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M. 1SK

ALsgsbe m Alteksteig-Stsök.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 10. Juni. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Gegen einen Teil unserer neuen Stellungen auf den Höhen südöstlich von Apern sind seit heute örtliche Angriffe der Engländer im Gange.

Auf dem rechten Maasufer, beiderseits des von der Feste Douaumont nach Südwesten streichenden Rückens schoben wir unsere Linien weiter vor.

Oestlicher Kriegsschauplatz: An der Düna, südöstlich von Dubena zersprengte das Feuer unserer Batterien eine russische Kavalleriebrigade. Nordöstlich von Baranowitschi war das feindliche Artilleriefeuer lebhafter.

Die Armee des Generals Grafen Bothmer wies westlich von Przewloka an der Strypa feindliche Angriffe restlos ab.

Bei Podhajce wurde ein russisches Flugzeug von einem deutschen Flieger im Luftkampfe bezwungen. Führer und Beobachter ein französischer Offizier sind gefangen. Das Flugzeug ist geborgen.

BslküNkrirgsschauplatz : Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

* * »

Ununterbrochen gehen die Kämpfe um Verdun weiter. Der deutsche Angriff rechts der Maas ist gegen das >,kalte Feld" gerichtet, das ohne Zweifel mit dem im Tagesbericht genannten Höhenrücken gemeint ist. Dieser Höhenzug, der mit einer starken Befestigungsanlage ge­krönt ist, flankiert den ebenfalls stark befestigten Ort Fleury im Westen, während die Höhe der Feste Vaux östlich vorgelagert ist. Da nun der Caillette Wald und das Gehölz von Thiaumont nordöstlich bezw. nordwest­lich von Fleury bereits in deutschen Händen sind, so würde also mit der Besetzung deskalten Feldes" Fleury ebenso eingekreist sein, wie eben noch die Feste Baux nach der Erstürmung von Damloup eingekreist war, so daß es nach 24 Stunden genommen werden konnte. Es ist dies die auch bei der Höhe 304 und bei Cumieres auf 'dem linken Maasufer bewährte Methode der Ein­kreisung von drer Keilen, idiw von den Franzosen wohl erkannt wird, daher sie oft geradezu wahnsinnige Gegen­angriffe gegen die umfassenden Flügel richten, die sie, an einem Punkt nach dem andern, erdrücken. Mit dem Fall der Feste Vaux ist der Angriffspunkt gegen die innere Hanptbefestigungslinie geschaffen, hier dürsten also sich heftige Kämpfe abspiclen.Unsere Linien schoben sich weiter vor". Ter Ort Chattancourt wird noch heiß Umstritten. Die Engländer machen Anstrengungen, dre m ihre Linien vorgedrungenen Schwaben wieder zurück­zutreiben. Sie werden dre Schwaben auch noch weiter sin,len lernen; von Beceläre her hat man mit eng­lischer Tücke noch abzurechnen.

Der Stand im Osten ist andauernd ernst, aber nicht besorgniserregend. Der Verlust von Luzk, das die Oester- teicher räumen mußten, wiegt nicht leicht, aber dahinter ist eine feste Stellung, die die Russen erwartet. Es darf eben nicht übersehen werden, daß gerade hier die Russen in der großen Festung Rowno einen Stützpunkt ersten Manges haben; hier hüben sie auch den Angriff mit ^besonderer Wucht eingesetzt. Die russische Netterer ist teilweise schon ziemlich weit vorgedrungen. Andererseits ist im Norden an der Hindenburgfront einex feindliche Reiterbrigade zersprengt worden und Graf Bothmer hat an der Strypa sämtliche russ. Angriffe zuruckgeschlagen.

Die Ministerkrise in Italien.

An Pfingsten vorigen Jahres wurde in Wien die Kriegserklärung Italiens überreicht. Salandra und Son- Mno feierten Triumphe. Just aus Pfingsten 1916 Hat Dre italienische Kammer nach einer stürmischen Verhand­lung dem Ministerium sein Mißtrauen kundgegeben. Um­sonst waren die schönen Worte Salnndras geivesen, mit

tTMH/für dis MverÄmtsdezirke IlckHsld, Freudenstadt u. Lalw.

celegrsmm-Käru

Amtsblatt für Pfalzgrafenwetler.

ISIS.

Mittwoch, den 14. 3uni

denen er in der Sitzung vom letzten Samstag den Gang der Ereignisse in das beste Licht zu setzen evrsuchte. Vor zwei Monaten, so führte er aus, habe die Kam­mer mit sehr großer Mehrheit ihre Zustimmung zu den Richtlinien ausgesprochen, die von Sonnino als für die Politik Italiens maßgebend dargelegt worden seien.

