233'solcher angeb.ichenKaufleute" waren 86 im neuesten Adreßbuch oder Fernsprechverzeichnis nicht auszufinden^ sie haben also entweder keine eigene Wohnung oder sind erst im Laufe des letzten halben Jahres ansässig geworden. 53 bezeichnten sich alsKaufmann",Vertreter"^ Agent", nur 25 haben bereits Oktober 1915 mit der gleichen Ware gehandelt, 69 dagegen habenumgelernt" und kommen aus den gegensätzlichsten Berufen. W ist, wie derNachrichtendienst für Eruährungsfragen" dazu bemerkt, begreiflich, idtaß die Ware vollkommen Nebensache ist, und daß es solchen Elenrenten nur darauf ankommt, möglichst schnell irgendwelche Phantasiepreise für die zwischen diesen Häirdlern hin und her verschobene Ware zu erlangen. Eine kürzlich ergangene Verfügung des Regierungspräsidenten in Potsdam zeigt den Weg^ wie diesen Zwischenhändlern, obgleich jeder einzelne von ihnen nicht Gewinne ausschlägt, die im Sinne der Bun- desratsverordnung als übermäßig zu gelten haben, deren Gewinne zusammen aber die Ware ins Angemessen« verteuern, das Handwerk gelegt werden kann. Sie geht davon aus, daß es den Gepflogenheiten des ordentlichen Kaufmanns nicht- entspreche, eine ihm angebotene Ware? zu einem Preise anzunehmen, dessen absolute Höhe zu der Preilsage in Friedenszeiten auch ber Berücksichti­gung des gegenwärtigen verminderten Angebots rn Li­nern ausfälligen Mißverhältnis steht,- und durch Wei­terverkauf 'dieser Ware selbst bei mäßigem gewinn zu ihrer ferneren Verteuerung beizutragen. Ein Kaufmann^ der gewohnheitsmäßig so verfährt, müsse alsunzuver- lais.stg" im Sinne der Verordnung gelten und vom Warenhandelt ausgeschlossen werden. Tie Potsdamer Handelskammer har in einer Eingabe an den Mmdesrar empfohlen, den Handel mit Lebensmitteln für dre Kriegs- Dauer der Genehmigungspflicht zu unterwerfen mit der Maßgabe, daß nur derjenige als Händler oder Ver­mittler im Lebeusmittelhandel zugelassen werden solle, der schon vor dem Kriege darin läng war.

Ter Präsident von Batocki hat angekündigt, daß er in diesem 'Sinne gegen den Kettenhandel Vorgehen werde und die neuen Verfügungen des Ministeriums des Innern in ^Württemberg zur Regelung des Ver­kehrs vorn Obst und Gemüse treten bereits die notigen Vorkehrungen gegen diesen schlimmen Auswuchs im Handelsverkehr.

Die Ereignisse iw Westen.

Der franrösirche Tagesbericht.

WTB. Paris, 1.8. Juni. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Westlich von Soisfons zerstörte die französische Ar­tillerie feindliche Werke und rief eine Explosion in den Linien des Gegners hervor. Auf dem linken Ufer der Maas wurde die Gegend von Lhattancourt deschossen. Auf dem rechten Ufer war der Ariilierickampf lebhaft in den Abschnitten nördlich von SouviUe und Tavannes. Im Laufe dieser Nacht richteten die Dnnsl-e» einen Angriff auf die Schützengräben westlich der Feste Vaux. Sie wurden vollkommen zurückgeschtagen.

Abends: Auf dcm rechten Ufer der Maas richteten die Deutschen nach mächtiger ArtjUelicorrbercllUüg den ganzen Tag aufeiiianLerfd.ge.iüe Angriffe auf unsere Stellungen nördlich des Werkes von Thmumont. Trotz der bedeurenden eingesetzten Kräfte und der Heftigkeit der Stürme haben unser Sperrfeuer und Las Feuer unserer Infanterie den Gegner, dessen.Verluste sehr ernst waren, überall angehaiten. Die Beschießung er- streckic sich äußererem auf die ganze Gegend westlich und südlich des Forts Baux und auf unsere zweiten Linien in den Ab­schnitten von Eouvttte und Tavannes. Auf dem Unken Ufer Artilleriekampf nördlich von Chattancourt ohne Infanteriekamps.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 12. Juni. General Haiah berichtet: Heute kein Jnfanteriegefecht,- nur Artillerie- und Mmentätigkeit. He« tige gegenseitig- Beschießung zwischen Hügel 60 und Hooge. Wir richteten ein heftiges erfolgreiches Feuer gegen feindliche Sappen küdlicb von Loos.

