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Schwarzwcilder Tageszeitung

Mr die O.-A.-Bezirke Nagold, Lreudenstadt und Talw.

Nr. 83 I Druck und Verlag in Altenstrtg. ^ Montag, den 23. April.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweier. 1817.

Der Krieg.

' WTB. Großes Hauptquartier, 21. April. IAmr ich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgrupve Kronprinz Rupprecht:

! Erkundungsvorstöße im Pjpernbogen brachten eine Unzahl Gefangene und Beute an Grabcnwaffen ein.

Die allmähliche Steigerung der Feuertätigkeit zwischen Loos und der Bahn ArrasCambrai hält an. Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Truppen aller deutschen Stämme vollfnhren aus dem aewaltiaen Schlachtfelds an der Aisne und in dev Champagne im Kampf Mann gegen Mann in. bis zum Tode getreuem Ausharren bei schwerstem Feuer täg­lich und stündlich Heldentaten! Der .Heeresbericht kann che nicht einzeln nennen.

Gestern vormittag wurde durch Stoßtrupps die ehe­malige Zuckerfabrik südlich von Cerny vom Feinde ge­säubert; weiter östlich an der Heurtebise Fe. schlugen unsere Truppen französische Teilangriffe ab. Am Bri- tznont-Rücken wurden französisch-russische Sturmtruppen verlustreich zurttckgcwiesen.

In den Nachmittagsstunden setzte an der ganzen Ursnefront und in der Champagne wieder starker Urtilleriekampf ein. Heftige Angriffe entwickelten sich bei Braye, von der Hochfläche von Paissy bis in die -'Senke östlich von Craonne und zwischen Prosnes und derSuippes - Niederung. Am Chemin-des-Dames brach der feindliche Sturm im Feuer, an einzelnen Stellen im Nahkampf, zusammen; in der Champagne scheiterten die Angriffe vor unseren Stellungen.

Nördlich von Reims und,.in den Argonnen brächen unsere Sturmtrupps in die "feindlichen Linien und kehrten mit Gefangenen zurück.

Heer esgruppe Herzog Alb recht:

Ocstlich von Saint Mihiel verlief ein Ilnterneh.iieu .nach Wunsch., Auch dort blieben mehrere Franzosen ge­gangen in unserer Hand.

Ungünstiges Wetter der letzten Tage schränkte die Fliegertätigkcit ein.

Seit dem 17. April sind in Luftkämpfen sieben, durch Abwehrkanonen drei feindliche Flugzeuge abge schossen Horden.

Auf dein

östlichen Kriegsschauplatz

und an der

mazedonischen Front

ist bei meist geringer Gefcchtstätigkeit die Lage unver­ändert.

Der Erste Generalquartiermcister: Ludendorff.

WTB. Großes Hauptquartier, 22. April. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz -Zn PP recht:

An mehreren Stellen der flandrischen und Artois- FroN nahm gestern der Artilleriekampf an- Stärke und An-Kehnnng zu; nördl'ch der Scnrpe steigerte er sich Zeitweilig zu äußerster Heftigkeit. Truppenbewegungen vor unseren Linien wurden unter Vernichtungsfeuer ge­nommen. Ein starker englischer Erkundungsvorstoß auf dem Nordufcr des Baches wurde durch Gegenangriff HN- rückgeworfen.

Au der englischen Front nordwestlich von St. Qnen-'- tin vormittags kleine Gefechte, südlich der Somme nur Artillerietätigkeit.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

An der Aisne und i. der Champagne blieb fast durchweg die Kampftätigkeit bis zum Abend gering. , '

Bei Berry-au-Bac sprengten unsere Sturm­trupps ein französisches Blockhaus mit der Besatzung. Bei Brahe und Hnrtcbife Fe., an der Straße Reims- Reufchatel, nördlich von ProSnes und auf dem Westnfcr brr SniPPes Gefechte, die für den Feind verlustreich endigten.

Südlich von Ripont wurde ein französischer Vo ' ß sbgcwiesen.

Heeresgruppe Herzog Albrechi:

Tie Länge ist unverändert.

Tie Gegner verloren im Luftkampf gestern sechs Flugzeuge,, von denen fünf durch die Jagdstaffel des Ritt­meisters Freiherr von Richthosen abgeschosscn wurden.

Marineflieger brachten über Nienwport ein feind­liches Luftschiff zum brennenden Absturz in See.

Oestlicher Kris-sschaupla -

Nichts Neues.

