Mfl) genommen, falls der Streit nicht aufgehoben und die Streikunterstützungen gesetzwidrig weiter ausgezahlk werden. Die Regierung rmrd sich andererseits bemühen, die geforderten Lohnerhöhungen wenigstens bis zu einer gewissen Höhe durchzusetzen.
Der amerikanische Präsidentschaftskandidat.
Washington, 13. Juni. Der zum Kandidaten der republikanischen Partei aufgestellte Richter Hughes hat sein Anrt niedergelegt, was Wilson bestätigte. Der schlimmste Deutschfeind, Rvosevelt ist somit abgetan. Die demokratische Partei hat ihren Kandidaten noch nicht ^gestellt, doch dürfte die Wiederwahl Wilsons ausgeschlossen sein, da die Deutsch-Amerikaner und die Iren bei der Präsidentenwahl voraussichtlich" Zusammengehen werden und von dieser Seite kaum eine Stimme für Wilson zu erwarten ist. — In den Wahlleitsätzen der Republikaner heißt es u. a.: Wir wünschen den Frieden, den Frieden der Gerechtigkeit und des Rechtes und sind für Aufrechterhaltnng gerader und ehrlicher Neutralität gegenüber den Kriegführenden in dem großen europäischen Krieg.
Der russische Märzangriff 1916.
Fortsetzung.
Ebenso unerschütterlich wie die Front'der 10.'Armee erweist WM linker Flügeruild dke anschließende Armeeabteilnng Scholtz. Zwar wurde der Nordflügel der Armee Eichhorn von der vollen Wucht der russischen Offensive nur zum Teil gefaßt, aber auch diese Kämpfe zeigen Höchstleistungen aus beiden Seiten.
Das Gelände des ehemaligen Dorfes, Wiieity war zu einem mehrere hundert Meter vor der Hauptstellung liegenden Stützpunkt ausgebaut. Von hier aus ließ sich die eigene Front und die der rechten Nachbargruppe weithin flankieren. Die Beseitigung dieses Stützpunktes war Vorbedingung zur Durchführung des Angriffs. Dichtes Maldgelände in etwa 1000 Meter Entfernung gestattete gedeckte Versammlung und Annäherung.
So entbrennen heftige Kämpfe um diesen Stützpunkt. Am 18. März vormittags beginnt der Angriff gegen Wiieity und dehnt sich bald weiter nach Norden ans. Die den Wald verlassende Infanterie kommt sofort in heftiges Artillerie- und Maschinengewehrfcner und flutet bald in die Deckung des Waldes zurück. Weiter nördlich kommt der Angriff gar nicht zur Entwicklung. Gefangene der dort angesetzten Regimenter 85 und 88 saKen später aus, die Infanterie hätte Befehl erhalten, den Stützpunkt unbedingt zu nehmen. Zweimal stürmten sie vergeblich. Aber die Deutschen hielten unerschütterlich stand. Das deutsche Artillerieseusr von unauffindbaren Batterien hätte ihnen ungeheure Verluste zugefügt.
Am Abend des 19. März versucht der Russe nochmals den Angriff. Ohne Feuervorbereitung will er sich des Stützpunktes Lurch Handstreich bemächtigen. Fast unsichtbar in Schneemän- tein schleichen im Dunkel der Nacht Abteilungen an die Hindernisse heran. Kreisförmig soll die Stellung umschlossen und überraschend angegriffen werden. Im blendenden Licht deutscher- Scheinwerfer und Leuchtkugeln fetzt rasendes Maschinengewehr» ftuer ein. Bald nach Mitternacht retteten sich kümmerliche Reste der russischen Infanterie. Die Deutschen haben vier Verwundete als Verlust zu melden. Noch einmai versucht der Feind fem Glück. Am Morgen des 22. März brechen starke Kräfte ms dem Walde vor. Eine Weile folgt der anderen. In kurzer Zeit feuern wohl 2000 Schützen. Unsere Artillerie leidet zunächst unter ungünstiger Beobachtung. Sie vermag den Angriff nicht aufzuhalten. Der Russe drückt trotz größter Verluste auf etwa 300 Meter vor. Dann klärt das Wetter sich auf. Unser ArMerieseuer setzt ein und um 11 Uhr vormittags ist der Angriff abgeschmettert. Hunderte von Toten liegen vor der Stellung: Hunderte Verwundeter kriechen zurück oder jammern vor den Hindernissen: . . . Hunderte werden später von russischen Krankenträgern geholt. Der menschliche Verteidiger erlaubt dem feindlichen Sanitätspersonal ungestörte Arbeit und die Bestattung der Gefallenen.
