von Ihm alttMnjzr sms, einen Druck ausübt. Der Mg. Lanvs- I hcrg hat vom Reichskanzler eine Aeußerung über seine Stel­lung zur Vaiermüdspartei gefordert und es ist stürmisch nach j der Anwesenheit des Reichskanzlers verlangt worden. Das, , was auf der Tagesordnung steht, zu beantworte», bin ich Manns I genug. Ich habe den Abg. Landsberg so verstanden, daß der j Reichskanzler die Deutsche Baterlandspartei in Acht und Bann i erklären soll. (Widerspruch.) Nun, ich stelle fest, daß dies , nicht seine Absicht gewesen ist. Was den eigentlichen Gegenstand der Tagesordnung anbelangt, so kann das, was ich gesagt habe, Sie wohl beruhigen. (Widerspruch.) Wenn Sie freilich nicht glauben, daß die Männer der Reichslcitung zu ihren Worten stehen und ihre Zusicherungen wahrmachen, so hat das Re- Zden eigentlich ga r keinen Sinn. (Beifall rechts, Bewegung.)

Abg. Trimborn (Z.): Es liegt eine Fülle von Ma­terial vor. Im Heere hat jede Parteipolitik zu unterbleiben. Vom Heere oars aber auch nicht die Politik in die Bevölke­rung hineingetragen werden. Manches Antworttelegramm ist politisch ausgeschlachtet worden. Eine Begünstigung der Bater- landsparte! von amtlicher Sei.tc ist unzulässig. Wir stehen hinter der Antwort auf die Papstnote.

Abg. Thoma (Natl.): Meine Partei war von jeher eine Baterlandspartei. Einer Neugründung bedurfte es da­her nicht. Auch Zentrumsleute und Fortschrittler haben sich der Baterlandspartei angeschlossen. Auch entgegengesetzten Gründun­gen wurde nichts in den Weg gelegt. Die neue Partei ist ein Protest gegen die Berzichtsfriedenagitation. Im Heere ist Agi­tation zu mißbilligen.

Abg. v. Gräfe (Kons.): Die Gründung der Baterlands­partei ist eine Reaktion ge gen die Ueberspan- nung der pazifistischen Agitation. Zahlreiche Frei­sinnige und Zcntrumsangehörige schlossen sich an. Selbst so- Zzialdcmokratische Stimmen gegen einen Berzichrfrleden wurden laut. Die Parteipolitik hat durchweg versagt. Höchst beun­ruhigend haben Erzbergers Friedensrcden mit dunklen Andeu­tungen über die Beweggründe zur Resolution der Reichstags- Mehrheit gewirkt. Die Resoiutionspolitik hat das Ansehen des Reichstags nicht gehoben. Eine starke Regierung wird das Volk hinter sich haben.

Abg. H a a s-Knr!sruhe (F. B.): In unerhörter Weise wird rein alldeutsche Partcipolitik in das Heer hineingetragen. Der Kriegsminister sprach von ein paar müßig zusammengesuchten Fällen. Wir hörten kein Woft. der Ablehnung oder Empö­rung. Abhilfe ist nicht zu erwarten. Das BüchleinDer

feldgraue Friede", zu dem der Krirgsminister das Vorwort ge­schrieben hat, ist keineswegs so barmlos. Die wenigen Anhänger der Mehrheitsparteieu, die zur Baterlandspartei üb.rgehen, wer- . den bald merken, in welchem Geiste dort Politik gunacht wird.

Es gibt keine Partei, die nicht Batcrlanüspartel märe. Wir protestieren gegen die Baterlandspartei, weil sie unerfüllbare Hoffnungen draußen erweckt.

Abg. Werner-Gießen (Deutsche Fraktion): Man verwech­selt deutsche Gesinnuna, alldeutsche Agitation und schwer indu­strielle Einwirkung. Man will die patriotische Bewegung als alldeutsche Agitation bloßstellen. Wenn die Vaterlands­partei sich gegen die demokratische Agitation richtet, so hat sie recht. Wen» es England gelingt, die flandrische Küste zu erhalten, dann gehen wir Not und Elend entgegen. Das Volk erneut darauf hingewiesen zu haben, das danken wir Herrn von Tirpitz und der Baterlandspartei.

