Lerugrprej»

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^>chwarzwälder Tageszeitung. Für die O.-A.-Bezirke Nagold, Freudenstadt und Talw.

Nr. 72 Druck und Verlag in Altensteig.

Dienstag, de» 27. März

Amtsblatt für Pfalzgrafrnweiler.

1S17.

tieineanäere Leitung

unterrichtet seine Leser schneller über wichtige Vorkommnisse in -er Heimat oder im Feld als unsere täglich erscheinende, übersichtlich ge­haltene Zeitung

Aus äen bannen",

welche alle wissenswerten Vorgänge daheim und draußen im Weltgetriebe enthält und die Leser auch über die amtlichen Bekanntmachungen unterrichtet. Dabei ist unsere Zeitung eine der billigstcn Zeitungen.

WM" Bestellungen für das neue Bezugsvierteljahr wollen möglichst frühzeitig gemacht werden, damit in der Zustellung, unserer Zeitung keine unliebsame Unterbrechung eintritt.

Der Krieg.

" MW. W.

Westlicher Kriegsschauplatz:

- ' Am Ka»Äl von La Bassee und auf dem Slrd- ustzv der Scarpe war gestern der GeschützkaniPs 'Wtig.

!Fm HikMffelände südwestlich von Saink Quen­ts« fließen unser« Tropen gegen die M:r den Svmtno- «std Crvzat-Kanal vorgedrungenen französischen Kräfte vp» und fügten .ihnen in heftigem Gefecht starke Ber-- InM zu; 100 Gefangene, mehrere Maschinengelvehre uM» ein Anfayteriegeschütz find eingebracht worden, l iOestlich des ^ilette-Wrundcs und gegen die Linie !LeMlly--Neuvklke führte der Gegner erhebliche Teile meh-- r«-cere Divisionen nach lebhaftem Artikleriefcuer zum An­griff gegen uusrve vorgeschobenen Abteilungen, die den E einzelnen Stellen dreimal anlanfenden Feind ver- luKreich abwiesen. ' . .

Bei Craonelle nördlich' der Aisne ist ein Vorstoß der Franzosen im Nahkamp-f gescheitert.

Am 24. März abends griff ein Wwgergeschlvader Dünkirchen an; mehrere Brände wurden beobachtet.

Gestern verlor der Feind in L« stk milchen 11 Flng- s«»ge. '

Auf dem ^

«KkiHen Kriegsschauplatz »yH an hxx'. i

>Ki.'s.-M...k ^l««-»dqMischen Front L Ver weist tzvstnger Mrtillerie-- und Ao.rMdtätigkeit M- Lage unvevSndert. ' ' ' «-'4

BdmbenabMurf unserer Flieger <mi DvuWmßager b« Snevce ÜrdöWch des Doiran-Sees hatten sehr gelte Wirkung.

^Der Erste chemralquartiermeister: Ludendorff.ft'

* . *

Anker tzjroO« Mützen ziehen die Winde H«»

Pen in die Gvsrchtstinie vor und im Hügelgelä. - Mr- iveAich von St. Quentin am Crozat-Kana!, der die Qise mit der Somme verbindet, kam es zu ein-em hef­tigen und harwäckigen Schfacht. Der fra,izösische Froni- ALschnitt beginnt gerade stier auf dem linken (süd­lichen) User der Somme,' er hat als Angriffsziele zu­nächst St. Quentin am oberen Laufe der 'S online, La j Fere an -er Oise, L«on und Craomie, etwas nörd- ter Aisne. Der anderste linke Würfel der Franzosen ? suchte also Äbar den CrozachKanal, ch'-ien nördlichster > keu zu beiden Seiten bereits in ihren, che sitz H, vsv- »ichvßen, der Sst»rs«ch mußte jedoct) bei ichkieren Bor- ilMn aufgeaeben werden. Noch bedeutender scheint «ch Umgriff MNch davvn, am Mette-Grunde, gewesen zu

