lars dessen Lebenslauf. Ein Bürgersmann aus Hausen hob die freundschaftlichen Beziehungen der Familie Spengler zu ihrer Heimatgemeinde Hausen hervor. Nachdem noch der Jubilar in herzlichen Worten seinen Dank für die ihm zuteil gewordene Ehrung ausge­sprochen und Oberamtmann Spengler im Namen seiner Familie ebenfalls herzlich gedankt hatte, war der offi­zielle Teil zu Ende. Theater- und Musikaufführungen hielten die Familienangehörigen und Gäste noch fröh­lich beisammen, bis für die Auswärtigen die Zeit zur Abfahrt heranrückte.

Althengstett, 16. Juni. Der Militär- und Ve­teranenverein versammelte sich gestern nachmittag im Gasthaus z. Adler zur Kaiserfeier. Oberlehrer Reifs hielt einen vorzüglich ausgedachten Vortrag über Kai­ser Wilhelm II, der mit einem begeistert aufgenomme­nen Hoch auf den Kaiser endete. Dekan Wunderlich gedachte in schönen Worten der Kaiserin. Nachdem der Vorstand des Militärvereins, Eem.-Pfl. Weiß, dem Oberlehrer Reiff für seine Mühe und den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen dankte, ging man zum gemütlichen Teil über.

Bad Teinach, 17. Juni. Nach 38jähriger Tätig­keit am hiesigen Orte verläßt heute Hauptlehrer Haug Teinach, um in den Ruhestand in das benachbarte Stammheim zu übersiedeln. Seine ganze ständige An­stellungszeit hat er hier gewirkt und beinahe eine Ge­neration verdankt ihm seine Schulbildung. Leider hat der überaus gewissenhafte Lehrer, dessen Verdienste un­längst durch die Verleihung eines Ordens gewürdigt wurden, jeden öffentlichen Abschied in seiner bescheide­nen Weise dankend abgelehnt. In dankbar ehrender Weise begleiten ihn die besten Wünsche seiner ehemali­gen Schüler und Schülerinnen, sowie der ganzen Ge­meinde in den wohlverdienten Ruhestand. Möge er seiner Familie, welche man nur ungern hier scheiden sieht, noch viele Jahre gesund erhalten bleiben und möge ihm ein froher Lebensabend beschieden sein.

G Bad Liebenzell, 17. Juni. Auch hier wurde das Jubiläum unseres Kaisers in würdiger Weise gefeiert. Vom Rathaus bewegte sich am Sonntag der stattliche Festzug zur Kirche, wo Stadtpfarrer Sandberger die Festpredigt hielt und auf die Bedeutung des Tages hin­wies. Am andern Morgen verkündigten Böllerschüsse vom Schloßberg den angebrochenen Festtag und bald zeigten die Straßen, sowie die Villen an den Verg- abhängen reichen Flaggenschmuck. Um 8 Uhr fanden die Schulfeiern statt, bei welchen jedem Schüler durch den Stadtvorstand einKaiserbllchlein" zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag überreicht wurde. Abends fand im schön dekorierten Saal des Gasthofs zum Lamm die offizielle Feier statt, zu welcher die Stadtverwaltung in Verbindung mit dem Kriegerverein eingeladen hatte. Stadtschultheiß Mäulen begrüßte die stattliche Festver­sammlung und rief insbesondere auch den zahlreich er­schienenen Kurgästen ein herzliches Willkommen zu. Er verbreitete sich in längerer Rede über die Bedeutung des Tages. Sein Hoch galt dem deutschen Vaterland, und mit Begeisterung wurdeDeutschland, Deutschland über alles" angestimmt. Den Kaiser selbst feierte Stadt­pfarrer Marquardt. Auf das Kaiserhoch folgte der ge­meinsame GesangHeil dir im Siegerkranz". Im Na­men der Kurgäste dankte Major von Loewenich für den genußreichen Abend und für die Bemühungen der Kur­verwaltung, den Kurgästen den Aufenthalt in dem schönen Liebenzell zu einem wirklich angenehmen zu machen. Sein Hoch galt dem ferneren Aufschwung von Bad Liebenzell. Hierauf wurden die Veteranen und Veteranenwitwen beschenkt. Von der Stadtverwaltung wurden nämlich zu diesem Zweck 600 verwilligt, wo­von 100 verteilt wurden und der Rest als Kaiser Wilhelm-Jubiläumsstiftung verzinslich angelegt werden sollen. Alljährlich sollen die Zinsen an bedürftige Ve­teranen verteilt werden. Auch der Kriegerverein ließ

