Landtag.

Stuttgart, 22. Juni.

Luc Zweite Kammer erledigte heute den Haushaltplan der Hüttenwerke und Salinen. Die Beratung drehte sich ausschließ­lich um Verbesserung der Löhne für die tzüttenwerksarbeiter. vornehmlich der Nachtschichmrbeitcr. An der Beratung betei- liaten sich der Berichterstatter, die Abgeordneten Hanser (Z.). Reichel (Soz.). Groß (3.), Fischer (Volksp.), Feil >3 >, Bruckma n n (Volksp.) und der Finanzminister. Letzterer konnte ein Bedürfnis für Einführung einer besonderen Nachtschichtzuiagc für die 83 Prozent der 1483 Hüttcnmerksarbeiter in Betracht kommen. Kanin als vorhanden annehmen. Er erklärte sich aber bereit den Arbeitern für Nachtarbeit besondere Zulagen zu ge­währe». Mit geringer Mehrheit wurde der weitergehende Antrag Reichel angenommen, wonach die Regierung ersucht wird, den Hüttenwerks- und Salinenarbcitcrn für Nachtarbeit grund­sätzlich besondere Zulagen zu gewähren. Abg. Lo innreren sN.) beklagte sich über die mangelhafte Belieferung der Wildbader Kurhotels mit Nahrungsmitteln, während Abg. Pflüger Soz.) dafür cintrat. daß die Fürsorge für die Bevölkerung vor der Sorge für die Kurgäste Berücksichtigung finden müsse.

lieber den Postetat berichtet der Abg. Bau mann (N). Der Abmangel bei diesein Etat beträgt 1.2 Millionen im Fahr 1S17 durch eine Zunahme der Ausgaben. Der Ministerpräsident schloß sich dem Berichterstatter an. der de» Postbeamten und -Arbeitern für ihre ausopscrungsvolle Tätigkeit den Dank ab­stattete. Auch die Leistungen der Feldpostbcamten haben die allgemeine Anerkennung der militärischen Porgesetztcn gefunden. Leber den Luftverkehr bemerkte der Minister, daß wir in Württemberg in den Zcppelinwcrken Friedrichshafen eine Firma haben, die wir aufs beste empfehlen können. Er stellte in Aus­sicht. daß bereits wenige Monate nach Fricdensschluß der staat­liche Krastwagcnvcrkchr wieder ausgenommen werden kann. Den Postscheckverkehr empfahl er den Pehörden.

Nächste Sitzung Dienstag 4 Uhr. Da nach einer Mitteilung des Präsidenten in nächster Woche unbedingt der Etat der Eisen­bahnen und Posten erledigt werden muß, so ist mit mehreren Doppelsitzungen zu rechnen.

*

Ein von Vertreter!! aller Frakiloncn, auch der Sozial­demokratie Unterzeichneter Antrag ist beim Landtag eingebracht: Der Geschäftsordnungsausschuß möge mit der Prüfung der Frage beauftragt werden, ob und welche Mmdestzahl für die Anerkennung einer Vereinigung als Mitgliedervereinigung im Sinne der Geschäftsordnung gefordert werden soll." Es handelt sich dabei um die Frage der Vertretung im Aeltestcnausschuß, um Berücksichtigung bei den Wahlen innerhalb der Kammer und der Ausschüsse usw. .

Amtliches.

Bren«kssrlsammli»g.

Dss K. Oberamt Nagold macht bekannt:

Im Hinblick auf den bestehenden Mangel an Beklei­dungsstücken ist es vaterländische Pflicht weiter Kreise, sich in den Dienst cher Nessclsammlunz zu stellen. Die Ent­schädigung

für 100 KZ getrockn. blätterfreier Stengel beträgt 28 ^ für 100 kg getrockn. staubfreier Blätter beträgt 30

Mit der Ernte wird begonnen, wenn die Pflanze blüht (Mitte Juni).

Die Stengel sollten mindestens 80 am hoch sein.

Wegen etwaiger Anfragen wende man sich an den Ver- irauensmann des Bezirks

Herrn Hsuptlehrer Günther in Nagold, der gerne Auskunft erteilt.

84. Juni 1»1»

* Die Frau mit Sen Ksrfuukelsteinen. Mit diesem inhaltsreichen Roman von E. Marlitt beginnen wir in der heutigen Nummer. Wir zweifeln nicht, daß wir da­mit den Beifall unserer geehrten Lcserinnen u. Leser finden.

