die Tierhalter nicht zu Schaden kommen. Niemand sage, daß es ans ihn oder die Hand voll Getreide, die er verfüttert, nicht ankomme; eben diese Wenig machen ein Wiel- Wer anders handle, versündige sich am Vaterland und er gefährdet in seinen: Teil das Durchhalten.
— Die Neujahrstvirnsche. Neujahrskarten, wenn sie Drucksachen sind, kosten innerhalb Deutschland nur 3 Pfg. (bis 50 Gramm). Tie gedruckten Neujahrskarten dürfen von Hand geschrieben nur die Adresse des Absenders, seinen Titel und mit höchstens fünf weitere:: Worten Glückwünsche tragen, wenn sie Drucksachen bleiben sollen. Zu kleine Kärtchen verstecken sich in größeren. Die Feldpost befördert keine Neujahrskarten.
— Nachlaß aus dem Kslve. Die stellv. Intendantur des 13. Armeekorps (Stuttgart, Ulrichstr. 3II) hält viele Gegenstände, die ans den Schlachtfeldern gesunden wurden und die im Besitz von gefallenen Angehörigen des Armeekorps waren, ohne daß die Namen derselben oder deren Anverwandte ermittelt werden konnten, in Verwahrung. Begründete Ansprüche auf solche Fnndstncke sind bei der Nachlaßabteilung der Intendantur geltend zu machen. Die Intendantur wird anfangs Januar 1917 ein Verzeichnis der Gegenstände als Beilage der württ. Verlustliste herausgeben. Die Sachen können bei der Intendantur eingcsehen und das Verzeichnis gegen eine Gebühr von 20 Pfg. bezogen werden.
- - Sammlung Non Düstkcrnen. Von Stuttgart ging dieser Tage der zweite Eisenbahnwagen mit gesammelten Obstkernen iüber 13 000 Kg.) an die Oelmüh'e in Dresden ab, ein dritter dürfte bald folgen. Tie Sammelstellen Mm und Heilbronri haben je rund Isis Waggonladungen aufgebracht, sodaß die Ailie'ernng aus Württemberg rund 1200 Zentner betragen wird.
— Wertlose Ersatzmittel. In der „Deutschen Dagesztg." war vor einiger Zeit auf die Gemcinschädlich- keit der „Ersatznährmittel" hingewiesen worden, die zu hohen Preisen massenhaft in den Handel gebracht werden, ohne den geringste!: Nährwert zu besitzen. Nicht wenige davon sind geradezu gefundheitsschädl'ch. Dieser Artikel wurde durch Prof. Dr. Eduard Engel mit entsprechende!: Bemerkungen dem Kriegsernährungsamt übermittelt. Tiefes gab den Bescheid, daß die Frage, wie dem versteckten Wucher beiznkommen sei, im Kriegsernährungsamt ernstlich erwogen werde. Prof. Engel gab sich aber damit nicht zufrieden. Er wandte sich abermals an das Amt. Man wolle keine papierenen Verordnungen mehr, es könne nur ein Verbot aller Ersatzmittel, die nicht vorher auf Inhalt und Preis amtlich untersucht sind, in Frage kommen. Tie Ersatzmittel müßten außerdem auf der Verpackung deutlich sichtbar die Zusammensetzung bekannt geben. Wie verlautet, sind diesbezügliche Verhandlungen im Kriegsernährungsamt dem Abschluß nahe.
„Zwischen Acres und Peronnc" überschreibt sich ein noch rechtzeitig für den Weihnachtsbüchertisch erschienenes Bilderwerk; schon der Titel des Buches, das sich gerade mit dem Teil der Westfront beschäftigt, auf den jetzt unser aller Augen mit Sorge und Spannung gerichtet sind, regt unser Interesse an, noch mehr aber der Umstand, daß der Herausgeber ein deutsches Rescrrekorps — eine nicht mehr ungewöhnliche Erscheinung der Weltkriegslitteratur — ist. Mit hervorragendem künstlerischem Geschick und großem Fleiß sind in dem Werke 311 Ansichten der Westfront zulammenae ragen worden, wobei viele von den Ortschaften, die in der Sommeoffensive Zeugen von den erbitterten Kämpfen waren und noch sind, uns im Bilde vor Augen geführt sind. Der Erlös aus dem Buche (Preis 3 Mb.), das von der Verlagsbuchhandlung Rudolf Lucke-Stuttgart vertrieben wird, soll dem Hinterbliebenenfonds des Rescrvekorps zufiiefien.