Gegen die Stimmen der Rechtön wird ein Bertagungsan- trag angenommen.

AMMchW, !

Markt irr Calw am Oktober.

Ta dir Abhaltung von Nindviehmärkten verboten ist, j findet in Calw am Mittwoch, lO. ds. Mts. nur der Schweinemarkt statt. Dieser beginnt morgens um 8 Uhr.

WttkEltz 8, Oktober 18t'.

* Die württ. Verlustliste Nr. 614 enthält u. a. fol­gende Namen: Gottlicb Buh er, Rotfelden, schwer verw. Utffz. Christian Hauser, Verncck, vermißt. Rudolf Haußer, Calw, verw. Utffz. Joseph Häußler, Unterschwandors, l. verw. Friedrich Kühler, Ettmannsweiler, gef. Martin Kugele, Rotenbach, gef. Utffz. Gottfried Lampart, Pfalz- grascnweiler, tödlich verunglückt Ernst Lutz, Altenstcig- Stadt, vermißt. Paul Müller, Untertalheim, leicht verw. Jakob Rcub, Neunuifra, ins. Verw. gest. Friedlich Schratt, Calw, vermißt. Friedrich Schrägte Teinacki, leicht verw. Geir. Gotftieb Schwarz. Dornstelten, in Gefgsch. Bzwachtm. Offz Siellv. Hermann Drück, Dornstetten, l. verw. b. d. Tr. Geoig Wa!z, Oberschwandorf, vermißt. Gefr. Otto Zeeb, Frendenstsdt, gef.

* Das Eiserne Kreuz hat erhalten Goltl. Ehnis, Sohn des ff Jakob Chris, Lohmüller, hier.

' Befördert wurde der Postverwalter Hang (Paulus) in Tein ach zum Postsekretär in Calw.

* Der Schweinemarkt findet hier nicht am Dienstag, sondern am Mittwoch statt.

NeformaLionsausstellmrg. In der König Karls-Halle des Landesgewerbemuseums ist am 7. Okto­ber die Reformatwns-Jubilänms-Ansstellnng eröffnet worden, die in zürei Abteilungen eine Fülle wertvollen Materials ausweist.ff

Aus dem Parierlsben. Am Sonntag den 11. November findet in Stuttgart die Landcsversammlnng der Nationalliberalen Partei Württembergs statt. Reichs- tagsab-g. Dr. Stres em ann wird dabei eine Rede halten.

Der deutsche Eisenbahnverkehr. Der Per­sonenverkehr der deutschen Staatsbahnen hatte in den letzten 12 Friedensmonaten (August 1913 bis Juli 1914) die höchsten bisher erzielten Einnahmen gebracht. - Im ersten Kriegsjahr (August 1914 bis Juli 1915) blieb i demgegenüber die Einnahme um 32,1 Prozent, im zwei­ten Kriegsjahre um 21 Prozent zurück. Dagegen hat sie in dem jetzt abgelaufenen dritten Kriegsjahre sogar jenes hohe Friedensergebnis um 5,3 Prozent überschritten und ? einen Betrag von 1061 Millionen Mk. gebracht. Der ? Güterverkehr, der im ersten Kriegsjahr gegen das ! auch hier einen Höchststand zeigende letzte Friedensjahr ! um 16,3 Prozent zurückgeblieben war, holte das Frie- ! densergcbms bereits im zweiten Kriegsjahre wieder ein, t um cs im dritten Kriegsjahre mit 2404 Millionen um Z

8 Prozent zu überschreiten." In diesen Zahlen sind die Ein­nahmen aus dem Militärverkehr mitenthalten. Sie be­tragen aber im Durchschnitt der drei Kriegsjahre nur ein Achtel der Gesamteinnahmen. Im August 1917 hat der Personenverkehr gegenüber dem August 1916 um 30,6 Prozent, gegenüber dem August 1913, dem letzten zum Vergleich heranzuziehenden Friedensmonat, um 14,1 Pro­zent, der Güterverkehr gegenüber 1916 um 11,6 Prozent, gegenüber 1913 um 19,1 Prozent zugenommen. Diese Zahlen legen für die ungeschwächte Kraft unseres wirt­schaftlichen Lebens ein vollgütiges Zeugnis ab.

