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Hekskkisa «.ver- !sg luMtenrlrig.

Schwarzwälder TagsszeitAng /für die Gberamisbezirke Nctgold, Freudenstadt u. Lalw.!

! Rr. 111

Ausgabe i« Bltrnstrig-TtaLr.

Samstag, de« 13. Mai.

Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.

ISIS.

er Krieg.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Havptquartier, 12. Mai. (Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz: SSdöstlich des Hoheuzollern- Werkes bei Hulluch stürmten pfälzische Bataillone mehrere Linie« der englische» Stellung. Bisher wurde« 127 un- verwundete Gefangene eingebracht «nd mehrere Maschinen­gewehre erbentet. Der Gegner erlitt außerdem erhebliche blutige Verluste, besonders bei einem erfolglosen Gegen­angriff.

I« de» Argonnen scheiterte ein von de« Franzosen unter Benutzung von Flammenwerfern unternommener Angriff gegen die Ftlle Morte.

Im Maasgebiet herrschte beiderseits lebhafte Artillerie- täügkeit. Von einem schwachen französischen Angriffsversuch im Thiaumont-Walde abg sehen kam es zu keiner nennens­werten Jnsänieriehandlung.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Ein deutsches Flugzeugge­schwader belegte den Bahnhof Horodzieja an der Linie Kra- schin-Minsk ausgiebig mit Bomben.

Balkankriegsfchauplatz: Keine besonderen Ereignisse.

Oberste Heeresleitung.

-» -» -»

Vor Verdun haben, abgesehen vcn einem schwäche­ren Angriffsversuch der Franzosen auf dem rechten Maas­user, bei Thiaumont, am Donnerstag nur die Kanonen gesprochen, deren Sprache aber allerdings deutlich ist. Bei einem mißglückten Angriff der Franzosen gegen in deutschem Besitz befindlicheFille Morte" (Totes Mäd­chen") in den Argonnen verwendeten sie Flammenwerfer. Bisher berichteten sie immer im Tone der Entrüstung von der Benützung dieses Kampfmittels durch die Deut­schen, wo es allerdings schon lange mit bestem Erfolg igehandhabt wird. Tie eigene Verwendung aber verschwei­gen sie in ihrer amtlichen Meldung. Mir den Englän­dern sind pfälzische Bataillone in der Nähe des Hohen- zollernwerks bei Hulluch (Flandern) zusammengetateu. Daß es da bei den Söhnen Albions blutige Köpfe ge­geben hat, besonders als diese versuchten, eine ihnen ent­rissene Stellung zurückzugewinnen, versteht sich von selbst. Außerdem lieferten die tapferen .Pfälzer 127 Gefangene ab.

Daß man im französischen Volk dahinter kommt, daß es bei Verdun rückwärts geht, erficht man aus einer amtlichen Erklärung, die sich gegen die in verschiedenen Zeitungen ausgesprochene Vermutung.richtet, als sei vom französischen Oberkommando der Befehl zum Rückzug gegeben worden- Die Erklärung lautet:

In keinem Zeitpunkt während der Schlacht bei Ver­dun hat die Oberleitung den Befehl Zum Rückzug auf das linke Maasufer erteilt. Im Gegenteil wurde am Morgen des 23. Mürz den Truppen auf dem rechten ll fer vor geschrieben, um jeden Preis den Besitz zu . hal­ten, auch wenn die Stellung umfaßt, ja selbst völlig eingeschlossen wäre. Sie möchten nur den einen Befehl beachten: Festhalten! Am Abend des 24. befahl die Oberleitung, die Front zwischen Maas Und Michel unter Anwendung aller verfügbaren Mittel zu halten und schickte General Castelnau nach Verdun. Am nächsten Tage, am Morgen des 25., übermittelte General Ca­stelnau telephonisch, daß die Stellungen ans dem rechten Maasufer, entsprechend dem Befehl des Oberkommandie­renden, um jeden Preis gehalten werdenurpüßten. End­lich, am Abend des 25., gab der Oberkommandierends dem General Petain, der das Kommando übernommen hatte, den Befehl: Ich habe gestern am 24. den Befehl gegeben auf dem rechten Maasufer, nördlich von Verdun duszuharrem Dieser Befchl sagt» daß jeder der den Be­fehl zum Rückzug gibt, vor ein Kriegsgericht gestellt wird.

Delbrück zurückgetreten.

WTB. Berlin, 12. Mai. (Amtlich.) Wie wir hören hat sich der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück wegen seines Gesundheitszustandes genötigt gesehen, sein Abschieds­gesuch einzureichen. Der Minister leidet an Furunkulose als der Folge einer leichten Zuckerkranheit und bedarf nach ärztlichem Rat einer längeren Kur. Ueber die Person des Nachfolgers ist mit Rücksicht aus die schwebenden Organi- satiousfragen eine Entscheidung erst in einiger Zeit zu er- z warlen.