Schietingen. Eine große Weihnachtsfreude wurde der Witwe Gottliebin Ziegler von hier zu teil, indem sie am Weihnachtsfest von ihrem seit 6. Sept. d. I. vermißtem Sohn Gefr. Wilhelm Ziegler, von Beruf Müller, einen Brief aus Westsibirien erhielt, in dem derselbe schrieb, daß es ihm gut gehe und er sei im Walde mit Holzmachen beschäftigt. Die Mutter war bisher ohne jede Nachricht von ihrem Sohn. Möge derselbe nach Beendigung des Kriegs wieder wohl und gesund zu den Seinigen zurückkehren. Ges.
* Calw, 27. Dez. (Zugentgleisung. — Unglücksfall.
— Leichenländnng.) Bei der Ausfahrt eines Güterzuges auf dem Pforzheimer Bahnhof entgleiste heute morgen die Lokomotive mit einigen Wagen. Der Bremser Bayer von Calw wurde von seinem Wagen herabgeschleudert und erlitt eine schwere Fußverletzung. Heber die Ursache des Unfalls ist noch nichts Näheres bekannt. — Als gestern Abend der Artist Stey, der zurzeit auf Urlaub vom Felde hier ist, und eine Vorstellung auf dem Marktplatz gab, seine Kunst auf dem kleinen Seil ausübte, rutschte er,
— wahrscheinlich infolge Feuchtigkeit des Seils — aus u. stürzte Zu Boden. Er erlitt eine ziemlich starke Fußverstauchung. — Am Sonntag den 19. November hat der 37 Jahre alte frühere Theologe Friedrich Schnürte, im uninachteten Zustand das Haus seiner Eltern verlassen. Am Sonntag nachmittag wurde die Leiche des Unglücklichen in Ernstmühl gelandet.
(-) Stuttgart, 27. Dez. (Versuchter verrat.) Wie der „Schwäbt Tagwacht" aus Leipzig berichtet wird, hat das Reichsgericht den sozialdemokratischen Gemeinderat Wilhelm Schwab von hier wegen verbuchten Landesverrats, begangen durch Verbreitung eines Flugblatts zu Gunsten Liebknechts, zu 2 Jahren Zucht- syaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Mit- sangeklagten Hugo Rödel und Gottlieb Schlumbcrger wurden freigesprochen. Bleibt es bei der Aberkennung den ^Ehrenrechte, die das Erlöschen des Gemeinderats zur Folge Kat, so will die Ironie des Schicksals, daß Westmeyer Pch auf den Platz des Geopferten setzt.
' j-) Eßlingen, 27. Dez. (Ausstellung.) Im
Daal der hiesigen Mädchenrealschule wurde am Weih- Kachissest eine reichhaltige Ausstellung von alten Trachten, Mem Schmuch, Stickereien n. a. m. aus der Privat- Lammlnng von Frau.Hofrat Ohristz-Jhricke eröffnet.
(-^ De'tisheirn OA. Maulbronn, -7. Dez. (M o r d.) - Am Sonntag nachmittag 4 Uhr wurde der Mechaniker- ! lehrling Gottlie: Wahl von hier in der Nähe des Schönen- bergcr "Waldes erschossen aiifgefiinden. Der Tote ist erst nach dem Mord an die Fundstelle geschifft Wörden. Ban den: Täter fehlt jede Spur.
(-) Geislingen a. St., 27. Dez. Ein hiesiger Burger hat jedem Kinde eines Gefallenen, dec bei seinen: Einzug zum Militär in Geislingen oder Altenstädt wohnte, ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von je 50 Mk. als Weihnachtsgabe geschenkt. Im ganzer: kommen 69 Kinder in Betracht und die hochherzige Stiftung beläuft sich auf 3450 Mk.
(-) HeiÄenhenn, 27. Dez. (Fabrikjubilänm.), Die bekannte Maschinenfabrik I. M. Boith hier begeht am 1. Januar die Feier ihres 50 jährigen Bestehens. Im Jahre 1913 ist der Begründer der Fabrik, Geheimer Kommerzienrat Dr. ing. Friedrich von Bdtth gestorben.
Er hat die sogenannte Schleifmühle, eine kleine mechanische Werkstätte, von seinem Vater übernommen und sic zu solcher Höhe geführt, daß sie heute, auch im Kriege, annähernd 2000 Arbeiter und 300 Beamte beschäftigt.