Wetter nördlich fanden um diese Zeit nur kleinere Kämpfe um vorgeschobene Posiierungen statt. In einem etwa 800—1500 Meter vor den Stellungen liegenden Hochwald wurden unsere Posten und Feldwachen von starken Kräften angegriffen und erhielten zur Vermeidung unnötiger Verluste den Befehl, auf die Hauptstellungen zurückzugehe». Eine dieser Feldwachen wurde jedoch vom Gegner völlig elngeschlosien. Ihr schneidiger Führer wehrte sich eine Nacht und den folgenden Tag gegen erdrückende Uebermacht. Dann gelang es ihm, sich bei Dunkelheit mit Hilfe unserer Artillerie an der Spitze seiner kleinen Schar fast ohne Verluste und sogar unter Mitnahme einiger russischer Gefangener nach rückwärts durchzuschlagen. Gefangene sagten aus, daß die Russen bei diesen Gefechten um die Feldwache etwa zwei Bataillone verloren hätten.
Noch eine kleine Schilderung sei eingefügt. Hier fetzt sich der Kommandeur eines lothringischen Infanterieregiments in den Sattel und wirst an der Spitze seiner Truppe durch kräftigen Gegenangriff den eingedrungrnen Feind aus dem Graben. Dopt geht ganz allein und selbständig ein einzelner Lanüsturmmann. biederer Handwerker im Frieden, mit Handgranaten vor und reichst sein Grabenstück von eingebrochenen Ru s m.
^st Nördlich von Wiieity liegt vor der Front das etwa 1 Kilometer lange Dorf WeIiko;e°SeIo. In der Mitte des Ortes stand fett langer Zeit eine Feldwache hinter ihrem Drahthindernis. Täg- d schob sie einen Unterossiziersposten 500 Meter weit gegen den stmüwärts gelegenen Dorfrand vor. Nachts wurde der Posten emgezogen.
Am 19. März entwickelte der Feind starke Kräfte gegen, Weitkoje-Selo, die allerdings nicht zur Durchführung eines Agrfffs kamen. Jedoch fand der Unteroffizier, als er am ^lorgen seinen gewohnten Platz beziehen wollte, den Feind Mu — etwa eine Kompagnie mit Maschinengewehren. Einige -nachte später gehen von Süden deutsche Abteilungen im Schutze der Dunkelheit vor und beginnen 2 Uhr vormittags das Feuer Ms die Russen. Eine andere Abteilung schiebt sich, in einer Bo- «AEe gedeckt, an die russische Kompagnie heran. Unsere Emerie legt plötzlich Sperrfeuer hinter den Ort; die nörd- M Gruppe stürzt in langem Sprunge vor und überrennt den -renid. Nur wenige Russen entkommen in der Dunkelheit. Ein ÄWer und 72 Mann werden gefangen, 30 Tote begraben. An Verlust von einem Mann rückt die Abteilung in die alte Steilung ein. Wiederholt fragte der russische Offizier, wann ss-sslchossen würde. Man hatte ihm erzählt, die Deutschen er- Msen alle russischen Offiziere. Man reichte ihm Tee. Er ihn aber voller Mißtrauen nicht eher, bevor ein tLand- "chrinanil davon getrunken hatte. Außer den 73 Gefangenen "dug die Beute dieser kleinen Unternehmung 2 Maschinengewehre, 80 Gewehre und 10 000 Patronen.