WM" B*stell«»«seu unserer Zeit»«- auf Ssr be­vorstehende »eue Quartal sind sofort zu machen, wenn mit der ununterbrochenen Zustellung unserer Zeitung »AnS den Tannen" gerechnet werden will. Nene Leser sind willkommen.

Die Wiirtiembergische Verlustliste Nr. 677 enthält u. s. folgende Namen: Eesr. Robert Bott. Wildbao, schv. verw. Nzfelbw. Karl Brachholb, Wildbab, vermißt. Otto Dürr, Wildberg, gefallen. Ott» Haas, Freudenstadt, ge fallen. Paul Haizmann, Hallwangen, schw. verw. Georg Heiter, Egenhausen, verletzt. Johannes Maser, Emmingen, schw. verw Karl Mohr, Gültlivgen, schw. vmv Christian Nestle, Waldvorf, infolge Verw. gestorben. Gefr. Georg Proß, Bösingen, l. verw. Adam Ratsch, Kälberbronn, ge fallen. Karl Rentschler, Psalzgrafenwetler, infolge Verw. gestorben. Ernst Schaible, Hochdorf, l. verw. bei der Truppe. Johannes Seeger, Hornbcrg, verletzt. Ulffz. Gustav Silber­sack, Eimmersfeld, l. verw. Johannes Waibelich, Sim- mersseld, l. verw. Friedrich Wörth, Klosterreichenbach, in Gefangenschaft.

* Wohltatigkeitsveraußaltung. Die gestern im Saale z Grünen Baum hier stattgefundene Wohltäiigkeitsveran- staltung zum Besten der Lvdendoi Wende fnr KriegSbe- schädigte erfreute sich eines sehr zahlreichen Besuches. Ge- leiiet würbe diese durch den Humoristen Mendelson- Menzel, der zupl'ch auch den Hauptteil der Veranstal­tung bot. Der H-.morist Larl Mcndelsshn-Menzel ist ein Meister in seinem Fack und verstand cs mit seinen mannig­fachen heiteren DarMciungen die Besucher der Veranstaltung den Ernst unserer Zeit, die Kriegsnöten und -G»rgen für einige Stunden vergessen und sie durch die Sonne des Hu­mors übcrscheinen zu lassen. In seinem Prolog bot er eine lustige Reihe von Kriegserschcinungen und Krtegswahr- heiten, in seinen gereimten und ungereimten Darbietungen eme Menge Humor, wobei man freilich auch einige derbe Witze in Kauf nehmen mußte. Auch als Zauberkünstler «nd insbesondre als Schnellmaler zeigte sich der Leiter der

Veranstaltung gewandt, gewandt aber auch darin, die von ihm gemalten Bilder in Geld umzusetzen, um damit der Ludcndorffspcnde weitere Mittel zuzuführen. Die Steigerer geizten in Anbetracht de», guten Zweckes, den Kriegsbe­schädigten ihr Los zu erleichtern, nicht, und so wurde für die Bilder insgesamt ein Betrag von 164 für eines der Bilder das amerikanisch versteigert wurde allein 124 Mk. erzielt. Auch dem Ernst der Zeit trug der Vortragende durch eine Rezitation Rechnung, die ihren Eindruck nicht verfehlte. Im übrigen trug die Streichmusik der Hauska­pelle des Nes.-Lazarttts Nagold durch ihre Darbietungen zur Verschönerung des Abends bei. Das Resultat der Veranstaltung ist ein erfreuliches; es gingen insgesamt ^ 491.80 ein, welche abzüglich der geringen Auslagen der Ludcndsisfspende zufließen, aifi deren Sammelstellen auch Sei diesem Anlasse erneut aufmerksam gemacht sei.

Bom ZeitungsgewerSe. Nach Mitteilungen in der Kämmer sind während des Kriegs in Württemberg 82 Zeitungen eingegangen. Im Jahr 1914 gab es 447 Blätter, die Zahl hat sich jetzt auf 365 verringert. Der Ministerpräsident sagte seine volle Bereitwilligkeil! zur Unterstützung des Zeitungsgeiverbes zu.