Heizung der Züge. Die Heizung der Züge und damit die Anbringung der Heizschläuche erfolgt vom 15. -Oktober bis 31. März. . ,ff ff

Der erste Schnee. Am Samstag ist in Jsny im württ. Allgäu der erste Schnee mit Regen vermischt gefallen. Auch aus Thüringen werden Schne. fälle ge­meldet. , - c '

Die Tücke des Feindes. Es wird uns ge­schrieben: Bei den dreimaligen, täglich aufeinanderfol­genden Fliegerangriffen auf Stuttgart mußte sich jedermann die Frage aufdrängen:Was beabsichtigen unsere Gegner mit ihren wiederholten Angriffen?" Unsere Gegner werden sich darüber klar sein, daß sie durch ihre Bombenabwürfe auf Stuttgart und Umgebung eine ernstliche Schädigung wichtiger militärischer In­teressen nicht erreichen können, deshalb liegt ihre Absicht zweifelsohne aus anderem Gebiet. Wie sie es aus dunklen Wegen, durch bezahlte Agenten, eingeschmuggelte aufrei­zende Flugschriften usw. versuchen, die Stimmung der Bevölkerung durch Anstiften von Unzufriedenheit und Zwietracht zu ihren Gunsten zu beeinflussen, so haben auch ihre Fliegerangriffe den Zweck, die Bevölkerung einzuschüchtern und den festen Siegeswillen des deutschen Volkes wankend zu machen. Ein weiteres Zeichen dafür, wie wenig unsere Gegner den deutschen Bolkscharakter kennen! Wenn sie glauben, dadurch unser Vertrauen, das wir in unsere Oberste Heeresleitung und unseren Hinden- bnrg, in unseren Kaiser und feine Regierung setzen, schmälern zu können, so täuschen sic sich gewaltig. Das ^Ergebnis der ff Kriegsanleihe soll und wird sic belehren, daß ihre Rechnung falsch ist. Ihr schlechtes Gewissen treibt sie dazu, die Tötung friedlicher Bürger mit dem Mantel der Lüge zumdecken und ihren heimtückischen Angriffen auf harmlose Städte--des Heimatgebictes durch Bezeichnung alsbefestigte Städte" in ihren amtlichen Berichten den zweckdienlichen militärischen Anstrich zu geben. Ueberall, wo man hinsieht, fällt es auf. daß unsere Gegner jetzt, nachdem cs ihnen trotz großer liebermacht nach drei­jährigem Kampf nicht gelungen ist, Deutschland aus den Schlachtfeldern uiedermringen. es aus die hinterlistigste und raffinierteste Art versuchen. Deutschlands innere Kräfte, seine Siegeszuversicht.,seinen Opserfinn und Willen zum Durchhalten, zu schwächen. Laßt uns auch diesen dunklen verkappten Feind bekämpfen. Das ist nur so möglich, daß wir Augen und Ohren essen halten und gemachte verdächtige Beobachtungen sofort zur Anzeige bringen, da Militär- und Polizeibehörden in diesen Fällen aus die Unterstützung des Publikums angewiesen sind.

Die Ha:tsüna'.:diolsic. Tie Zuteilung von Hansbrandkohlen im Deutschen Reich ist vom Kri-'gSamt/ für die Monate September und Oktober von 46 auf 56 Millionen Zentner erhöht worden.

Direkter KerrLoffelbezug vorn Erzeuger. Die württ. Landestartoiselstelle hat die Frist für die Zulässig­keit des Versands von Kartoffeln ans Bezugsscheine bis 30. November ds. Js. verlängert.

LHKVer?o?MU'?. Wie seit kurzer Zeit bei den Mostbirncn, so ist nun auch bei den Most- und Spcise- äpfeln eine Bezugserleichterung von der Landesversvr- gnngsstelle ungeordnet. Der Unterschied besteht nur darin, daß eine Begrenzung der Mengen vorgesehen ist, für die ein Bezugsschein ausgestellt werden kann. Die Ver­braucher können von jetzt ab von jeder Obstgruppe, für die Höchstpreise vorgesehen sind, die doppelte Menge, also 80 Pfund statt 40 beziehen und wer aus Mostobst verzichtet, kann dafür die bisher zugestandene Menge unsortierter Tafeläpfel (75 Pfund) erhalten. Wer be­reits Obst in dem Rahmen der durch die Beförderungs- scheine zulässigen Mengen bezogen hat, kann dieselbe Menge nochmals erhalten. Die Beförderungsscheine zwi­schen Erzeuger und Verbraucher werden durch die Orts­vorsteher, diejenigen für Händler im Verkehr mit außer- württembergischen Orten von der Landesversvrgungsstelle ausgestellt. Die Händler können Beförderungsscheine nun­mehr auch für Mostobst, die Erzeuger solche auch für den Versand von Edelobst an nichtwürttembergische Ver­braucher erhalten.