Mazedonische Front:

Aiiflcbende Gefcchtslätigkeil im Cernabogeu und sno- westlich des Toirausces.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

* * rp

Trotz der heftigen Kämpfe, die am Freitag im Raume AisneChampagne stattfanden und sich an manchen Stel­len zu äußerster Wildheit steigerten, bot das gewaltige Ringen wie schon in den letzten Tagen nicht mehr das Bild einer einheitlichen, nach großen strategischen Gesichts­punkten geleiteten Schlacht. Vielmehr löste sich die Schlacht in hesrige vereinzelte .Kampfhandlungen auf, die auf ört­liche Erfolge hinzielteu. Auch gestern erneuerten -die Fran­zosen ihren verzweifelten Versuch, den Aufstieg aus der Aisneniederung zu dein Höhenzug des Ehcmin-des-Dames zu erzwingen. Ihre Anewnswcllcn brachen tvie am gestrigen Tage un deuljchen Feuer zusammen. Westlich von Craonne gerieten die französischen Sturmhaufen in flankierendes Artilleriescuer, das sie reiheuwicse nieder­warf. Im Gegensatz zu den erfolglosen Angriffen der Franzosen gelangen den Deutschen Gegenstöße, die ihnen südlich von Ceruy Gcländcgewinu einbrachten. Auch östlich von Craonne und im Raume zwischen Craonne und dem Bache Miette scheiterte ein heftiger französischer Angriff, der nach starker Artillerievorbereitung, die am Nachmittag zu rasendem Trommelfeuer anwuchs, unter Unterstützung von Panzerwagen gegen 6 Uhr abends erfolgt ist. Größtenteils wurden die Angriffe noch vor unseren Gräben niedcrgeschmettert. In einzelnen Abschnit­ten kam cs zu blutigen Ncchkampfcn und heftigen Gegen­stößen. Nach abflauendem Feuer m der Nacht lebte «rtt Samstag morgen stärkeres Kindliches Artilleriefeuer, auch schwerer Kaliber, an einigen Stellen wieder auf. Ter Block Brimont, der Drehpunkt der Schlachtsront, wurde ebenfalls wieder angegriffen, abermals vergeblich und unter schweren französischen und russischen Verlusten. Nördlich von dem wenige Kilometer von Reims entfernten Betheny wurden feindliche Grabenteile vor unserer Front gesäubert und dcchei 2 Unteroffiziere und 14 Mann' gefangen -genommen. Nordwestlich von Auberive, am östlichen Flügel der Schlachtfront, änderte sich die Lage im allgemeinen wenig. Feindliche Angriffe gegen die von uns gehaltenen Höhenstellungen wurden-blutig ab­geschlagen. An einigen Stellen gewannen wir im Gegen­angriff Raum. Feindliche Tcilaugriffe, die gegen Abend einsctztcn, wurden gleichfalls znrückgewiesen. An der bel­gischen Front scheiterte in der Nacht zum 20. April ein englisches Unternehmen gegen Wytschacte. Breite Schützenlinien gingen in mehreren Wellen gegen die Front einer Einheit vor. Tie erste Welle wurde bei dem Versuch, die Drahthindernisse zu zerschneiden, mit Handgranaten vernichtet, die folgenden Wellen von Maschinengewchr- und Artillcricfeuer gefaßt. 50 bis 60 tote Engländer werden vor unseren Gräben gc'-ählt. Beiderseits des La- Basscekanals heftiges Minenfener. Von nördlich Lews bis südöstlich Arras mit Unterbrechungen starkes Ar tilleriefener, auch schuwrster Kaliber. Für Uns günstige Patro-ällengefechte westlich Lens und westlich Boeux. Zwi­schen Arras und Aisne keine bedeutende ArMerietätig- keit. Tie Kathedrale von St. Quentin erhielt 10 Voll­treffer, wie überhaupt das vermutlich englische Feuer i'<H den letzten Tagen grundsätzlich in der Gegend der Kathedrale und des Marktplatzes lag.

Aach dem türkischen Bericht hat am '20. April eine zweite Schlacht bei Gaza stattgesunden. Tie Engländer griffen weit starken Kräften an, wurden aber, nachdem der KampfXden ganzen Tag gedauert hatte, zum Rückzug gezwungen. Zhre Verluste sind schwer. , .

In der Nähe der Insel Milos wurde ein feind­liches Transportschiff mit zwei Schornsteinen und 12 500 Tonnen durch eil?Tauchboot versenkt.

Der militärische Mitarbeiter der AmsterdamerTijd" weist darauf hin, daß nur noch an der Westfront eigent­liche Kämpfe sich abfpielen, an der ganzen Ostfront und in Italien mache sich eine starke Kriegsmüdigkeit geltend.

Die Engländer hatten sich ordentlich was darauf zugute getan, als sie ihreTanks", die bewaffneten Pan« zcrautos, die sich wie riesige Schildkröten fortbewegen und auch über Granatlöcher und Drahtverhaue weghnm- peln, als modernste Angriffswaffe auf der Schlachteng fläche erscheinen ließen. Sie haben wenigstens das ein^ Gute gehabt, daß sie den amerikanischen Lieferanten ein schönes Stück Geld eingebrachr haben. Im Felde wären sie vielleicht recht nützlich, wenn die deutsche Artillerie nicht wäre, jedenfalls hat die Verwendung dieser Pan- zernngetüme bei der Somme-Offensive und in den gegen­wärtigen Schlachten tm Westen die Tanks sind auf Grund der gemachten Erfahrungen inzwischen umkon- strniert worden die lärmende Reklame derDread­noughts des Landheercs" in keiner Weise gerechtfertigt. Bei dem Angriff auf Bullecourt an der Scarpe sandten die Engländer eine AnzahlTanks" als erste Schützenlinie vor, sie ruhen ausgebrannt Ns friedliche Trümmer vor den deutschen Linien. Und nach dem Sturm der Franzosen auf Berry-au-Bac an der Aisne meldete ein deutscher Führer: Vor der Front meiner Division liegen 32 kampfunfähige Tanks! Bor der Stellung eines ivürtt. Regiments wurde ein englischer Tank erbeutet, der die Nummer 799 trug.

