Die Hinrichtungen in Arlarid.

WTB. London, 12. Mai. (Reuter.) Der Natio­nalist Dillon lenkte im Unterhaus die Aufmerksamkeit ms die Hinrichtungen in Irland. Asquith wies auf die ,^>hne Herausforderung" begangenen Missetaten hin, die durch die Rebellen begangen worden seien. 1315 Kersti­nen seien verwundet worden, wovon 304 gestorben seien. .Noch zwei Führer, die den Aufruf unterzeichnet hätten, würden erschossen werden.

Der Oberbefehlshaber in Dublin erklärte, daß'kr es für eine gebieterische Notwendigkeit halte, die am Auf­stand Schuldigen so streng wie möglich zu bestrafen. Er hoffe, daß dies genügen werde, im Intriganten in Zu- vinft abzuschrecken und ihnen klar zu machen, daß die Ermordung treuer Untertanen des Königs und andere Taten, die die Sicherheit des Landes gefährden, nicht straflos ausgeführt werden könnten.

London, 12. Mai. Asquith stellte in Aussicht daß die Welt künftig unter englisch-russische Kultur komme.

London, 12. Mai. (Reuter.) Das Kolonialamt teilt mit, daß die Regierung von Jamaika sich erboten habe, weitere (schwarze) Truppen zu stellen und die Unkosten für alle Truppenteile der Kolonie zu tragen. Ter gesetzgebende Rat van Jamaika habe beschlossen, auf die Dauer von 40 Jahren 1,2 MW. Mlk. jährlich zu den Kriegsausgaben beizutragen.

WTB. Athen, 12. Mai. Ter König hat den fran­zösischen Gesandten zu einer Unterredung empfangen.

Athen, 12. Mai. Me Franzosen besetzten das griechische Fort Dowa Tepe nördlich Demir Hissar trotz des Protestes der kleinen Besatzung.

WTB. Petersburg, 12. Mai. Me Pet. Tel.-Ag. »neidet aus Teheran: Der türkische Untertan Djemal- Bey hat einen Anschlag auf den österreichisch-ungarischen Gesandten Graf Logothetti, verübt. Der Gesandte wurde nicht verletzt.

Der Krieg in Afrika.

London, 11. Mai. General Smuts telegraphiert: Der Feind, der sich nach der Besetzung von Kondoa Jrangi durch unsere Truppen eine erhebliche Strecke zurückgezogen hatte, hat Verstärkungen erhalten und drängt jetzt wieder gegen Kondoa vor. Unsere Truppen find zahlreich genug, um mit dem Feind fertig zu wer­den.

Kapstadt, 11. Mai. (Reuter.) Gestern wurden wie­der 26 Buren, die sich amAufstand" beteiligt hat­ten, in Freiheit gesetzt, darunter General Müller, Piet Grobler, van Brockhuzen und van Rensburg. 22 Auf­ständische befinden sich noch im Gefängnis, darunter Ge­neral Kemp und Wessels.

WTB. Newyork, 12. Mai. Der Völkerrechtslehrer der Columbia-Universität, Stowell, sagt in einer Be­sprechung der deutschen Note: 'Die Note beseitigt jeden Grund für einen Bruch. Wir müssen die bitteren Te- fühkle in Deutschland bedauern, denn wir sind näht neutral gewesen, als wir England erlaubten, unsere neu­tralen Rechte auf Handel mit Deutschland zu mißachten.

Reichstag.

WTB. Berlin, 12. Mai.

Auf die Frage des Abg. Dr. Herzfetd lSoz. Arb.) wegen des Vertrags zwischen Deutschland, Oesterreich und der Türkei, erwiderte Unterstaatssekretar Dr. Zimnnrnnum: Es handelt sich um das Abwehrbündnis mit der Türkei, das nach Ausbruch des Krieges abgeschlossen worden ist. Ueber seinen Inhalt können Einzelheiten zur Zeit nicht mitgeteilt werden. Sodann hat der türkische Minister des Acußern eine Reihe von Verträgen erwähnt, die dem Abschluß nahe sind. Es handelt sich dabet um einen Konsularvertrag, einen Rechtsschutz- und einen Rechtshilfevertrag, einen Auslieierungsvertrag und einen Nte- derlassungsvertrag. Diese Verträge werden dem Reichstag zur verfassungsmäßigen Genehmigung vorgelegt werden.

