WürLLemH. Landesversammlmrg.;

Skuttgark. SV. Scmuar. ! fBrerle Sitzung.) !

Präsident Keil eröffnet die Sitzung um 4*/? Uhr. Der f Bsrfchlng des IJgliedrigen Ausschusses für das viakengesetz wir- angenommen. Me Anfrage Crispie« wird trotz Wlder- tznnch so» Klara Zetkin auf Vorschlag des Präsident»« mH Alle» gegen die Stimmen der U.S.P. mit Punkt 4 der Tages- qrtminm verbunden. Fortsetzung der Besprechung der Botschaft «ed des Rechenschaftsberichts der proo. Regierung.

Abg. Gröber (Zontr.) bestreitet, baß die Revolution eine notwendige Folge des Krieges sei. Die Nationalverjammlun» war mit' unbeschränkter Vollmaclst in Aussicht gestellt ohne die Revolution. (Sehr richtig!) Er macht für die Schäden aus militärischem, politischem und wirtschaftlichem Gebiet, wie sie die R-'nolution mit sich gebracht, auch die verantwortlich, die sie gemacht Huben. Er bedauert die Vorfälle in Württemberg und bedauert, daß die Regierung nicht dälder energisch austrat, viekkeicht auch nicht konnte, weil eben unser Heer durch die Revolution zertrümmert wurde. Redner tadelt das Frenvilltzen- chitem, das nur Mißtrauen aus allen Seiten Hervorrust. Des­halb kommen wir um die allgemeine Wehrpflicht nicht herum etwa nach schweizerischem Muster. Auch scheine der Gedanke einer Bürgerwehr, die schon von der Regierung des Prinzen Mar beschlossen war, der Erwägung wert. Er fragt an, ob der Kriegsminister geneigt sei, für die Gemeinden, bei denen ein Bedürfnis hiefür vorhanden ist, die Bürgerwcbr ofnzuführcn. Was vur allem beim Militär weg muß, das sinü die Soldatenräte (Sehr richtig!), denn etwas Nachteiligeres gab es nicht, a's die Politisierung des Heeres. Me politi'che Betastung und einseitige Zusammensetzung, ihre politisch Al', macht nach allen Säten hin, die nichts anderes durstend, ' : eine verhüllte Diktatur einer Partei, der Sozmidem.M' ' können wir nicht weiter bestehen lassen. Als Vertrau-nn erkenne ich sie an, sie haben ja manches Gute geteisted, als politische Einrichtung muß ich sie ablehncn. Zn . j die gewählten Versammlungen die Träger der S. > ,

vernnität sind, dürfen keine öffentlichen Mitte! für die A. und S. s Rät« mehr bewilligt werden. Bei Besprechung der Piünd - rnNgen und Verschleuderungen stellt Abg. Gro.-er die Frage, was geschehen sei, um solche Fälle zu verhindern und x welche Maßnahmen getroffen seien, um das verschleuderte Heeres- j gut wieder zuriickzubringeu? Wie steht es mit der Kohle und mit unserer Ernährung? An den Ministerpräsidenten richte Ach die Frage, wie er sich zur Reich sversassung stellt, ohne die wir überhaupt nicht in die Beratung einer Landesversammlung cintreten können. 2m Wahlgesetz ist das Wahlrecht der Nicht- württcnibergcr nur möglich, 'wenn auch die andern Staaten es j aufnchmen. Der bundesstaatliche Charakter des Reichs mutz bei- c behalten werden. Das Wort Sozialisierung wird gefälscht, wenn s man nicht mehr von Ueberführung des Privateigentums spricht. , -Gegen diese Fälschung bin ich ganz energisch. Wir sind für Auf- j .r e'ch t c r h a lt u n g des Privateigentums in Unterordnung unter, i das Lemeinwohi. ' Mit den Leitsätzen des Arbeitsausschusses . der D. dem- P. gehe ich weithin einig, nur baß äuch hier der - BegriffSozialisierung" sehr weit gefaßt äst. Die Aufhebung - des' Fideikommisses hat die Bedeutung, daß die Bindung i l.'s Familienoesitzes wegfällt. Die Produktion der Land- « Wirtschaft muß hier der leitende Punkt sein. Deshalb mutz man den Kleinbetrieb stärken. Die Abwesenheit des Herrn i Kultusministers bedaurc ich. Ich anerkenne, seine grotze ! Tätigkeit bei Wahireisen. In Nottenburg hat er geantwortet, s über die Frage der Trennung von Staat und Kirche habe er noch « -nicht nachgedacht. Einem Kültminister, der den religionslosen ^ Moralunte'rricht verkündigt, können wir unser "Vertrauen- nicht s schenken. Den F i n a n z »Et n i st e r frage ich "nach dem Staiid § der Schuldenlast und nach seinen S't e u e r plä n e n , 'Schul- i frage unö Sozialisierung trennen uns von der Ae- zzicrungspoiitik. Wir sind bereit, mitzuarbeiten auch in per Regierung, aber wir wollen uns nicht majorisieren lassen.