Ersatzfaserstoffausstellung. Um die Erungen- schaften auf dem Gebiet der Ersatzfaserstoffe vor Augen zu führen, wird die Reichsbekleidungsstelle zunächst in Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart, Leipzig oder Dresden Wanderausstellungen von Ersatzstoffen (Papier, Nessel, Typha u. a.) veranstalten.

Ausmahlung des Brotgetreides. Für den

Fall, daß die Ernteschätzung ein höheres Ergebnis haben sollte, als ursprünglich angenommen wurde, ist geplant, den Prozentsatz der Ausmahlung des Brotgetreides, der bekanntlich gegenwärtig 94 beträgt, herabzusetzen. Dabei wird einmal eine Verbesserung der Brotbeschaffenheit er­reicht, und zunl andern wird es möglich sein, der Land­wirtschaft, die den Mangel an Futtermitteln stark emp­findet, große Mengen Kleie zur Viehfütterung zukomnren zu lassen.

Verbot des Warenlagerverkaufs. Die

Reichsbekleidungsstelle warnt wiederholt alle Gewerbetrei­benden, die Kleinhandel mit Web-, Wirk- und Strick-

!

waren treiben, ihre Warenlager -ohne Genehmigung ver Reichsbekleidungsstelle zu veräußern, da sie sich sonst strafbar machen.

Klavierhaudel. Aus dem Kreise unserer Lesern wird uns mitgeteilt, daß spekulative Leute ältere Klaviere auskaufen, um sie unter Ausnutzung der Geschäftslage mit gvoßem Nutzen weiter zu verkaufen, nachdem sie, wenn nötig, äußerlich etwas aufgeputzt worden ftnd. Wer abe? nicht dringend dazu genötigt ist, sollte sern ^nstru^ nrent nicht weggeben, denn nach dem Kriege werden Kla­viere neu oder gebraucht, voraussichtftch recht hoch rin Preise stehen mch die Anschaffung wird eme kostspielige Sache sein. ^Tck

Omersbach, 7. Okt. Seit 24 Sept. ist zum 4. Mal IN diesem Jahr eine Ferienkolonie aus Stuttgart in Omers­bach eittgezogen, welche sich der herrlichen Ratur und der köstliche!! Schwarzwaldlust bei bester Verpflegung im Haus von Gebrüder Schmerle erfreut.

* Nagold, 8. Okt. Gestern kam eine größere Anzahl Verwundete gus dem Westen in das hiesige Reseroclazarell.

(-) Stuttgart, 6. Okt. (Vom Hofe.) Wie Lei- allen früheren Kriegsanleihen, so hat auch für die 7.- Kriegsanleihe der König die Zeichnung einer erheblichen- Summe aus Mitteln seiner Privatvermögensverwaltung: angeordnet.

Die Königin hat, wie alljährlich, aus Anlaß ihres Geburtstages, eine Anzahl von Wohlfahrtseinrichtungen mit größeren Zuwendungen bedacht, so die Landesans- fchüsse für Kriegsinvalidenfürsorge und der Nationalstif- tung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, dem für die Kriegszeit gegründeten Verein für Kinder­heime in Stuttgart, dem Landesverband füft Jugendfür­sorge zu dessen Grundstock für Kriegspatenschaften und dem Verein zur Hilfe in außerordentlichen Notstands-

(-) Stuttgart, 7. Okt. (Spars amkeit im G a Ad­verb rauch.) Das Städt. Gaswerk ermahnt die Ein-- f. wohnerschast zu größter Sparsamkeit des Gasverbrauchs-,.

: da es sonst genötigt sein würde, den Betrieb wegen Koh- lenmangets erheblich einzuschränken oder ganz einzustellen.

