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ochwarzwälder Tageszeitung. Mr die O.-A.-Bezirke Nagold, Hreudenstadt und Tain

Rr. 98 Dr»s «xd Verlaß i« Altexstei-.

Der Kemmelberg erstürmt

^NV. Großes Hauptquartier, 26. April. (A

Westlicher Kriegsschauprlatz

Der Angriff der Armee Sixt von Arnim den Keinmel führte zu vollem Erfolge. Der Krmrne!, vie we-L in die flandrische Ebene birckrads Hohe,

ist in nuferem Besitz. ^ ^

Nach starker artilleristischer Feuerwrrknng brach die

Infanterie der Generale Sieger und von Ebe r hard ..

Astern morgen zum Sturm vor.

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i m Rahmen"englischer Trupfien mit der Verteidigung d. .Kemmels betraut, und die bei Wytschaete und Dranaeter rnschließjenden Engländer wurden aus ihrech Stel­lungen geworfen. Die großen Sprengtricht! Saint Eloi und der Ort selbst lourden genommen. Die zahlreichen, in dem Kampfgelände geb gmen Beton- i iuser und ausgebauten Gehöfte wurden erobert. Prcn - ische und bayerische Truppen ersimrmte : ioorf und Berg Kernmel. Unter dem Schutz d e trotz schwierigen Geländes heranbleib enden Artillerie sti: .! die Infanterie an vielen Stellen bis zum Kemmelbach vre. Air nahmen Dranoeter und die Höhen nordwestlich dt Blengelhoek. Schlachtgeschwader griffen nie mit Fahrzeugen und Kolonnen stark belegten rückwärtigen Straßen des Feindes mit großem Erfolg an. Als Knie des gestrigen Tages sind bisher mehr als ALS Gefangene, in der Mehrzahl Franzosen, unter-den Gefangenen ein englischer und französischer Regiments­kommandeur, gemeldet.

Südlich von der Somme konnte Vilkers-Bre- tonneux, in das wir eingedrungen waren, vor feind- luhem Gegenangriff nicht gehalten werden. Weitere starre Gegenangriffe scheiterten hart östlich vom Dorfe an dem dem Feind entrissenen Wald und Dorf Hangard. Die Gefangenenzahl aus diesem Kampfabschnitt hat sich auf 2400 erhöht.

Zwischen Avre und Oise außer zcktweiliig auflebendem Feuer nichts von Bedeutung.

Auf dem Westufer der Mosel stürmten sächsische ' Kompagnien französische Gräben und drairgen in Regne- ville ein. Nach Erfüllung ihrer Aufgabe kehrten si­nnt Gefangenen in ihre Linien zurück

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neuest

Der Erste Generalquartiermeister: Ludcndorfj»

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Zu den hervorragendsten und rühmenswertesten Be- soirderheiten Hindenburgischer Fcldherrnkunst gehört es, die Siege und Erfolge mit möglichst geringen eigenen Opfern zu erringeil. Gegenüber den gewaltigen Verluste« der Russen in den Schlachten in Masurien waren die deutschen Verluste zwerghast klein; und die Verteidigung des Gebiets an der Somme und Ancre wäre ohne Nück- tug möglich gewesen, die Franzosen und Engländer hätte» nicht durchbrechen können, aber eS hätte weitere schwere Opfer gekostet, die der geniale Kriegsmann vermieden nnssen wollte, aus kriegsökonomischen Gründen und weil i er mit dem ganzen Heer, mit jedem einzelnen Mann in ! des Königs Rock aufs innigste verwachsen ist. Wie gut und richtig, der Rückzug aus die Hindenburgstellünq in der Picardie, die damals von Aengstlichen und Mies­machern als das unfehlbare Zeichen der deutschen Nieder­lage und der Unmöglichkeit, den Krieg gewinnen zu tonnen, gedeutelt wurde, gewesen ist, das hat der Erfolg der großen deutschen Offensive gezeigt, für die das deutsche Heer, an Mannschaften und Material reich gerüstet, mit Erlegener Macht sich einsetzen konnte. Aber daß es mit dem Schlagen des Feindes nicht sortgehen konnte, wie m den ersten acht Tagen der Offensive, das ist jedem Em- stchtlgen klar, dazu hätte Hindenburg alle seine Reserven vorschicken und Tausende und Abertausende seiner Sol­daten opfern müssen. Das wäre nicht Hindenburgisch gewesen. Er setzte seine Ehre darein, in den Berichten melden zu können: unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. Ohne blutige Opfer kann eine solche Offensive mcht gemacht werden, der Krieg ist eben Krieg und kein Kinderspiel, aber im Vergleich zu den Erfolgen und voll­ends gemessen an den feindlichen Verlusten, sind die nnsrigen, Gott sei Dank, gering. Und doch hat es wieder -eute gegeben, die ängstlich wurden und nörgelten, daß mcht nach vier Wochen Paris erstürmt und die Eng- .ander über dm Kanal getrieben waren. Man sollte.es

