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! WTB. Großes Hauptquartier, 10. März. (Amtlich.),

Westlicher Kriegsschauplatz:

Südlich der Avre griffen die Franzosen Teile unserer Gräben bei Laucourt und südlich von Crapeaumesnil an. Sie wurden im Handgemenge geworfen; 12 Ge­fangene blieben in unserer Hand. -

Oestlich von Reims holten unsere Stoßtrupps 14 Mann aus den feindlichen Linien.

In der westlichen Champagne gingen beiderseits von Prosnes Russen, geführt von französischen Offizieren, gegen unsere Stellungen vor. An einzelnen Stellen ein­gedrungene Abteilungen wurden durch Gegenstoß ver­trieben.

Südlich von Ri Po nt entspannen sich westlich der Champagne Fe., die mehrmals den Besitzer wechselte, erneut Kämpfe, die keine wesentliche Aenderung der Lage herbeiführten. Dort wurden von uns 55 Gefangene ein­behalten.

Auf dem Westufer der Maas blieb'im Walde von Chcppy ein französischer Vorstoß ergebnislos.

Oestlich der Maas brachen unsere Sturmabteilungen in den Courriereswald ein und kehrten mit 6 Ossi-i zieren, 200 Mann und 2 Maschinengeweh­ren zurück. Der Rest der französischen Grabenbesatzung entzog sich der Gefangennahme durch eilige Flucht.

Auch bei Flirey, zwischen Maas und Mosel, gelang einer Sturmtruppe eine Unternehmung wie beabsichtigt. Dabei wurden 15 Gefangene eingebracht.

Unsere Flieger schossen 0 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballons ab. Durch Abwehrfeuer wurde ein geg­nerischer Flieger zum Absturz gebracht.

. Leutnant Freiherr von Nicht Hofen ist zum 25. Male Sieger im Luftkamps.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Keine Kampfhaudlung von Belang.

Tie Zahl der bei der Erstürmung des Magyaioc ge ­machten Gefangenen erhöhte sich auf 13 Offiziere, 031 Mann; die Beute auf 17 Maschinengewehre und 5 Minenwerfer.

Mazedonische Front:

Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister Ludendorfs.

WTB- Großes Hauptquartier, 11. März. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

jJm Vorfeld unsc'"" neuen Angriffsfront kam es gestern zu lebhaftem Am lteriekampf und bei Jrtes zu J'nfanteriegefechten, nach denen die Nachhutabteilungen befehlsgemäß auf die Hauptstcllunq auswichen.

Zwischen Avre und Oise bliebe. ..ach heftigem Fe"er einsetzende französische Vorstoße erfolglos.

In dea Champag. ? erneuerten E Franzosen abem> ihre Angriffe gegen i.msere Stel'nugen auf dem Süd­hange der Höhe 185 und beiderseits r Champagne Fe. Sie sind trotz Einsatzes stackcer Kräfrei und erheblich,' Munition überall blutig aogewiesen worden.

Oestlicher Krieasscha latz:

Zn räumlich begrenzten Abschnitten lebte zeitweilig di? Gefechtstätigkeit ans.

An der mazedonischen Front ist die Lage -verändert.

Der Erste Gcneralquartiermeister Ludendorff.

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Schwere Verluste haben sich die Franzosen geholt, als sie am Samstag ihren Angriff auf die Höhe 185 südlich Ripont (Champagne) abermals erneuerten. Pariser Zeitungen gehen so w den Vorstoß der Deutschen

und den Verlust der Höhe 185 für eine schwere Gefahr zu erklären. Denn sicherlich stecke eine weitausgreifende Absicht Hindenburgs und Ludendorffs dahinter, und sie drängen immer mehr auf die baldige Offensive, sonst werde die beste Zeit gegen die gefährlichsten Gegner ver­paßt. Die französische Heeresleitung will aber, wie es

scheint, noch das Eintreffen der portugiesischen Division, deren Ankunft schon so lange angekündigt ist, die sich aber immer wieder verzögert hat, abwarten; den Tauchbooten ist eben gar nicht zu trauen. Auch 250000 Italiener sollen unterwegs sein, die Beförderung durch den Mont Cenis geht aber offenbar nur langsam vor sich, da die Eisenbahnen an Kohlenmangel leiden.

Heimgekehrte Tauchboote haben neuerdings wieder melden können, daß 42177 Tonnen feindlicher und neu­traler Schiffe versenkt seien; auch wurde wieder eine wertvolle Ladung Salpeter als gute Prise eingebracht. Im Kanal ist ein südafrikanisches Transportschiff mit Kaffernarbeitern durch Zusammenstoß gesunken, wo­bei 10 Europäer und 615 Kaffern umkamen.

Zum Tsde^des Grafen Zeppelin

Heerestrauer.

