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sernrprecbei' ii.

Schwarzwälder Tageszeitung. Für die O.-A.-Bezirke Nagold, Freudenstadt und Talw.

Nr. 7»

Druck und Verlag in Altenstelg.

Freitay, de» 30. M8rz.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

1S17.

Der Krieg.

MTB. Großes Hauptquartier, 20 . März. (AmkW.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

"" Lebhafter Geschützkamps zwischen Lens und Arras, d« auch nachts anhielt.

In einem gestern vor Tagesanbruch sich eukspmnen- den Gefecht bei Croisilles mrd Ecou st-S t. M ein (nordöstlich von Bapaumc) verloren die Engländer außer zahlreichen Toten durch Vorstöße unserer Sicherungen 1 Offizier und 54 Mann als Gefangene. ^

In der Ch-ampagne schlugen mehrere «n Laufe des Tages unternommene Angriffe der Franzosen zur Wiedergewinnung der ihnen entrissenen Gräben ver­lustreich fehl. '

Auf dem linken Maasufer vereitelte gestern unser Abtvehrfeuer sich gegen die Höhe 304 vorbereitende fran­zösische Vorstöße; heute morgen scheiterte ein auf brei­ter Front vorbereitender Angriff im Feuer, an einer Stelle durch Gegenstoß.

Oestlich von Verdun schossen unsere Flieger zwei Fesselballons ab. In Lustkämpsen und durch Abwehr­feuer sind 4 Flugzeuge der Gegner zum Ab'iurz ge­bracht worden.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Im Wesentlichen Ruhe.

Mazedonische Front:

Die Lmze ist unverändert.

Ter Erste Generalquarticrmeister: Ludeudorss.

*

Durch heftigen Geschntzkcmrpf nördlich der neuen Front, zwischen Lens und Arras, suchen die Englän­der wieder tue Aufmerksamkeit von ihrer Fwntüsrr- hildung zwischen Ancre und Somme abzuzichen. Das Heranziehen der Truppen geschieht, wie schon bemrkt, ziemlich langsam, »veil die größten Schwierigkeiten da­bei zu überwinden , find. Die Vorhut auf der einen ?anv die Nachhut auf der andern Seite liefern sich be­ständig Gefechte, mit dem fast immer gleich bleibenden Ergebnis, daß die Deutschen sich langsam um ein kleines Stück zurückziehen, gelegentlich auch einen unvermu­teten Vorstoß machen, während auf der andern Seit« der Feind ebenso langsam vorrückt, aber immer unter sehr beträchtlichen Verlusten. In der Champagne, südlich von Ripont wurde lebhaft gekämpft, als die Franzosen den vergeblichen Versuch machten, di« am Mittwoch verlorene Stellung wieder zu gewinnen. Links der Maas beabsichtigen die Franzosen am Südabhang der Höhe 304 einen umfassenden Angriff, der aber unter kräftigem'Artilleriefeuer und in scharfem Gegenstoß schei­terte.'..D»'

t Im Siebenbürgischen Randgebirge wurde die Front­ruhe durch ein^n ^neuLrlicksen , Sturmangriff gälizischer MegimEter zwischen Csobauyos 'und Sultate unterbro­chen," der' die Solyomtarhöhe in ihre Hände brächte und D adurch deir, durch die Ero berung des Magyarosrückeus ^ ertüngenenErfolg^deutend erweiterte. Die Dolhomiar- höhe ragte als Eckpfeiler des russischen Verteidlgungs- systems westwärts vor und gestattete "dem" Gegner, im Csobanyosgebiet eine rege Tätigkeit zu entfal en. Nach der Eroberung dieses Berges wurde die ganze beglei­tende Höhenlinie idwn Russen entrissen, was eine ausge­zeichnete, gegenseitig flankierende Feuerstreckung möglich machte. Der Einbruch erfolgte in 2 Kilometer Breite. Dturmtruppen drangen lck /2 Kilometer tief in das feind­liche Grabenstück ein und nahmen den ganzen Stütz­punkt, in Besitz. Ein Gegenangriff kam im Sperrfeuer nicht zur Entwicklung.