. Vor der unerschütterten Front der Armee Eichhorn hielt "schöpfte Angreifer am 24. und 25. März verhältnismäßig- ,-nuyi und sammelte Kraft zu neuer Anstrengung. i
Im. 3m Abschnitt südlich des Dryswiaty-Secs, am Flügel der, °"bteilung Scholtz war es inzwischen auch zu lebhaften! heftigen Kamp Handlungen gekommen. Nachdem der Gcg-l E an mehreren Stellen Ausfallgaffen in seine Drahthindernisse-! EstP hatte, begann er am Morgen des 19. März den erwarteten» ««srifs. Zn sechs bis acht^mächtigen Wellen wälzten sich die'
i russischen Massen heran. Ueber die im Feuer zusammeubre- I chende Welle türmte sich sofort eine neue Angriffswoge. Der j Wind, der diese Flut anschwelien ließ, war das russische Feuer, in den Rücken der eigenen Infanterie.
Alle Anstrengungen und Opfer sind vergeblich. Nur cm, zwei Stellen halten die Russen bei Tagesanbruch des 20. Märzi geräumte deutsche Feldwachsteliungen. Schon setzt der Gegen-- angriff ein. Ein Landwehr» cgiment nimmt im kühnen Gegen»! stoß seine verlorenen Grabenstücke wieder: eine Kavallerie»! brigade stürmt mit dem Karabiner und nimmt den überlebenden Teil der eingeorungenen Russen — 1 Offizier und 120 Manns — gefangen. Vor der Front liegen — gezählt — über tausend' Leichen. Weitere russische Angriffe bis 22. März scheitern in gleicher Weise. In der Nacht zum 23. März rennt der Geg-i ner viermal verzweifelt an. Zweimal gelangt er an die Hindernisse, jedesmal mutz er unter verheerenden Verlusten weichen. Die genannte Kavalieriebrigade allein zählt 930 Leichen vor ihrer Stellung. Ueber Berge von Tocen und Verwundetest hinweg stürmt der Russe am 25. Mai bald nach Mitternacht noch einmal. Kosaken hinter der Front bearbeiten die Infanterie mit der Peitsche. Nach nutzlosem Ansturm fluten die Reste der Regimenter zurück. Tauu herrscht Ruhe und der Feind hat Gelegenheit, seine Verluste der Tage vom 19. bis 25. März sestzu- stellen. Sie betragen mindestens 8200 Mann.
Weiter nördlich im Ge.ände der Bahn Wilna—Dünaburg und der Straße Kowuo—Diinaburg setzt in derselben Zeit , ein gleich heftiger und gleich erfolgloser Angriff ein. Ohwq Artillerievorbereitung will der Feind in der Nacht zum 22. März die dortige Front überrumpeln. Man läßt ihn heran- kommeu bis an und in die Hindernisse: dann schlagt ihm vernichtendes Feuer entgegen. .Die fliehende russische Infanterie .ffindet in der Dunkelheit und Berwi.rung die Hindernisgasjen, nicht und drängt sich wie eine Schafherde in dicken Haufen: zusammen. Maschinengewehre verrichten unbarmherzig ihre fürchterliche Arbeit. Am Lawkessabach bleiben 600 Tote. Nun - greift die russische Artillerie cm und bereitet einen neuen An- ! griff vor. 6 Regimenter von 3 verschiedenen Divisionen stürmen und werden aufgericben.
Der 23. März bringt eine Steigerung des russischen Ar» Lilleriefeuers. 11400 Schutz werden gezählt, darunter etwa 275 schwerster Kaliber. Umsonst! Die Infanterie kommt nur aus 400 Meter heran und mutz bewegungslos liegen bleiben. Ein erneuter Ueberraschungsangriss schlügt gänzlich fehl und kostet wieder Hunderte von Toten. Wie zur Rache antwortet der Russe mit einem im Osten bisher unerhörten Trommelfeuer — aber es erfolgt kein Angriff mehr. Vom 26. März ab herrscht Ruhe beiderseits des Dryswjatysees.
