'durch den Krieg eine durchgreifende Aenderung I lind eine Nenordnuna nötia geworden !

erfahren haben und eine Neuordnung nötig geworden sti. (Das offizielle russisch-englische Freundschaftsverhält­nis beginnt aus dem Leim zu gehen. D. Schr.)

Wien, 18. Nov. Zwischen Lenin und Kerenski Poll es zu einer Verständigung gekommen sein.

Kopenhagen, 18. Nov. Nach Meldungen aus Ha- paranda haben die Sozialisten in Helsingfors (Finnlands mit Hilfe von Marinetruppen die Oberhand gewonnen. Das ganze Offizierkorps in Tornea ist abgesetzt worden.

London, 18. Nov.Daily News" melden aus Petersburg, daß in Moskau vollständige Anarchie herrscht.

Verfügung der Württembergischen Laudesgetreide­stelle, betreffend das Ausdreschen des Getreides.

Es wurde verfügt:

Sämtliches Getreide muß innerhalb der nächsten Wo­chen ausgedroschen werden. Der Tag, bis zu dem späte­stens der Ausdrusch beendigt sein muß, wird von den Kom­munalverbänden bestimmt. Keinesfalls darf der Ausdrusch­termin später als auf den 31. Dez. d. I. angesetzt werden. In besonderen Fällen kann der Kommunalverbans aus­nahmsweise die Ausdruschfrist verlängern. Anträge hierauf wären unter näherer Angabe der Gründe durch Vermittlung des Ortsvorstehers an den Kommunalverband (K. Oberamt oder Stadtschultheißenamt) zu richten.

Die Besitzer von Getreide, welche der Aufforderung zum Ausdreschen nicht Nachkommen, haben Zwangsmaßnahmen zu gewärtigen; c.uch können ihnen die Kosten der Bestands­aufnahme auferlegt werden, die dadurch entstehen,, daß ihr Getreide bei der allgemeinen Bestandsaufnahme noch nicht gedroschen ist, und daher nach dem Ausdrusch besonders ausgenommen werden muß. Die allgemeine Vorratsauf­nahme wird möglichst im unmittelbaren Anschluß an die Beendigung des Ausdrusches angeordnet werden.

' Die Kommunalverbände können verlangen, daß sämt­liches Getreide, soweit es die Erzeuger nicht selber zur Ernährung, zur Saat oder zur Verfütterung zurückbehalten und verwenden dürfen, sofort nach dem Ausdrusch, späte­stens nach Ablauf der Ausdruschfrist, abgeliefert wird.

Landesnacyrichten.

19. November 1917.

Feldpostsperre. In der Zeit vom 9. bis 'zum 25. Dezember findet keine Annahme von Privatpaketen an Heeresangehörige nach dem Felde statt. Rechtzeitige Auflieferung der Weihnachtspakete ist unbedingt «erforderlich. Pakete für Truppenteile in Siebenbür­gen, Italien und auf dem Balkan müssen am 1. De­zember bei dem zuständigen Sammelpaketamt sein. Frachtstückgüter bis zu 50 Kg. an Heeresangehörige jm Felde unterliegen der AInnahmesperre nicht.

Wie in den verflossenen Kriegsjahren muß auch in diesem Jahre der Austausch von Neujahrs glück­wunschkart en zwischen der Heimat und dem Feld­heer unterb leiben.

Einen Vortragskurs für Ernährungsfra­gen veranstaltet der Deutsche Verein für Volksernährung, Landesverband Württemberg vom 21. bis 24. November im Landesgewerbemuseum in Stuttgart. Am Mittwoch abend spricht Pvof. Tr. Krämer über Landwirtschaft und Volksernährung. Am Donnerstag und Freitag vormittag Mn 912 Uhr finden je drei Vorträge statt über: Auf­gaben der Städte; Errichtung von Volkshäusern; Wild­früchte und Wildgemüse; Obstverforgung; Küchenwirtschaft und Bedeutung der Mineralsalze in der Ernährung. Teil­nehmerkarten bestelle man bei der Geschäftsstelle (Land- hausstr. 223) ; sie sind auch am Saaleingang erhältlich.