Geschenk des Kaisers. Dem Württ. Gebirgs- bataillon, das so hervorragend an den Turchbruchs-- kämpferr am Monte Kuk und Monte Matajur in der 12. Jsonzoschlacht beteiligt war, ist vom Kaiser eine Künstlersteinzeichnnng des Panoramas jener Hochgebirgs- gegendm mit eigenhändiger Unterschrift gewidmet worden.

Landsskriegsmal» Tr. Karl Bälz macht den Vorschlag, als dauernde Erinnerungszeichen an den Krieg Leuchtfeuer Türme mit sich im Kreise bewegenden elektrischen Scheinwerfern zu errichten, die einmal in jeden: Monat in Tätigkeit gesetzt würden. Ms Höhen­punkte werden der Neuffen (oder die Teck), der Kernen bei FellSach und der Bussen bei Riedlingen vorgeschla­gen.

Dis württ. Sparkassen. Neben der Württ. Landessparkass bestanden im Rechnungsjahr 1916 in Württemberg 71 Oberamts- und 8 Gemcindesparkassen (Stuttgart, 'Ulm, Langenau, Schwenningen, Feuerbach, Dürrmenz-Mühlacker, Sindelfingen und Obermarchtal). In diesen Kassen sind im Jahr 1916 120756 Spar­kassenbücher ausgegeben, 62 043 zurückgezogen worden, insgesamt waren 984 666 Bücher ansgestellt. Das Ein- lageguthaben ist 1916 um 261927119 Mark an neuen! Einlagen und um 27 578840 Mk. an gutgeschriebenen Zinsen, zusammen um 289 505 959 Mark gewachsen, da­gegen wurden 244891153 Mark zurückgezogen, der lieber- sck'uh der Einlagen mit Zinsen beträgt also 44 614806 Mark (1915 18 393 427 Mark). Der Verwaltungsauf- wand belief sich aus 1478 611 Mark. Das Aktiv- Vermögen der Sparkassen betrug 821806 346 Mark, das Passivvermögen 787 366 317 Mark, der Reserve­fonds 34 439 029 Mark.

Beerenversorgirug. Tie Landesversorgungs­stelle wird nach dem Muster der Gemeindekirschenstellen in denjenigen Gemeinden, in denen eine große B>-s- renernte zu erwarten ist, Gemeindebeerenstellen terrich- tcn. In den nachstehenden Gemeinden wird den Ge- memdebeerenstellen das ausschließliche Recht des Erwerbs von Heidelbeeren und Waldhimbeeren bei den Sammlern übertragen werden: Oberamt Backnang: Althütte, Fornsbach,. Grab, Großerlach, Murrhardt, Spiegelberg, Vorderbüchelberg; Oberamt Calw: sämtliche Gemeinden; Oberamt Freudenstadt: sämtliche Gemeinden; Oberami Gaildorf: Allersberg, Frickenhofen, Gschwend, Oberrot, Vordersteinenberg; Oberamt Nagold und Neuenbürg: sämtliche Gemeinden; Oberamt Oberndorf: Aich Halden, Alpirsbach, Bach und Attenberg, Lauterbach, Rötenbach. Rötenberg, Schramberg; Oberamt Oehringen: Geißel­hardt, Untersteinbach; Oberamt Weinsberg: Ammerts­weiler, Finsterrot. Löwenstein, Maienfels, Mainhardch Neuhütten, Neulautern, Wüstenrok; Oberamt Welzheim: Msdorf, Kaisersbach, Archenkirirberg, Pfahlbronn und Welzheim.

Einheitliche Beifenkarten. Nach einer neuen Verordnung des Reichskanzlers dürfen Feinseifen und' Seifenpnlver nur gegen Ablieferung des für den laufenden oder nächstfolgenden Monat gültigen Abschnitts der Sei- senkarte abgegeben werden. Wenn der Händler augen­blicklich keine Ware besitzt, so kann er für die Seifen­kartenabschnitte einen Gutschein ausstellen. Die Sei­fenkarte gilt an allen Orten des, Reiches.

Vorsicht. Es mehren sich die Nachrichten, daß ländliche Anwesen, solange die Bewohner im Erntegeschäft auf dem Felde sind, von Diebsgesindel heimgesucht wer­den. Darum soll man sein Haus abschließen und allst Wertsachen, Lebensmittel usw. wv'M verwahren, Bargeld, aber sollte man überhaupt nicht im Hause liegen lassen, sondern aus die Sparkasse bringen.