Gegen dre Embruchssielleu in der Front der Armee Eichhorn setzt die russische Führung am 26. März noch einmal gleichzeitig mit aller Kraft den Hebel an. Nach heftigem Antilleriefeuer drücken auf der Frontiinie Spiaglia — Süd- rand des Naroczsces vier Divisionen vor. Der unter furchtbaren Verlusten abgeschlagene Angriff wird am Nachmittag erneuert. Unter Zurücklassung von 3000 Toten weicht schließlich der Gegner in leine alten Sieliungen zurück. Auch südlich Wiieity scheitern mehrlache Angriffe.
Der 27. März läßt für den Verteidiger einen schönen Erfolg heranreifen. Es gelingt, durch kräftige Vorstöße dem Feinde größere Teile des uns am 21. März entrissenen Geländestreifens wieder abzunehmen. 1300 Mann mit 5 Offizieren bleiben in unserer Haad. Heftige russische Gegenstöße, die sich auch am folgenden Tage wiederholten, bleiben erfolglos. Fünf starke Angriffe scheitern unter grctzen Verlusten. Gleich« Mißerfolge erleiden Massenangriffe der 45. Division und 2. sib. Schützendivision südöstlich Muijarshe.
Der 30. März bringt das Ende der russischen Offensive. Sie ist erstickt in „Blut und Sumpf."
Von etwa 14 Divisionen, die die Hauptlast des Kampfes u tragen hatten, sind etwa 2 Divisionen vernichtet, 8 Motionen haben wohl die Hälfte ihres Bestandes verloren. Die blutigen Verluste in der Zeit vom 18. bis 30. März im Klngriffs- raum zwischen Berestna und Disna sind aus weit über IM 000 Mann zu schützen. Mit ungeheuren Opfern konnten die Russen keine Fuge lockern in der Hindenburgwand.
Ein klemes Steinchen bröckelten sie heraus — dort bei Blizniki am Naroczsee.
Dieses Steinchen haben wir ersetzt und wieder eingcstigt. mir haben noch eine Mauer davor gebaut — am 28. April. Die Aib.it brachte »eichen Lohn: 5 Geschütze, 10 Minenwerser, 28 Maschinengewehre, 5600 Gefangene mit 56 Offizieren.
Damit ist für uns die russische Märzoffensive 1916 beendet.
Die Vornahme vierteljährlicher Viehzählungen.
Das K. Ministerium des Innern hat durch Verfügung vom 7. ds. Mts. bis auf Weiteres die Vornahme kleiner Viehzählungen in regelmäßiger Wiederkehr angesrdnet. Die erste dieser Viehzählungen findet am 20. Juni 1916 statt. Jeder Viehbesitzer oder dessen Stellvertreter ist zu wahrheitsgetreuer Angabe der Stückzahlen verpflichtet.
llllenrtels, 14. J«st Isis.
' Das Eiserne Kreuz hat erhalten Musketier Hermann Schmid, Sohn des s- Metzgers Schmid in Pfalzgrafe n- w eiler.
* Die Silberne Verdienstmedaille wurde verliehen: Res. Gottlieb Wurster von Agenbach.
' Auszeichnung. Hauptlehrer G. F. Humme l-Ebingrn (früher in Altensteig und Gaugenwald angestellt) wurde vom König das Charlottenkreuz verliehen.