(-) Mühlacker, 7. Okt. (Fundunterschlagung.) Ein. in den Wein fahrender hiesiger Wirt verlor beim Bahnhof! seine Brieftasche mit 2000 Mt. Nach dem Dürmenz- Mühlacker-Boten entdeckte der Landjäger das Geld in der Wohnung des Schuhmachers Hanser hier. Es waren noch) etwas über 1100 Mk.

(-) Ulm, 7. Okt. (Genossenschaftliches.) Hier, ist eine Hafner-Einkaufs- und Licferungsgenossenschaft ge­gründet "worden. In den Vorstand wurden die Hafner­meister Bernhard und Eugen Köhl und Friedrich Ivos gewählt.

ep.- Trofsingen, 6. Ott. Die Sammlung für den Resormationsdank hat am Sonntag in hiesiger Gemeinde den hohen Betrag von 2504 Mk. ergeben. Besonders erfreulich ist, daß Gaben aus allen Kreisen der Gemeinde zu diesem schönen Ergebnis mitgewirkt haben.

(-) Wolketsweiler OA. Ravensburg, 7. Okt. (Sie­ben Mädel.) Die Königin hat bei der 7. Tochter der Gottlieb Pranger'schen Eheleute in Schneris die Paten­stelle übernommen und ein Patengeschenk von 20 Mark überreichen lassen.

(-) Steinhilben in Hohenz., 6. Okt. (Heiligen­dieb.) In der Nacht wurde in der Johanneskäpelle, sowie in verschiedenen Privatwohnungen eingebrochen. In der Kapelle wurde eine Muttergottesstatue gestohlen und am Hause der Witwe R. Daigler eine Treisaltigkeitsstatue.

Vermischtes.

(Lr. iVl.) Oberst Eugen Scholl, Kommandeur des - Landw.-Jnf.-Regts. Nr. 119, gest. am 16. Sept. 1916. Mitten in einer Zeit lebhafter Kämpfe übernahm gegen Ende des Jahres 1914 Oberst Scholl die Führung des Landw. Im-Negts. Nr. 119. Noch immer wollte der Gegner nicht begreifen, daß seinem Vormarsch durchs El­saß zum Rhein ein Ziel gesetzt sei, noch immer versuchte er bald da, bald dort vorwärts zu kommen und den Wall der Verteidiger zu durchbrechen. An der Zurückweisung seiner Versuche kommt der württ. Landwehr ein besonders ruhmvoller Anteil zu. Vom Fuß der Berge westlich Senn- Heim zog sich die Stellung des Regiments 119 nach Sü­den bis Niederburnhaupt. Das Christfest 1914 erschien dem Feind als der geeignete Augenblick, um die deutsche Stellung von den Ausläufern der Vogesen in die Ebene zurückzudrängen; auf das Dorf Steinbach und südlich da­von auf die vielgenannte Höhe 425 hatte er es zunächst abgesehen. Aber mit zäher Ausdauer hielt die württ. Lalldwehr im feindlichen Arülleriefcuer aus; ein Angriff um den andern wurde blutig abgewiesen; wo einmal ein Stück Boden verloren war. wurde es im Sturm wieder­gewonnen. Tagelang zogen sich die harten Kämpfe hin, bis das Regiment, in den ersten Tagen des Jahres 1915 noch weiter südlich geführt wurde, wo seither in der Alt- kirchener Gegend, von Walheim bis Hirsingen, ein badi­sches Regiment die Grenzwacht gehalten hatte. Die Stel­lung war an sich ruhiger, aber in ihrer großen Ausdeh­nung und bei der Nähe der Festung Belfort erforderte sie angestrengten Vorposten- und Patrouillendienst. Jeder war sich der Wichtigkeit seiner Aufgabe bewußt, mochte sich auch einmal als stiller Unterton der Schmerz regen, daß man nicht wie die Kameraden tief in Feindesland eingedrungen, sondern diesseits der Grenze stehen geblieben war.

Als trügen wir die Schuld so frißt's an uns.

Daß wir noch heut ans deutschem Boden stehn.

Daß deutsche Berge schaudernd Widerwillen,

Wenn Brandgranaten ihr Tannen fällen, t Und stille Dörfer lodernd nntergehn',