Win, wo starke feindliche Kräfte, aus mehreren Divi­sionen zusammengesetzt, eine Ueberrennung versuchtem. Dreimal gingen die Feinde vor, jedesmal wurden sie mit schweren Verlusten zurückgetrieben. Ein dritter Vor­stoß lourde hart nördlich der Aisne, bei Craonelle unter­nommen. Auch hier wurde erbittert gekämpft und die Entscheidung endlich durch Handgranaten und Bajonett zu unseren Gunsten herbeigeführt. Nördlich des Ober­laufs der Somme, etwa in der Linie Ham-St. Quentin, dürste die Lötnaht, d. h. die Linie, wo der englische und der französische Frontabschnitt sich berühren, zu suchen sein. Die Engländer fühlen jetzt, wo sie die Lunte ge­rochen haben, wie man zu sagen Pflegt, weit lang­samer und vorsichtiger vor als.die Franzosen, die durch das überraschende Bild der zerstörten Gefilde in hoch­gradiger Erregung sich befinden sollen. An der englischen Front sind bedeutendere Zusammenstöße in den letzten Tagen nicht zu verzeichnen gewesen, dagegen hat sich von Arras (an der Scarpe) bis hinaus zum Kanal von von La Bassee eine heftige Geschütztätigkeit entwickelt^ die wohl zunächst den Zweck hat, die Aufmerksamkeit der Deutschen zu fesseln, bis die Engländer ihre Trust* Pen von Bapcmme bis zur Somme in Stellung ge- strrhht haben. Me neue deutsche Frontlinie von Arras bis Soissons dürste nach einer neuerdings erschienenen Karte nunmehr eine Lände von etwa 100 Kilometer! haben; demnach wäre sie gegenüber der alten Front «» rund 36 Kilometer verkürzt worden.

Nach neueren Nachrichten ist Pri nz Friedrich Kart tatsächlich in englischer Gefangenschaft. Er hat im Luftkampf einen Unterleib- und einen Armschuß da- vougetragcu. Die 'schwer ^twundung machte: eine so­fortige Operation nötig. Der Prinz wurde dazu in «in englisches Lazarett dicht hinter der Front gebracht, wo er sich noch befindet. Der Zustand des Prinzen so l ernst sein.

Manschott gefa l l e n. Viz. ftldw bel Manschott, einer unserer erfolgreichsten Lustkämp-fer, ist gefallen. Manschott trat vor dem Kriege als Rekrut beim 7. bad. Jnf.-Regt- M. 142 ein. Er hat 6 Flugzeuge und 3 Fff ' ballous besiegt.

Die Kämpfe an der Ancre.

' 3. ' . chffjchW-, ijK-

Eine weitere Gruppe von Kämpfen entspann sich im Ost- abschnitt des aufzugebenden Gebietes. Hier war es bei dem Dorfe Marte ncourt besonders wichtig, das feindliche Näch- riicken nach Kräften aufzuhalten. Mit Freuden entsprach die Truppe dieser Ausgabe. Die in diesem Abschnitt ausgestellten Divisionen hatten seit Anfang November die an und für sich infolge der tiefen Lage und des moorigen Untergrundes schlechten, im Kampfe entstandenen Steilungen befestigt und ausgebaut, und jetzt mußte ohne Zwang zurückgegangen werden, obwohl der Gegner sich an diesen Steilungen so oft den Kopf eingerannt hatte! Die Vorbereitungen waren schwierig, denn der Feind durste niclsts merken. Dabei konnte es keinem Zweifel unter­liegen, daß er wenigstens im allgemeinen unterrichtet war, was beoorstand. Er mußt« wissen, daß rückwärts unserer vordersten Linien eine Anzahl guter Stellungen entstanden war. Aber es stellt« sich sofort nach Beginn der Bewegungen heraus, daß dem Feind« wenigstens der Zeitpunkt unseres Zurückgchcns verborgen goblieben war, daß 'er also die vorgenommenen Sprengungen und Zerstörungen nicht erkannt hatte, und unsere kühnsten Hoff­nungen sahen sich übertroffen, als der Gegner mit Artillerie und Maschinengewehren noch tagelang die verlassenen Stellungen befeuerte. Das ist dem hervorragenden Verhalten unserer Pa­trouillen zu verdanken, die in den verlassenen Gräben wacker aus­harrten. Trotz der Gefahr, überrannt oder abgeschnitten zu werden, verstanden sic es, dem Feinde dauernd das Weiter­bestehen der vollenMBesetzung vorzutäuschen. Ms sie merkten, dchß diese Absicht gelang, hatten sie sogar die Kühnheit, über Mstere längst von den Huuptkräften geräumten Gräben vorzu- sidßen, und es kam zu Patrvuilienzusammrnstöhen stn Vorgeü. ide ohne jeden Rückhalt! Hierbei wurde festgestellt, daß der Feind nach wie vor an seinen Drahthindernissen arbeitete. Di« Täu­schung war als vollkommen gelungen.

