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Verarprecher

Hchwarzwcilder Tageszeitung. Kir die O.-A.-Bezirks Nagold. Freudenftadt und Talw

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Dienstag, den LS. Angrrst

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LS1S.

3um Tode Friedrich Naumanns.

. Wie wir gestern berichteten, ist der bekannte Politiker v. Friedrich Naumann infolge Schlaganfalls plötzlich ge­storben.

redlich Naumann wurde 1860 in Störmtal bei Leipzig 'geboren. Er studierte in Leipzig und Erlangen Theologie und war einige Zeir Oberhelfer am Rauhen Hause in Hamburg, dann Vereinsgeistlicher für innere Mission in Frankfurt a. M. Von streng Konservativer Grundlage aus trat er früh in me christlich-soziale Be­wegung Stöckers ein. Mit dem später zur Sozialdemo­kratie übergetretenen Pastor Göhre gründete Naumann dann 1896 die Nationalsoziale Partei, trat aber nach deren Wahlniederlage 1903 zur Freisinnigen Vereinigung über und gehörte von da ab zu den Führenden der bür­gerlichen Linken. Seit Ausbruch des Kriegs ist Nau­mann nur noch sehr wenig in der Oeffentlichkeit hervor­getreten; auch in der Nationalversammlung, in die er als Mitglied der Deutschen demokratischen Partei gewählt wurde, hat er sich selten an der Aussprache beteiligt. Auf dem ersten allgemeinen Parteitag wurde er zum ersten Vorsitzenden der demokratischen Partei gewählt.

Die Stärke Naumanns lag nicht so sehr in schöpfe­rischen Gedanken, als in der erstaunlichen Werbekrafi seiner Worte. In den Versammlungen wußte er auch Gegner seiner sozialen und politischen Anschauungen mit dem Zauber seiner Rede zu bannen; weitbekannt sind die mit glänzendem Stil und scharfsinniger Logik geschriebenen zahllosen Artikel in der 1895 von ihm gegründeten Wo­chenschriftDie Hilfe". Seinem Wesen lag, wie die D. Allg. Ztg." zutreffend schreibt, das Ideale, das Hineingreisen in weite zukünftige Pläne näher, als der harte Weg langsamen Aufbauens. Das war sein Vorzug und sein Fehler. Mit Recht nennt ihn dasBerl. Tageblatt" denRomantiker der deutschen Demokratie". DerBerl. Lokalanz." sagt: Naumann gehörte zu den vornehmsten deutschen Parlamentariern; er war eine ausgesprochene Persönlichkeit. Die feurige, fast leiden­schaftliche Art, wie Naumann von Anfang an in die Politik eingegriffen hat, hat seine Kraft vorzeitig zerstört. Bekanntlich war er auch einmal (von 1907 ab) Vertreter des Wahlkreises Heilbronn im Reichstag.

Deutscher Evang. Kirchentag.

Vom 2. bis 5. September werden in Dresden >320 Männer und Frauen aus den deutschen Landes­kirchen zusammentreten, um über kirchliche Fragen, be­sonders über den Ausbau der kirchlichen Verfassung und den Religionsunterricht in den Schulen zu beraten. Da­bei wird es notwendig sein, auch über die Zusammenfas­sung der einzelnen ev. Landeskirchen zu einem deutschen ev. Kirchenbund und der Einrichtung eines Kir­chentags als der obersten Vertretung des in Synoden und Vereinen tätigen ev. Kirchenvolks zu sprechen und Schritte zu deren Verwirklichung einzuleiden. Selbstver­ständlich sollen die einzelnen Landeskirchen in ihrer ge­schichtlichen Sonderentwicklung und in ihrem Bekenntnis- stand nicht angetastet werden. Auch das Verhältnis von Kirchenbund und Kirchenstaat zu den bisherigen Ver­suchen eines solchen Zusammenschlusses, derKonferenz deutscher ev. Kirchenregierungen" und dem daraus her­vorgegangenenDeutschen ev. Kirchenausschuß" muß erst noch festgelegt werden. Aber alles das wird ohne große Schwierigkeiten geschehen können. Bis jetzt sollen dem Kirchentag nach den vom Deutsch-ev. Kirchenausschluß gebilligten Vorschlägen folgende Aufgaben zufallen: 1) Vertretung des ev. Deutschland, seiner religiösen und sittlichen Aufgaben und seiner Landeskirchen gegenüber dem Reich; 2) Vertretung des ev. Deutschland gegen­über den Einzelstaaten auf Anregung der zuständigen Landeskirche; 3) Vertretung des ev. Deutschland in dem Verhältnis zu anderen deutschen und außerdeutschen Kirchengemeinschaften wie zu den nichtchristlichen Re­ligionsgemeinschaften; 4) Leitung und Förderung der kirchlichen Versorgung der Evangelischen in den deut­schen Schutzgebieten und im Ausland; 5) Förderung und Sicherung einer einheitlichen Entwicklung her Lan­deskirchen zu selbständigen und freien Volkskirchen.