Diese Richtlinien haben sich nicht verändert. Wrr können indessen fest versichern, daß die loyale und tätige Solidarität mit unseren Alliierten in dieser kurzen Zeit­spanne Veranlassung und Gelegenheit gehabt hat, sich in der vollkommenen Uebereinstimmung der Ziele zu befestigen, die sich im beständigen Zusammenwirken der Kräfte kundgibt. Ter Krieg ist lang und hart, aber ge­recht, so daß Niemand unter denen, die für die Unab­hängigkeit der zivilisierten Nationen känrpsen, es be­reuen kann, in ihn erngetreten zu sein. Ter starke An­griff, den der Feind gegen uns unternommen hat, und in der er einen so großen Teil seiner Kräfte sestgelegt hat, hat den siegreichen Ansturm unserer mäch.igen Alliierten erleichtert. Wir können daher erwarten, daß es dies­mal dem Feinde nicht gelingen wird, aus dem Vorteil seiner zentralen Lage in überraschender Weise Nutzen zu ziehen. Unsere Solidarität muß sich arych in den weniger hervortretenden aber sehr wichtigen Maßnahmen wirtschaftlicher und finanzieller Art äußern. Unter diesen Gesichtspunkten wird die italienische Regie­rung aus der Konferenz in Paris durch ihren Finanz­minister vertreten sein. Tie Regierung erkennt, daß es der schlechteste Weg wäre, dem Lande Illusionen über die schicksalsschweren Wechselsälle eines so g.oßen Krie­ges zu machen und ihm nicht die militärische Lage so darznsteUen, wie sie in Wirklichkeit ist. Nur so kann man die, selbst wenn sie unbewußt ist, verbrecherische Handlungsweise derer vereiteln, die plötzliche Alarmge­rüchte und düstere Vermutungen ausüreuen, und die umso leichter den Maßregeln, die dies verhindern und bestrafen sollen, entgehen. So schmerzlich es auch ist, dies festzufiellcn, ihre Tätigkeit macht sich nicht nur in­mitten des Volkes, sondern sei bst in den höchsten sozial m und Politischen Schichten bemerkbar, wo sie eigent ich durch sofortige und kräftige Gegenwirkung ihrer Kreise richtiggestcltt und zurückgewiesen werden sollte. Während sich unsere größte militärische Anstrengung gegen Osten richtete, um den zähen Widerstand zu überwinden, den die natürlichen Hindernisse und die seit langem einge­richteten Verteidigungsanlagen unserem Willen entgegen­setzten, die territorialen Ziele zu erreichen, die in dire'i er Beziehung zu den letzten Zielen des Krieges stehen, har der Feind eine Pause an den andern Fronten be­nutzt, eine starke Angriff sbewcgnng gegen uns vorbe­reitet und in einer Ecke des Trentino zahlreiche aus­gewählte Truppen und eine ungeheure Menge Artillerie zusammengezogen. Ter Feind hat für seinen Angriff die Linie des Lagarinatales und der Brentahochebenen gewählt, so daß er möglicherlveise die Ebene bedrohen konnte. Dies war der verwundbarste Punkt unserer Gren­ze, die im Jahre 1866 so gezogen worden ist, daß sie die Türen zu unserem Hause dem Gutdünken unseres Erb­feindes offen ließ. Diese ungünstigem Umstände mach­ten die ersten unleugbaren Erfolge der feindlichen Offen­sive möglich. Es muß jedoch mit männlicher Offen­heit zugegeben werden, daß eine besser vorberei­tete Verteidigung ihn wenigstens länger und wei­ter von dem Rand des Berglandes aufgehalten ha­ben würde. So erklärt es sich, daß es auf das Land einen schmerzlichen Eindruck machte, als es vernahm, daß nach einem Kriegsjahre es dem Feinde gelungen war, seinen Fuß aus ein Stück vaterländischen Gebiets zu setzen. Wir stehen jetzt in der vierten Woche seit Beginn des erbitterten Kanrpses, und M ist gelungen, den eindringenden Massen des Feindes Widerstand zu leisten. Es wäre kühn, sagen zu wollen, daß der kriti­sche Augenblick vorüber sei. Aber wir können dem End- ansgang mit gleichmütigem Vertrauen entgegensetzen. Der unbezwingbare Mut unserer Soldaten gleicht die natür­lichen Mängel der Stellungen aus, in denen wir uns verteidigen. Wenn Die von uns andere Auskünfte, ge­nauere Erläuterungen und andere Zukunftsbetrachtungen verlangen, so wird die Regierung sie Ihnen mit voll­ständiger Aufrichtigkeit geben, aber freilich nur in dem Maße, als dies den Interessen des Landes nicht schaden wird. Im übrigen können Sie ja auch selbst nicht wollen/ daß durch unsere Besprechungen dem Lande cm Schaden verursacht oder seine moralische Kraft irgend wie ge­mindert wird. Ans der anderen Seite ist Ihr Rech" auf

Krim unbegrenzt, ebenso wie Sie auch die Möglichkefk haben, die Handlungsweise der Regierung zu verurteilen. Der gegenwärtige Augenblick verlangt Daten und nicht Worte. Wenn Sie die Regierung heute ihrer Aus­gabe nicht gewachsen glauben, so müssen Sie diese.Aus­gabe solchen Männern anvertrauen, welche in der Lag«? sind, sie zu vertreten."