Obstverrvertnsgskßche. Unsere tapferen Truppen draußen stehen immer noch in hartem Kampfe und täglich bringen die Züge von allen Fronten neue Verwundete in die Lazarette der Heimat. Unser» Pflicht ist es, diesen Nrmen ihr Schmerzenslager nach Möglichkeit zu erleichtern und hiezu find vor allem diejenigen in der Lage, welche Gemüse-, Obst» und Beerengärten besitzen. Wir bekommen voraussichtlich eine gute Obsternte und es kostet ja nichts, wenn jeder von seinem Ertrag etwas abgibt. Auch die Kinder werden wieder reichlich Gelegenheil bekommen Waldbeeren zu sammeln. Um allen, die auf solche Weise unfern rvackern Soldaten etwas gutes tun wollen, ihr Vorhaben zu erleichtern, wird auch Heuer wieder, wie im Vorjahr, in Altensteig mit gütiger Unterstützung durch die Stadtgemeinde und unter der bewährten Leitung von Frau Strohmaier eine ObstverwertungS- küche in Betrieb genommen und zwar im früheren KinderschulgebLude an der alten Steige, und es darf wohl angenommen werden, daß die jungen Damen der hiesigen Stadt wieder kräftig mithelfen. So werde» wir auch in diesem Jahr in der Lage sein, Saft, eingemachtes und gedörrtes Obst und Gemüse an die Lazarette abzugeben.
Im Vorjahr wurde gespendet: an Beeren aller Art: 1377 Pfd., Nepfel und Birnen 394 Pfd., Gemüse S70 Psd. (Zs. 19 Ztr. 41 Pfd.), Zucker 120 Pfd., bar Geld 9 Mt. 12 Flaschen TräubleSsast und viele leere Flasche«. Abgelte s e r i wurde: 1.) an dieLazarette in Nagold: 401 Flaschen Saft, 350 Fl. Dunstobst, 71 Fl. Bohnen und Äelberüben in Dunst, 12 Fl. Mus, an Eingemachtem: 24 Gläser Birnen, 5 Gl. Melonen, 1 Gl. Gurken, 16 Gl. Apfelgelee, 10 Gl. Preiselbeergesälz, frisches und gedörrtes Obst und Gemüse. 2.) an das Rote Kreuz in Stuttgart: 140 Fl. Saft, 100 Fl. Heidelbeeren in Dunst und 90 Fl. Bohnen und gelbe Rüben in Dunst. 3.) an das Militärlazarett in Montmedy: 4 Kisten mit gedörrtem Obst und Gemüse. 4.) andieAltensteiger Krieger wurden als Liebesgabe gesandt: 230 Stück 1-Pfundpackungen mit Gesälz. 5.) 19 Pfund Marmelade und Gemüse in Dunst wurden vom Roten Kreuz im Lauf des Winters hier ausgegeben. Der Zweck dieses Berichts ist, den vorjährigen Spendern Rechenschaft über die Verwendung ihrer Gaben zu geben. Ihnen allen herzlichen Dank. Sie werden gebeten, auch in diesem Jahr uns kräftig zu unterstützen. An diejenigen aber, die bisher noch nicht mitgeholfen haben, ergeht die Mahnung: denkt an unsere armen Verwundeten und helft uns, deren Lage zu erleichtern. K.
— Vom Reichsbekleidungsamt. Es wurde angeordnet, daß die Abnahme der beschlagnahmten Webwaren so schnell wie möglich erfolgen soll. Um denjenigen Kcrufleuten, die den Uebernahmepreis für sie War«! dringend benötigen, zu Helsen, bevorzugt die Einkaufs-j abteiluna bereits jetzt Ms Antrag solche Kaufleute hin-' sichtlich des Zeitpunktes der Uebernahme, wenn sie ihnen l die Notlage nachgewiesen haben. Hierzu ist aber ein! Zeugnis der zuständigen Handelskammer erforderlich.
— Ausweispapiere. Amtlich wird nach der s „Franks. Ztg." darauf hingewiesen, daß das reisende Pu-: blikum in den Eisenbahnzügen durch Militärpersonen ins Zivilkleidern überwacht wird. Diese haben die Rechte und Pflichten von Polizeibeamten und sind befugt, von den Reisenden die Vorlage von Ausweispapieren zu verlangen. Es empfiehlt sich daher, um Weiterungen zu vermeiden, sich vor Antritt der Reise mit amtlichen Answeispapieren zu versehen.
ep. Basler Missiousfest. Mit Rücksicht auf die andauernde Kriegszeit wird auch in diesem Jahr das Missionsfest in Basel nur in ganz engem Rahmen ge-, feiert werden und sich auf zwei Missionsversammlungech am Mittwoch, 28. Juni beschränken. Bei der Jahres-s feier der Misstonskinderhäuser und der Frauennrisstow- vormittags in der Martinskirche wird Dfarrer Mohrh über die beiden KinderyLuser, Inspektor Fvohnmeher über- die Franenmtfsion berichten. Im Mittelpunkt der Jahresfeier der Missionsgesellschast nachmittags in der Dson- yardskcrche wird die Berichterstattung von Misstonsdirektor Dipper, Misstonsinspektor Fvohmneyer und Missionsinspektor Oettli stehen.