In Württemberg könnt« inan wie in Baden die Schulfrage zu- iLckstellen. Wir anerkennen die Mehrheit der Sozialdemo­kratie, aber das Verhältnis der Parteien muß gewahrt werden. Wir brauchen jetzt ein Arbeitsprogramm. Am besten ver­weisen wir die Prüfung der Politik der prov. Regierung an einen Llgliedrigen Ausschuß. Dem Ausruf der Regierungsbotschast zur Arbeit zolle ich meine volle Anerkennung. Die Teilnehmer am Krieg müssen sich natürlich erst wieder an die Arbeit gewöhnen. Aber darüoer hinaus scheint eine gewisse Arbeitsscheu einzutreten. Die Arbeitslosenunterstützung scheint vielfach mißbraucht zu werden, to daß man sich mit dem Gedanken eines Arbeitspslichtgesetzes befassen sollte. Durch den Fleiß des deutschen Volkes sind wir soweit gekommen vor dem Krieg, Arbeit allein kann uns auch ipseder a«s der gegenwärtigen Not herausführen. (Beifall.)

NItenrtelg, 28 . Januar 181 ». i

* Eisenbahnen. Allgemeine Schülerkarten dürfen vom ! 27.3t. Januar 1919 längstens für 8 Monate. im Febr. z 1919 längstens für 2 Monate und im März 1919 längstens für,1 Monat ausgestellt werden. r

" Pakeiverkehr nach der Rheinpfalz. Vom 17. Jan. s an find nach der Pfalz nur nunmehr zugelassen Lebensmittel-,! Pakete, wenn sie den Vermerk tragen .Inhalt Lebensmittel, ; ohne briefliche Mitteilungen und ohne Zeitungen. In der ! Ausschrift ist der Absender anzugeben. Andere Pakete, als die vorbezeichneten, sind nach der Pfalz nicht mehr zugelassen.

Die HohenzMernfainilie. , Tie Söhne des früheren deutschen Kaisers haben sich bis auf Prinz ^ Adalbert entschlossen, den Wohnsitz in Potsdam zu be- f halten. Tie frühere Kronprinzessin behält ihr Landhaus «M Jungfernsee zu dauerndem Aufenthalt bei. Jnwie- s weit die Prinzen militärisch verwendet werden sollen, steht ! noch nicht fest. Prinz Leopold von Preußen «Mater) ! ist mit seiner Familie für einige Zeit zu seinem jüngsten Sohne nach München übergesiedelt. !

Verpflegung inaktiver Mannschaften in Lazaretten. Wenn inaktive Mannschaften zur Anvas- s jung künstlicher Glieder in den Anpassungsort entsandt s werden, so können sie auf Wunsch die Mittagskost in ^ einem Lazarett auch dann erhalten, wenn ihnen Tagegeld ! gewährt wird; sie haben dann für die Mittagskost 1 Mk. z» erstatten und die Lebensmittelkarte an das betr. Lazarett zur Ausfolgung an die Gemeinde zurüäzugeben.

Die Kleidungsstücke des Entlassenen. Bei der Entlassung aus dem Heere dürfen dem Soldaten a» staatseigenen militärischen Bekleidungsstücken im Höchstfälle überwiesen bzw. belassen werden: 1 Feld­mütze, 1 Halsbinde, 1 Bluse oder Feldrock, 1 Hose Gmrge Tuchhose oder Stiefelhose oder Reithose), 1 Man­tel, 1 Paar Stiefel oder Schnürschuhe, 2 Hemden, 1 Un­terjacke »der ein drittes Hemd, 2 Unterhosen, 3 MM

«Mcks« *öer MMppe», I Par« HandMnstr, I .Boptz fchützex, 1 Paaü Pulswärmerr und 1 Leibbinde. Was er über diese Zahl hinaus a« solche« Bekleidungs­stücken mitnimmt oder behält, besitzt er zu Unrecht; durch ihre Zurückbehaltung macht er sich strafbar.

