Letzte Nachrichten.
- Berlin, 27. Jan. Wie dem Bert. Lokalanz. aus Oppeln berichtet wird, fand am Sonnabend ein Gefecht zwischen Tschechen und Polen zwischen Petroviz «nd Karwin statt. Die Tschechen waren etwa 20 000 Mann stark. Di? Polen haben erbebliche Verstärkungen erhalten. Der Kampf blieb anscheinend unentschieden.
' Lettin, 27. Jan. Aus Höchst am Main wird dem Bcrl. Lokalanz. berichtet, daß ein reichbegüterter Landwirt aus chiem Vorort, weil er aus dem französischen Lager Hafer entnommen hatte, auf Anordnung des französischen Kommandeurs zwei Stunden lang vor seinem Holtor mit dem vorgebundenei! Schild ..Ich bin ein Dieb' stehen muß e. Später wurde an dem Hoftor ein Schild angebracht, das lautet: „Hier wohnt ein Dieb'. Es muß mehrere Monate hängen bleiben.
WTB. Lettin, 27. Jan. Es ist kein Zufall, daß die Lerner Tagung neben der Pariser Konferenz steht, schreibt die '.Deutsche Tageszeitung." Sie ist Mahnung und Bereitschaft. Ihr Charakter und ihre Auswirkung werden dadurch bedingt, ob in Paris Clemeneeau oder Wilson Recht behält. Letzten Endes wird sie den Frieden, der in Paris gemacht wird, zu ratifizieren haben und es könnte wohl fern, daß die Geschichte einst einen ihrer archimedischen Punkte nicht in Paris, sondern in Bern findet.
' WTB. Berlin, 27. Jan.' Von den gestrigen Wahlen zur preußischen LandrSversammlung lag bis 12 Uhr nachts aus dem Wahlkreise 3 (Berlin) folgendes Ergebnis vor : S. P 38 709, D. d. P. 30 406, D. N. P 20 808, D. V. P. 14 456, S. P. 11210, Ehr. B. P. 9696 St.
WTB. Hamburg, 27. Jan. Der Erlaß über die Neuregelung der Kommandogewalt hat im Bereich des Generalkommandos des neunten Armeekorps zu einem Konflikt zwischen dem Soldatenrat und den Offizieren geführt, da letztere sich aus den Standpunkt stellen, daß die Kommando- gewalt nunmehr den militärischen Vorgesetzten wieder übertragen werden müsse, während der Soldatenrat der Ansicht ist, daß er die oberste Kommandogewalt auszuüben habe. Die Offiziere erklärten daher, daß sie und alle Beamten des Korps den Dienst niederlegen, wenn der Soldatenrat die Verordnung der Regierung nicht anerkennt. Der Soldatenrat sowohl wie das Offizierskorps haben gestern je
2 Vertreter nach Berlin geschickt, um mit den Äolksbeauf- tragten und dem Kriegsministerium über die Frage zu verhandeln. Der Soldatenrat, der mitteilte, daß etwa 12 Armeekorps sich aus den gleichen Standpunkt gestellt haben, verlangt die sofortige Einberufung der Reichskonferenz der Soldatenräte nach Berlin. Sollte die Regierung das ablehnen, so werde diese über den Kopf der Regierung hin« weg nach Hamburg oder einen andern Ort einberufen werden.
WTB- Amsterdam, 27. Jan. N"ck einer Reutermeldung hat der frühere König Manuel von Portugal nicht die Absicht, sich jetzt nach Portugal zu begeben. Er hält sich augenblicklich in London auf.
WTB. Liba«, 27. Jan. Wie nach Säuberung Esth- lands von den bolschewistische» Truppen nunmehr einwandfrei festgestcllt ist, haben die roten Verbände in den von ihnen besetzt gewesenen Gebieten trotz der kurzen Zeit ihrer Herrschaft geradezu bestialisch gewütet. In Dorpat sind über 300 Angehörige der bürgerlichen Kreise von ihnen ermordet worden, im Kreise Wesenburg nahezu 300. Inzwischen ist erfreulicherweise auch ihr Vormarsch in Kurland in Richtung aus Libau zum Stillstand gebracht worden. In einem Offenstostoß haben am 25. und 26. Januar die reichsdeutschen Freiwilligentruppen die über die Windau vorgegangenen, au Zahl weit überlegenen bolschewistischen Abteilungen über den Fluß zurückgetrieben. Die Bolschewisten erlitten sehr erhebliche Verluste und ließen beträchtliches Material in öen Händen der Deutschen. Die deutschen Verluste sind gering.
