Letzte Nachrichten-

* Berlin, 25. Aug. Aus Gleiwitz wird dem »Lokal- anzeiger' mitgeleilr: Wegen der Bevstarkuvg des: polni- schea Grtvzschvtztruppea wurde ein Einmarsch in Myslo^ Witz beivrchtet. Viele Familien fluchten. Jetzt hat sich die Situtation beruhigt, doch wird befürchtet, daß die Po len noch vor der Abstimmung vollendete Tatsachen schaffen wollen.

* Berliu, 25. Aug. Die polaischen Sozialistev ver­langen, wie der »Berliner Lokalanzeiger' aus Wien erfährt, in einem Aufruf von der polnischen Regierung, sie möge von der deutschen Regierung die Räumung OberschlefieuS fordern und der dort kämpfenden Bevölkerung militärische Unterstützuug angedeihen laffen.

WTB Hamburg, 25. Aug Ueber die letzte« Stun­de« deS Abgeordneten Dr. Naumann wird dem »Ham- bnrger Fremdenblatt' aus Travemünde gemeldet: Dr. Nau­mann erlitt am Sonntag Morgen gegen 9 Uhr im Hotel »Stadt Hamburg' einen Schlaganfall. Die Folge war eine halbseitige Lähmung, die dann im Laufe des Tages weitere Fortschritte machte, während gleichzeitig die Herz­tätigkeit immer mehr nachließ. Als der herbeigerufene Arzt Dr. Schwicker zu D. Naumann kam, war der Kranke noch ziemlich bei Bewußtsein, doch konnte er nicht mehr viel sprechen. Er lispelte etwas von Blutleere im Kopf, ein Zeichen, daß er seinen Zustand kannte. Das waren seine letzten Worte. Dann verlor er das Bewußtsein, das er trotz aller ärztlichen Bemühungen nicht wieder erlangte. Er wurde in die Brivatklmik des Dr. Schwicker ge­bracht, wo er gegen 5 Uhr nachmitraos sanft entschlief. D. Naumann hat sich am Tage vorher völlig wohl gefühlt.

WTB. Berliu, 25. Aug. Nach fünf laugen Krieg- fahren das erste Poffagierlustschiff. ein ganz n-uev Typ, erst gebaut nach dem Waffenstillstand, mit vielen Erfahrungen des Krieges reichlich versehen, hat gestern die Fahrt von Friedrichshofen nach Berlin in sechs Stunden zurückgelegt.

Die »Vossische Zeitung' schreibt: Eine neue Zeit ist angebrochen. Friedlich nimmt das Ungetüm d-r Lust kneder seinen Weg, überbrückt Länder und Meere. Berge und Flüsse und stellr sich wi:der in den Dienst der Menschheit. Die Einbringung in die Halle nach d:r Landung bei dem starken Wind und ungünstiger Richtung war eine sehr schwierige Aufgab:. Aber auch dieses Manöver vollzog sich mit seist- verständlicher Ruhe und Sickerdeik. Die Gäste des Schiffes wurden außer durch den Untcrstaalssekretär des Reichsluit­amts durch Dr. Holtzmann von der Hapag begrüßt. Die Ansprachen klangen in dem Wunsch aus, daß die Fahrt der Beginn einer neuen Epoche und die erste von unendlich zahlreichen sein möge. Das Schiff fährt heute Vormittag nach Fciedrichshafen zurück.

WTB. Bertt«, 25. Aug. Dte Gefahr für Ober schlefie» gilt als beseitigt, so heißt es in der »Deutschen Allgemeinen Zeitung".

Die „Vossische Zeitung' schreibt: Das deutsche Militär hat sich der Aufgabe vollkommen gewachsen gezeigt, die Ruhe in Oberschlefien wieder herzustellea. Zugleich ist die Wieder­aufnahme der Arbeit tn einem solchen Maße erfolgt, daß für heute mit vollen Belegschaften gerechnet wird.

WTB. Berlin, 25 Aug. Die russische bo schewtfti. sche Regirrung hat, wie die Vossische Zeitung erfährt, der deutsche« Regierung mitteilen lassen, daß sie im Falle der H.imbefördemng des in München zu 15 Iah en Zucht­

haus verurteilten Axelrov sie: verpflichte, ihre Zustimmung zu einer Rückkehr Axelrods nach Deutschland zu verweigern. Gleichzeitig hat die Sovjetregierung mitgeteiit, daß am 18. Aug. eis Transport mit 1100 deutschen KciegSgefang ene« nach Dünaburg abgehe. Sie könne aber keine Sich.r- heitgcben, daß derTransport unterwegs nicht abgefangen werde.

WTB. Berliu, 25. Aug. Ueber Sturmzeichen i, Bayern läßt sich der Berl. Lokalanz. berichten, in Mün­chen sei bei den Unabhäugigcn ein System eingeüchtet, um in denkbar kurzer Zeit die gesamte Anhängerschaft zu mo­bilisieren. Dte Kommunisten warteten nur auf den ihnen geeignet erscheinenden Zeitpunkt völliger Bergung der Ernte um ihre Pläne ncuerdiigs zu verwuklichen.

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