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WTB. Berlin, 13. Mai. Als Nachfolger des Staats­sekretärs des Innern, D. Delbrück, wird wie derBerliner Lokalanzeiger* hört, u. a. der Staatssekretär für Elsaß-Loth­ringen, Graf von Rödern, genannt, doch dürften noch an­dere bewährten Männer für die Leitung des Reichamts des Innern in Aussicht genommen sein.

Geheimabkommen?

Die Mitteilungen desVereins für das Deutsch­tum im Ausland" weisen 'auf das im März 1915 in Nenyork veröffentlichte Werk von Roland G. Usher, Pro­fessor der Geschichte an der Washington Universität in j St. Louis, hin- Auf Seite 420 und 421 dieses Bu- s ches finden sich die folgenden Ausführungen: t DK wahre Politik der Vereinigten Staaten von Nord» k amerika hat daher ohne Zweifel in einem festen Bündnis mit ! der größten SeemaÄt zu bestehen, die in ihrem eigenen In» i tereste »nfrre Vertewlgungsschlachken flir «ns schlagen unv «W ! Entgelt für unseren wirtschaftlichen Beistand unsere verechligtew ! Bestrebungen in Südamerika und im fernen Osten fördern ! würde. Eine derartige Verständigung besitzen die Vereinigten ! Staaten bereits mit England. Kraft ihrer sind wir heute maß- » gebend tn der westlichen Halbkugel, sind wir die Eigentümer ! des Panamakanals, die Besitzer der Philippinen und üben I starken Einstutz aus in den Angelegenheiten des lateinischen j Amerika . . . Durch ein solches Bündnis haben wir bereits ! mehr erreicht als wir durch eine wahrhaft ungeheure Rüstung i hätten erringen können. Die Seemacht war in der Lage, uns > zu geben, was wir wünschten, ohne daß wir selbst dafür zu ! Kämpfen brauchten, und ohne daß sie von uns den Kampf für seine Erlangung oder Behauptung forderte. Solange wir mit der Seemacht (England) für alle Möglichkeiten verbündet sind mag dieses Bündnis schriftlich niedergelegt sein oder nur als ein stillschweigendes Einvernehmen bestehen, das kn jedem j Augenblick abgcändert werden kann.können wir davon ganz dieselbe Geltung erwarten, die wir vernünftigerweise hoffen Könnten, durch Waffenrüsiung zu erlangen.

Von Interesse ist in diesem Zusammenhang eine Ueußernng des amerikanischen Staatssekretärs für Aus­wärtige Angelegenheiten Lansing, die dieser nach Ab­fertigung der amtlichen Note an Deutschland erließ und in der er sagte:Wir werden (England gegenüber) so handeln, wie wir unzweifelhaft angesichts der klaren Vertragspflichten mit dieser Regierung zu handeln ver­pflichtet sind."

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 12. Mai. Amtlicher Bericht von gestern mittag: In der Champagne hat unser Feuer einen deutschen Schützengraben tn einer Länge von ungefähr IM Metern zer, stört. Auf dem linken Ufer der Maas ziemlich lebhafte Ar- lillerietätigkeit in der Gegend des Gehölzes von Avoeourt. Auf dem rechten Ufer wurde ein Ligen 2 Uhr morgens unter­nommener dmischer Angriff aus die Stellungen westlich des Tei­ches von Vaux mit dem Bajoneft und mir Handgranaten zurück- geschlagen. Flugwesen: In der Nacht zum 11. Mar haben 4 unserer Kampfflugzeuge 26 Geschosse auf die Bahnhöfe von Damvitlers und Etain; sowie aus einen Geschützpark bei Frameise abgeworfen, wo eine Feuersbrunst ausbrach.

Abends: In der Gegend von Verdun ziemlich lebhaf­ter Artilleriekampf. Im Abschnitt von Avoeourt heftige Be-: schietzung unserer Stellungen im Laillettewaid und unserer zwei­ten Linien auf dem rechten Ufer. In der Woevre a» einigen Stellen Geschoßhagel. Von der übrigen Front ist außer den: gewöhnlichen Artilleriefeuer kein wichtiges Ereignis zu mel­den.

Belgischer Bericht: Artilleistkamps in der Gegend von Aamscappelle Und Schotte. Die gegenseitige Peschießung im Abschnitt von Dixmuiden hielt heute an.

Der ettisiisthe Tagesbericht.