WTB. Libau 27. Jan. Der Pressebeirat der deutschen Gesandtschaft bei den Regierungen Lettlands und Esthlands teilt mit: Aus vielfachen Anfragen an die Gesandtschaft geht hervor, daß unter den deutschen Freiwilligentruppen, deren Anwerbung für das Baltikum im Gange ist, Unklarheit darüber herrscht, zu welchen Aufgaben sie berufen werden. Es handelt sich in Kurland nicht um die Ausübung eines Poltzeidienstes, sondern um dm Kampf gegen die bolschewistische Welle, die gegen Ostpreußen hereinbrandet und nach offenen Zugeständnissen der Führer der Sovjettruppen nicht an der deutschen Grenze Halt machen, sondern das Land überschwemmen solle. Daß oer Bolschewismus von Deutschland ferngehalten werden muß, unterliegt keinem Zweifel. Um aber zu verhindern, daß die deutschen Grenzgebiete wieder Kampfplätze werden, ist es
nötig, die Sovjettruppen zurückzuwerfen, ehe fie in die Nähe der Grenzen gelangt finb. Die deutschen Freiwilligen, die für das Baltikum angeworben werden, sollen also keine Polizeitruppe, sondern eine Kampftruppe bilden, von deren Offmsivgeist es abhängt, daß es gelingt, die Sovjettruppen zurückzuschlagen «nd die Absicht ihres Einbruches nach Deutschland hinein zu vereiteln.
WTB. Bettln, 27. Jan. Einzelheiten über den Inhalt des gestrigen Beschlusses der Freistaateukommsssioil über die provisorische Verfassung sollen erst nach Zustimmung der Reichsreziecunq veröffentlicht werden. Der Beschluß soll mit großer Mehrheit gemacht worden sein. Man hoffe dadurch, wie die „Vossische Zeitung sagt, ein gut Stück weiter auf dem Wege zur schnellen Schaffung einer Zentralgewait für das Reich gekoutmen zu sein.
WTB. Berlin, 27. Jan. Wie verschiedene Morgenblätter melden, haben die Polen Bombst und Unruhstadt kampflos besetzt. Sie rührten Maschinengewehre mit sich. Die Besetzung von Bombst bilde eine Bedrohung oes Bah»' Hofes Benischen, von dem die Stadt in südwestlicher Richtung nur etwa 12 Kilometer entfernt fei.
WTB. Berlin, 27. Jan. lieber Schweden wird der Berliner Morgenpost mitgeteilt, daß der russische Kommunismus von der Nationalisierung des Bodens zurückgekommea sei. Er betrachte sie als mißlungen.
WTB. Berlin, 27. Jan. Der Vertreter der »Daily News" aus ver Friedenskonferenz will, wie es in verschiedenen Morgenblättern heißt, melden können, daß es hoffentlich möglich sei» werde, die Vertreter der Mittelmächte Ende oder Anfangs April nach Patts zu berufen, vorausgesetzt, daß Deutschland bis dahin eine regelrechte Regierung habe.
Mutmaßliches Wetter.
Der Luftdruck beginnt langsam zu sinken.- Da aber ein Maximum im Osten noch in günstiger Lage verharrt, -ist auch für Dienstag und Mittwoch noch vorwiegend trockenes Frostwetter zu erwarten.
Dru7 »iS Ritts« der W. Rttkr'sHm Bachbrackerri Uirrstzrtt Für die Schriftlritung verantwortlich: Ludwig Laut.
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Freunden und Bekannten teilen wir die traurige Nachricht mit, daß unsere liebe, treubesorgte Mutter, Groß- und Schwiegermutter
Nosine Hammer
geb. Raufer
im Alter von 71 Fahren, nach kurzem, schweren Leiden heute Morgen 9 Uhr sanft entschlafen ist.
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