,-eöer sie führt die d-refts Verbindung Paris—Konstanti- uopel—Saloniki. Diese wichtige Verkehrslinie würde, wenn die vom Verband gebilligten serbischen Ansprüche auf das Südbanat verwirklicht werden, von Fiume ab durch serbisches Gebiet führen und Rumänien nicht berühren, was Rumänien nicht dulden will. Entweder soll es Anteil an der Verbindungslinie haben, oder die Linie soll überhaupt nicht sein. Das ist der Streit. Der Verband zürnt, denn die Verkehrslinie ist ihm viel, in Msicht auf den nahen Orient fast alles. Rumänien will nicht nachgeben und man rasselt auf serbischer und rumänischer Seite schon mit dem Säbel. Ob man die Klinge kreuzen tvird, ist eine andere Frage, heißt es doch, Frankreich stecke mit Rumänien unter einer Decke.
In Ungarn jedenfalls werden die Rumänen ihre überspannten Forderungen — sie wollen das ganze große Banat allein — wohl nicht durchsetzen, nachdem im Land der Stephanskrone wieder leidliche Ordnung geschaffen ist. Erzherzog Joseph war vom Verband gerufen worden, dem kommunistischen Chaos ein Ende zu machen. Das ist in überraschend kurzer Zeit geschehen. Aber ebenso rasch war die Regentschaft des „königlichen Prinzen" zu Ende. Ms der Bolschewismus überwunden war, erklärte der Verband, er werde mit dem Prinzen nicht verhandeln. Was da gespielt hat, ist noch dunkel: wahrscheinlich hat der Dunkelmann Karolyi wieder seine Finger in der Geschichte. Kurz und gut, der Prinz wurde genötigt, wieder abzudanken und mit ihm trat das von ihm berufene Ministerium Friedrich zurück. Die große Mehrheit der Ungarn aber hatte auf den Erzherzog und das Ministerium Friedrich alle Hoffnung gesetzt, das lebhafte Rationalgefühl war daher über die Willkür Clemenceaus empört, umsomehr, als die Vertreter des Verbands in Budapest so eine Art Direktorium spielen. Es vergingen ein paar Tage, da meldete das amtliche ungarische Korrespondenz-Bureau, Friedrich habe ein neues Ministerium gebildet; er bitte Clemenceau um seine Unterstützung, weise aber die Einmischung der Verbandsver- j treter in innere Angelegenheiten Ungarns zurück. Der Tabak ist stark und man darf begierig sein, ob Clemenceau f kbn vertragen kann: aber recht hat Friedrich und man : kreier in mnere Angelegenheiten Ungarns zurück. Wer ihn ; zur neuen Kabinettsbildung ermächtigt hat, ob Erzherzog z Joseph wieder dahinter steht und ob tatsächlich monar- s chistische Absichten mit unterlaufen — der Prinz hat «s ! wiederholt bestritten —, oder ob der Verband Friedrich ! den Auftrag gegeben hat, das sind Fragen, die sich ; bald klären werden.
Ueberhaupt scheint die Lage im Osten eine Wen- ? düng nehmen zu wollen und durchsichtiger zu werden. ! Wir stehen offenbar vor einem Hauptschlag gegen den Bolschewismus in Rußland. Bon allen > Seiten sind die Vorbereitungen getroffen und England hat es sich ein schönes Stück Geld kosten lassen, wie Reuter prahlend verkündet hat. Auch die Bolschewisten rüsten nach Kräften; aber eben da fehlts, .an den !
Kräften. Das bolschewistische Rußland hat abge- f wirtschaftet und steht trotz seiner Milliarden von Papier- ! rubeln vor der Hungersnot. Die großen Güter sind . verteilt und verschachert und die Erzeugung ist nicht mehr der dritte Teil von früher; die Industrie ist größtenteils stillgelegt; die wichtigsten Rohstoffe fehlen, nachdem im Süden die Kosaken Denikins und die Ukrainer Petljuras die Rote Armee aus den Hauptindustriegebieten hinausgeworfen haben. Die Roten selbst sind aber nicht mehr zuverlässig. So könnte sich die Befürchtung LeNins, daß das Ende des Bolschewismus herannahe, möglicherweise bald erfüllen. Er hat es verdient, denn der Bolschewismus hat nicht nur Rußland wirtschaftlich und sozial in eine Wüste verwandelt, sondern auch durch das Fmgfeuer seiner destruktiven Ideen so manchen Verderb- . liehen Brand in der übrigen Welt verschuldet. r
M ce^rrukdt. G
Das wahre Glück, das Eigentum des Weifen,
Steht fest, indes Fortunens Kugel rollt.