Das Kriecsmnl gibt bekannt: Feindl. Flugzeuge griffen mit Bomben El Kantara und mit Masiymcngewehrfeuer Romani in Aegypten an, wurden aber durch unsere Flugzeuge ver- trieben.- In Ei Kanlara wurde nur geringer Schaden, in Ro­mani kein Schaden angerich.ei. An der Ostgrenze des Katia- distriktes fanden erfolgreiche Borpostenscharmützel statt.

GKG. Zmuideu, 13. Juni. Der norwegische DampferBure" ist gesunken. Der Kapitän, der mit 14 Mann hier gelandet wurde, glaubt, daß das Schiss torpediert worden sei, obgleich er kein Tauchboot ge­sehen habe.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 13. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 13. Juni 1916: .

Russischer Kriegsschauplatz: 'Am Pruth südlich von Dojan wurde ein russischer Angrifl aöge- ftrnsien. Jn sZadagora, Seyatm und Hovodenkä A seüid- Kche Kavallerie em'gerkukt. Bei Burkanow au der Strypa scheiterten mehrere rufjsiche Vorstöße. Nordwestlich von Taruopol stehen unsere Truppen ohne Unterlaß im Kampfe. Bei Lapanow wurde ein russischer Angriff durch .unser Geschützfeuer vereitelt.. Südwestlich von Dubno trieben wir einen feindlichen Kavalleriekörper zurück. In Wolhynien hat feindliche Reiterei das Gebiet von Dor- czyn erreicht. Es herrschte zum größten Teil Ruhe. Bei Sokul Hm Styr trieb der Feind seine Truppeq zum Angriff vor. Er wurde geworfen. Auch bei Kolks sind alle Uebergangsversuche der Russen gescheitert. Die Zahl der hier eingebrachten Gefangenen stieg aus 2 00.

Der Krieg mit Italien.

Italienischer Kriegsschauplatz: An der Front zwischen Etsch und Brenta und in den Dolomiten waren die Artilleriekämpse zeitweise, wenn die Sichtver­hältnisse sich besserten, sehr lebhaft. An mehreren Punk­ten erneuerten dre Feinde ihre fruchtlosenAngriffsversuche.

Ereignisse zur See.

Am 12. morgens drangen drei feindliche Dorpedo- einheiten in den Hafen von Parenzo ein. Sie wurden durch die Abwehrbatterien und Flugzeuge vertrieben. Ihr Geschützfeuer blieb wirkungslos. Nur eine Mauer und ein Dach wurden leicht beschädigt; niemand ver­wundet, während^ die Batterien und die Flieger Treffer erzielten. Fl ottenkommando.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Rom, 13. Juni. Amtlicher Bericht von ge,:erqß Im Camonicatal und in Iudicarien Artilleriekampf Und Zu­sammenstöße zwischen kleinen Abteilungen. Im Lagarinatal hef­tige Beschießung unserer Stellungen am Com Zugna durch die feindliche Artillerie. Gestern dauerte tm Brandtaie, im Pafu- bwabschnitt und auf der Linie Posina-Astach das Vorwärts- schreiten unserer Infanterie fort, obgleich sie durch heftiges Feuer der feindlichen Artillerie, sowie durch Schnee und Simm in den höher gelegenen Abschnitten gehindert wurde. Zwei feind­liche Gegenangriffe in der Richtung auf Form Alti und in der Gegend von Campiglio .vurden mit schweren Verlusten für den Feind zurückgeworsen. Auf der Hochfläche der Sieben Ge­meinden südwestlich von Schlegen drangen unjere vorgescho­benen Abteilungen, nachdem sie.das Lanagliatal überschrit­ten hatten, in ber Richtung auf die Südostabhänge des Monte Busibolo rwr. Nachträglich eingelaufene Einzelheiten heben den glänzenden Erfolg unserer Offensive rn dem Kampfe am 10. Juni auf den Monte Lemerte hervor; die tapfere Infanterie­brigade Forlt (43- und 44. Infanterieregiment), hielt mutig den Stoß ungeheuerer feindlicher Massen aus, die dis vor un­sere Stellungen gekommen waren, unternahm sodann einen Ge­genangriff, zerstreute den Femd und verfolgte ihn lange Zeit mit dem Bajonett. Im Suganatat gingen unjere Truppen wei­ter gegen den Mafvbach vor und warfen zwei feindliche Gegen­angriffe m der Nähe von Scurelle zurück. Längs der übrigen Front Artillerie kämpft und Tätigkeit unserer Abteilungen. Feind­liche Flieger warfen Bomben auf Vicenza, wo ein Mititär- hofpital getroffen wurde, sowie aus Thiene, Venedig und Mestre. Es wurde wenig Schaden ungerichtet. Caöorna.