Ausdrusch des Getreides. Die Ergebnisse der 'Erhebung über die Getreideernte zeigen in den für die einzelnen Gemeinden angegebenen Hektarerträgen Ver­schiedenheiten, die durch die Unterschiede der Lage und der Bebauungsart nicht ausreichend zu erklären sind. Diese Ergebnisse können deshalb für sich allein eine ge­nügende. Grundlage für die Bewirtschaftung des Getreides nicht bilden. Diese kann vielmehr nur in dem durch Wägen des ausgedroschenen Getreides gewonnenen Ergeb­nis gesunden werden. Tiewürtt. Landesuetreidest^ ^riikt deshalb Bestimmungen über das Ausdrefchen des Getrei­des. Sie überläßt die Festsetzung des Tages, bis zu dem spätestens der Ausdrusch beendigt sein muß, den Kvm- 'tnunalverbänden, bestimmt aber, daß der Uusdruschter- min keinesfalls später als auf 31. Dezember d. !Js. ungesetzt werden darf.

Nachtbackverbot. Ter Staatssekretär des Reichswirtschaftsamts äußerte sich zu einer bei ihm vor­sprechenden Abordnung von Bäckergesellen, das Nachtback- berbot werde sich auch während des Krieges durchführen lassen. Er hoffe, einen diesbezüglichen Gesetzentwurf bald Vorlegen zu können.

10. Staatslotterie. 5. Klasse. 7. Ziehungs­tag. Auf Württemberg gefallene Gewinne: 3000 Mk. auf Nr. 177 594, 187 241. 1000 Mk. auf Nr. 31837,. 31945, 176 914, 189 855. 500 Mk. auf Nr. 176 595) 178090, 189 043, 189 913, 225 498, 231763. Außer« dem 126 Gewinne zn 240 Mk. (Ohne Gewähr. '

Approbationen. Die Prüfuugsjahre während des Krieges ' brächten ganz erhebliche Schwankungen in den Approbationen. Sie betrugen bei den Aerzten im Jahre 1913/14 3747, i. I. 1914/15 1116, i. I. 1915/16 573. In den gleichen Zeiträumen bei den Zahnärzten 195, 62, 61; bei den Apothekern 352, 205, 171. Dem

sicheren Mangel in diesen Klassen von Heilpcrsönal kann man somit entgegensetzen.

Lungenentzündung als Betriebsunfall.

Durch Hochheben besonders schwerer Stahlschienen hatte sich ein Arbeiter eine Lungenentzündung zugezogen, die seinen Tod zur Folge hatte. Das Reichsgericht ent­schied, daß die Erkrankung als Betriebsunfall zu be­trachten fei, da die außergewöhnliche Kraftleistung ge­eignet gewesen fei, eine Körperbeschüdignng, insbesondere eine Pressung der Lunge, herbeizusühren.

Beschlagnahme Von Zwiebeln. Die bayeri­schen Bezirksämter lassen nunmehr bei Händlern und Erzeugern Haussuchungen nach Zwiebeln vornehmen und die Vorgefundenen Vorräte für die Landesstelle für Ge­müse und Obst beschlagnahmen. Die erste Beschlagnahme erfolgte im Bezirk Schweinfurt.

Die einfachste Kochkiste hat fast jede Haus­frau in ihrer Küche. Es ist der Backofen im Herd. Er wird mit Papier ansgestopft, so daß Raum für einen Kochtopf bleibt. Die Speise wird auf dem 'Gas angekocht, der Topf in mehrere Bogen Zeitungspapier geschlagen und in den Backofen geschoben. Vor die Oeff- nung am besten ein kleines Kissen und die Türe fest schließen.

Abänderung der Kriegszuschläge für Fahr­karten. Wie verlautet, hat die württ. Generaldirek­tion der Eisenbahnen bei den deutschen Bcchnverwaltungeit die Abänderung der Kriegszuschläge für Schnellzugskar­ten angeregt. Vor allem soll der Zuschlag von 3 Mark bei Fahrkarten im Betrag bis Zn 3 Mark etwa ans die Hälfte herabgesetzt werden.

Kricgsprcisc für Kümmel. In welcher Weise einzelne Waren, für die -Höchstpreise nicht vorgcschrieben sind, im freien Handel durch wucherische Preistreibereien verteuert werden, zeigen, wie das Kricgsernährungsaml mitteilt, die Ermittelungen, die in den Gegenden, in den Kümmel angebaut wird, vorgeuommcu werden. Tie Kümmelkörner sind vom Markte fast ganz verschwunden, Jm Frieden kostete der Zentner Kümmelkörner 15 Mark, bei einer schlechten Ernte 40 Mark. Während des Krie­ges stieg der Preis für den Zentner bis 'zum Herbst 1916 auf 300 Mark. In diesem Jahre werden, ob­wohl die Ernte in Kümmel sehr gut war, bis zu 2000 M ark für den Zentner gefordert.