Selbst geschmiedet.
Roman von A. v. Trustedt Fortsetzung.! (Nachdruck verboten.!
„Und ich weiß noch jetzt nicht, was mich aufs Krankenlager gewoften, Reinhold. Es muß doch ein besonderer Anlaß gewesen sein. Könnte ich mich nur darauf besinnen l"
Es wird dir vielleicht noch einfallen, mein Liebling. Und nun höre zu: Da ist ein alter Förster, den Graf Egon jetzt pensioniert hat, sein Name ist Stäbe —"
„Unser treuer, guter Stäbe. Onkel Harold gab sehr viel auf ihn l"
„Und mit Recht, Anneliese, denn einen besseren aufopfernden Menschen gibt's nicht. Ich traf mit Stäbe früher öfters im Rathauskeller zusammen, und dann hatte ich das Glück, seinen Lieblingshund, einen prächtigen Dackel, vor dem Ueberfahrenwerden zu retten. Das vergißt Stäbe mir niemals. Er glaubt fest an meine Unschuld und hat mir in seinem einsamen Hause drüben im Walde ein Versteck gewährt. Er wirtschaftet dort mit einer alten, Halo, tauben Magd, die von meiner Anwesenheit keine Ahnung hat. Dort vermutet mich keiner. Und dort können wi« Zusammentreffen. Allerdings müssen wir vorsichtig sein sehr vorsichtig."
„Das will ich Stäbe nie vergessen,* sagte Anneliese, „aber ich sehe ein, daß wir uns für heute trennen müssen, Geliebter. Nimm diese Börse, Geld ist ein mächtiger Faktor, vielleicht kannst du es brauchen. In wenige» Tagen statte ich dem Förster einen Besuch ab. Bis dahin leb' wohl, Gott schütze dich.*
Sie trennten sich mit herzlicher Verabschiedung. Anneliese schritt dahin, als seien ihr Flügel gewachsen. Als sie aber in die Nähe des Schlosses kam. verlangsamte Le ibreo
Wie England in Persien und Afghanistan, so will j die Union in Mexiko die berühmte „Ordnung" schaf- - fen und zu dem Zweck das Land besetzen. Das wird jetzt endlich frei heraus gesagt. Der mexikanische Präsident Carranza hat zur Wwehr einen Teil des mexikanischen Heeres auf Kriegsfuß gesetzt und ist vom Senat ermächtigt worden, weitere Maßnahmen zu treffen. Wie geschickt trifft es sich da, daß am 27. August eine Anzahl japanischer Kriegsschiffe in dem mexikanischen Hafen von La Paz (im kalifornischen Golf) eingetroffen sind. ' Sie wollen dort Hebungen abhalten, wie Reuter meldete und das wird die Mexikaner freuen, die Nordamerikauer aber nicht. Und deshalb überlegt es sich Herr Wilson wohl noch einmal, ob er Mexiko besetzen will. Dieses Land mit seinen nahezu 2 Millionen Geviertkilometern und seinen unermeßlichen Bodenschätzen würde allerdings eine Kriegsentsch ädigung, die den großmütigen Verzicht auf eine Kriegsentschädigung durch Deutschland. verständlich werden ließe. Es kommt nun auf die Japaner an. Bewähren sie jetzt den Mexikanern ihre seitherige für Japan sehr vorteilhafte Freundschaft — den Asiaten ist allerdings nie zu trauen —, so wird es aller Wahrscheinlichkeit nach wohl kaum zum Kriege kommen; werden die Mexikaner aber im Stich gelassen, dann dürfte sich Amerika allerdings zu seiner Kriegsentschädigung gratulieren- Sie würde Persien, Afghanistan und Spitzbergen auswiegen. Und ohne Zweifel ist zwischen Amerika und England — ohne daß Frankreich eingeweiht worden wäre — schon längst, vielleicht schon seit Kriegsausbruch, eine Verständigung erzielt morden. Darum werden auch die Irländer, Aegyp- ter und Indier vergebens bei Wilson anklopfen, wenn sie ihr berühmtes Seibstbestimmungsrecht in Empfang nehmen .wollen.