Keine Anmeldung der beschlagnahmten

Maschinen. Ter Präsident der Reichsentschädigungs- komMission Wt bekannt: Die Anmeldung der Maschinen und Geräte, die seinerzeit in Frankreich und Belgien beschlagnahmt und durch die Militärverwaltung an in­dustrielle und" landwirtschaftliche Betriebe in Teutsch-- !and abgegeben wurden, sind bis auf weiteres n i ch t an- zumelden, da von feindlicher Seite neuerdings For­derungen erhoben worden sind, die eine andere Regelung erforderlich machen.

Sammelt Rebholz! Wegen der großen Fut­terknappheit soll das Heuer beim Rebschnitt anfallende junge Rebholz gesammelt und auf Futter verarbeitet werden. Tie Weingärtner werden deshalb im Allge- meinintcresse ersucht, möglichst viel solchen Rebholzes an die Vertrauensleute des Kriegsausschusses für Ersa-> sutter, die bereits mit der Sammlung der Weintrester -betraut sind, abzuliesern. Für. das junge Rebholz wird der Preis von Mk. 9. für den Doppelzentner frei Bahn­station bezahlt.

(-) Stuttgart, 27. Jan. (Neue Partei.) Tie Unabhängigen Sozialdemokratische Partei Stuttgart hielt dieser Tage eine Hauptversammlung ab, in der die Spar­takusleute unter der Führung Walch ers, der früher Redakteur an derSchwab. Tagwacht" war, ihren Aul­tritt aus der Partei erklärtenund ihren Beitritt zum Spartakusbund vollzogen. Es sind 353 Mitglieder, unter der Leitung Klara Zetkins. Ter Führer der Unab­hängigen bleibt Crispien.

(-) Stuttgart, 27. Jan. (Diebesbande.) Dem Garnisonrat, Äüt. für Rechts- und Sicherheitsdienst, ist es gelungen, eine verwegene Diebesbande unschädlich zu machen, die in Stuttgart, Heilbronn und einer Reihe anderer Orte schwere Einbruchsdiebstähle begangen hat. 'Gestohlen wurden Karabiner, Wäsche,, Werde, Gänse,, Tabakspfeifen und alle gestohlenen Waren verkauft. Ter Matrose Karl Karps, der Musketier Heinrich Müller, der Oberheizer Fr. Störzer, der Arm.-Soldat Ernst- berer und der Fahrer Bozenhardt sind verhaftet.

(--) Gmünd, 27. Jan. (Ti e bis ch e SoldaLen.) In der Kantine der Bismarckkaserne wurden kürzlich 47 Paar Schuhe auf erschwerte Weise gestohlen. Nach dem Ausschreiben der Staatsanwaltschaft waren die Täter anscheinend Soldaten.

(-) Gmünd, 27. Jan. (Ein Putschversuch.) Im nahen Leinzell haben Anhänger der Unabh. Partei die Beißwenger'sche Mühle besetzt. Dem Putschversuch hat die aus Gmünd herbeigerufene Sicherheitskompagnie rasch ein Ende gesetzt und in kurzer Zeit die -alte «Ord­nung wieder hergestellt.

(--) Tübingen, 27. Jan. (Neuer Rektor.) Zum Rektor der Universität auf das Studienjahr 1919/20 ist der ord. Professor Tr. Sartorius an der staats- wissenschaftlichen Fakultät ernannt worden.

(-) Schloß.Zell, 27. Jan. (Neuer Domänen- direktor.) An Stelle des in den Ruhestand getrete­nen Tomänen-Tirektors Weiger ist Oberförster Moos­mayer zum Vorstand der Fürstl. Domanialkcmzlei unter Verleihung des Titels Direktor befördert worden.

(-) Tübingen, 27. Jan. (Pferdediebstahl.) Einem Offizier des Regiments 180 sind die beiden Rappen samt dem Sattel aus dem Stall gestohlen worden.

(-) Mm, 27. Jan. (Der Polizeihund.) >Der Diensthund der hiesigen Landjägerstelle verfolgte von verschiedenen Einbruchsstellen in Neu-Ulm die Spur ins hiesige Gefangenenlager, wo auch ein Teil der ge­stohlenen Gegenstände richtig gefunden wurde. Unter­wegs stellte der Hund ein Fuhrwerk aus Weißenhorn (Bayern), auf dem 13 Hasen, 1 Reh, 1 geschlachtetes Kalb und ein Zentner Wurst verborgen war. Die Diebstähle «nd Einbrüche nehmen überhand.