Streckung des Rauchtabaks. Das österrei­chische k. u. k. Finanzministerium plant eine Streckung des Rauchtabaks, vorläufig durch Beimengung eines grö­ßeren Prozentsatzes von frisch gefallenem Buchenlaub zum sogenannten Landtabak.

Diiiitzennitelrerteilung. Das Kriegsernährungsaint teilt mit: Da es unmöglich ist. Sen Bedarf der Landwirtschaft an Kunstdünger in vollem Umfange zu decken, soll vor allem der Dünger denjenigen Betrieben zugeführt werden, die auch früher solchen verbraucht haben. Die Verteilung von schwefelsau­rem Ammoniak wurde einer behördlichen Regelung un­terworfen. Hier wurden der Verteilung die Bezüge in der Zeit vom t. Juli 1914 bis 30. Juni 1915 zu Grunde gelegt. Aber nicht nur den Beziehern in dieser Zeitspanne, sondern auch solchen, die Kriegsumständc halber in dieser Zeit nichts bezogen, und solchen, die meist 'Auslandsware verwendeten, wurde Rechnung getragen. Bei der Verteilung von Ammoniaksuperphos- phat können die Bezieher von Superphosphat berücksichtigt wer­den, da letzteres in reiner Form nicht erhältlich ist. Die zur Verfügung stehenden geringen Mengen von Ammoniaksuperphos­phat ermöglichen aber eine regelrechte Verteilung und einen Augleich zu Gunsten aller Abnehmer nicht.

Eine gleichartige Regelung ist hinsichtlich des Absatzes der übrigen künstlichen Düngemittel nicht erfolgt. Vom Kalk­stickstoff wird die Hälfte dc>- ans den Reichswerken stam­menden Erzeugung an die landwirtschaftliche Handels­bank abgesetzt, durch die die Genossenschaften und der Handlet, entsprechend früheren Bezügen, versorgt werden. Für Thomas- mehl, bei dem großer Mangel herrscht, haben die Thomas­phosphatfabriken Verteilung nach einem Schlüssel vorgcnommen, für den sie die Bezüge des Jahres 1913 und der ersten Hälfte des Jahres 1916 als Grundlage annchmen. Bei der B e z u g s v e r e i n i g u n g der deutschen Land­wirte in Berlin war ebenfalls das Jahr 1913 für die Ver­teilung maßgebend. Auch hier ist Vereinbarung, daß nur die früheren Bezieher Berücksichtigung finden. Nur soll dem Um­stand Rechnung getragen werden, auch diejenigen Bezieher zu berücksichtigen, die früher nur reines Superphosphat verwen­deten. Für die Zuteilung vsn Kalidüngemitteln ist der Bezug keinerlei Beschränkungen unterworfen und kann soweit durchgeführt werden, als die Kaliwerke die einzelnen Kalisorten zu liefern in der Lage sind. Landwirte, welche im Frieden Ammon'nk. KaO'st'chstosf und Thomasmehl nicht verwendet haben. '>"e - - ' -s nicht erh -we -

^T^Lävbverkehrsgesellschaften. Wie bereits nnt- geteilt, hat dw Inspektion der Kraftfahrtruppen ange­regt, ländliche Lerkchrsgesellschaften aus gemeinwirtschaft­licher Grundlage zu bilden, wofür in erster Linie die in Deutschland bestehenden 30 000 landwirtschaftlichen Ge­nossenschaften in Frage kämen. Diesen Verkehrsgesell­schaften sollen nach Beendigung des Kriegs die entbehr­lich werdenden Fahrzeuge der Kraftfahrtruppen um einen annehmbaren Preis überwiesen werden. Die nötigen Mittel wären durch die Geschäftseinlagen der Gesellschaf­ter und durch staatliche Beihilfen auszubringen. Der Verkehrsbetrieb soll rein gemeinnützigen Zwecken die­nen, er dürfte keinen größeren Nutzen als 4 v. H. abwerfen. Ec soll die Abfuhr der landwirtschaftlichen Erzeugnisse auf den Markt oder auf Bahnstationen, fer­ner die Zufuhr landwirtschaftlichen Bedarfs, wie Kunst­dünger, Saatgut, Maschinen, Kohlen ufw. fördern. Er wird, wie dieTägl. Rundschau" schreibt, eine bedeutende Arbeitscntlastung mit sich bringen, die unmittelbar der Nahrungsmittelerzeugung zugute kommt ünd zugleich den Landarbeitermangel weniger empfindlich machen. Auch das Kleinsiedelungswesen wird eine kräftige Förderung erfahren. Zu einem Faktor von hoher wirtschaftlicher Bedeutung wird aber das System der Landverkehrsge- sellfchaften erst werden, wenn sich die einzelnen Be­zirks- und Kreisgesellfchaflen zu einem großen Verband zufammenschließcn, der den örtlichen Ausgleich Mn Wo­genbedarf in den einzelnen Kreisen übernimmt, Ersah» runo-n 4ammelt.nnd verwertet und die Verbinduna mit