Ms Vertreter der ev. Kirche Württembergs sind bis jetzt eingeladen: Präs. v. Zeller und Prälat Stahl- ecker als Vertreter des ev. Konsistoriums) Präs. Dr. Hafsner, Landgerichtspräsident Mayer-Heilbronn, Volks- schulrcktor Merkle-Göppingen, Stadtpfarrer Mayer-Stutt­gart als Abg. der Landeskirchenversammlung, Arbeiter­sekretär Springer als Vertreter des evangelischen Volksbunds, ferner Oberkirchenrat O. Traub, Prälat v. Dr. Schoell, Fräulein Anna Schieber-Degerloch.

Welt eisenbahnerstreik?

DerKöln. Ztg." wird geschrieben:

In allen Teilen des Reichs ist wieder eine neue Bewegung der Eisenbahner zu spüren. Hinter allen die­sen Bestrebungen steht der Zentralrat der Eisenbahner, der in den Bezirken Braunschweig, Halle, Liegnitz und in Berlin gegenwärtig wieder eine fieberhafte Tätigkeit mtfaltet. Es wird für einen Welteisenbahnstreik gearbeitet. Diese neue Bewegung ist etwa im Okto­ber zu erwarten, in einer Zeit, in der an die Eisen­bahn zur Bewältigung der Wintertransporte die höchsten Anforderungen gestellt werden. Es ist unverkennbar, daß in dep Eisenbahnwerkstätten eifrigst geschürt wird. Die Arbeitsleistung in diesen Betrieben ist noch immer sehr gering. Man muß damit rechnen, daß eine umfassende Sperrung des gesamten Personenverkehrs in nicht all- langes: Zeit bevorsteht. Schon jetzt leidet das Eisen- hnwesen an einer Personalüberfüllung, die auf

>150000 bis 200000 Personen geschätzt werden kann. Kommen nun im Winter noch stärkere Verkehrsbeschrän­kungen durch die Kohlennot hinzu, so ist nicht abzusehen, wie man die überzähligen Arbeiter und Beamten wird verwenden können. Es wird sicherlich eine starke Per­sonaleinschränkung eintreten müssen, die von den Agi­tatoren unter dem Vorgeben wirtschaftlicher Forderungen A« einem neuen politischen Streik ausgenützt wird.

Neues vom Tage-

Der Krieg im Osten.

Warschau, 25. Aug. DerGazeta Warschawska" zufolge ist zwischen General Petljura (Ukraine) und Po­len ein Vertrag geschlossen worden, wonach die Ukraine aus Ostgalizien zugunsten Polens verzichtet, wogegen Po­len Hilfe im Kampf gegen die Bolschewisten leistet.

Die ukrainischen Truppen sollen Odessa besetzt ha­ben; ein Teil der bolschewistischen Schwarzmeerflotte soA zu den Ukrainern übergegangen sein. Podolien, ein Teil Wolhyniens und der Kreis Kiew sind von Petljura besetzt.