Der König hat aus Anlaß des Ablebens des Grafen Zeppelin folgenden Befehl erlassen:

Mein General a ln suito, General der Kavallerie ä la suite Meines Ulanen-Regiments Nr. 19 Graf v o n Z eppelin ist nach rastlosem, von reichen Erfolgen begleitetem Schaffen und Wirken um die Mittagsstunde des gestrigen Tages ans dem Leben geschieden. Um das Andenken des hochverdienten Generals, der noch' vor der Schicksalsstunde Deutschlands der Wehrmacht eine besonders scharfe Waffe in die Hand gegeben hat, zu ehren, bestimme Ich, daß Meine Offiziere, die zu dem Verstorbenen als dem leuchtenden Vorbild der Pflichttreue und Tatkraft in begeisterter Bewunderung aufblicken, auf >3 Tage Trauer anzulegen haben. Für die Offiziere Meines militärischen Gefolges und des Ulanen-Regiments König Karl, in deren Reihen der General bis zur letzten Stunde gestanden hat, dauert die Trauer 7 Tage. Auch hat eine Abordnung dieses Regiments, nach näherer An­ordnung des stellvertretenden kommandierenden Generals,

, an i.a Beisetzungsfeierlichkeiten teilzunehmen.

Die Uebersührung.

Mit dem Schnellzug traf am Samstag vormittag 9.58 Uhr die Leiche des Grafen Zeppelin auf dem Bcchn- chof ein. Zahlreiche Kränze wurden aus dem mit Tannen­reis ausgeschlagenen Wagen geladen. Als der schwere eichene Sarg, auf dem Degen'und Helm des Verstorbenen lagen, auf den Leichenwagen gehoben wurde, erwiesen die männlichen Verwandten die militärische Ehrenbezeu­gung. Hierauf setzte sich der schlichte Trauerzug nach dem Pragfriedhof in Bewegung. Hinter dem Sarge schritten der Schwiegersohn und die beiden Neffen, zwei Blumen- wagen folgten. Bon der nahen Erlöserkirche ertönte Trauergeläute. In stiller Trauer hielt eine zahlreiche Menschenmenge die Straßen umsäumt. Auf dem Prag­friedhof, wo der Verstorbene seinem Wunsche gemäß die letzte Ruhe finden soll, wurde der Sarg in der Leichen­halle aufgebahrt. Auf dem Bahnhof waren die Angehö­rigen von Oberbürgermeister Lautenschlager empfangen worden, der ihnen nochmals namens der Stadt sein Beileid aussprach. Die Beisetzung erfolgt am Montag in dem Erbbegräbnis, wo auch der Vater des Ver­blichenen beigesetzt ist.

Zu per Leiche, die i: verschlossenem Sarg aufge­bahrt ist, hatte das Publicum am Sonntag von 11 Uhr bis nachmittags 5 Uhr Zutritt. Die Beisetzung, an der der König samt Gefolge sowie das gesamte Staatsmini-, sterium teiln^men werden > wlgt am Montag, 12. März mittags 12 l pc. Dem oZcheidenen Sinn des Ent­schlafenen entsprechend und mit Rücksicht auf den Gesund­heitszustand der Frau Gräfin von Zeppelin wird auf Wunsch der Angehörigen f h die Feier auf dem Prag­friedhof auf eine Ansprachc es Geistlichen in der Kapelle des Pragfriedhofs und am u Gebet und die Einsegnung der Leiche am Grabe bc.Mauken; sonstige Ansprachen ^ werden also nicht gehakte Dagegen werden die Ange­hörigen der Familie w", vormittags 11 Uhr ab in dem Empfaugsraum des h ugsriedhofs die Abordnungen, die Kränze am Grabe uiederzulegen beabsichtigen, emp­fangen und die Kranzspenden cntgegennehmen. Tie Kränz!- werden noch vor Beginn der Feierlichkeiten an den am Grab errichteten Säulen angebracht. Vom Militär wird ein Bataillon ausgestellt. Eine Batterie mit vier Geschützen wird 24 Schüsse abgeben. Jungdeutschland und die Jugendwehr, sowie ein Teil des Pfadfinder- Regiments bilden Spalier auf dem kurzen Weg von der Kavelle bis zur Begräbnisstätte. Ten Grabgesang hat

der Verein Ehrenfeld übernommen. Die Garnisonsmusi'r' spielt am Grabe einen Choral. Während der Beisetzungs­feierlichkeiten werden sämtliche Glocken der Stadt zehnt Minuten lang läuten. Am gleichen Tag nachmittags.' 5 Uhr findet im Kuppelsaal des Kwnstgebäudes eine von her Stadt Stuttgart veranlaßte Trauerfeier zu Ehren des Verstorbenen statt. Zu der Feier, bei der die Hof­kapelle und der Liederkranz Stuttgart Mitwirken, haben Graf Brandenstein-Zeppelin und Zeine Gemahlin ihr Er­scheinen zu gesagt.

