Auf dem Gefechtsstand einer Divisior.
Aus dem Felde wild uns geschrieben:
Den Couren der Division war leicht zu folgen- Nus dem Marktplatz von Roge, das wir am 28. gegen Niittag erreich ten - dik S adt war am Bor.age 11 Uhr vormittags gestürmt worden —, standen Haufen von Geangenen, die mit der vcn frisch eingebrachten Poilu eignen Redseligkeit uns Auskunft aale» Die rosigen Gesichter mit den wohlgcpflegten Backen- bär en waren siäger nicht im Schützengraben gewachsen. Richtig, die Leute waren vor zwei Tagen von St. Denis bei Paris, wo sie der Ruhe und Hebungen obiagen. zur Unterstützung der auf Montdidier weichenden Engländer schleunigst auf Au oe> heranbefördert worden. Ihr gutes Glück wollte, daß der Duft des Pariser Haarwassers noch nicht verflogen war, als sie nach eintätt e m Ge echt in die G fangen,chaft wandertcn. Ein freund- liä er Z. .all hatte auf dem Felde vor ihren Gräben hohe Disteln und Ginsterbüsche wuchern lassen, soüaß sie die aiikriechcndcn Deutschen erst bemerkten, als ihnen gerade Noch Zeit blieb, die A m: hochzuwerfen. Daß ein Apothekcrlehrling aus dem Dcpa.t-m-»t Atene die Schulo auf seine Herren Offiziere schob, setz e di. Ehe des fra ichsischen Ofsisterskorps in unseren Augen wenig herab, denn wir schienen nicht auf eine Kompagnie von blutdürsru en H.lüen getro fen zu sein.
In riesiger Kreidcschrift stand über dem Firmenschild einer Wcingroßhandlung: Beschlagnahmt für die xte Division! Auch ohne Versen s cheren Wegweiser hatten uns halb erstickte Brandstätten am Nordwestausgang der Stadt, wo noch die Balken glimmten und Qualm sich quer über den Fahrdamm staute, aus d'e rechte Straße geführt.
Wer in früh reu Zeiten Las Schlachtfeld suchte, brauchte nur auf t e i dicksten Kanon n onner Io marschieren. Heute, wo auch in Bewegung geratene A.m en aus festumgrenzten Eragp up-rr» vinzen gespeist werden, mlln.et jede größere Mars bslraße irg-.nd wann in ras Ge echtsf ld. Die Nationalstraße nach Amiens lag einsam da, und wir wünschten uns in einen der nordwärts von Rcye hängenden F.sselballone, um die sanft ansteigende Flüche jenseits deren wir die Artilleriestellungen vermuteten, «inrusch n. In Roiglise, kurz vor der Stadt, hatten wir die letzten Kolonnen einer südlich marschierenden preuftiMen Division rekreuzt. Ein Motorradfahrer, der eine Staubwolke an uns ro beiwirbclt, hatte es zu eilig um Auskunft zu geben. Mehr Zeit als der Träger dringender Meldungen ha te e.n L-ickf- verwundeter, der an einem vom Busch geschnitten.n Stock zurückhumpelte.- Ich habe im Stellung k > -"en emen Beriv ende :u angetrofsen, dem nicht das'Entsetzen der frisch erdulde .n Leide,' riid die gierige Hast, der Feucrzone zu entrinnen, auf d m Gesicht geschrieben stand. Selten, daß einer nicht Klag e, vi er das Schicksal der Kam'raten vom bejammerte. Andere freilich kamen schm i sanr, stumpf, teilnahm-los zurück, a's Hütten sie Gchö- und G s'ckt eingcbüßt. In der Armee von Hutier bin ich noch keinem k'agcnvcn Verwun : de egnet. Äiicht als ob s-e in anakrcontischer Stimmung ihre Wunden wie Rosen heim'rügen, es komm' keiner init strahlender Miene aus der modernen Schlacht. Männern, die sechs Tage und Nächte hindurch einen Todessprung nach dem andern gewagt, die au? kalter oder nass r Erde, auf die Gefahr hin nicht mehr aufzuwachen, die Nerven zu stundenweisem Schlummer gezwungen haben, denen die Hände zerrissen, die Füße wundgelaufen, der Rücken b.ulig gelegen ist solazen Männern wohnt kein Glanz in den hohlen Augen. Acußerlich würden sie schlechte Modelle abgebcn für das Erzstansbild von Siegern, die sie sind. Aber ein Eelbstbcwußtscin haben diese verwundeten Sieg r, daß Len 20 oder 25 Divisionen, die General F o eh noch an der Kanda e hält, der Mut gekühlt würde, sähen sie diese uee r- müdiichen S ärmer nach sieben Schtachttagen. Wie sagte der al e Fritz, als ihm die sauberen g schonten Truppen des Generals Soundso begegneten, von se n n abgerissenen Leuten: „Sie seh.n aus w e die G a m ck n. aber sie beißen!"