Vermischtes.

Totschlag. Drei Einbrecher, die auf dem Bahnhof Wildau bei Benin gefaßt worden waren, überfielen auf dem Transport di« sie begleitenden zwei Soldaten und töteten sie.

Gesinnungsbestrafung. Aus Eleve wird berichtet: Die rechtsrheinischen Zeitungen waren, trotz wiederholter Verbote der belgischen Besatzungsbehörde durch die Post ausaetragen worden. Der Postdirektor erhielt als verantwortlicher Leiter des Post­amts 8 Tage Gefängnis und 5000 Mk. Geldstrafe. Ein Lehrer hatte die Schulkinder das Lied:Was ist des Deutschen Vater­land" singen lassen, deswegen wurde er zu 6 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt.

Ein treibender Zeppelin. Wie aus Christiania gemeldet wird, sichteten Lotsen ans Ufvösund am vorigen Sonnabend bei Oksö an der norwegischen Küste ein Zeppciin-Luftschifs. das, anscheinend beschädigt, über See trieb. Die Versuche, den Zeppelin einzu­schleppen, blieben erfolglos: das Luftschiff wurde vom Wind westwärts abgetrieben.

Die Italiener wollen die Sixtinisch« Madonna. DerDres­dener Anzeiger" veröffentlicht eine Meldung aus Lugano, nach der der Direktor der Brera-Galerie in Mailand in einer Unter­redung gefordert habe, daß die in Deutschland und Oesterreich- Ungarn befindlichen Kunstsclfätzc, die aus Italien stammen, wieder zurückgegebcn werden sollen. Es handelt sich um die Sixtinisch« Madonna, Correggios Heilige Nacht und Giorgiones Venus. Das Dresdner Blatt bemerkt dazu:Die Sixtinische Madonna wurde 1733-S 4ohne jeden Zwang aus der Stxtmuskirche zu Piaccnza von ihrem rechtmäßigen Besitzer für 20 000 Dukaten gekauft. Die Heilige Nacht Correggios kam 1746 aus der herzoglichen Galerie zu Modena durch den sogenannten Modcne- sischen Ankauf ebenfalls rechtlich und unanfechtbar nach Dresden, und die Venus von Giorgione (und Tizian) gehört der Dresdener Galerie mindestens seit 1707 an. Damit werden die italienischen Ansprüche ins rechte Licht gerückt." Man glaubt in Italien an­scheinend. daß man im Hinblick aus die neueren Vorgänge voll De»tsch!«nd jetzt alles fordern könne. Deutschland steht fedem -Zicorrst osten.

Ueocrm.rrf'ug. Die französischen Flieger Leutnant Roge»/ als Führer und Hauptmann Lole überflogen in der Nacht vom Sainsrag auf Sonntag mit einem Flugzeug von 300 Pfcrde- l: i l-.n Las Mittel meer. Sie waren um 2 Uhr in Istres . (an der Rhonemündung) aufgestieqe» und landeten um 7 Uhr ! bei Algier. Am Sonntag morgen stiegen sie auf demselben Flug­zeug m der Richtung a«f Parts wieder auf.

Witze »sm Tage»

Republikanische Fremdwörter. 2n der Dresdner Straßenbahn höre ich die Leute über die Wahlen zur National- oersammiung reden. Ein Mann ist sehr dafür, daß ein bißchen Brobaganda" gemacht wird.Das meen ich ooch," lautete die Antwort,weeste du, da Hab ich schon an Emilen gedacht, Der hat dock so änne Schandschnauze, den mißten mer eegeudltch als Alligaoor naus schicken."

Nach Berliner Mustern.Hat man nun den Brand­stifter und Raubmörder Schulz: hinter Schloß und Ri:gel'gesetzt?" Das gerade nicht, aber üer Polizeipräsident hat soeben Unterha ll inigen mit ihm angeknüpst." (Jugend.")

Hemde? rmd Verkehr.

Nagold, 27. Jan. Auf dem heutigen Schweinemarkt waren zugeführt: 272 Milchschweine u. 181 Läuferschweine. Verkauft wurden 157 Milchschweine mit einem Ges.-Erlös von 17 402 und 101 Läuferschweine mit einem Ges.- Erlös von 21 361 Der Einzelpreis für das Paar Milchschweine betrug 202252 für das Paar Läufer­schweine 298540 Handel flau.

Letzte Nachrichten.