Samstag, d»« L 7 . April.

nicht für möglich halten. Bedenken denn diese Kritikaster nicht, welche Opfer das erfordert hätte? Kann ein ver­ständiger Mensch verlangen, daß in wenigen Wochen Heere, die aus Millionen kriegsgeübter Soldaten bestehen, niedergeschlagen seien? Hindenburg weiß es besser, und es ist ein Glück, daß er darüber zu entscheiden hat, was gemacht wird und wie es gemacht wird. Dabei fährt die Heimat am besten. Nachdem Ende März der Feind weit über die Frontengrenze von 1916 zurückgetriebcn war, hat Hindenburg zunächst die errungenen strategischen Vorteile ausaebant; Wege, Straßen, Bahnen wurden durch das verwüstete Land gebaut, die Truppenverbände aufgefüllt und neu geordnet, kurz das ganze große Heer zu einem neuen Schlag vorbereitet und in Stand gesetzt. Welche Niesenarbeit das ist, davon kann man sich in der Heirnat keine r-chte Vorstellung machen. Dazu mußten, bis alles zun: Klappen fertig war, die unaufhörlichen Gegenangriffe der Feinde abgewehrt werden, denn die eigentliche Arbeit hinter der Kampseszone durfte nicht gestört werden. Nun ist es wieder so weit. Droben bei Ipern sind am 24. dlpril die Höhen von Vlengelhoek gestürmt worden und hellte kann Ludendorsf melden, daß der Hauptpunkt vor Ipern, der Kemmelberg (158 Meter) samt dem nordwestlich von ihm li-genden Dorf Kemmel von Preu­ßischen und bayrischen Truppen im Sturm nenommen

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VSrven ist. Nie Mern beherrschende Hvye Pt m unserem Besitz und das Schicksal von Ipern, der stärksten und wichtigsten Stellung der englischen Nordfcont, ist besiegelt, und wenn sich General Foch noch zehnmal für Ipern verbürgen würde. Mit mittleren Geschützen kann das etwa 9 Kilometer entfernte Ipern beschossen werden. Der herrliche Sieg wird sich alsbald auswirken. Auch in diesen Kämpfen haben wieder die Franzosen, die im Kampf­zentrum standen, ordentlich herhalten und für England bluten müssen; unter den 6500 Gefangenen, die bisher gezählt wurden, sind die Mehrzahl Franzosen. Unsere Truppen haben unter glänzender Führung der Generale Sixt von Arnim, Sieger und von Eberhard wunderbar gekämpft und trotz Berg und Hügel war die Artillerieheranbleibend", wie Ludendorff in seiner ker­nigen, treffenden Ausdrucksweise sagt, d. h. sie hielt sich beim Vorstürmen der Infanterie dicht angeschlossen bei den Sturmkolonnen. Auch die Fliegergeschwader griffen sehr erfolgreich in den Kampf ein. Welche Arbeit in einem Kampfgebiet, wo der Feind jedes Hänschen zur Verteidigung eingerichtet und in großer Zahl Blockhäuser, die mit Geschützen und Maschinengewehren gespickt waren, aus Beton errichtet hatte! In dem Kampfabschnitt zwischen Somme und Lucebach hat das gestern eroberte Billers-Bretonneux gegen die feindlichen Angriffe nicht gehalten werden können, was übrigens von um so ge­ringerer Bedeutung ist, als die Anstrengungen des Fein­des, Hangard am Lucebach zurückzugewinnen, vergeblich waren und ihm schwere Verluste verursachten. Die Ge­fangenenzahl hat "sich auf 2400 erhöht. Sächsische Truppen sind auf das Westufer der Mosel vorgedrungen und haben bei Regneville die französischen Gräben ge­stürmt,und zerstyrts ' - ...

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fLr Pfalr,rLfe»»eller.

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Die PariserHumanite" meldet, daß die frän­kischen Eisenbahner, namentlich die Lokomotivführer, ie Ausstellung je eines Maschinengewehrs auf der Loko­motive und ans dem letzten Wagen der Züge fordern, un die immer häufiger werdenden Angriffe deuOcher

slieger auf die Züge abzuwehren.