Wir erfuhren, die Division läge eine halbe Stunde wech- wärts im Gefecht um das Dorf A. (der Mann wußte den Namen nicht, die Soldaten der Armee von Huticr können uu- mögüch die Namen a'ler Ortschaften behalten, die sie erobert Habens und es ginge bald vorwärts. Wir befanden uns mitten in der W. st nei der alten Sommestellungen, verwahrloste Grab n und Verhaue durchzogen das Getan e, das hier flacher als an der Oise ist. Im Schutz eines Wäldchens trafen wir Feldküclsen an. Feldküchen haben bck.rnntttch ihre besondere Ansicht von du: Laie da um fra ten wir erst gar nicht.
Als wir die Höhe erreichten, öffnete sich uns eine breite, flach: Milde, di: von Trupp n förmlich wimmelte. Einige hundert S..,rilt w-itcr standen zioei Auios an der S raße, in der Nahe ein Haufen Offiziere. Das war di: Division. Unsere Hoffnung, von hier einen Blick auf den Kampf zu erlangen, trog uns. Was sich aus den Feldern südlich der Straße bewegte, war das Eros der zum Tel! schon mit dem Srellungswechsel nach vorwärts che' 'äft>gtci> Ar.iil rie. Nördlich der S r.rße richteten sich die T upp n einer anmarschierenden Di.ision zweiter Staffel in Ortschaften und B waks zur Mittagsruhe ein. Etwa zwei Kilometer entfernt. lief die Ebene, in eine Höhe aus, auf der die Hause» des Dorfes und zerfetzie Obstgärten zu erkennen waren, lieber der Höhe platzten von Zeit zu Zeit feindliche Schrapnells. j nseits mußte die Infanterie lieg n.
Den wirklichen Kampf, der das' Gefecht vorwärts oder rückwärts bewegt, oder zum Stehen bringt, erlebt nur der Infan e ist, und wer sonst dessen Schicksal teilt, Pioniere, Beobachter der Anill.ric, Begleitbatterien, Mincnwrrser. Der Infanterist ist sein i;ener und ein i .er Zeuge. Wer Kämpfe schildern »nd der Wahrheit treu bleiben will, muß entweder sie in der Schützenlinie erl.bi haben und kann sich mit kleinen Ausschnitten begnügen, oder er ist auf die Erzählungen angewiesen, was eine zw.ife'.haftc Sach« ist, da erfahrungsgemäß die aufgeregte Phantasie de" Kämpfer den einfachen Ernst ihre Erlebnisse oft unbewußt in io nautischer Beleuchtung sich:. Sel en aber ist ein Gelände so günstig gestaltet, daß ein Auge den gesamten Kampf vom h.n ersten Mörser bis zur vordersten Schützenlinie umfaßt.
Auch der Generalstabsoffizier der Division, der auf der Straßen! öjchung neben seinem General über den ausgebreiteten Karten rechnet, müßte sich das genaue Bild der Lage aus den Meldungen der Regimenter zusammensetzcn.