WTB. Amsterdam, 28. Jan. Dem »Allgemeen Hau» delsblad' zufolge berichtet die Times, daß am 18. Januar in London eine bolschewistische Versammlung abgehal- te« wurde, zu der nur Personen mit Eintrittskarten zuge­lassen wurden. In der Versammlung wurde die Organi­sierung eines Generalstreiks als erster Schritt zur Revo­lution besprochen. Die bolschewistischen Versammelten be­haupteten, im Vergarbeiterverband viel Anhänger zu haben und auch unter den Eisenbahnern und Transportarbeitern sich Anhänger verschaffen zu können. Es wurden Ausschüsse ernannt, die für die Versorgung der Revolutionäre u. ihrer Familien mit Brennmaterial und Lebensmittel sorgen sol­len. Man hofft, daß im Falle eines großen Streiks der Industriearbeiter in London und in der Provinz, die Lon­doner Polizei und ein Teil der Polizei in der Provinz sich passiv verhalten werden.

WTB. Lissabon, 28. Jan. Die flüchtigen Aufständi­schen wurden verhaftet und ge^angengesetzt. Die revolutio­näre Bewegung ist zu Ende. Die treu gebliebenen Frei­willigenregimenter sind schon demobilisiert worden. Im Norden des Landes wurden gegen Oporto in Braganza u. Vizeu Truppen zusammengezogen. Die Republik wurde wieder aufgerichtrt.

" Berlin, 28. Jan. Wie dem Verl. Lokalanzeiger aus Wien mitgeteilt wird, wird nach einer Meldung der Sla- vischen Korrespondenz kein auf dem Boden des früheren Rußlands entstandener Staat der Einladung der Entente­mächte zu den Verhandlungen aus den Prinzeninseln Folge leisten.

* Berit», 28. Jan. Au der Spitze der vorläufigen Reichsgkwalt, deren Einsetzung nach dem Beschluß des Bundesstaatlichen Ausschusses der Nationalversammlung vorgeschlagen werden soll, soll, wie die..Vosiische Zeitung" erfährt, ein vorläufiger Reichspräsident stehen.

* Berlin, 28. Jan. Wie dem Berliner Tageblatt be­richtet wird, ist dem Berliner Freiwilligenregiment Reinhard der Schutz der Nationalversammlung in Weimar über­tragen worden. Zwei Bataillone des Regiments werden bereits in den nächsten Tagen nach Weimar entsandt und dort untergekracht werden. Die Truppe soll den dort be- findlichen Behörden nickt als Polizeimacht angegliedert werden, sondern lediglich der Regierung für etwa notwendig werdende Maßnahmen zur Verfügung stehen.

" Berlin, 28. Jan. Einer Depesche des Berliner Ta­geblatts aus Genf berichtet derTemps', der Regierungs- kowmissar für das Gebiet von Metz habe angeordnet, daß alle Güter Wilhelms II. in Elsaß-Lothringen einzuztehe» seien. Es handle sich um das Schloß Urville und das daran anschließende Gut Les Menils.

' Berlin. 28. Jan. Die Eröffnung der Sitzung der Nationalversammlung in Weimar am 6. Februar werden bereits vom 4. Februar ab Vorberatungen und Fraktions- sttzungen vorangehen. Die sozialdemokratische Mehrheits­fraktion versammelt sich bereits am Dienstag zu einer kon­stituierenden Sitzung.

WTB. Berlin, 28. Jan. Das Korrespondenzblat der Generalkommisston der Gewerkschaften Deutschlands widmet dem Zusammentritt der Sozialistenkoufereuz in Bern einen Artikel, au§ dem hervorgeht, daß in Deutschland die sozialen Errungenschaften der Revolution nur dann erhalten werden können, wenn die Konkurrenzländer der deutschen Industrie sich zu den gleichen Einrichtungen ver­stehen.

Die Generalkommission erhebt, wie die Deutsche Allge­meine Zeitung schreibt, eine schwere Anklage gegen die Sozialisten der Entente. Letztere habe in den/, besetzten Landcsteilen Deutschlands nichts eiligeres zu tun, als Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, Löhne zu reduzieren, Arbeitszeiten zu verlängern. Für die Friedenskonferenz werde Deutschland, wie es in dem Blatt weiter heißt, mit wohldurchdachtem Programm für die internationale Sozial­politik heraustreten.

WTB. New York, 28. Jan. (Reuter.) Der Dampfer Westwardno ist gestern mit einer Ladung Lebensmittel «vd Kleidungsstücken für die Pole« im Wert von 2 Millionen Dollar »on Hoboken über Falmouth nach Danzig abgegangen.