Weitere Beileidskundgebungen sind eingelaufen: Vom Kaiserpaar in Wien, König von Sachsen, Großherzog von .Hessen, Admiral von Scheer, Minister Breitenbach, Staatssekretär Dr. Helfferich, vom württ. Gesamtmini­sterium, vom stellt). Generalkommando namens des 13.. Armeekorps, von den Präsidenten der beiden württ.. Kämmern, den Universitäten Leipzig, Tübingen u. a., von der Technischen Hochschule Stuttgart. . i

Die Städte, deren Ehrenbürger Graf Zeppelin war, werden bei der Beisetzung durch Abordnungen vertreten! sein.

Unter den zahllosen Kranzspenden die Lar Sarg gruppiert liegen, ragt ein wundervoller FliedeAranz des Kaisers und die Spende des Königs Wilhelm hervor. Auch vom Reichskanzler ist ein prächtiger Kranz ern- getrofsen. Am Sarg halten 4 Mann des Ulanen-Regi­ments Nr. 19 die Ehrenwache. Viele Tausende, auch von auswärts, sind am Sonntag zu der aufgebährten Leiche gepilgert, um in feierlichem Ernst durch einen! letzten dankbaren Blick auf den schmucklosen Sarg, dem

teuren Entschlafenen die letzte Ehre zu zollen.

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Die Auszeichnungen Zeppelins.

Nach dem Staatsanz. war Graf Zeppelin Träger folgender Orden und Würden: General der Kavallerie, General a la suite S. M. des Königs, a la suite des tllanenregiments Nr. 1p. Mit­glied der Ersten Kammer, Großkreuz des Ordens der Württ. Krone, Kommentur mit Schwertern, Großkreuz des Militärver- dienstordens, Großkreuz des Friedrichsordens, Große Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, preußischer Schwarzer Ad- ler-Orden, Orden pour le merite Friedensklasse, preuß. Kro­nenordens 1. Klasse, Eisernes Kreuz 2. Klasse,. Großkreuz des bayer. Miliiärrcrwenftwifins, .Eaimorden ''er säcki. Rautenkrone^ Großkreuz des Albrechtsordens, Kommandeur 2. Klaffe vv» bad. Zahringcr Lömc.iord.ms, Großkreuz des Hess. Verdienstordens Philipps des Großmütigen mit Schwertern. Großkreuz des Mecklenburg. Hausordens der Wendischen Krone, und vieler an-! derer deutscher Orden, Großkreuz des dänischen Danebrog-Or»! dens usw., Dr. pH., Dr. jur., Dr. rer. nat. h. c., Dv. Ing.s h. c., Ehrenbürger von Stuttgart, Ulm, Friedrichshafen, Kon­stanz, Baden-Baden. Landau, München, Worms.

Der Krieg mit Italien.

WTB. .Wien, 11. März. Amtlich wird verlautbart Vom 11. März 1916: ^

Italienischer Kriegsschauplatz: Die lebhaftere Ar­tillerie- nM Fliegertätigkeit hielt, namentlich in ein-,

zelnen Abfi mitten derZüstmländischen Front, auck, gestern VN. Mt der oerga »gelten Nacht bewarfen italienische FlM ger die Städte Triests, N uggiq, Jsola und Tirana mW Bomben. ' - j

Neues vom Tage.

Gras Zeppelin und der Krieg.

LcUl.!, II. März. Reichstagsabg. Stresemann sagt i« einem Nachruf an den Grafen Zeppelin: Wiederholt hat er während des Krieges mit ihm befreundeten Parlamentariern Rats gepflogen, was nach dem Kriege aus Deutschland werden sollte. Keine größere Sorge nagte an seinem Herzen, als daß ein voller Sieg nicht restlos " cenützt werden wird, daß das heute von uns besetzte belg»^ Küstenland Deutschland in Zu­kunft verloren gehen ' unter die Herrschaft Englands geraten könnte. Mehr al eine Denkschrift hat der alte Graf ip fiebernder Erregung insgearbeitet, »m seine Ideen über die künftige Gestaltung L. -tschlands zum Ausdruck zu bringen.

Keine Nerchseisenbahnen.

Bürlin, 11. März, ^m preuß. Ae. mdnetenhaus erklärte Minister von Breitenbach, die B iptung des früheren Ministerialdirektors Kirchhofs, bei,. Zusammen­schluß der deutschen Eisenbahnen könnte 1 Milliarde mehr herauZgewirtschaftet werden, s^. irrig. Preußen Wölls seine Bahnen behalten. Die Bahnen werden künftig aller­dings einheitlicher Zusammenarbeiten müssen. Die Tarif- j erhöhung sei nicht zu umgehen, doch dürfe durch die Verkehrssteuern der Verkehr nicht notleiden. Finanz-, minister Dr. Lientze betonte, wenn die Kirchhoff'schen Pläne solche Mehreinnahmen sicherten, müßte man ilmen nähertreten.

Nr SS

Druck und Verlag in Altensteig.

Montag» den 12. März.

Amtsblatt für Vfalzgrafenweiler.

1S17.