seinen Veteranenmitgliedern ein namhaftes Geldge­schenk überreichen. Im Namen der beschenkten Vete­ranen dankte Pfarrer a. D. Blumhardt. Der Lieder­kranz, unter der Leitung von Lehrer Trippner, erfreute die Festversammlung durch den Vortrag passender Chöre. Viel Heiterkeit erregte die Aufführung eines humoristischen Scherzes von einigen Mitgliedern des Liederkranzes. Stadtschultheiß Mäulen dankte zum Schluß allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein Tänzchen beschloß den schönen Abend.

Württemberg.

Stuttgart, 15. Juni. Heute nachmittag fand in der Liederhalle" der von den 4 württ. Handwerkskammern einberufene Allgemeine Handwerkertag statt, der außer­ordentlich stark aus allen Teilen des Landes besucht war. Der Vorsitzende der Stuttgarter Handwerkskam­mer, Rothenhöfer, eröffnete die Verhandlungen mit einer Begrüßungsansprache und gedachte des Königs. Handwerkskammersekretär Dr. Gerhardt- Stuttgart gab den Bericht über die Tätigkeit der Handwerkskam­mern. Die Haupttätigkeit der Kammern bestehe in der Beratung der Behörden usw. im Interesse des Hand­werks. Der 8 100 q der Gewerbeordnung müsse be­seitigt werden und es sei zu hoffen, daß es der in einigen Tagen in Berlin zusammentretenden Reichs­handwerkerkonferenz gelingen werde, die Regierung von dieser Notwendigkeit zu überzeugen. Der Württemberg. Zweiten Kammer gebühre der Dank des Handwerks für die Bereitstellung von Mitteln zur Errichtung von Submissionsämtern. Hoffentlich treffe auch die Regie­rung Maßnahmen zur Einschränkung der Zuchthaus­und Eefängniskonkurrenz. In Bezug auf die Führung von Baubllchern beständen noch große Mißstände und deshalb müsse zur Sicherung der Bauforderungen der Handwerker dahin gewirkt werden, daß eine Kontrolle eingeführt werde, ob auch wirklich Vaubücher geführt würden. Redner empfahl die kürzlich von der Hand­werkskammer Ulm in Bezug auf den einmaligen Wehr­beitrag angenommene Resolution, wonach die in der! Regierungsvorlage vorgesehene Vermögensgrenze hin­auf-, dagegen die Einkommensgrenze herabgesetzt wer­den soll und gegen die unterschiedliche Behandlung in der Besteuerung von gewerblichem Mittelstand und Landwirtschaft protestiert wird. Die Resolution wurde gutgeheißen. Schließlich schilderte der Referent die Tä­tigkeit der Handwerkskammern auf dem Gebiete der Sozialpolitik und des Genossenschaftswesens und wünschte, daß den Gutachten und Wünschen der Kam­mern noch mehr Gewicht von Seiten der Regierung und der Stände beigelegt werde. Handwerkskammersekretär Hermann- Reutlingen referierte in sehr eingehender Weise über die Reform des öffentlichen Submissions­wesens und präzisierte die Forderungen des Hand­werkerstandes, nachdem auch der Vorsitzende der Hand­werkskammer Ulm, Uebel, die jetzt herrschenden Miß­stände besprochen hatte, nach Reformen auf diesem Ge­biet in einer Resolution, in der sich der Allgemeine Handwerkertag mit den Ausführungen der beiden Re­ferenten einverstanden erklärt und an die Regierung und die Landstände die dringende Bitte richtet, bald­möglichst das Ausbietungs- und Verdingungswesen des Staates und der Selbstverwaltungsbehörden einer zeit­gemäßen und durchgreifenden Reform zu unterziehen. Der Handwerkertag erblickt in der Errichtung von Ver­dingungsämtern bei den 4 Handwerkskammern des Landes das geeignete Mittel zur Durchführung dieser Reformen. Der Vorsitzende der Handwerkskammer Heilbronn, Schurr, referierte über die Frage der Er­richtung eines württbg. Handwerker-Erholungsheims. Wenn er auch die Notwendigkeit eines solchen nicht ver­kannte, so empfahl er doch Vorsicht. Die finanzielle Seite müsse vollständig gesichert sein. Handwerkskam­mer-Sekretär Schuler-Ulm schlug eine Resolution