' Neuwetler, 21. Imst. Philipp Burkhard im Res. Rgt. 248, Inhaber der Silb. Verdienstmedaille, erhielt nun auch das Esterne Kreuz 2. Kl. und die Medaille für treue Diensten bei der Fahne.

* Haiterbsch, 24. Juni. Am gestrigen Sonntag fand die Beerdig r g des im Alter von 97 Jahren infolge eines Unglück- k!cs plötzlich verstorbenen Bierbrauereibes. Fritz R a.p p ; Lamm hier statt. Nopp wurde von einem Fohlen, welches er kurz zuvor in Nagold gekauft hatte, so stark aus den Kopf geschlagen, daß ,r im Bezirkskrsn- kenhaus sv- den Folgen eines Schädelbruches gestorben ist.

- Calw, 23. Juni. Der heutige Gottesdienst war dem Andenken an die Gefallenen de: Stadt und ins­besondere unserem Heldmoffizier Stadlschuliheiß Eonz gewidmet. Die vereinigten Männerchöre trugen 3 Lieder vor,Das Leben welkt' und lieber den Sternen". Der

Kirchenchor sangKomm iüßer Tod" und »Mag aucy vre Liebe weinen'. An der Trauerst>'er beteiligten sich die bürgl. Kollegien, sowie die beiden Kriegervereine mit um­florten Fahnen. Die tief ergreifende Gedächtnisrede hielt Dekan Zeller, der die große Pflichttreue und den edlen Charakter des gefallenen Stadivorstands mit warmen Worten zeichnete und der Trauer der Stadt über den schmerzlichen Verlust innigen Ausdruck gab. Stadtpfarrer Schmid entwarf einen eingenhenden Lebenslauf des Ent­schlafenen. Im Calwer Tagblatt veröffentlichen mehrere Calwer wahlberechtigte Bürzersöhne vom Feld eine warme Empfehlung für den Kandidaten zur SLadtschultheiß.nstelle, Batsschreiber Göh ner-Un 1 ertürkheim. Sie heben die vortrefflichen Eigenschaften des Kandidaten hervor und befürworten eine sofortige Neuwahl. Bekannt! ch haben aber die bürgl. Kollegien dir Anberaumung des Zeitpunk­tes für die Wahl bis Oktober verschoben.

X Neuenbürg, 20. Juni. (Spende.) Kommerzienrat Artur Schmidt, Inhaber der Firma Haueisen und Sohn, Sensen und Sichelwerke hier, hat dem Glockenerneuerungs­fonds der Stadtkirche 5000 überwiesen.

! (-) Weinsberg, 23. Juni. (Tödlicher Un-

!gMcksfwlk.) Auf dem Weg zum Bahnhof platzte dem verheirateten Metzger L i p p von Heilbronn die rechte Oberschenkelschlagader. Obwohl Hilfe sofort ML Stelle war, verstarb der erst Mitte der 30er Jahrs stehende Mann ans dem Transport ins Krankenhaus?

(-) Göppingen, 23. Juni. (Todesfall.) Ober­reallehrer Wandel zog mit Krieg sbeginn als Offizier ins Feld. Vor zwei Jahren geriet er in russische Gefangen-' schast. Neuestens war ihm die Flucht aus dem Gefange­nenlager geglückt und er zeigte vor 8 Tagen seinen Eltern telegraphisch seine Rückkehr an. In Wilna machte aber eine Lungenentzündung seinem Leben ein unerwar­tetes Ende.

(-) Ulm, 23. Juni. (Fohlenverkaus.) Die aus Holland eingeführten Fohlen wurden vorgestern bin verkauft; es waren 123 Stück, durchweg schöne Tiere. Die Preise bewegten sich zwischen 2600 und 7200 Mk., im Durchschnitt mehr als 4000 Mark für ein Fohlen.

(-) Rottwsil, 22. Juni- (Wahlerg bnis.) Bei der heutigen Landtagsersatzwahil für den verstorbenen Abg. Müller (natl.) haben von 6592 Wahlberechtigten. 2614 abgestimmt. Davon entfielen auf Dr. med. Etter (natl.) 2098 Stimmen. Die übrigen Stimmen waren zersplittert. Die Wahl fand im Zeichen des Burgfriedens statt. Die sortschr. Volkspartei und die Sozialdemo­kratie hatten die Wähl sreigegeben, das Zentrum hatte Wahlenthallung proklamiert.