Neues vom Tage.
Der Pfälzer Putsch. '
Berlin, 30. Aug. Zu dem Ludwigshafener Putsch meldet der „Berl. Loialanzciger": Daß die Sonderbündler zu den Drahtziehern gehört haben, beweist die Anwesenheit des Führers der Landauer Verräter, des Tr. Haas. Als feststehend wurde gemeldet, daß der Putsch von Fr a n- zosen in Zivil ausgeführt wurde. Sie verlangten um 12 Uhr nachts Einlaß in das Hauptpostamt, um die Ausrufung der Republik in alle Welt zu telegraphieren, wurden aber daran durch den Widerstand der treuen Beamten gerindert. Sämtliche städtischen Gebäude sind gepserrt und die Straßenbahnen verkehren nicht. Heute abend soll der Generalstreik verkündet werden.. -
Es liegen folgende einwandfreie Meldungen vor: Das Hauptpostamt Ludwigshasen war seit mehreren Tagen von Schutzleuten und bedieusteten Arbeitern zum Schutz gegen denchevorßehenden Putsch besetzt. Diese Tatsache war den Franzosen, insbesondere dem französischen Kontrolleur Monuetrier, bekannt. Die gegen 4 Uhr morgens Einlaß begehrenden Zivilisten wären niemals eingelassen worden, wenn nicht französische Offfi- ziere und Soldaten sie beg.eilet Hütten. Der Postverwalter See wurde in dem entstehenden Handgemenge durch Unterleibschuß schwer verletzt; er starb durch Verblutung, da niem an d ihm helfen durfte. Sämtliche Schutzleute und Postvesieustete mußten die Hände hoch halten und wurden so von den Franzosen abge- sührt. Sie befinden sich jetzt noch in Haft. Wer die Zivilisten waren, die eindrangen, konnte noch nicht festgestellt werden, da ja alle Zeugen des Ueberfalls sich in französischer Haft befinden. Der Putsch ist ohne Zweifel ein lokaler Versuch, amtliche Gebäude in Besitz zu nehmen unter Mithilfe französischer Soldaten. Me Er- > regung in der Bürger und Arbeiterschaft ist uubes weiblich. >
Schritt. Jetzt galt es, auf Der Hut zu sein,' die Umgebung zu täuschen.
Niemand durfte etwas von dem ahnen, was sie eben erlebt. Sie mußte sich ebenso traurig und teilnahmlos geben wie bisher. Nur durch List konnte sie ihr Glück retten.
Und nun das Leben wieder Interesse für sie hatte und sie sich alle möglichen Vorkommnisse vergegenwärtigte, denen sie sonst nicht die geringste Beachtung geschenkt, tauchte ldngsam ein bestimmter Verdacht gegen Egon in ihr auf. Er mußte die Hand im Spiel haben, es wurde ihr immer klarer.
Aber auch Blanka erschien ihr verdächtig. Und hatte Romar sie nicht gewarnt? Befand sie sich vielleicht sogar in einer gefahrvollen Lage? War es nicht auffallend, daß Blanka und Egon stets ein und dieselbe Meinung vertraten?
Es kam ihr sehr zustatten, daß sie heute allein bleiben konnte. Nach der Szene von vorhin war es nur natürlich, daß sie den Rest des Abends in ihrem Zimmer verbrachte. Und stundenlang überlegte sie, was alles geschehen könne, um den Geliebten von dem furchtbaren Verdacht zu befreien, um seine Ehre, seine Freiheit zu retten.