Erst am dritten Tage nach der Räumung kam der Feind dahw'ier daß e»'ne Veränderung vörgcgangcn ser, und alsbald begann er auch seine Artillerie vorzuziehen, musst, aber noch istmt, ie west «wir eigentlich zurückgegangcn seien, und streute de.ott, p'anlos das Hintergelände der verlassenen Stellungen ab.' AU.nstlich w den seine Patrouillen kühner: der Grürd dieses gesi igesten ' lbstbewußtsems mar allerdings an ihrem schwankenden Gange zu erkennen.

Nunmehr zogen sich unsere Vortrupps allmählich in eine weiter rückwärts gelegene Linie zurück und hielten nur noch die sogenannteBastion" .eine Höhe nördlich des Dorfes Warlen- caurtff die nach Süden uud Westen im Bogen vomWarlen- «!-irt-Riegel", nach Osten vomLeipziger Riegel" umschlossen war. Auf dieser sich stark st» Gelände abhebenden und einen AcWriff geradezu ycrausfordernden Vorstellung lag nun alsbald schweres feindliches Feuer.

Nur durch eine flache Mulde von derBastian' getrennt, hob sich, nach Elldosten bis Osten sich hinziehend, die hoch­gelegene Gruppe der Dörfer Le Barque, Ligny-Thilloy und Thalloy ab; auch d iese lagen natürlich völlig in Trümmer. Hier nisteten sich, aus der englischen Linie vorspringend, allmählich feindliche Patrouillen und dann auch stärkere Kräfte ein. Das legte den Gedanken nahe, durch einen kräftigen Gegenstoß den in die Dörfer vorgedrungenen Feindabzukneifen".

Aus diesen Erwägungen erqab sich der Aufbau eines größeren Gegenangriffs, der am 2. März zur Ausführung kam. Dieses Unternehmen, das seines dramatischen Verlaufs wegen einer ein­gehenden Schilderung wohl wert wäre, kam. zwar nicht zur vollen Entwicklung, weil gleichzeitig ein heftiger Angriff der Engländer auf dieBastion" einsetzte. Diese mutzte nach hitzigen Kämpfen dem Feinde überlassen werden, aber die Haltung der Verteidiger war über jedes Lob erhaben. Die schüstzlichc Räumung erfolgte, den Weisungen zur planmäßigen Aufgube entsprechend, nach erbittertem und für den Feind verlustreichem Widerstand, und es wurde dabei das gesamte eingebaute Ma­terial an Maschinengewehren und Minenwerfern bis auf das letzte Stück zurückaeschafst, vor allem aber auch die Verwundeten. Nicht einmal die Toten ließ man in der Hand des Feindes.

Durch diesen Ausgang des Kampfes um dieBastion" wurde dem Erfolg des Unternehmens gegen die Dorfgruppe ein gewisser Eintrag getan, da es sich in seiner rechten Flanke der Deckung entblößt ffah. Dennoch gelangten die angesetzten Kompagnien in konzentrischem Zusammenwirken in die Dorfstättrn hstrein und kehrten planmäßig in die Gräben zurück, wobei sic eine erhebliche Anrahl Gefangener mitfiihrten, darunter auch mehrere Offiziere. Leider haben sich die Engländer bei diesen Gefechten wiederum völkerrechtswidriger Mittel bedient. Es ist unzweifel­haft erwiesen, daß sie cs versucht haben, einen zerschossenen, deutschen Grabenmörser auf einer Krankenbahre, mit der Roten- Kreuz-Flagge bedeckt, zuriickzuschaffen. An einer anderen Stelle hat eine Abteilung, welcher es gelungen war, um die Flanke einer unserer Kompagnien berumrukommen, sich dieser von hinten genähert, nachdem sie ihre flachen Stahlhelme mit deut­schen vertauscht.hatten. Beide schmählichen Kriegslisten still, rechtzeitig ^erkannt u>nd sowohl derBerwundeten-Transport* ,als auch dieFlankendeckung" durch Maschincngewehrfeuer bis auf den letzten Mann vernichtet worden. !