Inn Landes- und Reichsbehördcn unterhält Ter "Platts Mt bereits großen Anklang gefunden und verschiedene, Mlv. Generalkommandos haben ihre Unterstützung zn-l

' gesagt.___ '

* Frevdenstadt. 17. Nov. Der Chefarzt des hiesigen Reserve-Lazaretts, Oberstabsarzt Dr. Schober, wurde zum Divisionsarzt bei einer Division im Felde ernannt. Ober­stabsarzt Dr. Schoder hatte seit 1. Nov. l915 die Leitung des hiesigen Reservelazarelts in Händen.

Rattonalliberale Ländesversammlung. ;

(-) Stuttgart, 18. Nov. Die Landcsversammlung der Na­tionalliberalen Partei Württemberg dje erste seit Kriegsbeginn , die sehr zahlreich besucht war und in der die national^ Landtagsabgeordneten wohl vollzählig anwesend waren, eröffnet^ im Stadtgartengebäude der Vorsitzende des LandesausschussesH Reichstagsabg. L i st - Reutlingen. Er gedachte vor allem der vielen Toten und Gesa-lenen in ehrenden Wollen und des Führer» Bassermann. List gab der Siegeszuversicht bestimmten Aus­druck. '

Der neue Vorsitzende der Reichstagssraktion, Reichstagsabg.« Dr. S t r e se ni a n n, sprach dann über .Deutschland in der Gegenwart und Zukunft". Wenn uns nicht alles täuscht, so führte er ungefähr aus, stehen wir im Endkampf des gewaltigen Weltkriegs. Weil wir gegen eine ungeheure Uebermacht zu Kämpfen haben, läßt sich mancher zu Kleinmut verleiten. Metz brr preußische und deutsche Militarismus l>at gegen die Ueberzahl. gesiegt. Ein törichtes Wort: in diesem Krieg gibt es weder Be­siegte noch Sieger. Mir sind die Sieger und das Recht des Siegers lassen wir uns nicht n-chnren. (Beifall.) Wer sich mit England verbündet, der stirb! daran Die unseren Gegnern Loch einzig verbliebene Hoffnung, uns wirtschaftlich niekerMmgenp wäre berechtigt gewesen, wenn nicht d:e Reg.erung am 1. Februar den uneingeschränkten Tauchboorkricg ausgenommen Haie. Nicht wir, sondern England führt jetzt den Krieg mit der Uhr in der Hand. Unter dem Druck des Tauchbootkriegs wird Engmnd vielleicht in einem Monat wirtschaftlich schwächer, als wir er in sechs Monaten geworden sind. Wenn wir nicht die vernünftige Politik des Schutzes der nationalen Arbeit durchge- führt hätten, dann stünde es schlimm um uns. (Beifall.) Erst durch den Tauchbootkrieg sind wir in die Lage gekommen, unseren militärischen Sieg auf der kommenden Friedenskonferenz aus- zunützcn. Wir danken dem Mann, der die Gegensätze zwischen Deutschland und England klar erkannt hat, der, trotzdem er »icht mehr an seiner Stelle steht, doch die Liebe des deutschen Volkes genießt. Tirpitz. (Großer Beifall.) England gelingt es nicht, in Flandern durchzukommen. Frankreich hat sich tot« matt gekämpft. Langsam geht den Franzosen die Erkenntnis ein. daß dieser Kamps Kr sie umsonst gekämpft 'st- D« Gott, der uns einen Hindenburg gab, wollte nicht, daß, wir in diesem Kampf untergehen. Leider sind unsere diplo­matischen Erfolge den militärischen nicht gleichwertig. Den« Krieg haben wir diplomatisch verloren, als er militärisch be­gann. Der Friede muß so gestaltet werden, daß er die Grund-, läge zu einer großen deutschen Zukunft bildet. Wir müssen uns den Geist des Durchhaltens und des Optimis­mus erhalten, zu dem wir voll berechtigt sind. Die Politik der Resignation war psychologisch das Falsche in der Fne- desresolution vom 19. Juli. Die nationalliberale Fraktion des Reichstags weiß sich einig, daß kein Nationalliberaier dieser Ent-« Schließung beitreten kann. Der schlechte Eindruck auf das Aus­land und unsere Feinde ist nicht ausgeblieben. Ein Friede aus der Grundlage des Status quo wäre ungerechtfertigt, gegen­über den Opfern des deutschen Volkes in diesem Kriege, gegen­über unserer gesamten Kriegslage und unserer Zukunstsentwick­lung. Wenn ich gegenwärtig Präsident von Rußland wäre, dann würde ich auch eine Friedensresolutionohne Annexio­nen" anbieten. (Heiterkeit.) Wenn Hindenburg der mili­tärischen Sicherung unserer Grenzen das Wort geredet hat. dann haben die andern zu schweigen. (Großer Beifall.) (Schluß folgt.)