Kundgebung der sozialdemo­kratischen Partei.

Berlin, 21. April. In Anwesenheit österreiänscher und ungarischer Sozialistenführcr hat der Parteiausschuß und Parteivorstand der deutschen Sozialdemokraten gestern über die innere Neuorientierung und die Friedcnsfrage eine Beratung gepflogen und eine Entschließung gefaßt, in der u. a. gesagt ist':

Wir bekräftigen den unverbrüchlichen Beschluß der deut­schen Arbeiterklasse, das Deutsche Reich aus diesem Kriege als ein freies Stertswcsen hervorgchen zu lassen- Wir fordern die sofortige BKcitigung aller Unsicherheiten der Staats- bürgcrrcchtc in Reich. Land und Gemeinden, sowie die B e s e i- tigung jeder Art bürokratischen Regiments und seine Enetzung durch den entscheidenden Einfluß der Volks­vertretung. Mit Entschiedenheit verwerfen mir die von den feindlichen Regierungen verbreitete Zumutung, daß die Fort­setzung des Krieges nötig sei, um Deutschland freiheitliche Staats- cimichtnngen zu bringen. Wir begrüßen mit leidenschaftlicher Anteilnahme den Sieg der russischen Revolution und das durch ihre Entfächung Wiederaufleben der internationalen Friedeiisbestrebnngen. Wir erklären uns einverstanden mit dem Kongreßbcschliiß des russischen Arbeiter- und Soidatenrats, einen gemeinsamen Frieden vo .übereilen ohne Annexionen und Kriegsentschädigungen auf der Gruiidlckge einer freien nationalen Entwicklung aller Völker. Wir betrachten es daher als die wichtigste Pflicht der w ialdemokraiischen Partei Deutsch­lands, wie der So ' lsten aller anderen Länder, die Macht- tränme eines ehrgeizige Charw 'smus zu begrenzen, die Re­gierungen zum kia- " Verzicht auf jede Eroberungspolitik zu zwingen und so rasch wie möglich entscheidende Fricdens- vcihandlungcn auf dieser Grundlage herbciznfiihrcn.

Die Schwärtgkeilen der V o l k s c r n ä h r u n'g konnten ih. reu jetzigen Hühegrad nur erreichen, weil die Vorschläge der Arbciterv.'rtrcler im rnährungsbeirat und die Forderungen der, Soüaldemokratie nicht die »ölige Beachtung gesunden habenä Pflicht der Regierung ist es nunmchr, mit fester Entschlossen-' heit die Beschlagnahme aller tm Lande ermittelten über-' schlissigen Nahrungsmittel durchzufiihre», jede Begünsti-' gung der zahlungsfähigen Volkskreisä, den Wucher uiid den Schleichhandel xc ->n1erbi»dcn, die Ersatzlcbcnsmittcl für die Herabsetzung der Vrolration sofort und regelmäßig tt> liefern.

Der Parteiaus'ckuß empfiehlt die Einsetzung einer Kommission, die die Aufgabe habe» solO 1- Die Ma­terien ab ugrcnzeri, deren Regelung R e ' chsaesetzgcb u u g und der Landesgcsetzgebung r r n bleiben soll

2. Die Richtlinien für die von den Landtagen beb

-rer N uo dnimg cinttiicl'l.rgrndcn Politik »steilen. Die

Kommission besteht au? Vertretern der Reich-, .-.fraktionell und Vertretern der Luiid:c. 2 sraktioncn der größeren Bundesstaaten. Sic hat am nächsten Parteitag Bericht zu erstatten.

Wem die Herbeiführung eitles Friedens, wie ihn Deutschland haben muh, wirklich am Herzen liegt, der wird den Beschluß bes sozialdemokratischen Partciaus- schusses nur bedauern können. Solch ein Friede um jeden Preis, bei dem es weder Sieger noch Besiegte gibt, das ist es ja, was Nm hinterlistigen Feinde Tentschlands, Wilson, immer vorschwcbt, weil er wohl weiß, daß ein' solcher Friede uns wirtschaftlich ruinieren muß. Das ober war ja gerade die Absicht Englands, dem an unserem Militarismus" in Wahrheit ebenso viel g-. . 'gen ist wie dem Mond an einer .Sternschnuppe. Muffen nufere Feinde