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Kchwarzwcsider Tageszeitung.

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Für die O.-A.-Bezirke Nagold, Freudenstadt und Talw.

Samstag» de« 3V. 3rrni

Amtsblatt för Pfalzgrafenweiler.

1S17.

Letzte Nummer des Quartals.

Wer unscre Zeitung

Auf dem

östlichen Kriegsschauplatz und auf der

mazedonischen Front ist die Lage unverändert.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff.

«Aus den Tannen"

für das mit der nächsten Nummer unseres Blattes begin­nende neue Bezugsvierteljahr noch nicht bestellt hat, hat damit

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Der Krie

! MTB. Großes Hauptquartier, 29. Juni. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht:

In Flandern war nur in wenigen Abschnitten die Feuertätigkeit lebhaft.

Heftige Kämpfe spielten sich gestern zwischen La- Massee-Känal und der Scarpe ab. In einem seit längerer Zeit von uns als Kampfgelände aufgegebenen in den Feind vorspringenden, Raum tvestlich und südwestlich von Lens wurde ein frühmorgens längs der Straße nach Arras vorbrechender Angriff starker englischer Kräfte zum Luftstoß.

Abends griffen mehrere Divisionen zwischen Hulluch und Mericourt und von Fresnoy bis Gavrelle nach Trommelfeuer an.

Bei Hulluch sowie zwischen Loos und der Straße LensLievin wurde der Feind durch Feuer und im Gegenstoß zurückgetrieben. Westlich von Lens kam nach heftigen Kämpfen in den Vorfeldstellungen ein neuer An­griff" des Gegners nicht mehr zur Ausführung. Bei Avion scheiterte sein mit besonderem Nachdruck geführter erster Ansturm völlig. Hier griff er erneut nach Heran­ziehung von Verstärkungen an. Auch dieser Angriff wurde durch Feuer und im Gegenstoß zum Scheitern gebracht.

Zwischen Fresnoy und Gavrellle näherte.der Feind seine anfangs verlustreich in unserer Artilleriewirkung zusammenbrechenden Sturmwellen dauernd durch Nach­schub frischer Truppen. Nach erbitterten Nahkämpfen setz­ten sich die Engländer zwischen Oppy und der Wind­mühle von Gavrelle in unseren vordersten Linien fest.

Unsere Truppen haben sich vortrefflich geschlagen; der Feind hat in der gut zusammenwirkenden Abwehr und im Kainpfe Mann gegen Mann hohe, blutige Ver­tu st e erlitten.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Am Chemin des Daines hall m bei Fort de Mal- Maison südlich von Courtecon und uwwestlich von Ailles örtliche Vorstöße, östlich von Cerny ein größeres Unter­nehmen westfälischer Regimenter vollen Erfolg. Hier wurde die französische Stellung in über 1000 Meter Breite und ein zäh verteidigter Tunnel gestürmt und gegen heftige Gegenangriffe gehalten. Jin ganzen sind bei diesen Kämpfen über 15 0 Gefangene und einige Ma­schinengewehre eingebracht wordei

Auf dem Westuser der Maas kam .. sorgfältig vor­bereiteter Angriff am Westhang der Höhe 304 zur Durch­führung. Nach kurzer Feuervorbereitung nahmen Posen- fche Regimenter in kräftigem Anlauf die französische Stel­lung beiderseits der Straße MalancourtEsnes in 2000 Meter Breite und 500 Mew "

Ein bald einsetzender feinv - Gegenangriff wurde vor den gewonnenen Linien zurüa^ .astagen.

Heute früh stürmte ein württembergische s Re­giment im Walde von Avoeourt einen 300 Meter breiten Stellungsteil der französischen Befestigungen.

Bisher sind an beiden Einbruchstellen über 550 Ge­fangene gezählt worden; die Beute steht noch nicht fest.

Heeresgruppe Herzog Albrecht:

Keine besonderen Ereignisse.

Großes Interesse erheischt ein am Donnerstag in breiter Front vorgetragener Angriff der Engländer aus Lens. Das in dm Kampf einbczogcne Gebiet erstreckte sich vom Kanal von La Bassee im Norden bis zur Scarpe, die an Arras vorbeifließt, im Süden, hatte also eine Ausdehnung von mindestens 25 Kilometer. Natürlich hat man sich hierbei nicht eine geschlossene Front vor­zustellen. Aus den genannten Orten, um die ein erbitterter Kampf tobte, geht - hervor, daß