— Bor 45 Jahren. Am 14. Juni 1871 kam, die württembergische Felddivision bei Saales wieder über, die deutsche Grenze und zog der Heimat zu.
— Bienenzucht. An dem Bienenzu'chtlehrknrs in Hohenheim, vom 29. Mai bis 3. Juni, haben sich 17. Frauen und Mädchen beteiligt.
— Billige Eier. Das 'Bezirksamt Lindau i. B. hat den Preis von Eiern vom Geflügelhalter aus 13/ vom Großhändler aus 13 und vom Kleinhändler asch 14 Psg. für das Stück festgesetzt.
* Freudenstsdt, 12. Juni. In gemeinschaftlicher Sitzung der bürgerl. und kirchlichen Kollegien fand gestern Vormittag anläßlich des 25jähr. Amtsjubiläums von Dekan Zeller eine erhebende Feier statt, in welcher die große Wertschätzung und der Dank für die segensreiche Wirksamkeit des Geistlichen zum Ausdruck kam. Ansprachen hielten Stadt schultheiß Hartranft, Stadlpfarrer Herrlinger, der kath. Stadtpfarrer Feuerstein und zum Schluß Dekan Zeller. Mittags brachte die Stadrtapelle dem Jubilar ein Ständchen. — Ueber Pfingsten war der Fremdenverkehr hier ein sehr lebhafter; Hotel und Gasthäuser waren gut besetzt. — Aus den obersten Regionen des Schwarzwaldes, auf dem Feldberg mW Belchen fiel über Pfingsten Schnee. — Ein bedauerlicher Unglückssall hat sich in Leimiß ereignet. Georg Fahrner von dort ist vom Rad gestürzt und auf der Stelle bewußtlos liegen geblieben. Er ist heute im BezirkskrankenhauS Freudenstadt seinen Verletzungen erlegen, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Eine Witwe und 8 Kinder trauern um ihn. — Herrn Direktor Huppenbauer vom Palmenwald wurde mit dem Charlottenkreuz ausgezeichnet.
* Loffenau, 6 Juni. Die Gemeinde hat, veranlaßt durch den derzeitigen hohen Preis des Holzes rund 100 Edel- kastianienbäume aufbereiten lasten und mit 5 300 Mk. Reinerlös verkauft. Der größte Teil des Bestandes bleibt; die Gemeinde will sich den schönen Baum schon deshalb in größerer Zahl erhalten, weil er in Württemberg nur auf der hiesigen Markung häufiger vorkommt. Zur Zeit blühen die Kastanien.
(-) Stuttgart, 13. Junr. Werbandstag.) Mn Msingstmontag fand hier der 25. Verbandstag der evang. Arbeitervereine Württembergs statt. Nach einem gelungc-' nen Vorabend wurde am Montag die Hauptversamm- slvng durch eine Ansprache von Stavtdekan Traust, dem ! Begründer des Verbales eröffnet. Nach weiteren Ansprachen hielt Pfarrer Kappus-Gönningen einen Vortrag über ,Mergan genheft und Zukunft unserer Bewe- MW", kn dem er aussührtc; daß der Weltkrieg die Notwendigkeit und Möglichkeit eines weitgehenden Staats-, Sozialismus dargetan habe. Landtagsabg. Fischer wies'' lauf die Notwendigkeit ßstzialer Fürsorge für die Wirt-! schriftlich Schwachen nqch hem Kriege hin. _.