Die Lage in Amerika.

Akeuyork/ 26. März. Me KriegsparLei gewinnt! unter Führung der Banken immer mehr die ObeHand^ Man glaubt daher, daß es Wilson nicht mehr gelingen werde,^ den Krieg zu verhüten. " -

i Wilson hat sich selbst durch seine Dienstfertigkeit für dar amerikanisch« Großkapital die peinlichsten Schwierigkeiten be­reitet, so daß er jetzt, nicht mehr weiß wo aus und wo ein. Er glaubte Deutschland immerfort niederboxen zu können und hielt' es nicht für möglich, Laß es einmal aushören würde, immer den andern Backen hinzureichen, wenn es auf den eine» qeschlageir war. Aber MichÄ ist MXt doch zu sich selbst gekommen kn» gebraucht uneingeschränkt seine bewährten Fäuste. Da merkt nun Wilson, daß er dem Träumer gegenüber viel zu weit vor­gegangen ist, so weit, daß er fast nicht mehr zurück kann. And Michel hat keine Angst mehr. Das hat er nicht voraus- gesehen, sonst hätte er sein leichtfertiges, frevelhaftes Sviel mit den Geschicken großer Staaten und Völker doch wohl unter­lassen. Wilson will die Frage von Krieg und Frieden davon abhängig machen, ob Deutschland einenoffenen Akt der Feind­seligkeit" gegen ein bewaffnetes amerikanisches. Handelsschiff be­geht, indem er gleichzeitig Mitteilen läßt, daß diese bewaffneten 'Handelsschiffe Befehl haben, aus jedes Tauchboot sofort zu feuern, sobald es gesichtet wird. Nach den aller Well bekannten und wiederholt im einzelnen dargelegten Gründen,, welche die deutsche Regierung zur jetzigen Tauchbootkricgführung bewogen lhaben, ist es ein Mutwille ohnegleichen, wenn Wilson das Leben amerikanischer Seeleute aufs Spiel setzt, in dem leicht- sinnigen Glauben, daß vielleicht die Deutschen aus Angst vor Amerika nicht wagen werden, ihnen ein Leid anzuiun. Abgesehen davon, daß es nach Ansicht der Martnebehörden praktisch aus­geschlossen ist, die Tauchboote zu irgend welcher unterschiedlichen Behandlung amerikanischer Schisse anzuhaiten, muß die deutsche Regierung es ausdrücklich äblchnen, irgendwie auf derart'ge amerikanische Gedankengänge einzugehen. Wenn Präsident Wilson trotz allem, was ihm von deutscher Seite mitgeteilt unl» nahegel.g! worden ist, in dieser frevelhaften W isc mutwillig den Krieg hcMn will, so soll er ihn herbeistihren, und er wird ihn dann haben. Es ist jetzt ein für allemal e Schluß mit Verhandlungen.

Ereigunse im Wester».

Der frallft uft.-e Tagesbericht.

WTB. Paris, 26. März. Amtlicher Bericht »on gestern nachmittag: Fi: der Nacht haben wir neue Fortschritte nördlich von Grand-Seraucourt m der R.chung auf Saint Quen'.in gewacht. Zwischen Somme und Oise war die Zischt verhältnis­mäßig ruhig. Die gestern gemachten Gefangenen gehören sieben verschiedenen Regimentern an. Aus dem östlichen Miette-User südlich von Chaunq sind wir merkbar vorgerückt und haben nufere Stellungen eingerichtet, ebenso in dcr^Gegcnd nördlich von Soissons. Westlich , n der Maas haben wir einen Hand­streich gemacht und feind, che Grabenstücke östlich vom Gehölz Malancourt weggcnommen. Oestlich der Maas ist ein Versuch der Deutschen gegen einen Graben in der Richtung Aprcmont mit Hnadgranaten abgeschlagen morden. Deutsche Flugzeuge haben-