(-) Tettnang, 27. Dez. (Verblutet.) Me Frau des als Nachtarbeiter in Friedrichshafen beschäftigten Tagelöhners Dreher sprang, als sie ein warmes Fußbad nahm, eine Krampfader. Als die Hanslente auf das Weinen der Kinder nach der Frau sahen, fanden sie diese in den letzten Zügen. Sie ist an Verblutung gestorben.
Württemberg im Jahre 1916.
Wiederum ist ein Jahr verschwunden, ein Jahr so imhaltschwer für das Deutsche Reich, für die ganze Welt, daß es zu den bedeutenderen in den Jahrtausenden der Weltgeschichte gezählt werden muß. Neben vielem anderen darf hiebei wohl an die Einführung des vaterländischen i Hilfsdienstes erinnert werden, der das bisher Ungekannte zur Tatsache machte, daß ein Volk von rund 70 Millionen nicht nur bis zum letzten waffenfähigen Mann, sondern vom frühesten Jünglingsalter bis nahe an die Schwelle des Greisenalters heran in den Dienst der Va- i terlandsverteidigung gestellt wurde. !
Aber auch im engeren Rahmen unserer schwäbischen j Heimat bietet das alte Jahr 1916 dem rückwärts blickenden Auge ein fesselndes Bild vielgestaltiger Ereignisse, j die wert sind, dauernd festgehalten zu werden. In vor- s derste Reihe treten die !
Kriegsereignisse,
die mit Württemberg und den Württembergs: mmnttel- bar in Berührung stehen. Im März erwähnt der Generalstabsbericht rühmend die Taten schwäbischer Landwehr bei Eroberung eines Waldes zwischen Malanconrt- Avocourt; vom 30. März bis 6. April gab Anlaß zur Sammlung für eine Sonderspende des auf 7. April fallenden goldenen Militärdienst-Jubiläum Hindenburgs, des Ehrenbürgers der Stadt Ulm. Am 4. Juni nahmen Württenrberger bei Zillibeke 520 Engländer, darunter einen General gefangen, während zu gleicher Zeit General Deimling in einem Korpsbefehl der hervorragenden Taren des Infanterie-Regiments Nr. 126 bei Erstürmung der Feste Baux gedachte. In der Nacht vom 17. zum 18. Juli bombardierten französische Flieger friedlich: Schwarzwaldorte; ein schwäbisches Regiment führte in harten, siebentägigen Kämpfen (1. bis 8. Juli) bei Ovillers und Bapaume den Engländern ungeheure Verluste zu. Schon in der Nacht vom 8. zum 9. Juli harte Rottweil Fliegerbesuch erhalten, am 9. September wiederholte sich dieser, in beiden Fällen hatte es bei unerheblichen: Materialschaden fein Bewenden. Schlimmere Folgen hatte der Vorstoß eines 40 bis 50 Maschinen starken feindlichen Geschwaders nach Süddeutschland am Nachmittag des 12. Oktober, wobei etwa 60 abgeworfene Bomben 7 Personen in Oberndorf und Tübingen töteten. Ein Ruhmesblatt für das Kaiser-Regiment in Ulm (120) war der Tag von Guillemont (22. Angusti. Am 18. September nahm der Divisionsgeneral v. Moser Anlaß, in einem Brief an den Ulmer Oberbürgermeister den Heldenmut der Soldaten seiner 27. Division zu rühmen. In schweren Kämpfen sah der Oktober das 120. Reserve-Jnfanterie-Regiment (Heil- bronn); und der Tagesbericht von: 22. Oktober hob rühmend die Tapferkeit des früheren Ulmer GouLerneurs von Gerok an der Narajowka hervor. Ter General von Hügel, Führer einer Reserve-Division, sowie General von Walter, der Führer des 13. Armeekorps wurden am 3. bzw. 13. September mit dem Pour le merite ausgezeichnet.