Wohl lagerte die Sorge wie eine dunkle Wolke auf ihrem Gemüt, aberdurch die Wolkenwand leuchteten Sonnenstrahlen, die Strahlen eines unermeßlichen Glückes, das ! sie verloren und wiedergefunden hatte — es war das Leben des eii.ziggeliebten Mannes.
84. Kapitel. !
Als Anneliese am nächsten Morgen beim Frühstück erschien, war sie wohl ernst, aber sie sah bei weitem nicht so bleich und krankhaft zart aus wie in der letzten Zeit.
Freilich entging die Veränderung sowohl dem Grafen, wie seiner schönen Verbündeten, sie waren beide zu angelegentlich mit ihren Plänen beschäftigt, ihres Opfers zu sicher, um sich sonderlich um Annelieses Aussehen zu kümmern.
Es muß zur Ehre des Grafen gesagt werden, daß Annelieses Vermählung mit Romar sein heißer, aufrichtiger Wunsch war. Er wollte ihr Bestes, ihr Glück. Und ihr blasses Leidensgesichtchen war für ihn ein peinigender Vorwurf. Was hätte er darum gegeben, wenn sie Ja gesagt, wenn er den Freiherrn hätte zurückrufen dürfen.
Es herrscht allgemeine Arbeitsruhe in Ludwig:-? iseu. Der Generalstreik droht auszubrechen, wenn die N rNN -ten nicht entlassen werden.
Die Lage auf dem Balkan.
. 30. Aug. Laut „Ailgemeen Han-
delsblad" meldet „Westminister Gazette", daß die Lage aus dem Balkan alles andere als zufriedenstellend ist In Montenegro wird gekämpft und die Lage ist dotti sehr ernst. Das ganze Land befindet sich in einem Zu» stand der Revolution. Tie Serben haben vergeblich vev, sucht, den Aufstand durch strenge Maßnahmen zu unterdrücken. Die Montenegriner haben die Eisenbahn- verbmdung Virbazar—Antivari unterbrochen. Beide Ov- te stehen in ernster Gefahr. Die Serben verstärken ihre Truppen in diesem Gebiet. Das von ihnen angewandte Verfahren scheint das Nationalgefühl der Montenegriner und ihren Haß gegen die Serben nur noch ange- sacht zu haben.
Abwanderung aus Belgien.
WTB. Haag, 30. August. (Priv. Tel.) Telegraaf meldet aus Brussel: Der Strom der belgischen Arbeiter, die nach Frankreich gehen, droht, zu einer Katastrophe z» werden. Die Arbeiter erhalten m Frankreich höhere Löhne. Daraufhin wandern Tausende von Maurern, Elektrizitätsund Textilarbeitern nicht nur nach den zerstörten Gebieten, sondern auch nach Paris und dem Süden- Die Zahl der letzthin Abgewanderten wird mit 15000 angegeben.
Der Friedensvertrag.
WTB. Amsterdam, 30. Aug. Die englischen Blätter vom 28. 8. bringen eine Zentralnews-Meldung aus Washington, derzufolge Senator Fall erklärt hat, der geschloffene Friedensvertrag bedeutet den Krieg und zwar nicht den zukünftigen, sondern den sofortigen Krieg. Er sagte, die amerikanischen Soldaten gingen nach Schlesien um ein Volk zu bekämpfen, mit dem Amerika keine Streitigkeiten gehabt habe, und die awerikanischen Matrosen und Soldaten kämpften heute in den Straßen von Danzig. Senator Fall schloß: Wir übernehmen die Verantwortung und müssen dafür mit dem Blute amerikanischer Soldaten bezahlen.
WTB. Rotterdam, 30. Aug. Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet aus Newyork, daß der republikanische Senator Woot einen Protest gegen die Entsendung amerikanischer Truppen nach Schlesien erhoben hat.
Die Ausrufuug der Republik uoch nicht erfolgt.