Auf dNuklen Pfade«.

Roman von A. Hotner-Grefe.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Sie wiesen ihn ab. Elisabeth? Trotzdem er Ihnen so Vieles bot und Sie damals so arm waren? Und Sie ergriffen nicht die rettende Hand? Sagen Sie mir, weshalb?"

Sie blickte ihn aufrichtig an.

Ich konnte nicht! Lieber wollte ich sterben, als einem ungeliebten Manne folgen!"

Sie hatte sich erhoben, als wollte sie das Gespräch ab­brechen. Aber er hielt sie fest.

Haben Sie vielleicht den Entschluß gefaßt, über­haupt nickt mehr zu heiraten, Elisabeth?" fragte er schnell.

Bitte, antworten Sie mir nicht gleich! Erst bis ich ganz ausgesprochen habe. Und dann antworten Sie mir ehrlich, wie es sich gebührt auf eine offene Frage. Wür­den Sie Ihre Hand auch nicht einem anderen Mgnne »reichen nicht jetzt, wo Ihre Trauer um Ludwig noch frisch ist, sondern vielleicht in Jahren. einem Mann, dem Sie, Elisabeth, vom ersten Augenblick an als das Ideal seiner Träume erschienen sind, und der neidlos, ich schwöre es Ihnen, auf das ganze Werbachsche Majorat verzichtet hatte zugunsten Ihres Knaben, wenn das Gesetz «inen solchen Verzicht gestatten würde?

Sie wissen, daß ich von mir spreche, Elisabeth! Sie mußten es ja fühlen, damals, als ich mit dem Tode rang, damit Ihr Kind am Leben bleibe, daß ich in diesem Kinde die Mutter liebte! Elisabeth, ich will ja heute nichts von Ihnen I Nicht einmal eine Zusage ! Gar nichts! Nur «tue kleine Hoffnung sollen Sie mir lassen auf die Zu- Hmft, sonst nichts! Sie waren kaum siebzehn Jahre, als Sie Onkel Ludwig, den beinahe Fünfzigjährigen, hei­rateten.

Ich habe diesen Mann schwärmerisch geliebt, und ich »erstehe, daß man ihn nicht vergessen kann! Aber Sie teuren nur durch flüchtige Tage seine Gattin. Dann kam

das Scheiden' dann das 'kurze Wiedersehen, welche nach Stunden zählte und dann der unerklärlicb-- Toi Sie sind noch so jung, Elisabeth! Sie können nicht er ganzes Leben lang von der Erinnerung an ein vaar kurz Gluckstage zebren! Und Onkel Ludwig wäre ' der leutt welcher das verlangen würde.

Elisabeth, sprechen Sie nur ein einziges Wort Können Sie sich nach Jahren, wenn die Wund« welche Ihnen das Schicksal schlug, verheilt ist nicht er Leben denken neben mir? Ein Leben in stiller Hai monie in Frieden?"