Vizepräsident Dove teilt mit, daß ein Antrag Bernstein (Soz. Arb.) vorliege, betreffend Verhinderung einer Zensur der Reichsiagsberichie und Sicherung der Redefreiheit im Reichs­tag. Der Antrag wurde, obgleich er als Kritik der Geschäfts- fiihrung des Präsidenten au,gefaßt werden könnte, zugelassen. Ein Vorgang solle aber damit nicht geschaffen werden» Vizepräsident Dr. Paasch«: Don einer Zensur der Reichs- tagsberichterstattung sei keine Rede. Das Präsidium habe der Presse nur den Wunsch ausgedrückt, über die Zwischenfälle bei der Rede des Abgeordneten Dr. Liebknecht nur den kurzen ver­einbarten Wolffschen Bericht zu verbreiten, da durch einen ausführlichen Bericht das Ansehen des Reichstags gefährdet würde. Der Präsident habe es abgelehnt, sich aus «tue Er» örterung seines Verhaltens etnzulassen.

' Abg. Ledebour (Soz. Arb.): Eine Kritik des Präsidenten sei kaum zu umgehen. Auch die Worte des Berichterstatter» können als eine solche ausgefaßt werden. Nach der Sitzung am 8. April habe im Zimmer des Präsidenten eine Bespre­chung stattgesunden, an der mehrere Abgeordnete, Staatssekre­tär Helsserich und auch ein Vertreter des Oberkommandos « den Marken teiigenommen haben. (Hörtl Hört!) Dieser Habel es aber abgelehnt, den Bericht zu verbieten.

Abg. Scheidemann (Soz.): Wir bedauern die Vorkomm­nisse vom 8. April. Der Antrag verlangt nichts neues. Eine Erweiterung der Recht« des Präsidenten halten wir für be- denklich. Wir lehnen daher den zweiten Teil des Antrags ad, Abg. Liesching (F. D-): Die Erregung in der Sitzung vom 8. April war durchaus zu verstehen, da Liebknecht dauernd stört« und auch die Reichsbanzierrede mit Schimpfwörter! aus das Vaterland unterbrach. In dem Wunsche an die Presse ist ein» unzulässige Handlung des Präsidenten nicht , zu erblicken.

Abg. Dr. Paasicl,« lNaGtL Per Bericht ist durchaus wahr­heitsgetreu gewesen. Es MM nur mehrere Zuruft gestri­chen worden. Der Antrag aupMMtz der Redefreiheit ist nicht am Platze. .7^

Abg. Stadthrgen (Soz. Arb.): Nicht der Abgeordnete Lieb- Knecht har Hochverrat begangen, sondern diejenigen Abgeord­neten, die ihn mit Gewalt an der Ausübung seines Mandats hinderten. (Heiterkeit.) Hierauf wird der Haushalt de« Reichs, tags genehmigt, der Antrag Bernstein obgelehut.

Novelle zum Vereinsgesetz.

Abg. Büchner (Soz. Arb.): Die Varlage ist anzurei- Die Regierung schützt immer noch die K»lt»iardeö der ewerstschaften zu niedrig ein.

I Abg Freiherr Hryl zu Herrnsheim (Wild): Der Alrge- > ordnete Legten steht in der Vorlage einen großen Fortschritt flir I die Gewerkschaften. Warum schließt man dann die staatser- i haltenden Gewerkverein« von dem Gesetz aus? Nicht ver­standen habe ich den mehrfach ausgesprochenen Dank an die Gewerkschaften, während die Nichtorganisierten Arbeiter nicht in den Dank einbezogen waren und auch nicht die Industrie. Die Vorlage geht an eine Kommission von 28 Mitglieder«! Nächste Sitzung Mittwoch, nachmittags 2 Uhr.

Landesnachrichten.

Nlteartei,. 13. Mat 131«.