WTB. Berlin, 30. Aug. Nach einer Meldung der B. Z. aizD Ludwigshafen ist die Arbeiterschaft entschlossen, sich von einer Handvoll ehrlosen Gesindels nicht de» Franzosen auf Gnade und Ungnade ausliefern zu lassen. Auch in Frankenthal kam es nachts zu Unruhen, die jedoch von weniger schweren Folgen begleitet waren. Die allgemeine Ausrufung der Republik ist noch nicht erfolgt.
Wiederaufuahme der Haudesbeziehuuge«.
WTB. Amsterdam, 30. Aug. Daily News meloet, daß eine Wiederaufnahme des Handels mit Deutschland, vor allem in der Textilindustrie in Porlshire fühlbar'ist. Viele Firmen haben bereits Vertreter nach Deutschland gesandt, wählend die Deutschen bemüht sind, ihre früheren Verbindungen wieder anzuknüpfen.
Der Krieg im Oft-».
WTB. Amsterdam, 30. Aug. Morning Post meldet, daß in London ein vom 25. 8. datiertes Telegramm aus Omsk eingetroffen ist, wonach die Truppen Koltschaks die Bolschewisten südwestlich von Troitsk zum Rückzug gezwungen und ein Sovjetregimevt vernichtet haben. Sie machten 14 000 Gefangene und erbeuteten Geschütze, Eisenbahnwagen und sonstiges Kriegsmaterial.
WTB. Amsterdam, 30. Aug. Die englischen Blätter vom 28. Aug. bringen eine Meldung der zufolge die Bolschewisten einen g offen Sieg über Denikin errungen haben sollen.
Denn Egon war seiner selbst nicht mehr sicher. Die junge Frau dort mit dem schimmernden Goldhaar, dem verführerischen Lächeln um den roten Mund, den unergründlichen Augen gewann immer mehr Macht über ihn. Noch besaß er so viel Willenskraft, um ihren dunklen Plänen einen festen Widerstand entgegenzusetzen, aber eines Tages würde er doch ihr Sklave sein, er wußte es bestkmmt und hatte doch nicht mehr die Kraft, sich aus den selbstgeschmiedeten Fesseln zu befreien.
Darum ruhte sein Blick voll wirklicher Teilnahme auf dem blumenzarten Gesichtchen seiner jungen Verwandten. „Hast du dir überlegt, Anneliese, willst du Horst von Romar glücklich machen?"
Sie erbebte, es war gut, daß Blanka ihr die Schokolade eingoß, Annelieses Hand hätte die belanglose Verrichtung nicht fertiggebracht. Von diesem Moment an begann das Spiel, durch welches sie ihre Umgebung täuschen mußte.
„Ich kann dir heute noch keine bestimmte Antwort geben, Egon," entgegnete sie mit niedergeschlagenen Augen, „aber es ist nicht ausgeschlossen, daß ich Romars Werbung doch noch annehme, nur, um der gänzlichen Vereinsamung zu entgehen. Du muht mir aber Zeit lassen, die Werbung kam gar zu unerwartet."
„Gewiß, Anneliese, nur zögere mit deiner Einwilligung nicht gar zu lange. Aber nun noch eins: warum warst du gestern so heftig gegen Blanka? Sie fühlt sich tief verletzt und glaubt, du habest sie absichtlich demütigen wollen. Das ist nun wohl nicht der Fall, aber zwei junge Damen» welche fast immer allein aufeinander angewiesen sind, tun doch wohl gut daran, Frieden zu halten, anstatt sich das Leben durch kleinliche Streitigkeiten zu verbittern."
Anneliese horchte hoch auf. Ja, war sie denn blind und taub gewesen bisher ? Blanka hatte sie angeschwärzt, und zwar mit bestem Erfolg. Da mußte sie doch mehr zu erfahren suchen.
„Ohne Blanka kränken zu wollen, glaube ich, ihr vorläufig Urlaub geben zu müssen," sagte sie ganz ruhig, „wenn eine Verständigung nicht mehr möglich ist, so dürfte Trennung der beste Ausweg sein."
Egon fühlte sich in die Enge getrieben. „Eine freundliche Aussprache würde doch wohl den Frieden wiederher» stellen^" suchte er zu vermitteln.
Fortsetzung folgt.