Einen Augenblick schien es, als ob die junge Fra: 'Gpfypte. Die warme Stimme Hadmars schmeichelte sic verführerisch in ihr Ohr. Und wie er nun vor ihr stan m der lichten Dämmerung, da erschien er ihr, trotz alle Altersunterschiedes, Ludwig von Werbach ähnlicher al Es a^ entsteige der Geist des Toten dem ur

endlichen Reiche, von dem es doch keine Wiederkehr gib als nehme er Gestalt an und spräche zu ihr mit dei weichen Liebeslauten. die sie einst gehört Ludwig HSdmar!

beiden Männer zerfloß in eins.

. antworten Sie mir," klang da wieder di

weiche Stimme an ihr Ohr,ich sehe es ja: Sie schwaii ken. O, sagen Sie ja! Nehmen Sie mir nicht alle Hof nung auf die Zukunft! Ich will geduldig warten! Ei machen ja keine glänzende Partie, Elisabeth! Nieman kann sagen, Sie heiraten mich aus Berechnung, denn de Maroratsherr auf Werbach kann ich nicht bleiben, wen sich Ihre Papiere nicht finden!

. Sie nicht, was ich Ihnen jetzt sage, un

daß ich Ihnen es sage! Aber Sie müssen es wissen, da kärgliche Versorgung finden. Di Werba^ sind ganz arm, nur der Majoratsherr ist reiä Aber «ch hoffe. Sie würden sich auch kn so bescheiden Verhältnisse finden! Und ich ach, ich bin Jurist, i, habe glanzende Studien hinter mir; einen Posten wert ich finden. Vielleicht bei einer Gesandtschaft weit, we »eg von hier! Kein Mensch würde uns hindern, un dort ein neues Glück zu bauen, ganz einfach und schlich aber doch em Glück! Würden Sie mir folgen, Elisabeti in eine solche Zukunft?"

« . Die Kabinettskrise in Italien.

z Wer», 13. Juni. Das Grornale d' Jtalia ver­breitet das Gerücht, daß der Abgeordnete Boselli den j Auftrag erhalle, ein Kabinett zu bilden. Er würde ei«i Kabinett auf nationaler Grundlage bilden. ,i

G. K. G. Bern, 13. Juni. Hier wird vielfach die z italienische, Ministerkrise als englische und französische

- Arbeit ansgefaßt. Da Salandra sich fortgesetzt weigerte^ ! an Deutschland den Krieg zu erklären, soll ein Kabinett! ! von entschiedener Richtung eingesetzt werden.

Der türkische Krieg.

! Konstantinopel, 13. Juni. Amtlicher Bericht von

- gestern: An der Jrakfront keine Veränderung.

! An der Kaukasusfront machten wir im Laufe von

örtlichen Kämpfen am rechten und am linken Flügtt ! eine Anzahl Gefangene, eroberten eine große Menge von ! Gewehren, sowie Telephonapparate und Schützengraben­material. Das in unserem gestrigen Bericht gemeldete Gefecht, das mit der Vernichtung von ungefähr 1000. russischen Reitern endete, fand bei dem Fluß Zappe süd­lich des Ortes Tscheulemreck und östlich von der Ort­schaft Amadien statt. Am Vormittag des 29. Mai war­fen fünf feindliche Flugzeuge ungefähr 50 Bomben auf Smyrna ab, die einige Männer, Frauen und Kinder^ töteten, sowie einige Häuser zerstörten.

Neues vom Tage.

Tirpitz Ehrendoktor.

; Berlin, 13. Juni. Der Großadmiral v. Tirpitz j ist von der Technischen Hochschule zu Chartattenburg zum Ehrendoktor ing., und zwar auf Beschluß der Ab­teilung für Schiffe und Schiffsmaschinenbau, ernannt worden. Das Diplom nennt ihn den Schöpfer der deut­schen Wehrmacht zur See.

Englische Sorgen.