In der weiteren Verhandlung griffen die Sozia­listen Graziadei und Turati das Ministerium scharf «N/ ebenso der Republikaner Pirolini und der Radikale Ales- sio. Auch der Nationalist Medici, der konstitutionelle Demokrat Bianchi und der Radikale Giardün erklärten sich gegen das Ministerium, woraus die Kammer zwar den stir den Monat Juli verlangten Haushalt bewil­ligte, die von der Regierung verlangte Vertrauens­kundgebung aber mit 197 gegen 158 Stimmen abl hnle.

Tie Abstimmung rief die größte Bestürzung hervor. Unmittelbar darauf berief Salandra das Ministerrnm zu einer Beratung zusammen, in der beschlossen wurde, dem König das Rücktrittsgesuch des Kabinetts vorzu­legen. Drahtlich teilte Salandra dem König das Ergeb­nis der Abstimmung mit, der alsbald vom Hauptquartier nach Rom abreiste. Am Montag setzte der Minister­präsident die Kammer von dem Entschluß, znrückzutreten, in Kenntnis; bis zur Erledigung der Angelegenheit werde das Kabinett indessen die Geschäfte weiterführen.

Die Kammermchrheit, die das Ministerium stürzte, besteht aus der gesamten Linken, umfassend die kriegs- «gegnerlichen Sozialisten, die Radikalen und Reformi­sten, die Demokraten, ferner dreißig Giolittianer, einige Nationalisten, vereinzelte Abgeordnete der Rechten und die Katholiken. Auch Luzzatti mit seinen nächsten Freun­den stimmte gegen Salandra. Dagegen erhielt Salandra das Votum vereinzelter Giolittianer.

Ter tiefere Grund, der Salandra stürzte, nachdem er monatelang aller Opposition standgehalten hatte, war der Erfolg des österreichischen Angriffs und seine unbe­friedigenden Erklärungen vor der Kammer. Nachdem Sa­landra beklagt hatte, daß alarmierende Nachrichten und Urteile auch von Leuten verbreitet werden, die sich dank ihrer politischen und sozialen Stellung den gesetzlichen Strafbestimmungen entziehen könnten, gestand er unum­wunden ein, die österreichischen Erfolgen wären verhin­dert worden, wenn die Verteidigung Südtirols besser angelegt gewesen wäre. Das ries um so mehr einen peinlichen Eindruck hervor, als die Kammer darin einen Versuch erblickt, das Oberkommando herabzusetzen, so daß Salandra nochmals sprechen und festslellen mußte, er habe nicht das Oberkommando tadeln, sondern nur die Ansicht des Oberkommandos wiedergeben wollen.

Am heftigsten kritisierte der Radikale Alessio die Regierung, indem er die vorgekommenen Nachlassrgkerien und Fehler unentschuldbar nannte. Wenn die Regie­rung erkläre, daß die russische Offensive der beste Fak­tor für die Sicherheit Italiens sei, so gehr daraus her­vor, daß die Regierung das ihr geschenkte Vertrauen schlecht gebraucht habe. Höchst beklagenswert sei, 'daß das Oberkommando nach einem ernfährigen Kriege ill ht die an dem schwächsten Punkte der italienischen Fvor-.r bevorstehende Offensive voraussah und Abwehrmaßregeln traf.

Auch in Frankreich hat der Ministersturz eine pein­liche Ueberraschung verursacht, man beeilt sich aber, Deutschland zu versichern, daß es davon keinen Vorteil für sich erhoffen dürfe. So meint dieLiberte", daß die Krise das Werl derer sei, die wollen, daß der Kiieg mit noch größerer Energie geführt werde. Wenn die Deutschen mit dieser Krise zufrieden seien, so werde ihre Freude nur von kurzer Tauer sein. Und der Temps" sagt: Was den Verhandlungen tu der ita­lienischen Kammer zu entnehmen ist, ist die Tatsache daß die Ministerkrise auf keinen Fall den festen Wil­len des italienischen Volkes erschüttert, den Krieg bis zu seinem siegreichen Abschluß fortzuseven. Tie Regie­rung von morgen wird wie die von gestern sich lerne! andere Aufgabe stellen können, als die eines hartnäckigen Ringens in voller Solidarität mit den Ententemächten.

Gegen den Kettenhandel.

Der Kriegsausschnß für Konsumenteninteressen in; Berlin hat als eine Art Stichprobe über 200 Zeitungs­anzeigen nachgeprüst, in denen von vielfach, unkontrollier­baren Zwischenhändlern große Mengen von Nah­rungsmitteln teils cmgeboten, teils gesucht werden. Von