiten der alliierten Regierung m zugegange­nen Noten zählt die erste die verschiedenen Verstöße gegen die militärischen Bestimmungen des Friedensvertrags auf, die Mvtschland von den Alliierten zur Last gelegt werden. Es wird dann im einzelnen darauf hingewiesen, die Alliier­ten seien darin einig, daß dt« Bestimm«»,«« de- Fei« - de«Svr»1ragS über die Eutwaff»««g Deutsch!««-», so­wohl was die Heeresstärke, als auch was das Kriegsgerät betreffe, restlos durchgeführt werde« müsse. Daher müsse

es bei der Herabsetzung der deutschen Heeresstärke auf 100000 Mann verbleiben. Die Sicherheitspolizei sei inner­halb dreier Monate aufzulöse«. Dafür könne die schon vor dem Krieg bestandene Ordvuvgspolizei auf 150000 Mann, somit umrund 70 000 Manu gegen ihren Bestand vo« 1913 erhöht werden. Ferner fordern die Alliierten, daß die deutsche Gesetzgebung ausdrücklich in Einklang mit de» Militär. Bestimmungen des FrtedenSvertrags gebracht wird, womit, wie aus der zweite» Note hervorgeht, inSbes. die Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht durch Gesetz gemeint ist. Ferner werden in der Note gesetzliche Maßnahme« -ege« die A«S fuhr von Kriegsmaterial verlangt. Endlich wird auf wirksamen Maßnahmen zur Auflösung der Einwohnerwehr bestanden. Die zweite Note gibt insbesondere Emzelhetteu über den Ersatz der Sicherheitspolizei durch die 150OM Manu Ordvuvgspolizei. Die dritte Note fordert mit Rück- sicht auf di« oollkommeae AnSsührmz der AuSiief«,«», d«S militSrifche» LuftfahimatertalS, daß die Anfertigung von Luft^ohrmaterial in Deutschland, das au sich am 10. Juli hätte wieder beginnen können, erst drei Monate nach vollständiger Durchführung der gänzliche» Auslieferung»- Pflicht wieder ausgenommen werden darf.

WTB. Pari-, 25. Juni. Der Londoner Korrespondent des »New York Herald" will aus guter Quelle erfahren haben, die Kovferenz vo» Spaa w'rde wegen der Lage in Deutschland jedenfalls nochmals vertagt werden. Die Alliierten könnten Verhandlungen von der Bedeutung, wie sie i« Spaa bcvorstündev, nur mit einer dauernden Regier­ung anknüpsen.

WTB. Köl«, 25. Juni. Der Regierungspräsident gibt bekarnt, daß dteRheinlandskommisston de» 10°/,ige» Loh» abzug genehmigt hat.

WTB. Brrli», 25. Juni. Durch die PlSud-m,,«« i« K efeld angerichtete Schade« wird auf mehrere Mtlltoueu geschätzt. Die städtische LeSensmittelkommisfiou beschloß, Lebensmittel in großen Mengen anzukaufe» und sie zu» Selbstkostenpreis an die Bevölkerung abzugeben.

WTB. Rom, 25. Juni. (Stesani.) Mi»isterprSstd«t Gioiitti führte in seiner gestern in der Kammer gehaltenen Rede über di« Politik der Regier»», aus, da» Haupt. M der auswärtigen Politik sei, Italien und Europa de« völligen und endgültigen Frieden zu sichern, weshalb «nt den Alliierten engste und her ltchste Beziehungen, aber auch mit den anderen Ländern, auch mit Rußland, steundschaft- liche und normale Beziehungen notwendig seien. Gioltttt kündigte eine Verfassungsänderung in dem Sinne an, daß die internationalen Verträge der Genehmigung des Parla­ments und ebensö Kriegserklärungen dessen vorheriger Zu- l stimmuvg unterliegen sollen. Er schlug die Schaffung vo« Kommisstonen in Kammer und Senat zwecks parlamen- torischer Kontrolle der auswärtigen Politik vor. Auf de«

' dem Gebiet der inneren Politik werde sich die Regierung i mit der Teuerung, dem Preisabbau und mit der Hebuug der Produktion befassen. Giolitti bezifferte die Staats - schuld aus 96 Milliarden, wovon 20 Milliarden dem Aus­lände bezahlt Werden müßten. Um eine« Bankerott zu der- meiden, seien große Ersparnisse, vor allem aber neue Ein­nahmequellen notwendig. Giolitti kündigte Gesetzesvorlage»

! an über die Ablieferung der außerordentlichen KriegSgewtuue > an den Staat, über die Kontrolle der Kriegsausgaben, Revision der KriegSlieserungsverträge, über die Erhöhung der Erbschaft», und der Automobilsteuer, sowie über die Besteuerung der Werttitel. Italien so erklärte Gioltttt zum Schluß, stchl jetzt vor dem Beginn seines Wiedererstehens oder seiaes Zerfalls. Jeder Italiener möge sich für das Land opfern.

WTB. Pari», 25. Juni. In der stanz. Kammer er­klärte Ministerpräsident Miller««-, an dem Tage, an de« die Sowj't R.giervvg begriffen habe, daß die erste Pflicht für eine Regierung sei, sich solidarisch «no verantwortlich für olle internationale Verpflichtungen der voraufgegangenev russischen Regierung zu erklären, an diesem Tage könne mau mit ihr verhandeln. Bis zu diesem Tage habe Frankreich nichts mit einer Regierung zu tun, die keine Regierung lei.

WTB. Smy'»a, 24. Juni. (Havas.) Die griechische Offevfioe gegr» Mustafa Kema! Pascha hat vego»«««. Die Operat omv schreiten erfolgreich vorwärts. Die Grie­chen besetzten gestern Ak Hisiar und rücken weiter nach Norden vor.

WTB. Rotterdam. 25. Juni. »Daily Mail« meldet: Infolge der er«str« A«ffafla»g, welche die militärischen Behörden über dte Lage tm «ahr« «,d mittlere« Oste»

hege», hat das Kriegsamt in London einen A«fr»f a» die ehemalige« Soldaten erlaffen, bei der Reserve Dienste z« nehmen. Eine Verstärkung der Heeresreserve »m 15. bis 20000 Mann wird für erforderlich gehalten.'

Mutmassliches Wetter.

Leichte Störungen sind trotz des Hochdrucks «och vor­handen. Am Samstag und Sonntag sind häufige Gewttt«, sonst aber trockene Sommerwärme zu erwarte».

Druck und Vertag der W. Rtekerschen Buchdruckerei, Mtmftetg. Für dte Schrtftlettung verantwortlich: Ludwig Lcuck.

«1b Deiae

Grenz-Spende

für die Volksabstimmung

dem Deutschen Schutzbund.

Annahmestelle:

W. Rieker'sche Buchhandlung iu Altensteig.