Die württembergifche Verlustliste Nr. 383

betrifft Ers.-Jnf.-Regt. Nr. 51, die Res.-Jns.-Regimeuft ter Nr. 119, 246 und 248, die Laudw.-Jnf.-Regimen- t« Nr. 119 und 120, die Jnf.-Regimenter Nr. 121 urch> 125, Füs.-Regt. Nr. 122, Manm-Regt. Nr. 19, Fekdark.. Regt.- Nr. 13, Res.-Feldart.-Regt. Nr. 26, ferner dis 1. Landst.-Piomer--Komp., die 3. Feld-Pionier-Komp.^ Pionier-Komp. Nr. 116 und die Minenwerfer-Komp. Nr. 27 und 302. Sodann werden Verluste durch Krankheiten und Berichtigungen früherer Verlustlisten mitgeteilt.

' Das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt der bei Kriegs­beginn als Kriegsfreiwilliger zum Heer eingetretene und in­zwischen zum Leutnant vorgerückte Geometer Karl Raiser, früher bei Geometer Slokinger hier. Im Februar hatte der Genannte das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhalten. Das Eiserne Kreuz 2. Kl. hat erhalten Albert Fechter, Sohn des Oberamtspflegers Fechter in Calw, z. Zt. verwundet. Unteroffizier Wilhelm Dengler von Ebhausen.

" Eine Sammlung für unsere Ausmarschierten. Nach­dem wiederholt ausschließlich für das Rote Kreuz gesammelt und letzter Tage wieder 400 Mk. an die Bezirks stelle des Roten Kreuzes von hier der guten Sache zugesührt wurden, soll nächster Woche hier eine Sammlung für die im Felde stehenden, in der Etappe, im Lazarett oder in der Gefangen­schaft sich befindlichen hiesigen Krieaer veranstaltet werden. Die hiedurch den Kriegern zufließende Gabe soll ein Zeichen des Gedenkens in der Heimat und eine Aufmunterung sein. Wir zweifeln nicht, daß Jedermann zu diesem Liebeswerk gerne seinen Teil beisteuert und so seinem Danke an die Tapferen Ausdruck gibt, welche so lange fern der Heimat und ihren Lieben die Entbehrungen und Gefahren des Krie­ges auf sich nehmen müssen. Gewiß hat mancher gut situ­ierte Bürger auch schon den Wunsch gehabt, allen den hiesigen Kriegern eine Liebesgabe zuzusenden und nie Ausführung ist vielleichrda u dort an der großen Zahl der im Felde stehenden hiesigen Krieger oder an der Schwierigkeit des Adreffenma- terials gescheitert. Die jetzige Sammlung bietet Gelegenheit dazu und die Gewähr, daß die Verteilung gleichmäßig und zuverlässig erfolgt. Die Sammlung wird durch die Samm­lerinnen erfolgen, welche sich wiederhol: in den Dienst der Sache gestellt haben. Mögen sie auch diesmal eine gute Ausnahme willige Geber finden!

Das Mailüfterl. Der Monat Mai hat bis jetzt sich recht kühl angelassen, es geht immer noch so um die Ncichtfröste herum und die Gefahr ist noch nicht überwunden. Am 16. Mai 1709 herrschte in Würt­temberg eine so starke Kälte, daß in der einen Nacht olle Weinstöcke erfroren.

Heereslieferung. Für die Heeresverwaltung sind sofort 500000 Tonnen Heu und 700 000 Tonnen Stroh zu liefern. Darin sind die Anlieferungen seit 1. März ds. Js. inbegriffen.

Die Abgabe der Fleischmarken. Die Württ. Fleischversorgungsstelle schreibt: In Z 6, Ms. 2 der Ministerialverfügung betreffend Regelung des Fleisch­verbrauchs vom 6. April 1916 heißt es:Die Fleisch­marken dürfen vor ihrer Abgabe an den das Fleisch Ver­abreichenden vom Anslveisabschnitt nicht getrennt wer­den." Dieser Satz besagt, daß die Ueischmarken erst bei der Abgabe, also nicht vorher zu Hause, von der Stammkarte abgelöst werden dürfen, nicht aber, daß sie nur der Verkäufer (Metzger oder Wirt) abtreunen darf.