lieber die Erstürmung von Labnsy und Nagoruza bei Baranowitschi (Wolhynien) am 26. März beruh­tet Wilhelm Hegeler demVerl. Tageblatt": EwM, vollen Erfolg, der glücklicherweise mit ganz geringen Wer lüsten aus unserer Seite erkämpft wurde, hat unser seit mehreren Wochen vorbereiteter Angriff südöstlich von Baranowitschi gebracht. Vielerlei Anzeichen an der feind­lichen Front deuteten darauf hin, daß der Russe Bara- uowitschi, den wichtigen Knotenpunkt mehrerer Bahn­linien, zu einem Hauptziel seiner Frühjahrsangriffe ma­

ststen würde. Unsere Stellung zieht sich vom Schnitt­punkt der Bahnstrecke BaranowitschiRowno bei Sar- fetsche ernst in nördlicher, daun in schwach nordöstlicher Richtung hin, läßt die vom Erdboden so gut wie ver­schwundenen Dörfer Labusy und Nagornja in der Hand des Gegners, um dann etiva 600 Meter scharf nach Osten vorzuspringen, worauf sie einen spitzen Win­kel, die berüchtigte Nase, bildend, wieder nach Nord­westen zurückbiegt und bei dem ebenfalls zerstörten Dorf Darewo sich dem Westufer der Schtschara nähert. Die Russen hatten den Halbrund der Schtschara nördlich von Labusy, die dort einen Bogen nach Osten bildet, zu einer Art Brückenkopf ausgebaut Die hatten einen befestigten Graben hinter und einen zweiten un­serer Sicht entzogenen vor der Schtschara gezogen. Au­ßerdem hatten sie ein ganzes Netz von Waben- und unter­irdischen Gräben vorgetrieben. Namentlich an der Nase herrschte ein immer heftiger werdender Mircnkrieg, der allerdings für >b>en Russen noch verlustreicher als für uns verlief.

Eine Verbesserung unserer Stellung war dringend geboten. Man beschloß, die Russen nördlich von La­busy aus dem Schtscharaknie auf das jenseitige Ufer zu- rückzutreiben und unsere Stellung so weit vorzulegcn, daß ein erneutes Einnisteu des Feindes in dein Snmpf- gelände unmöglich wurde. Tie Angriffsbreite betrug 2500 Meter, die Tiefe an feiner tiefsten Stelle 700 Meter. Außerdem bestand die Absicht, die russische Feldwache bei Darewo auszuheben und von uns zu be­setzen. Daß die Feinde keine Ahnung von dem Bevor­stehenden hatten, beweist' der. Amstand,. daß- sie -gerade für gestern in Tumaschi die Vereidigung der Soldaten auf die neue Regierung festgesetzt hatten. Es war ein glücklicher Zufall, daß auch dieser Ork, wo man ein Stabsquartier vermutete, mit unter Feuer genommen wurde. Pünktlich um 2 Uhr begann die Artillerie die hauptsächlichen Artilleriestellungen des Feindes bei Podl- jeszje, Koreny und im Russenwald mit Gasgranaten zu belegen. Eine habe Stunde später begann das Feuer der Minenwerfer. Die feindliche Artillerie antwortete nur schwach, ein Zeichen, daß sie durch unsere Gasgrana­ten niedergehalten wurde. Aus dem Russcuwald sah man scharenweise die Russen entfliehen. An dem blen­dend blauen Himmel ging ein feindlicher Fesselballon hoch. Einer unserer Flieger näherte sich ihn- in hohem Fluge. Da sah man die Spitze des Ballons eufglül-en, der Fesselballon war abgestürzt, von den Schüssen des kühnen Fliegers getroffen.

Schwere Rauchwolken wälzten sich über die russischen Stellungen. Kurz vor vier ging ein zweiter russischer Fesselballon hoch, aber auch ihn traf das Feuer eures tapferen Fliegers. Ganz in der Ferne spreng:cn Rener verwirrt und scheinbar ratlos auf dem blendenden Schnee hin und her. Endlich sah man unsere Solväken mi: den Stahlhelmen aus den Gräben auftauchen. Es waren die Stoßtrupps, Kienen die erste Wel« der Infanteristen und Pioniere folgte. Sie glitten und sprengten dahin uni> waren, kaum aufgetaucht, in den Rauchschwaden ver­schwunden. Wenige Minuten später kam auch schon die Meldung, daß Labusy genominen fei. Um 4 Uhr 15 Minuten war hie Feldwache bei Darewo geräunck. Eins. Viertelstunde später war "die glänze erstrebte Stellung in der Hand der schlesischen Landwehr, die, in zahl­reichen Kämpfen bewährt, den 26. März einen ne-en Ehrentag nennen darf.

Nach vorläufiger Zählung beträgt die Zahl der Ge­fangenen 250, die Beule 7 Minenwekisr. 4 Maschinen­gewehre. Die blutigen Verluste der Rüsten sind ga ' besonders schwer.

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8rn Kannen.

Zerteilungen kör aas mit üen, t April mMnsMr neue Zesugsvierkeljadr müssen sofort gemacht weites r

Admiral von Capelle über den Tauchbootkrieg.