Das xte Infanterie-Regiment lag in schwerem Kampf vor den waldigen Hügeln von H... Das Regiment halte zwar kn gleicher Höhe die Straße zwischen den Dörfern W... und M.. erreicht, konnte aber, weil sein frontaler Angriff auch
Flügel zu ein'in Bozen nach Südwesten ausholen, um in den' Rücken des F undes zu gelangen und das hartnäckig verteidigte G.. durch Druck r on hinten zu Fall zu bringen. Man konnte es dem Divisionskommandeur und dem Chef des Stabs anmer- cken, wie schwer es ihnen wurde, hier vom Scherenfernrohr aus Bewegungen zu leiten, deren Verlauf und Erfolg d:r Einwirkung ih.er persönlichen Energie entzogen war, ja die sogar Ihren Augen verborgen blieben. Wohl ist auch heule noch in der großen Racheschlachi im Westen jede Division ein gehorsames Instrument in der Hand des Führers, aber die herrlichen Momente aus den friderizianischen und napoleonischen Feldzügen, wie sie aus dem Kriege 1870 noch überliefert sind, wo der Anblick des Führers, sein Auge, seine Ansprache, sein ausgestrcckter Arin die Truepen zur Begeisterung hochrissen, sind" selten geworden. In der Kla.hrit der Pläne und Weisungen prägt sich heute dis Persönlichkeit aus. Der Infanterieflieger, her Meldereiter, der F.nikfpruch oder Lichtspruch erzählen den Soldaten nichts von dem Herzen des Generqls. das leiden chästlich für Le kiriückt.. Trotzdem baden in dicken Tagen einige .hochgemute
Führer Gelegenheit ... .
blicken persönlich anzuf-uern.
gehabt, die Truppe in euts.findenden Augen- ^ anzuf-uern. E n Dirisi n.kommanoeur holt zu Pferde'auf dem Marktplatz einer Ortschaft und begrüßte vorüverzich nde Ba alllone, als wenige hun.ert Sö rttt wei.cr die ais^dem Dorf h rau tretcnden Sicherungen erste Fühlung mit dem Feinde nahmen. Bon dem G ne>alstnb o,fizier einer preußischen Division aber erzählen begeistert eie B.rivun..eten,daßer, da Lee Angriff länger als den Bewegungen der Nacgbardwisionen förderlich war, vor einem Dorfe stöckle, pcrlvnlich zu einem der Regimenter vorritt, Freiwi lche um uc^amuiel.e mW den Ort stürmend eroberte. Wie zweischnei..i> solche tapferen Handlungen für den Führer sind, zeigt das Beispiel >enes englischen Generalstäblers, der am 5. oder 6. G-feüststage ungedul ig die Gründe des ewigen Weichens an Ort und Stelle zu ersahrem sich in einer Mondnach allzuw.it nach vorn wagte, bis plötzlich sein Kraftwagen von batlsch n Grcna teren a r tiert wurde angesichts deren Schadenfreude ihm. selbst die Geistesgegenwart des großen Friedrich in Lifsa nichts gcn.tzt hüt e.
Unser kurzer Aufenthalt auf dem Gefechtestand gab uns ein Bild davon, wie über! g-n und sicher der Vormarsch hier m Zentrum der A m e 101 Huste' sich vo l og. 2n .en icfgestaf- selten Linien der Artillerie g-rrschte eine for wahr n„e Bemcg ng. die da; leichte feindliche Feuer nicht zu beachten schien. Die
Protzen hielten marschbereit hinter oder gar neben den Ge
schützen. F ldküchen fuh en h n und her. Eimg: Batterien kochten sogar in der Feuerstellung ab. Nahm man hinzu,
daß nördlich der Straß- die unverbr.ruch'e S rß rast einer gan en frischen Division bloß für den Fall -nes unerwarteten Ruck- schickes bereitlag — zwisch n den Dörfern G->, D... und
F.ck sahen wir' spltter die ruhenden Ba aillone in dm Biwaks um Kochlöcher versamm lt, wo die Colta en cnglsches Co.ned beef brieten —, so wundes man sich nicht m hr über die unerhörte
Wucht
,-nd Unaufhaltsamkeit des d u schm Vormarsches.