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Zur Eroberung des Kemmelbergs und der bei- rseits angrenzenden Stellungen des Feindes vom Kanal . omines-Ipern bis westlich Dranoeter, 4 Kilometer nord­westlich von Bailleul, meldet WTB.: Erst vor wenigen Tagen hatten in diesem Abschnitt die Franzosen am Kemmelberg als dem wichtigsten Punkte der englischen 5Ferteidigungsfront die arg mitgenommenen englischen Divisionen abgelöst. Als in den Morgenstunden des 25. April nach kurzer, aber außerordentlich wirkungsvoller Artillerievorbereitung die Truppen an den steilen Hängen des Kemmelberges die Wand hinanstürmten, brach der Widerstand der Franzosen genau so schnell zusammen wie die Verteidigung der Engländer östlich und westlich des Kemmel. Nordwestlich von Dranoeter jedoch leistete der Engländer in betonierten Bauten, die zum Teil aus der' Zeit vor der Wytschaeteschlacht stammen, heftigen Widerstand. Er wurde in musterhaftem Zusammenarbeiten von Infanterie und Artillerie gebrochen, drei starke feindliche Stellungen hintereinander im Sturm genommen. Das Torf Dranoeter fiel nach heftigem Kampf den Bayern unter der Führung des Pri nzen Franz (dritter Sohn des Königs Ludwig) in die Hände. Im Dorfe wurde ein französischer Batäillonsrommandenr und Hunderte von Franzosen und Engländern in buntem Gemisch gefangen. Nicht weniger als drei französische und englische Divi­sionen ivaren hier auf ganz schmalem Raum eingesetzt. Die Engländer machten aus ihrer Enttäuschung über die aeriwTe Widerstandskraft der Franzosen keinen Hehl. Die Franzosen andererseits sind nicht weniger erbittert darüber, daß sie überall den Engländern dre Kastanie» aus dem Feuer holen sollten. Die deutschen Ver­luste sind auch hier erfreulich geri ng, obwohl der Kennnelberg dem Feinde die Verteidigung außerordent­lich erleichterte. Ein gefangener englischer Offizier mußte gestehen, auf dem Wege bis zur Sammelstelle nicht einen einzigen toten Deutschen gesehen zu haben. Deutsche Flie- f ger griffen die Reserven und die zurückflutenden Kolonnen ! des Feindes mit Maschinengewehren, Handgranaten und Bomben an.

Die Kohlenversorgimg der Mittelmeer^.^r.

Die Länder am Mittelmeer besitzen so gut wie gar . keine eigenen Kohlen, sie sind daher auf die Versorgung durch die Kohlenländcr z. B. Deutschland und England angewiesen. Durch den Tauch otkrieg sind sie nun in eine üble Lage geraten. England, das jetzt viel mehr Kohlen verkaufen könnte als früher, muß jetzt für ^ sich allein mehr verbrauchen und die Vcr rsfung ist sehr stark zurück­gegangen. 1913 wurden in England noch 97 719 096 Tonnen verladen, 1916 nur 55001113 Donnen. Dazu muß es nun auch Frankreich versorgen, von dessen Koh­lengruben etwa 70 Prozent seit bald 4 Jahren in unserer Hand sind. Nach einer Mitteilung desNear East" vom 15. FHruar 1918 erhielt Aegypten 1917 nur 168040 Tonnen Kohlen gegen durchschnittlich 1275000 Donnen in den Jahren 1907 bis 1913, 675 210 Tonnen im Jahre 1915 und 489 662 Tonnen im Jahre 1916. Das Jahr 1917 mit seinem unbeschränkten Tauchbootkrieg, der viele Kotzlentransporte vernichtete, hat also allein die Kohlen- Wenge des Vorjahrs um fast vermindert. In Jwlien war seinerzeit eine der vornehmsten Bedingungen sirr den Eintritt in den Krieg hie gesicherte Deckung des Kohlen­bedarfs gewesen. Versprochen hat auch England oftmals die ausreichende Kohlenbelieferung, ausgeführt worden ist sie niemals. Italien empfing statt der im Frieden ge­wohnten 11400000 Tonnen 1917 nur 6 288000 Donnen englischer Kohlen und mußte überdies auch noch die einst aus Deutschland Angeführten Kohlen entbehren. Tie Pri­vatindustrie ruht daher fast völlig, soweit sie nicht für den Kriegsbedarf arbeitet, und von den größten Schnell­zügen verkehrt eigentlich nur noch ein einziger zwischen Mailand und Rom. Der Preis für die Tonne Kohle ist Ans Phantastische gesteigert. Vor zwei Jahren klagte man, daß man in Norditalien für die Tonne 250350 Francs zahlen mußte, während in der benachbarten, von Deutsch­land versorgten Schweiz der Preis sich nur aus 35 bis 38 Francs stellte. Heute muß man 600700 Francs ! zahlen und vermag selbst hierfür, keine Ware zu erhalten!