Lens, die wichtige Kohlenstadt, bereits im

Bogen von den Engländern umfaßt wird; im Westen sind sie schon ziemlich dicht aufgerückt, im Norden und Süden dagegen werden sie in respektvoller Entfernung gehalten. Die Kämpfe waren ungemein hartnäckig und verursachten den Engländern schwere Verluste. Der deut­sche Bericht, der die Haltung unserer Truppen nur dann besonders belobt, wenn wirklich hervorragendes geleistet wurde da tapferes Kämpfen bei deutschen Truppen für etwas Selbstverständliches gilt, nimmt heute Veran­lassung zu erwähnen, daß unsere braven Truppen sich vortrefflich geschlagen haben. So hebt der Bericht ferner die Erstürmung einer französischen Waldstelllung bei Avoeourt in einer Brkite von 300 MejM durch ein württembergischO» Regiment rühmend hervor, ferner einen bedeutenden Geländegewinn vor Verdun links der Maas an der Straße MalancourtEsnes, wo den Franzosen eine Stellung von 2000 Meter Breite bei 500 Meter Tiefe entrissen wurde, also ein voller Geviert­kilometer. Im Aisnegebiet und in der Westchampagne sind verschiedene Angriffe gegen die Franzosen voll ge­glückt. So wurde durch Westfalen eine Stellung mit Tunnel bei Cerny von über 1 Kilometer Breite gestürmt.

Die Blätter melden, 6 englische Flieger hatten am 26. Juni 70 Bomben auf den Oelberg in Jerusalem abgeworfen. Glücklicherweise seien Menschen nicht verletzt worden und auch der Sachschaden gering geblieben. Die Nordd. Mg. Ztg." bemerkt dazu: Dieser Vorfall ist ein-neuer, besonders schwerwiegender Beweis dafür, wie die Engländer sich über das Völkerrecht und selbst über die jedem Christen selbstverständliche Ehrfurcht vor den heiligen Stätten hinwegsetzen, wenn sie glauben, noch so zweifelhafte Vorteile für sich erlangen zu können.

In der englischen Presse beginnt sich eine merk­würdige Geringschätzung der weiteren militärischen Leistungsfähigkeit Frankreichs breit zu machen. So schreibt der Militärkritiker desObserver" vom 17. Juni, auf Frankreich dürfe man nicht mehr zu sehr rechnen. Seine Truppen hielten etwa 30 deutsche Divisionen auf und bedrohten Hindenburgs südliche Flanke mit Umgehung. Aber nachdem sie die Gewalt der deutschen Offensive im vorigen Jahre ausgehalten haben, ist nicht viel Menschen­material mehr überzählig. Die Engländer verlassen sich jetzt auf die Amerikaner, nachdem der Mohr seine Schuldigkeit getan hat.

Die in Frankreich gelandeten amerikanischen Truppen sollen Bestandteile des stehenden Heeres sein.

Neichsgetreideordnung für die Cents 19>7.

Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung dem Ent­wurf einer Reichsgetrcidcordnung für die Ernte 1917 seine Zustimmung erteilt. *

Die Erfahrungen d s letzten Wirtschaftsjahrs ließen es ge­boten erscheinen, im ko..:,»enden Erntcjahr nicht nur das Brot­getreide, sondern auch Gerste, Hafer» Hülsen fr Uch­te, Buchweizen und Hirse restlos zu beschlagnah. men, diese Früchte ourch eine Hand zu erfassen und sie durch eine Organisaäon, die Reichsgetrc!destelle^.zu bewirtschaften.

An dem bisherigen System der Erfassung ist grundsätzlich festgehalten; die Lieferung der Früchte wird wie bisher entweder durch den Kommunalverband als Solbstlieferer oder durch die Kommissionäre der Reichsgetreidestcllc, ' bei deren Bestellung der Kommunalverband mitzuwirkren hat, erfolgen. Dabei ist die S e I b st w i r t sch a ft der Kvmmuiialve: bände auf diejenigen Kommunaloerbände beschränkt worden, die nach den Ersah rungen der Erntejahrc 1915 und ISI6 voraussichtlich zur Ver­sorgung ihrer Bevölkerung bis zum 15. Mai 1918, also neun Monate, ausreichen. Die Lieferung beschlagnahmter Früchte durch den Kommunalverband an die Rcichsgetrcidestelle als Eigcnhändler (Selbstlieferung) wird ferner nur den selbst- wirtschastenden Kommunalverbänden und auch diesen nur dann gestattet, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, insbeson­dere eine kaufmännisch eingerichtete Geschäftsstelle. unterhalten.

für den Einkauf mindestens zwei Kommissionäre bestellen, vke gegenseitig in Wettbewerb treten und die Kommissionsgebühren restlos überwiesen erhalten, ferner der Reichsgetreidestelle wö­chentlich eine genaue Nachwcisung der eingekauften Mengen cinsenden. Selbstwirtschast wird es übrigens nur der Bro t- gctreibe u. in gewissem Umfang bei Futtergetreide ge­ben; der Aufkauf von Hoser und Gerste zur Nährmittel- und Bierherstellung auf Grund besonderer Bezugsscheine wird nicht mehr stattfuiden, die Zuweisung wird vielmehr aus­schließlich Sache der Reichsgetreidestellc sein. Dem Handel wird künftig eine größere Betätigungsmöglichkeit gegeben sein.