Wenige Stunden, nachdem wir die Division verladen hatten
überholte ckns die Meldung. daß das Dorf G... infolge der glücklichen Umgehung durch ftcn Infanterieregiment Z. »l umere Hand -e'-'s n s-ft- , ^
Leutnant von der Goltz.
O "slzl erkrugsberi^'""""'
Der Krieg zur See.
Wien, 26.,April. Oesterreichisch-ungarische leichte Seestreitkräste haben in der Nacht vom 23. April bei Walona (Albanien) zwei feindliche Zerstörer in kurzem Seegefecht schwer beschädigt. Tie Streitkräfte kehrten ohne Verlust und Beschädigung zurück.
Neues vom Tage.
Hindenburg über die Dftumrl
Berlin, 26. April. Auf ein 'wn dem nationalen Verband für Westpreußen an den Generalseldmarschall v. Hindenburg abgesandtes Telegramm ist nach der Berl. „Volisztg." folgende Antwort eingeganen: „Ich bitte, versichert zu sein, daß ich nicht unterlassen werde, eine ausreichende strategische Sicherung unserer Ostmarken zu erwirken. Generalseldmarschall v. Hindenburg."
Zum Fall Lichnowsky.
Berlin, 26. April. Das Preußische Herrenhaus Mt beschlossen, dem Antrag der Staatsanwaltschaft um Erteilung der Genehmigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Mitglieds des Herrenhauses Fürsten Lichnowrky stattzugeben.
Miuisterkrifis in Oesterreich.
Wien, 26. April. Die politische Lage, die seit der Enthüllung des Kaiserbriefs und dem Rücktritt des Grafen Czernin „kompliziert" geworden war, hat sich durch die unklare Stellung des Ministerpräsidenten Dr. Seidl er seitdem wesentlich verschlimmert. In weiten Kreisen hzgt Man die Besorgnis, daß die Hospolitik, die von unvcrant- Wortlichen Persönlichkeiten stark beeinflußt wird, den mten Kurs,^ der sich auf das Bündnis mit Deutschland stützt, verlassen werde, während im Innern die tschechischen und slawischen Elemente gegenüber den Deutschen bevorzugt werden. Eine Abordnung der Hchechi- schen und südslawischen Parteien drohte dem Minister, falls er die Tonischen „bevorzuge", sei der Bestand des Parlamentarismus in Frage gestellt, also offene Drohung des Aufstands. Die Deutsch-radikale Partei gab dagegen die Erklärung ab, die eine Bürgschaft dafür verlangt, daß die auswärtige Politik von aller Beeinflussung durch Un- veranttvortliche freigehalten und nur vom Verantwortlichen Minister geleitet werde, ferner daß Deutschböhmen Selbstverwaltung erhalte. Vom Herrenhaus beschlossen die Ver- fassungs- und Mittelpartei eine Kundgebung, die das Festhalten am Bündnis mit Deutschland fordert und die Führung der Staatspolitik ausschließlich durch die Verantwortlichen Stellen verlangt. Zugleich verlangten die Parteien die Einberufung einer Vollsitzung, zu der sich der Präsident, Fürst Windisch-Grätz, nicht entschließen konnte; er hat um die Enthebung von seinem Posten nachgesucht. Die Entschließung der beiden Herrenhausparteien wurde dem Minister Seidler überreicht, der sogleich den Ministcr- rat einberief. Wie verlautet, wird Dr. Seidler zurücktreten, da er das Vertrauen des Herrenhauses nicht mehr besitze. Auch den Kaiser soll er von seinem Entschluß in Kenntnis gesetzt haben.
Ministerwechsel in Ungarn.