Berlin, 29. März. Im Hauptausfchusß dcs Ncichs-i tags machte heute der Staatssekretär des Reichsmarine­amtes von Capelle vertrauliche Ausführun­gen über den Tauchb 0 0 tkrieg, aus denen er-- hellt, daß alle Erwartungen sich bisher in vollem Um­fange erfüllt haben. Alle in den feindlichen und auch in einem Teil der neutralen Blätter enthaltenen An­gaben über die Vernichtung von zahlreichen Tauchbooten wien erfunden. Tie Verluste hielten sich im Gegen­teil an der unteren Grenze besten, was die Marine dort Anfang an in ihre Berechnungen eingestellt hätte. Der Froutzuwachs an Tauchbooten übertreffe in den Mo­naten Februar und März die Verluste bei westsm. Für die Gesamtzahl der Boote käme die Zahl der ver­loren gegangenen Tauchboote überhaupt nicht in Be­tracht. Unsere Gegner machten allerdings die größtem Anstrengungen, ver Tauchbootsgesahr Herr zu iverden. Wenn diese mit Reden im Parlament und Geschrei in den Zeitungen überwunden werden könnte, dann wäre sie allerdings schon überwunden. Auch der Monat Märzi habe sich nach den bisherigen Meldungen sehr gut ange-! lassen, trotzdem bereits jetzt überall im Sperrgebiet! ein fühlbarer Rückgang der Schiffahrt eingetreten 'er und die. Tauchboote sehr viel, weniger Schiss? auträieu.i Letzteres sei in der .Hauptsache dem Verhalten der Neu­tralen zuzuschreiben. Tie Marine habe es -ehr begrüßt, daß Vre neutrale Schiffahrt das Sperrgebiet meide. Neu-i trale Schiffe zu versenkeil, sei für unsere Strcitkrästs' schmerzlich, eine harte, aber unbedingte 'Notwendigkeit. Die Marine hoffe, daß ihre eindringliche Warnung, das Sperrgebiet zu meiden, in immer steigendem Maße in neutralen Schiifahrts'reisen Verständnis und Beachtung finden werde. Jnsere Feinde, vor allem England, ver­suchten niit allen Mitteln, mit Zwang und Schikane, mit Forderungen und Versprechungen, mit Verheimli­chungen und Verschleierungen der Schiffsverlufie. mit fal­schen Angaben über versenkte demsche Tauchboote die Neutralen zu bewegen, weiter d e Zufuhr nach Euglanc» aufrechtzuerhalten und ihre Haur für sie zu Markt zu. tragen. Am 22. Februar habe der englische Marines minister Carson im Parlament erklärt, niemals würde er sich dazu verstehen, Verluste zu verheimlichen. We°- uige Tage später aber habe et die Veröffentlichung, eingestellt. Ter Grund liege klar auf der Hand. Wir! könnten uns begnügen, die Tatsachen sprechen zu lassen. Die Neutralen hätten selbst zu ent sch ei-« d e n. Wir müßten und könnten künftig mit aller Ruhe ihren weiteren Entschließungen entgegensehen. In der Marine sei alles davon durchdrungen, vom Flotten­chef an, der mit seinen Streitkräften hinter den Tauch­booten stünde und ihnen Bewegungsfreiheit und Ans­dehnungsmöglichkeit sicherte, bis zum jüngsten M atro, nr, und Heizer, daß' die übernommene Amgab,' au ü Ms zum siegreichen Ende durchgeführt würde?

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 2V. März. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Zwischen Somme und Oise und südlich der Oise während der Nacht kein Ereignis zu meiden. Ziemlich lcbhaste- Artillerietäftigkeit auf beiden Seiten in der Gegend östlich des unteren Waides von Loucy. Nördlich der Aiiette machten mir weitere Fortschritte, ebenso im Abschnitt östlich von Neuick und Neuville und südlich von Marginal, wo wir mehre wulstige Stützpunkte nahmen. In der Gegend von Reims unternnhmcn wir einen Handstreich östlich von La Neuville, bei dem wir Gefangene machten. 2n der Champagne nahntt gestern gegen Ende des Tages und in der Nacht der Artillerie» Kampf heftigen Charakter an, besonders in der Gegend der Butte de Mesnil und der Mäiso» de Champagne.

Die Verlustliste in derTimes" am 22. März cntbält die Namen von 55 Offizieren und 1350 Mann.

Der Krieg zur See.

Berlin, 29. März. Eines unserer kürzlich zurück- gekehrte? U-Boot bat vor einige? ' en westlich Inner Aabbard Wrackteilc, die von urz vorher gesun­kenen Schiffe stammten, gesunden, ^iue Bo,e trug den Namen Mcmly. (Manly ist ein im Jahre 1914 von Stapel gelaufener Zerstörer von 1000 Tonnen.)

Von den im Monat Februar versenkten 368 Han-,