! Es ist also gestattet, daß der Käufer vvsn Fleisch dis - Fleischmarken bei der Abgabe imBeiseindesVer- käufers von der Stammkarte ablöst und sie letzterem überaibt.

Klassenlotierie. Ans Württemberg sind ferner folgende Gewinne gefallen: 3000 Mk. auf Nr. 31891.

56 770, 177144, 1000 Mk. auf Nr. 175 035, 175 787, 179 849, 183799 ; 500 Mk. aus Nr. 30684, 31945. 31 968, 175 256, 178 018, 178 283, 18r 653. Außerdem 132 Gewinne 240 Mk. (Ohne Gewähr.)

Geschäftsvereinfachung. Me K. Ministe­rien haben vereinbart, von Danksagungen für die Zusen­dung von Verwaltungs-, Rechenschafts- und Geschäfts­berichten und anderen ähnlichen Druckschriften und für sonstige Mitteilungen wiederkehrender Art künftig abzu- seheu.

Für 2V Millionen Mark Bier ins Feld. Seit Beginn der Versorgung unserer deutschen Truppen im Felde mit Bier sind durch die Heeresverpflegung um , 30 Millionen Bier nach offizieller Zusammenstellung von der Münchner Brauindustrie bis zum 1. Mai bezogen worden. Me Lieferungen betragen täglich 2500 bis 2800 Hektoliter, welche Mengen mittels Svnderzüge vv» München nach den verschiedenen Kriegsgebieten auHzp- führt werden.

Landsturmrolle. Die im Jahre 1829 gsSo«- nen jungen Männer haben sich jeweils nach Voklmdung d«» 17. Lebensjahrs zur Lanbsturmrvllle «tWVÄMM M»WNf wir wiederholt Hinweisen.

Ersparung von Papier. Ta?Stockacher Tagblatt" (pbt bekannt, daß" es zum Zwecke der Pa­pierersparnis für die Sommermonate Mai, Juni. J-cki, Axmtst je eine Nummer in der Woche ausfallen läßt-

- Calw, 12. Mai. Der städtische Hilfsausschuß hat an den Gemeinderat den Antrag gestellt. Unterstützungen nicht nur an bedürftige Familien der Ansmarschierten sondern auch an andere Familien, die durch die Steigerung aller Lebens­mittel in eine drückende Notlage versetzt seien, zu verabreichen. Der Gemeinderat erkennt das Bedürfnis zumal in den für die Lebenshaltung so knappen Monaten Mai und Juni voll­ständig an und beschließt, die Notlage durch Beschaffung von billigeren Lebensmitteln und durch Geldunterstützung zu er­leichtern. Zunächst sollen Kartoffeln statt zu 5 Mk. 30 Pf. zu 4 Mk. der Zentner an solche Einwohner abgegeben wer­den, deren Einkommen unter 1100 Mk. beträgt. In ähn­licher Weise sollen Unterstützungen an Eiern, Milch u. Brot gewährt werden. Eine besondere Kommission wird die Ver­hältnisse regeln, damit in sozialer Beziehung alles Mögliche getan wird, so daß auch verschämte Arme nicht notleiden müssen. Da die Familienunterstützungen ebenfalls nicht mehr ausreichen wollen 1 Frau erhält wöchentlich 3 Mk. und 1 Kind 50 Pfg. so sollen auch hier Erhöhungen ein- treten, in welcher Höhe und in welchen Abstufungen wird durch die Kommission beraten werden.

(-) Stuttgart, 12. Mak. (Deutscher Franen- verein vom Roten Kreuz für die Kolonien.) Nach dem Rechnungsabschlirh für das Jahr 1. April 1914 bis 1915 verfügt der Verein über 17 470 Mk. Einnah­men. Davon wurden der Zentralkasse in Berlin 7578 Mk., dem Schivesternpensionsfonds 500 Mlk., dem Württ. Landesverband des Deutschen Flottenvereins Zur lln- terstütznng von Hinterbliebenen tvürttembergischer Ma­rineangehöriger 2000 Mk. überwiesen, und 5000 Wk. zur Verfügung für etwaige Notfälle angelegt.