Budapest, 26. April. Nachdem Ministerpräsident Weckerle wegen der Unmöglichkeit, die Wahlresorm durch--' zubringen, sich zum Rücktritt entschlossen hatte, wurde szterenyi mit der Kabinettsbildung beauftragt, Szte- renyi wollte die Wahlreform bis zum Herbst verschieben,' stieß aber bei den radikalen Parteien aus h stigen Widerstand, außerdem verweigerten zwei Persönlichkeiten, auf deren. Unterstützung Szterenyi gerechnet hatte, den Eintritt ins Kabinett. Dr. Weckerle erklärte nun gestern im Abgeordnetenhause, die Verschiedenheit der (in der Minderheit befindlichen) Regierungspartei und der Tiszapar- tei, die gegen Weckerles Wahlreform ist, sei nicht so! bedeutend, daß sie nicht übcrbrückt werden könnte NaH ihrem Rücktritt seien die bisherigen Minister nicht mehr gebunden,^ für jeden Buchstaben ihrer Gesetzesvorlage ein- Mtreten, isiMxn oie könnten unter. Wahrung der. Grund-
sätze des Wahlrechts nach ihrer Ueberzcugung ihre' Entschlüsse fassen. (!!) Infolgedessen hält man eine Ver< ständigung beider Parteien und die neue Kabinettsbildung durch Weckerle für möglich.
(Schluß.)
Berlin, 25. April.
Aog. Schuleiibnrg (Ntl.): Bttm Bramittvsinmonopol auf die kleinen Brennereien Rücksicht genommen werden, ir haben schwere Bedenken gegen eine Mproz.ntige Wein-
steucr, gegen die Besteuerung der Fruchtwein; und vor an-m gegen die ter Mineralwasser und Limonaten, Mit der Schaum- meinsteuer können wir uns einverstanden erklären, bebau.rn aber die Kakaosteuer, da Kakao namentlich ein Kindergetränk ist.
Mg. Dr .Rö ficke (Kons.): Immer wieder ist gehört worden, diesmal sei es das letzte Mal, daß einzelne Objekt« besteuert werden. Wir finden gleichwohl in den Vorlagen lau.er gute alte Bekannte. Mit der Fabrika steuer beim Bier sind wir einverstanden. Beim Wein muß die Politik dahin gehen, daß in »v'malen Zeiten auch wieder normale Preise eintrsten. lieber 10 P.ozcnt sollte man bei der Besteuerung nicht hinausgehen. Bei der S-'aumwciiisteuer muß eine Staffelung einlreten. Die Alkoholerzeugung darf nicht rein fiskalisch belractp^ werden. Damit wir wirtschaftlich nicht vernichtet werden, wollen wir die Feinde gehö ig an unseren Lasten tei'nehmen lassen.
Abg. Wurm (Unabh .So-.): Auch bei dieser Vorlage zeigt es sich wieder, daß den wirtschaftlich sthwächsten Klassen die größten Lasten auferlegt werden. Man gibt wieder Licoes- gaben an die Großen. Das Spiritnsmonopol hat schon N, höchsten Preise für Schnaps in ganz Europa. Das ist Lei Sip'el der politischen Machtausnutzung den Aermsten der Armc:> gegenüber.
Abg. Mumm (D. F.): Eme Einschränkung des Getr i e.er- brauchs zu Venn uv ecken ist nöttg. Aich die Kartoffel» dürft g der Bolkscrnährung nicht ent-.o en werden. Bei der Biersteu-r muß an einen noch g.öß.ren Schutz dex kleinen und mittleren Betriebe gedacht werden, zumal die Konkurrenz des Mineralwassers zu Nrchten ist.
Das Branntweinmonopol wird an eine Kommission von 28 Mitgliedern verwiesen. Die übrigen Getränkesteuern gehen gehen an eine besondere Komm Pion von 28 Mitgliedern. Die gestern beratenen Steuern werden dem Hauptausschuß ükmr- wiesen.
Berlin, 26. April.
Abg. Geb hart (Kons.) fragt an, ob die B schlagnahme von kupfe" nenBre nnnesseln hinausgef 'oben werden köa-, ne, da in Nordfrankreich groß: Kupfcrvorrate erbeutet ward.» seien.
Oberstleutnant van den Bergh erwidert, die Ablie- feruna sei. einstweilen zurück-estell! worden.
Abg. Landsberg (Soz.) fragt nach Maßregeln zur B ehinderung des Schüßen» auf militärische Flüchtlinge in den Straßen.