(-) Bon der Umlach (Oberschwaben), 23. Juni. Die beiden Brüder Schmid, ledige Bauern in O., 'Ge­meinde Fischbach, weigerten sich lautSchwäb. Volks­bote", ihr 100 Morgen großes Hofgut über den eigenen Bedarf hinaus anzubauen. Bon Amtswegen wurde da­her ein Nachbar mit der Feldbestellung beauftragt, der die Aussaat durchführte. Aber die beiden Hartnäckigen wollten den Nachbar nur: nicht mehr ihr Feld betreten lassen und so kam es neulich zu einem Streit, bei dem einer der Brüder den Nachbar durch Flintenschüsse nicht ungefährlich verletzte. Der Täter ist festaenommen.

(-) Tuttlingen, 23. Juni. (Die Germania.) Das dem Dichter derWacht am Rhein", Max Schnecken-' burgcr, gewidmete Standlöld der Germania im hiesigen, Stadtgarten ist gestern abgenommen worden, um für Heercszwecke eingeschmolzen zu werden.

(-) Sigmorrngen, 23. Juni. (WehrhaftesGc- schlecht.) Die Witwe Rosa Gap er hat jekt auch ihren 10. und letzten Sohn dem Vaterland zur Verfügung gestellt. Der 18 Jahre alte Oskar ist vorgestern zun Fußartilleric nach Straßburg cingerückt. Bier Söhne sind bereits den Heldentod gestorben, einer ist in Ge­fangenschaft und einer wird vermißt. Fast alle haben sich durch hervorragende Taten Auszeichnungen erworben.'

Kandel und Verkehr.

(-) Stuttgart, 22. Juni. (Groß markt.) Der Obst- groß markt ist wieder am Verlöschen. Es kommen täglich nur noch einige Körbe Kirschen. Wir kaben eine vorzüglich aus- gedachte Versorgungsregelung. aber keine Kirschen. Die be­kannten Zustande än den Aüfkaufsoricn lassen «eine geordneten Verhältnisse aufkommen. Das Publikum durchbricht alle Schranken, bietet jeden Preis. Zu bedenken wäre jedenfalls, ob die paar Kirschen all die Umstände und die Verärgerung wert sind und ob der freie Handel mit angemessenen Richtpreisen nicht besser gearbeitet hätte. Schöne Ananaserdbeeren hat di« Nalmingsmittelvcrsoraunq von Meß beschafft; 800 hübsche Spai> Körbchen mit je 68 Pfund Inhalt konnten in der Markt- Halle abgegeben werden. j

Der <8 e in ü se in a r kt war gut und abwechslungsreich br^s ickt; eine mehrfache Anlieferung märe aber nötig, um Hs» lachfrage zu decken. Sehr viel geht nach auswärts. In dcß Markthalle war in kürzer Zeit alles ausverkaust. Die Markt» »nd Lndenkontrolle hat durchweg erhebliche Ueberschreitungen der zulässigen Preise für Karotten und Gelbrüben ergeben; dep Perkauf für alle Sorten ist nur noch ohne Kraut gestattet, auch die Anlieferung mit Kraut wird unter Strafe genommen. Ein»; zelne Anlieferer mit besonders weitem Gewissen haben sich nichv gef' »t, so-ar sie Preise für Salat und Rettige zu überschreiten.

Vermischtes.

Wirbelsturm. Bei Taching (Bez. Laufen in Oberbayern) hat ein Wirbelsturm große Verheerungen angerichtct. Dächer wurä den 0>eckt und weit fortgctragen. starke Bäume entwurzelt. Das l, tter dauerte mir wenige Minuten.__j

Ticdn.chl. Ueber 1000 Militärschuih: sind aus den Bestände» des Bekieidungsamts des 15. Armeekorps in Straßburg i. E. gestohlen worden. Der Betriebsarbeiter Burry erhielt deshalb 2 Jahre Zuchthaus und 8 Jahre Ehrverlust. Weitere 16 An­geklagte wurden zu 2 Wochen bis 1 Jahr 3 Monaten Gesängnu» verurteilt. Der Vizefeldwebei Dietrich und der Soldat Laut» werden sich noch vor dem Militärgericht zu verantworten haben.

sch'

Nc