vor, die angenommen wurde und in der der den Stän­den vorgelegte Entwurf, betreffend die Aenderung des Gesetzes über das Besteuerungsrecht der Gemeinden und Amtskörperschaften als eine nicht genügende Reform bezeichnet und eine alle Schichten gleichmäßig treffende Besteuerung unter Zulassung des Schuldenabzugs gefor­dert wird.

Stuttgart, 17. Juni. Im Festsaal der Neuen Schlltzengesellschaft wurde gestern unter dem Vorsitz des Geh. Komm.-Rats v. Mauser der Württembergische Landesschützentag abgehalten. Einer der wichtigsten Punkte der Tagesordnung war der Beschluß, wo das nächste württembergische Landesschießen abgehalten wer­den soll. Göppingen, Schwenningen und Heidenheim hatten sich beworben, die beiden ersteren aber ihre Ab­sicht zurückgezogen, sodaß die Wahl auf Heidenheim fiel, wo vor genau 50 Jahren, im Jahre 1864, das 1. Würt­tembergische Landesschießen veranstaltet worden war.

Stuttgart, 17. Juni. Die Firma Robert Bosch er­läßt an ihre nicht organisierten Arbeiter eine öffent­liche Aufforderung, sich zwecks Entschädigung während der Aussperrung zu melden, weil die nicht organisier­ten unter den ausgesperrten Arbeitern härter betroffen würden, als die organisierten. Die Firma hat sich ent­schlossen, den Nichtorganisierten die gleiche Unterstützung zukommen zu lassen, wie sie der Deutsche Metallarbeiter­verband seinen Mitgliedern gewährt.

Bonfeld OA. Heilbronn, 17. Juni. Im Kreise von Kindern und Enkeln konnten der Bauer Beruh. Sälzer und seine Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Der König sandte eine Plakette mit Bildnis.

Friedrichshafen, 17. Juni. Bei der Zeppelin­baugesellschaft sollen von 1915 an sukzessive 6 Zep­pelinkreuzer für die österreichische Armee in Auftrag gegeben werden.

««» Wett und Zeit.

Kiel, 17. Juni. Am 7. Mai unternahmen drei Stu­denten der Medizin eine große Segeltour, von der sie noch nicht zurückgekehrt sind. Heute traf ein Segler aus Königsberg mit dem Boote der Studenten im Schlepptau hier ein. Der Segler hatte das Boot auf hoher See treibend gefunden. Im Segelboot befand sich das Tagebuch, das bis zum 10. Mai reicht und schwere Stürme verzeichnet. Es ist mit Sicherheit an­zunehmen, daß die drei jungen Leute im Sturm um­gekommen sind.

Bremerhaven, 17. Juni. Auf der Werft von Teck- lenborg in Geestemünde, der größten Segelschiffswerft in Deutschland, ist ein Riesenfeuer ausgebrochen. Der Tischlereibetrieb wurde vollständig vernichtet. Der Schaden wurde auf über eine Million Mark geschätzt.

Paris, 16. Juni. In dem seit Jahren verzeichneten Geburtenrückgang des französischen Volkes ist ein Still­stand eingetreten. Während sich im Jahre 1911 die Be­völkerung Frankreichs um 35 000 Personen verringerte, hat sie im Jahre 1912 um 55 000 zugenommen.

Florenz, 17. Juni. In der Wohnung des hier in Garnison stehenden Artillerieobersten Rosst spielte sich ein blutiges Drama ab. Der. Oberst überraschte seine Frau mit einem jungen Arzt und tötete die Ungetreue durch einen Revolverschuß. Die Frau war 16 Jahre älter, als ihr Geliebter und hatte ihrem betrogenen Ehemann 7 Kinder geschenkt.

Briefkasten.

Der gestern aus Ruit bei Stuttgart gemeldete Un­glücksfall trug sich in Roet OA. Freudenstadt zu. Die Verwechslung der Ortsnamen geschah infolge eines Hörfehlers bei der Uebermittlung der Nachricht durch den Fernsprecher.

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