General von Wrtsberg: Das Kriegsministcrium hat um Angaben ersucht, ob genügende Vorkehrungen ge.roff.n worden sind, und hat auf die Dringlichkeit der Sache hinge- chiescn.
Eine Eingabe weaen Freigabe von Sohlenleder zur Herstellung von orthopädischem Schuhwcrk soll der Regierung a's Mole lal überwiesen werden.
Nächste Sitzung: Mittwoch den 1. Mal.
Hauptausschuß.
Im Hauptausschuß des Rei'chs'ags machte Oberleutnant va» den Bergh bei der Beratung des Heereshaushalts gegenüber verschiedenen Angriffen des Abg. Erzberger Mittei- mungen cib-r da Kriegs presse amt. In richtiger Beur- lung der Wicht.» K it der Presse für dt- Kriegführung hat die Oberste Heeresleitung im Oktober 1S15 das Krie-spr.'sßamt geschaffen, um eine engere P-rbindung mit der Presse hrr- zusteilen. D m Amt gehören 119 O'fiziere an, die nicht lite.es- vern> ndungssäh'i sind. Der Dünstbe rieb eht Tag und Nacht durch. Es wo.en da und dort einmal F hler vorgekommen sein, allgemeine Vorwürfe müssm aber als unberechtigt -u- rückgewies n werden. — Einige Ab eordnete wandten sieh" g-cn eine ron deu'schen M'ti ä betch Haber in der Ukraine h r. u-- gegcb »' Schrift zum Dienstgcb auch für Offiziere, In der geg.n das Wahlrecht, den Reichstag >.-:«> Las Zentrum in scharfer Weise Steilung gmowm n werde. E miede b-an ragt, d-ß al e von den M li ä be h hab-r in t er U raiue h rausge.eben n Schriften umd D'-ustanw'ift'ngen Lem Hauptau s'uß vorgelcgt werden. Der A-ssk'uß beschloß zu den für Mette nächster Woche anges tzeeu Beratungen hierüber den Reichskanzler zu hör n.
Amtliches.
Verordn««- des G«»de-r«t- Lber die Preise für Hli s«»°, Hack- m«d Oeifrüchte.
Vom 9. März 1S18 (Reichs Gesetzbl. S. ))9).
Der Kundesr«t hat fsliende Verordnung erlaffen:
§ ). Der Preis für die Tonne Hülsenfrüchte aus der Ernte iri8 darf nicht übersteigen bei:
Erbsen . 800
weißen Bohnen. 900
Linsen .950 '
Ackerbohrmi ...... 700 ^
Peluschken. 700
Sacitwicken (Vieia '»aliva) . . 600
Lupinen . 500
Der Preis für Kcmenge richtet sich nach der Art der gemischten Früchte und dem Mi chungrverhältnisse.
8 2. Der Preis für die Tonne Kartoffeln aus der ; Ernte 1918 darf nicht übersteigen, wenn die Lieferung i zwischen dem 1. Juli und dem 14. September 1918 ein- . schließlich erfolgt, 160 wenn sie später erfolgt 100 > Die Landeszentralbeßölde» oder die von ihnen beftimm- teu Stellen können für ihren Bezirk oder Teile ihres Bezirks mit Zustimmung der dteichskartoffelstelle den Preis j für die Zeit vom 1. di» 3t. Juli 1918 einschließlich bis i auf 200 .'H erhöhen; sie können den Preis für die Zeit ! vom 1. August bis zum 14. September 1918 einschließlich ! bis auf den vom 15. September ab zeltenden Preis herab- i setzen. Sie können mit Zustimmung de» Staatssekretärs j de» KriezsernshrungHamts den vom 15. September 1918 ab geltenden Preis herabsitzen. Sie können mit Zustimmung deS StsatSsekiktärS des KriegserrmhrmigsamtS den dom 15. September 1918 ab zeltenden Preis für ihren Bezirk oder Teile ihres Bez'rks bis auf 120 erhöhen. Die Preise einer Bezirks gelten für die in diesem Bezirk erzeugten Kartoffeln.