Vom königlichen Hanse
ist zu berichten, daß der König zu Beginn des Jahres das „Charlottenkreuz" (für Verdienste ans dem Gebiete der Kriegsfürsorge) stiftete. Zu Kaisers Geburtstag erging ein königlicher Gnadenerlaß für Militär- und Zivilpersonen- Vom 29. Januar bis 4. Februar weilte der König an der Westfront. In den Februar fällt die Stiftung eines Gedenkblattes für Gefallene durch den ! Landesherrn, sowie des Königs Geburtstag; eine aus > diesem Anlaß im Lande gesammelte Spende erreichte die stattliche Summe von 480 000 Mk.; ferner wurden dem König 200 000 Mk. von ungenannter Seite zur Verfügung gestellt. In Bebenhausen feierte der Landesherr am 22. Juni das Jubiläum der 50 jährigen Militärdienstzeit und empfing dort (11. September) die Abzeichen der dem König verliehenen Feldmarschallwürde.
In den Tagen vom 14. bis 16. Oktober sowie vom 1. bis 9. Dezember besuchte der König das Große Hauptquartier (Osten) und das österreichische Hauptquartier. Im Zeichen ernster Stille, aber doch warmer Sonne standen die Tage vom 6. bis 8. Oktober, in denen der j
König auf eine' Rcgierungszeir von 25 Jahren zürnest blicken konnte. Tic Jubiläums-Volksspende voi: über 2j4 Millionen Mk., von denen eine halbe Million die Landftände verwilligten, zeigte, welch freudigen Anteil das ganze Volk an dem Jubiläum nahm. Ter Jubilar selber machte eine Stiftung von 300 000 Mk. ans Privatmitteln für Kriegswohlfahrtszwecke. Am 17. Dezember traf der Kaiser zu einem kurzen Besuch des würt- tembergrschen Bnndesfürften in Stuttgart ein.
Vermischtes.
Goldhamster. In Schlettstadt im Elsaß starb neulich ein Mann, in dessen Nachlaß 25 000 Mark m 10- und 20-Markstücken gesunde:: wurden.
Lawinen. Aus Bozen (Tirol) wird gemeldet: Das Dorf Rabenste.in ist von Lawinenstürzen beimgesucht worden. 11 Personen, 9 Wohnhäuser und viel! Vieh sielen dem Ereignis zum Opfer. Ter Schaden wird ans 200 000 Mk. geschätzt.
Bauernlegen. Ans Schleswig-Holstein berichten Zeitungen, daß das „Bauernlegen", d. h. das Aufkäufen von Bauerngütern durch Geschäftsleute, die durch Heeres- liesirungen und Kriegsspekulationen viel Geld verdient haben, in auffallendem Maße sich mehre.
Dir Preisprüfungsstelle in Berlin ist gegen die Bierpreiserhöhung in Berlin eingeschritten. Sie erachtet den für 1915/16 festgesetzten Höchstpreis von 32 Mk. für den Hektoliter im Großverkauf immer noch für ausreichend, zumal das Bier in der letzten Zeit von den Brauereien recht erheblich gestreckt worden sei. Der Preis für 1 Liter im Ausschank dürfe 57 Pfg. nicht übersteigen.
Eine Gans teurer als ein Kalb. Zwei bemerkenswerte Verkäufe wurden, nach der „Elb. Ztg.", in Bromberg (Posen) abgeschlossen: Ein Kalb im Gewicht von 88 Pfund erzielte bei einem Höchstpreise von 60 Mk. kür den Zentner Lebendgewicht den Betrag von 52,80 Mk.; eine Gans von 15 Pfund dagegen erbrachte bei einem Kriegspreise von 4,50 Mk. für das Pfund — und (dieser Preis ist jetzt noch nicht einmal Höchstpreis — ihrem Verkäufer 67,50 Mk. ein. Das Kalb war also 15 Mk billiger als die Gans bei 88 zu 15 Pfund.
Allerlei Unsauberes. In Berlin wurde ein Händler verhaftet, der auf dem Lande geringes Obst in großen Mengen aufkaufen ließ, das er in Berlin um 75 Mark den Zentner weiterverkauste. Der Wucherer „arbeitete" mit einem Gewinn von 350 Prozent. — Das Kriegsernährungsamt hatte auf die Lebensmittelwucherer in Berlin während der Weihnachtszeit ein wachsames Auge und es gelang ihm, drei Eisenbahnwügen Gänse im Wert von 180 000 Mark und für 500 000 Mark Acpfel rech:- zeitig zu beschlagnahmen, ehe sie im Schleichhandel „verwertet" werden konnten. Dabei kam man einer Wuchergesellschast von Großhändlern auf die Spur, die am Alexanderplatz eine förmlich« Börse für Wuchergeschäfte in Lebensmitteln unterhielt. Es wurden verschiedene Verhaftungen vorgenommen.