(-) Stuttgart, 18. Nov. (Zur Ermäßigung berLebensmittelpreife.) Mit der von der Re­gierung angoordneten Kriegsfürsorgemaßnahme, wonach die Gemeinden sich an den Kosten der gesteigerten Le­benshaltung für die minderbemittelte Bevölkerung be­teiligen sollen, haben sich die Stadtvvrstände der gro­ßen und mittleren Städte Württembergs dieser Tage in einer gemeinsamen Besprechung befaßt und man war Zwar durchaus der Meinung, daß die Städte einzugrei­fen haben, hielt es aber durchweg für unmöglich, die Hilfe auf die minderbemittelten Kreise zu beschränken. Man war deshalb der Meinung, daß es richtiger sei, die Er­mäßigung allgemein eintreten zu lassen, was bei allen Waren, die durch die Hand der Gemeinde gehen, keine Mühe macht. Wenn es nicht anders ginge, so mühten die Reichs- und Staatsbeiträge nicht nach dem ganzen Wuf- wand berechnet werden, sondern nach einem Anteil, der der Zahl der minderbemittelten Bevölkerung entspricht.

(-) Stuttgart, 18) Nov. (Vom Parteileben.) Nach dem voraussichtlichen Eintritt des Gewerkschaftsbc- amten Mauz in den Landtag wird die sozialdemokratische Fraktion 15 Mitglieder zählen, während die unabhängigen Sozialisten noch durch die Abgeordneten Engelhardt, Hoschka und Hornung vertreten sind.

(-) Stuttgart, 18. Nov. (Ein Früchtchen.) In einen hiesigen Bäckerladen kam ein 7jähriger Bube und verlangte ein Brot. Während die Bäckersfrau sich umwandte, nur das Brot aus dein Ka sten zu holen, ergriff der Bengel einen auf dem Ladentisch stehenden Apfel­kuchen, klappte ihn zusammen und steckte ihn in feine Bluse. Auf der Straße machte er sich dann daran, feinen Raub zu verzehren.

(--) Aalen, 18. Nov. (Ladenschluß.) Für den Ladenschluß um 5 Uhr haben sich durch Abstimmung 250, dagegen nur 13 Geschäftsinhaber ausgesprochen.

(-) Ulm, 17. Nov. (Schafdieb.) Dem Bauern Dürr Mn Beimerstetten sind am Donnerstag 294 Stück Schafe, die in der Nähe von Tvrnstadt, während der Schäfer beim Nachtessen war, sich selbst überlassen waren, gestohlen worden. Ter Täter trieb die Herde durch Ulm, verkaufte 35 Stück für 3500 Mk. an einen Metzger, stellte die übrigen Schafe bei Neu-Ulm ein und verschwand dann unter Mitnahme des Erlöses. Ter Bestohlene ist nun wieder im Besitz feiner Herde. Vom Täter hat Wan bis jetzt keine Spur.

(-) Schramberg, l8. Nov. (Falsches Geld.' Das Stadtsthultheißenamt erläßt eine Warnung vor dcr Änuahme und Ausgabe von gefälschten -10 Pfennig- Stadtfcheinen, die übrigens leicht kenntlich 'ind.