(-) Stuttgart, 12. Mai. (Selbstmord.) Ge­stern wurde in einem Gasthaus der Altstadt ein zugereister - 50 Jahre alter Handwerker tot im Bett aufgefunden. Es liegt Selbstmord durch Gasvergiftung vor.

(-) Hohenheim, 12. Mai. (Von der Erdöe-i ben warte.) Der Leiter der Erdbebenwarte, Profes­sor Dr. Mack, teilt mit, daß wegen Einberufung Beobachters der Beobachtungsdienst eingeschränkt wer­den muft so daß bis auf weiteres ErdbebennchHrWen an die Zeitungen ausgesetzt werden.

(--) Heilbronn, 12. Mai. (Verhaftet.) Ein in einem hiesigen größeren Fabrikbetrieb beschäftigt ge­wesener Kesselheizer, der eine größere Menge beschlag­nahmtes Kupfer entwendete, wurde dem Gericht über­geben. Das Kupfer ist größtenteils wieder beigebvüHt.

(--) Zuffenhausen, 12. Mai. (Vermißt.) Seit letzten Montag den 8. Mai wird der 12 Jahre alle Volksschüler Arlius Däuerling von hier vermißt. Cr wurde an diesem Tage früh halb 7 Uhr von seinen hker wohnenden Eltern in die Schule geschickt, kam aber dort nicht an und seither fehlt jede Spur Von rhsnt

(-) Vom Bottwartal, 12. Mai. (Reiche Hei- delbeerernte.) Die Heidelbeerstauden in unseren Waldungen stehen in üppiger Blüte und es darf auf eine reichliche Ernte gehofft werden, was von unseren Haus­müttern mit Freude begrüßt werden dürste, da wenig oder gar kein Steinobst zum Einmachen in diesem Jahre zur Verfügung stehen dürfte. In den Weinberglagen werden schon reife Erdbeeren angetroffen.

H-) Vierlingen, OA. Horb, 12. Mai. (Zigeu­nerplag esi Den Beweis für die beispiellose Frech­heit der z. Zt. das Eyachtal und dessen Umgebung un­sicher machenden Zigeunerhorden liefert nachstehendes Bor- kommnis. Die erwachsene Tochter des Zimmermauns Peter Noll befand sich mit 2 Kühen auf dem Felde. Zwei hinzukvmmeude Zigeunerinnen molken nun trotz der Hilfe­rufe des Mädchens die Kühe vollständig aus und suchten mit dem Raub das Weite.

Gericktssaal.

Stuttgart, 12. Mai. (Verdiente Straf e.H Der Kaufmann Wilhelm Kl ing hier hatte künstlichess Salatök hergestellt, das anfangs für 1 Mk. 40 Pfg., später für 90 Pfg. das Liter verkauft wurde. DaS Zeug- bestand aus 99 Prozent Wasser und etwas Paraffin. Das Schöffengericht verurteilte Kling, der von dem Salatök täglich bis zu 2000 Liter hsrstellte, wegen Höchstpreis- Überschreitung und Vergehens gegen das Belagerungs­gesetz zu 10000 Mk. Geldstrafe und 1 Monat Gefängnis.

Sonntagsgedanken.

Wachsen mit der Zeit.

Nicht an die Güter hänge dein Herz, die das Leben vergänglich zieren!

Wer besitzt, der lerne verlieren,

wer im Glück ist, der lerne den Schmerz!

Schiller.

Go!.'e) Pflug zieht scharfe Furchen in den Acker der Welt. Desto ergiebiger soll die Ernte sein. Wer toM ihm die Mittel vorschreiben, durch die er die Völler in der Geschichte erzieht? Genug, daß wir innerlich grö- ßsr geworden sind schon jetzt und wir hoffe» in Zukunft noch mehr.Eiserne Blätter".

Vermischtes.

Die Liga »e« e»i««» Hasses. In Pari- ist «in« Gesellschaft gegründet worden, di« es sich zur Aufgabe macht, i» französische« Volk einenewigen heiligen Haß gegen Deutscistand" zu «er-, »retten. Die Gründer der Gesellschaft sin» die Herr«« <kch*r Meyer »nd Wetterl-.