Der Weizenpreis ist in voriger Woche in England bis auf 410 Mark die Tonne gestiegen: in Deutschland kostet die Tonne gleichmäßig 260 Mark. Der Maispreis hat in England eine Höhe von 300 Mark erreicht, etwa 150 Prozent mehr als im Frieden. Fm Juli 1914 kostete amerikanischer Weizen in England ca. 166—177 Mark pro Tonne. Der heutige Weizenpreis in England ist also um mehr als 150 Prozent höher a!s damals und mehr als doppelt so hoch wie im Fried?" ^ in
Deutschland zu sein pflegt.
— Vaterländischer Hilfsdienst. Mit den auf
Grund freiwilliger Meldung für den Wach- und Schutzdienst angestellten Personen wird ein Vertrag geschlossen, der ihnen die Pflichten und Rechte von Beamten im Sinne des Z 359 des Reichsstrafgesetzbuchs und von Mannschaften einer Schutzwehr im Sinuc des Z 113 RSt. GBs. verleiht. Tie Entlohnung ist in den Vertrag ausgenommen. Das Recht, von der Waffe Gebrauch zu machen, steht diesen Personen in den gleichen Fällen zu wie den militärischen Bewachungsmannschaften.
— Warnnng. Neuerdings werden „Eierlegcpulver" zum Preis von 80 Pfg. bis 1 ME. angepriesen, dis angeblich das Eierlegen der Hühner befördern sollen. Nach den angestellten Untersuchungen haben die Pakete alles in allem einen Wert von 10 Pfg., für das Eierlegen sind sie so gut wie wertlos, da das bißchen Kälk, das sie enthalten, den Hühnern besser und billiger im Mörtel geboten wird.
der Papierfabrik Königsmühle bei Merseburg brach am Mittwoch Feuer aus, das die tzolzbeärbeitungsräunü vollständig cinüschertc. lieber 400 Kubikmeter Holz und wett- volle Maschinen sind verbrannt. Der Schaden betrügt mehrere Hunderttausend Mark.
Industrieller Verband. In Aschaffenburg wurde ein „industrieller Verband für Aschasfenburg und Umgebung" gegründet, 43 Mitglieder beitraten.
Haftung des Gas-Hofbesitzers. Ein Ehepaar war vom Haupt- bahnhof in Hamburg in einem Kraftwagen vor einem Gasthof vorgesahren. Sie ließen ihr Gepäck im Wagen, während sie sich in Begleitung des Gafthosdesitzcrs Zimmer ansahen. Als der Ehemann B. hinuntergchen wosiie. n: Sachen zu holen, sagte
der Wirt, das sei nicht nötig, das besorge der Portier, der auch: das Auto bezahle. Der Portier hatte dann zwei auf dem Bock' des Autos befindliche Gepäckstücke ins Zimmer bringen lassen. Es fehlte eine Handtasche mit wertvollem Inhalt, die auf dem Fußboden im Innern des Autos gestanden hatte. Das Auto war inznischen schon weggefahrcn und ist nicht ermittelt worden. Der Eigentümer der Tasche klagte deshalb gegen den Gasthofbesitzer auf Ersatz des Schadens von 8275 Mark, weil ein grobes Der- schulden des Portiers vorliege, der im Innern des Autos hätte Nachsehen müssen, ob etwa dort noch Gepäckstücke seien. Landgericht und Oberlandesgericht Hamburg haben dem Grunde nach den Beklagten verurteilt, die Hälfte des Schadens zu ersetzen, mit! der anderen Hälfte ist der Kläger abgewiesen worden. In feinen Lntscheidungsgrllnden führt das Oberlandesgericht aus: Das Abhandenkommen der Tasche ist durch eine grobe Nachlässigkeit des Portiers verschuldet, der sorgfältig Nachsehen mußte. Für dieses Verschulden hastet der Beklagte gemäß tz 278 BGBhi §s liegt aber auch ein Mitverschulden des Klägers selbst und! einer Ehestau vor: es verstößt gegen die tm Verkehr erforderlich«! Sorgfalt, eine Tasche mit so wertvollem Inhalt ebenso zu be-i sandeln wie gewöhnliches Reisegepäck. Das Reichsgericht hat! »teses Urteil bestätigt und die nur vom Beklagten eingelegte: Revision zurückgewiesen. . . . ö