Die Kommunalverbändc können zur Erfüllung ihrer Ver­pflichtungen alle in ihrem Bezirke vorhandenen landwirtschaft­lichen Geräte und Betriebsmittel, also auch, soweit nicht die be­sonderen Anordnungen des Kohlcnkommissars entgegenstehen, Kohlen in Anspruch nehmen. Die Pflicht des Kommunaloer­bandes, für die Ablieferung der in seinem Bezirk angebau- ien Früchte zu soraen. ist zu einer Haftung für die Ab­lieferung in der Art verdichtet worden, doß der Kommunal»«»: band eine Kürzung der für seine Bevölkerung und seine Selbstversorger festgesetzten Bcrbrauchsmcngen an Brotgetreide, Mehl und Nährmitteln zu gewärtigen hat, wenn er es etwa schuldhaft unterlassen sollte, seinen Lieferpflichten recht­zeitig zu genügen. Die Feststellung der Lieferpflichten soll auf Grund der Ernieschätzungen erfolgen. Der Haftung des Kom­munaloerbandes mit ihren Folgen entspricht eine Haftung der Gemeinden gegenüber dem Kommunalverbande und eine Haftung der einzelnen Erzeuger gegenüber der Gemeinde.

Die Grundlage für die lleberwachung der Erfassung wer­den die W irtsch afts k a rte n bilden, die für jeden land­wirtschaftlichen Betrieb bei dem Kommunalverbande, wahlweise mich bei der Gemeinde zu führen sind.

Den Kommunalverbänden und Gemeinden wird durch die Neuregelung eine erhebliche Mehrarbeit aufcrlcgt. Zu ihrer Er­füllung sollen in möglichst großem Umfang die Lehrkräfte sowie Hilfsdienst Pflichtige herangczogen werden; die Verbände sollen ferner zur Erfüllung der erweiterten Aufgabe durch Gewährung von Zuschüssen aus den Mitteln der Reichsge- Ireidestelle instand gesetzt werden. Hierbei ist in Aussicht ge­nommen, die Zuschüsse nicht nur nach der erfaßten Menge, sondern auch nach der Zahl der geführten Wirtschaftskarten zu bemessen.

Dem Kommunalverbande ist die Möglichkeit gegeben wor­den, namentlich zur Bekämpfung den Schleichhandels, Vorräte, die einer gesetzlichen Vorschrift zuwider hcrgestellt oder in den Verkehr gebracht werden, ohne Zahlung einer Ent­schädigung zugunsten der Reichsgetreidestellc für verfalle« zu erklären.

Welche Mengen den Selbstversorgern und der verbrauchen­den Bevölkerung überwiesen werden können, hängt vom Answü der E -tte und dem Bedarf des Heeres ab.

Rußland.

Die Auflösung in Rußland nimmt beständig zu. Bezeichnend sind die zahlreichen Unabhängigkeitserklärun­gen von Städten und ganzen Provinzen, die sich vom Reiche losreißen und eigene Republiken bilden wolle: In den meisten Fällen ist es natürlich Heller Wahnsinn, der nur dazu dient, beutegierigen Elementen eine nie wiederkehrende Gelegenheit zu geben, die Taschen zu füllen. Die provisorische Regierung aber kann nichts dagegen tun, da ihr jegliche Macht fehlt; ihre papierenen Befehle, und Strafandrohungen beachtet in Rußland kein Mensch. Eine dieser Unabhängigkeitserkläruugen ist aber tatsäck,- lich ernst zu nehmen: die der Ukraine. Die Ukrai der Süden des europäischen Rußland, ist wirtschaftlich dev wichtigste und mächtigste Teil des Reichs. Die Ukraine will sich zum unabhängigen Staat erklären oder hat die-, vielmehr bereits getan. In Kiew wurde ein ukrainischer; Militärrat gebildet, der dem ukrainischenZentralrat" angegliedert werden soll. Der Militärrat ist zur Auf­stellung eines ukrainischen Heeres geschritten, zu dem sich ukrainische Truppen, die auf eigene Faust die Front ver­lassen haben, regimenterweise anschlossen. Der größte Teil der Schwarzen Meerflotte hat sich beteiligt. Alle Gegen­befehle von Petersburg und des Obersten Heercskomman­dos blieben unbeachtet. Auch in der Ostseeflottc gärt Dazu kommt die Bildung einer neuen Partei der B schewicki, des radikalsten Flügels der Revolution der aus der Gruppe derMaximalisten" d. h. der L die die weitestgehenden revolutionären Forderungen stellen, hcrvorgegangen ist. Diese Bolschewicki, denen o>: Arbeiter- und Soldatenrat noch viel zu zahm ist, si:w zwar innerhalb dieses Rats noch wenig zahlreich, haben sich aber unter der Führung von Lenin, Marlow und Axelrod schon einen nicht geringen Einfluß zu verschaff gewußt. Lenin ist nämlich der rücksichtsloseste Gegner: Englands. Er erließ neulich einen flammenden Protests gegen die Rolle, die England und seine Verbündeten iv Rußland sich anmaßen. Englands Habgier zwinge me Völker sich zu verbluten; es sei höchste Zeit, daß das russische Volk den letzten entscheidenden Schritt tue mi­die vorläufige Regierung, die sich von England nicht: freimachen könne und so das Land ins Verderben bringe.