Associades Preß" meldet, die Stärke des Sovjet- heeres in Rußland betrage einschließlich der Reseren 1200000 Mann.

Nach PersienSpitzbergen.

London, 25. Aug. Tie Blätter melden, auf Spitz­bergen befinde sich gegenwärtig eine englische Kommission, um die Besitzergreifung der Inseln durch Großbritannien zu regeln. (Die Inselgruppe Spitzbergen, die ihren Na­men von den zahlreichen Eisspitzen der bis 600 Meter hohen Eisberge hat, hat einen Umfang von etwa 71000 Geviertkilometer. Die Wärme steigt im Sommer, der vier Monate dauert, auf etwa 10 Grad. Tie Inseln enthalten Granit, Gneis, Schiefer, Eisenerze, Graphit und Stein­kohlen, von denen erstmals 1904 eine Schiffsladung nach Norwegen ausgesührt wurde. Die Kohlenlager haben sich als durchaus abbauwürdig erwiesen und vor einigen Jah­ren waren zwischen Deutschland und Norwegen, als dessen allerdings nicht unzweifelhafter Besitz die Inseln betrach­tet wurden, Verhandlungen wegen Ankaufs der Inseln bzw., Ausbeutung der Kohlenlager eingeleitet worden. Wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre, hätten sie wahr­scheinlich inzwischen zu einem günstigen Ergebnis geführt. Aber schon während des Kriegs erklärte England, daß es die Festsetzung Deutschlands auf Spitzbergen nicht dul­den werde. Die Frage scheint jetzt g.lost zu sein. Ter Vertrag" mit Norwegen würde die zwe.te Ueberraschung sein, die Großbritannien seinen Verbündeten bereitet. D. Schr.)

Französische Beklemmungen.

Paris, 24. Aug.Newyork World" meldet vvn hier/man befürchte, daß noch weitere geheime Vertrag« wie der persisch-britische Vertrag bestehen, die der Frie­denskonferenz nicht vorgelegt worden sind.

Geheimhandel.

Amsterdam, 25. Arg.Daily Herald" vom 23. August meldet aus Neuyorr, daß das Kriegshandelsamt 2 amerikanischen Schiffen die Erlaubnis erteilt hat, auK amerikanischen Häfen nach Weterlburg abzufahren. Die Anaeleaenheit wird geheim schalten.

Kein Notennmtaurch?

Berlin, 24. Aug. In der Beratung im Reichs­finanzministerium wurde von den Sachverständigen, be­sonders von den Direktoren der Reichsbank und der Preuß. Seehandlung der Umtausch der Reichsnoten für undurchführbar und gefährlich bezeichnet.

Die deutsche Vallita ist in Holland um 10 Tenten Weiter gefallen. Holländische Verkäufer weigern sich, deutsche Währung üi Zahlung zu nehme».

Kundgebung.

Berlin, 24. Aug. Ter Oberbefthlshaber beim Oberstkommando Grenzschutz Nord, Generalleutnant Al- brecht, hat namens der ihm unterstellten sieben Ar­meekorps und aller einzelnen Dienststellen and Vertrau- leute bei der Reichsregierung gegen die von der National­versammlung beschlossene Abschaffung der Militärgerichts­barkeit Verwahrung eingelegt. Alle Heeresgliedcr haben Vertrauen zur eigenen Gerichtsbarkeit und das Heer lehne die bürgerliche Justiz einmütig ab. Wenn durch die Zertrümmerung der geistigen Machtmittel des Heeres dieses weiter zersetzt werde, so beraube sich die Regierung selbst ihrer Stütze.

Maßregeln gegen den Bollzugsrat.

Berlin, 25. Aug. Der Vollzugsrat der Unab­hängigen und Kommunisten hat eigenmächtig Neuwahlert zu den Berliner Arbeiter- und Betriebsräten ausgeschrie­ben. Die Reichsregierung hat daher die Geschäftsräume des Vollzugsrats militärisch besetzen lassen und die Wah­len verboten. - Die Vertreter der Merallindustriebetriebe wollen zum Protest einen Generalstreik organisieren.