Köln, 13. Juni. Der Köln. Bolksztg. geht fol­gender Drahtbericht aus dem Haag zu: Durch Reisende, die von England zurückgekehrt sind, wird erst jetzt be­kannt, daß Lloyd George, der englische Minister für Mu­nitionsherstellung, in letzter Zeit mit ernsten Schwie­rigkeiten zu kämpfen habe. So sind in den Moorgate Works, die umfangreiche Aufträge für Munitionsliefe­rungen auszuführen haben, bedenkliche Demonstrationen unter den Arbeitern wahrgenommen worden, deren Be­kanntwerden die englische Regierung mit rücksichtslose­sten Mitteln zu verhindern sucht. In Slough, Wo sich eine Munitionsfabrik desselben Konzerns befindet, scheint sogar ein Attentat gegen das englische Königspaar ver­sucht worden zu sein, ohne daß es bisher gelungen sich den Urhebern ans die Spur zu kommen. Am 13. Mai stattete das Königspaar der Fabrik, in der viele Bel­gier als Arbeiter eingestellt sind, einen Besuch ab, als aus unerklärlichen Gründen in nächster Nähe eine Harrö- ! grcmate explodierte. Der Privatsekretär des Königs, Üord Stamfordham wurde verletzt.

! Ein allgemeiner Ansstand in Norwegen.

! G. K. G. Kristiania, 13. Juni. Der in Nvrweg N! zum Ausbruch gekommene Ansstand der Arbeiter hat einen solchen Umfang angenommen, daß das gesamte wirtschaftliche Leben Norwegens in Gefahr fleht. Zn Ende der vorigen Woche feierten etwa 300 000 Arbeiter f sie wvllär Anteil haben an dem Gewinn, den einige Kreise: der Unternehmer ans der Kriegslage ziehen. Die Regie- I rung hat nun aber ein schleuniges Gesetz über einen!, Zwangsvergleich eingebracht, das am 14. JuM! j in Kraft tritt. Jede sozialistische Verbandskasse, deren i es etwa 30 sind, wird demnach nach Ablauf von 14 ? Taaen in eine Geldstrafe von 25 000 Kronen (etwa 28 OOOi

Sie hob noch immer nicht den Kopf zu ihm empor, damit er die schweren Tränen in ihren Augen nicht sehen sollte. Denn während er sprach, war ihr eins klar ge­worden : Nie, nie durfte sie ein solches Opfer von ihm annehmen! Sie mußte zurücktreten, verzichten! Einmal schon hatte er für ihr Kind sein Leben aufs Spiel gesetzt! Er sollte nicht für sie seine ganze Zukunft vernichten!

Da klangen von weit her Schritte an ihr Ohr.

Die Wärterin!" stieß Elisabeth rasch hervor.Ich muß fort! Niemand darf Sie hier sehen! Leben Sie rvoül!"

Und wann kann ich mir Ihre Antwort holen, Elisa- beth? Sie wissen es: ich liebe Sie!"

Noch stand sie eine Sekunde lang zögernd. Näher kamen die Schritte. Da beugte sie sich rasch'ihm entgegen, und einen einzigen, kurzen Augenblick lang lag ihr weicher Mund auf dem seinen.

Leb' wohl!"

Wie ein Hauch klang es an sein Ohr; er stand wie betäubt. Dann rauschte leise ein Kleid, ein flüchtiger Schritt verklang. Hadmar von Werbach stand allein in de« kleinen Pavillon in einer Art von Betäubung.

Aber er wollte heute nicht auf dem halben Wege stehen bleiben. Der eine, einzige Kuß von diesen reinen Frauenlippen weckte alle Energie in ihm. Mit einem Ge­fühl unbegrenzter Seligkeit dachte er an die Zukunft. Es mußte ja noch alles gut werden. Mochten die Dokumente Elisabeths doch verschwunden bleibe» für ewig l Was lag ihm nun daran?

Er glaubte an sie. Für ihn war sie die Reinste, Beste und Edelste! Und seine Frau würde sie werden, ob

er jetzt mit ihr seinen Reichtum genießen durfte oder ein bescheidenes Menfchenlos leben würde.

Immer muhte es Seligkeit sein! Aber jetzt motlte er vor allem trachten, Klarheit über die letzte Vergangen­heit zu erhalten.

Fsrlsetzung folgt.