WTB. London, 12. Mai. Amtlicher Bericht von gestern: Der Feind machte gestern Nacht einen erfolglosen Versuch, un» sere Gräben bei Oveillers zu überfallen. Heute bet Beau»^ mont und Fricourt gegenseitige Minentätigkeit, die zu uiistrem Vorteil verlief. Artillerietätigkeit ber Angres, Hpern und der Hohenzoilernschanzc.

Die Laqe im Osten.

WTB. Wie«, 12. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 12. Mai 1916 mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Die erhöhte Gefechtstätigkeit an unserer wolhynischen Front hält an. Keine besonderen Ereignisse.

Neuer Ministerwechse! ?

G. K. G. Petersburg, 12 Mai. Das jetzige Mi­nisterium soll, wie verlautet, durch ein Kabinett Miljü- kow abgelöst werden.

Das scharfe Vorgehen der Untersuchungskommission gegen den früheren Kriegsminister Ssnchomiinow erregte den Unwillen des Zaren und einflußreicher polit scher Sa­lons der Reichshauptstadt. Senator Sagorodski, der Ssu- chomlinow verhaften ließ, wurde plötzlich unter der Be­schuldigung, seine Amtsbefugnisse überschritten zu ha­ben, seinerseits in Haft genommen. Ssuchomlinow da­gegen wurde freigelassen.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 12. Mai. Amtlich wird veclantbrrt vom 12. Mai 1916 mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: Die Ar­tilleriekämpfe dauern mit wechselnder Stärke fort. Zwei feindliche Angriffe auf den Mrzli Vrh wurden abgewiesen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverän­dert ruhig.

Das Gewissen SalanSras.

WTB. Bern, 12. Mai. Mailänder Blätter bringen eine Rede des Ministerpräsidenten Salandra in Brescia, in der §s u. a heißtft Klir müssen siegen! Es ist rich­tig, daß wir in diesem Krieg unser Dasein aufs Spiel gesetzt haben, uitd es ist wahr, daß, diejenigen, die nicht aus eigenem Antrieb, sondern aus Rücksicht auf die Volksstimmnng den Krieg begonnen haben, zuweilen von schrecklicher Angst geplagt werden. Ebenso wahr aber ist es, daß unser Gewissen, je länger wir darüber Nachdenken, dessen immer sicherer wird, daß wir die Ehre des Lan­des gewahrt haben. Wir dursten nicht bei denjenigen Völkern verharren, denen eine neue Geschichte aufgezwun­gen werden wird, mußten vielmehr chc denen gehen, die die Geschichte machen. ^

Neues vom Tage.

Aus Sem Reichstag.

Berlin, 12. Mai. Ter 12. Ausschuß begann heute die Beratung der Novelle zur Reichsversicherungsordnung. 'Tie Grenze für die Bezugsberechtigung der Asiersrente wurde einstimmig auf das vollendete 65. Lebensjahr festgesetzt. Ferner wurde ein Zentrumsan raa einstimm g angenommen, für jede Waise drei Zwanzigstel des Grund­betrags und der Steigerungssätze der Invalidenrente des verstorbenen Ernährers zu gewähren.

Im Haushaltausschuß wurden Klagen über die Handhabung der Zensur in Deutschland vorgebracht, na­mentlich wurde darauf hingewiesen, daß die Zensur nicht gegen alle Zeitungen gleich gehandhabt werde. - Auf eine Anfrage, warum die Bittschrift des Universitätsprofes­sors Dr. Schäfer unterdrückt worden sei, und ob das Pe- trtionsrecht des Volkes aufgehoben werden solle, erwi­derte der Regierungsvertreter, die Bittschrift habe den Rahmen einer Petition überschritten.

GKG. München, 12. Mai. Der Vorstand des Christlichen bayerischen Bauernvereins Dr. Heim be­hauptete, aus Bayern seien Tausende von Zentnern Butter weggenommen und nach Berlin geschafft worden, von wo sie angeblich zur Hebung der Valuta ins Aus­land, z. B. Dänemark verkauft worden seien. Da aber Dänemark bekanntlich selber eine große Bntterausfuhr hat, so wäre nur anzunehmen, daß die Butter nach England ging.

Leipzig, 12. Mai. Ter Generalmusiidircktor Hofrat Prof. Dr. Max Reger/ ein bekannter Komponist, rst hier an einem Schlägansall plötzlich gestorben. Reger war in Brand, bkyer. Bezirksamts Kcmnath, als Sohn eines Lehrers 1873 geboren-

Erholungsheim für Krankenpflegerinnen.

WTB. Bern, 12, Mai. Für. Krankenpflegerinnen in den Armeen der kriegführenden Staaten soll auf Be­treiben des Bundesxats Hofsmann und seiner Gemahlin, sowie Petz Natiönalrats Adox und Seiler ein Erhlluicgs- ausenthalt während des kommenden Sommers geschaffen werden.