Die Lage in Oberschlesien.

' Berlin, 24. Aug. Die Regierung hat beschlossen, die Entente um Absendung einer Kommission nach Ober- ,'ch testen zur Begutachtung der Lage zu bitten. Dem Gutachten würden Deutschland und Polen sich fügen. Ferner soll eine vorläufige Grenzlinie zwischen den bei­den Parteien gezogen werden, wie früher in Posen. Die Blätter betrachten diese Entscheidung als einen Ver­zicht der Regierung auf Oberschlesien, da die Polen die Demarkationslinie" in der gleichen Weise ausnützen wer­den wie in Posen.

Bon der Friedenskonferenz.

Berlin, 25. Aug. Der Rat der Vier hat Deutsch­land ermächtigt, eine Kommission von sachverständigen Ingenieuren zum Studium der vollständigen Wiedergut­machung der K'riegsschäden in die Kriegsgegend zu schicken.

Paris, 25. Aug. (Reuter.) Der Oberste Rat er­suchte die Verbündeten um Beschleunigung der Bestätigung des Friedensvertrags mit Deutschland.

K«K die Schotten verlange« das Selbstbestimmungsrecht.

Washington, 25. Aug. (Radio.) Der schottisch, Nakionalausschußj telegraphierte dem amerikanischen Se­nat, daß die Schotten ebenso wie die Irländer das Recht der Selbstbestimmung beanspruchen. Der .Senat hat nichts daraus erwidert.

Das Selbstbestimmnngsrecht der Neger.

Neuhork, 25. Aug. DieNew Jork Times" mel­det aus Washington, geschürt von bolschewistischen und anderen radikalen Elementen entfalten die Neger in Nord­amerika eine lebhafte Bewegung für das Selbstbestim­mungsrecht für Neger.

Die Sinn-Feiner.

Amsterdam, 25. Aug. Englischen Blättern zu­folge organisieren die Sinn-Feiner (Iren) in Washington! eine auf ganz Amerika sich erstreckende England feind­liche Propaganda.

Die deutschen Standesherren für den Kaiser.

Berlin, 25. Aug. Die Mehrzahl der deutsche« Mandesherren hat an die Königin von Holland, sowie an die Könige von Spanien, Dänemark und Norwegen dis Bitte gerichtet, alles zu tun, was in ihrer Macht liegt,: um das jedem Rechtsgefühl hohnsprechende Verfahren gegen den vormaliaen d-nUcken Kaiser zu verhindern.

England beginnt mit der Entlassung der deutschen Kriegsgefangenen.

WTB. MLvche«, 26. Aug. Die Korrespondenz Hoff­man» meldet über de» Besuch des Reich-Präsiden- 1e« Eberl »ud deS Reichswehrmiuisters No ke u. a.: Beim Mittagessen erhob Ministerpräsident Hoffman» das Glas auf ein treues Zusammenarbeiten Bayerns mit dem Reich für alle Zeit. Der Reichspräsident trank auf das Wohl Bayerns. Er führte aus, daß er selbst Süddeutscher sei und es als seine vornehmste Aufgabe betrachte, die süd­deutsche Eigenart, soweit es nur immer die Reichsverfassung zulasse, zu wahren und zu fördern. Er gedachte der schwe­ren Bedrängnis der Pfälzer in diesem Augenblick mit dem Wunsch, daß die Pfalz für immer ein unlöslicher Bestand­teil Bayerns bleibe. Der Reichspräsident konnte die er­freuliche Mitteilung machen, daß die unablässigen Bemüh­ungen der Reichsregierung für baldigste Heimbeförderung unserer gefangenen Brüder nun endlich von Erkolg gekrönt seien England entlasse seit einigen Tagen täglich 2000 deutsche Kriegsgefangene in die deutsche Heimat.