strvrprecfter
tzegrSuSrt i»77.
8rr«gr-reir
slsrteljährlich trs Stadt-, OrtS- Md Nachbarorts« dLrkrhr Mk. 1.50, L-ßerhalbM. 1.60 Mschlichllch der Postgebühren. DK -Kirrrelnummer des MatteS kostet5 Pf. prscheinungswcff« rÄ'ich, mit Nur- ,'RLme der Sonn- M Festtage. ,,
AllgmewessMyeige
«kai'«n
V^n ös«
v i
WMM
MM
'OMD
-rK
'OUi
Mreigrsprek
Die Ispaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfennig. Dt« z Reklamezelle oder - deren Raum SO ! Pfennig. :: Bei j Wiederbolungm : unveränderter A«» , »eigen entsprechen- , oer Rabatt. Bei i gerichtlicher Ein- j tretbung und Kon- j kürsen ist der ! Rabatt hinfällig.
K«rÄktrs»L.v«r-
ixz kNÄttearteig.
Schwarzwälder Tageszeitung/für die Gberamtsbezirke Nagold, Kreudenstadt u. Lalw.!
! M. 110
AvsgaSr in A!te«sieiZ-Stadt.
Freitag, de» 12. Mai.
Amtsblatt für Pfalzgrafenweiler.
LSI«.
Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 11. Mai. (Amtlich). Westlicher Kriegsschauplatz: Deutsche Flugzeuge belegte« Dünkirchen und die Bahnanlagen bei Adinkerke mit Bomben.
Auf dem westliche« Maasufer griffe» die Franzose« nachmittags beim Tote« Man«, abends südöstlich Höhe 304 nufere Stellungen an. Beidemals brach ihr Angriff im Maschinengewehr- und Sperrfeuer der Artillerie unter beträchtlichen Verlusten für deu Feind zusammen.
Eine bayrische Patrouille nahm im Camardwald 54 Franzosen gefangen. Die Zahl der bei den Kämpfen seit dem 4: Mai um Höhe 304 gemachten unverwundeteu gefangenen Franzosen ist auf 53 Offiziere, 1515 Mann gestiegen.
Aus dem östlichen Maasufer fanden in der Gegend des Caillettewaldes während der ganzen Nacht Handgranaten- kämpfc statt. Ein französischer Angriff in diesem Walde wurde abgeschlagen.
M' nicht bestreiten, daß der von Liljedahl gerade jetzt angesichts der Alandssiage ausgesprochene Gemeinsamkeilsgedanke gegen Rußland heute in Rumänien vielleicht mehr Verständnis fände als früher.
Geographisch, politisch und wirtschaftlich finden sich manche Vergleichungspunktc zwischen der Türkei und Schweden, bezw. Skandinavien in diesem Kriege. Beide» sind für die Verbindung Rußlands mit dem Meere und für die Verbindung Großbritanniens mit Rußland während des Krieges und nachher von höchstem Werte. Beide sind verloren, wenn Rußland und Großbritannien ihr Ziel erreichen würden. Was für Rußland, bezw. für die Türkei die Meerengen bedeuten, das stellen annähernd die Mandsinseln für Schweden und für ganz Skandinavien dar. Das türkische Volk hat gleich bei Beginn des Krieges erkannt, daß nur sofortige Verwirklichung des Gemeinsamkeitsgedankens in Rußland die Unversehrtheit und Unabhängigkeit des Reiches erhalten könne. Dieses unverzügliche Bekenntnis hat die glänzenden Erfolge gezeitigt. Schweden ist die nördliche Flügelmacht jener Mächtereihe, welche im Zeichen der Gemeinsamkeit stehen sollten. Die Erkenntnis davon ist später gekommen als die der Türkei, aber desto wertvoller erscheint die unumwundene Erklärung des stbw^'sthen Offiziers.
Die Ereignisse im Westen.
OrMcher Kriegsschauplatz: Nördlich des Bahnhofes Selb« g wurde« 500 Meter der feindliche« Stellung erstürmt. Hierbei siele» 309 u»verwu«dete Gefangene is unsere Ha»d. Einige Maschinengewehre und Minenwerser wurden erbeutet.
Bslkaukriegsschauplaß : Keine besonderen Ereignisse.
Oberste Heeresleitung.
Ein schwedischer Offizier, Hauptmann Liljedahl, veröffentlichte in der Stockholmer Zeitung „Aftyn Blad" eine Abhandlung, worin'er anssührt, 10 Länder seien von der russischen Gefahr bedroht, Schweden, Norwegen, Finnland, die Ostsceprovinzen, Polen, Deutschland, Oesterreich-Ungarn, die Ukraine, Rumänien und die Türkei. Diese Länder müßten die Gemeinsamkeit der Gefahr erkennen und sich ihrer gemeinsam erwehren. .— Liljedahl zahlt nun freilich eine recht ungleichartige Reihe von Mächten und Ländern aus, für welche im g gcnwäc- tigen Augenblick Gemeinsamkeit nicht ohne weiteres den Politischen Generalnenner bilden könnte, denn z. B. Finnland, ein Teil der Ostseeprovinzen und die Ukraine befinden sich noch in der Abhängigkeit von Rußland, ja, bilden zurzeit einen Teil des russischen Reiches, während Polen zur Stunde als politischer Faktor nicht vorhanden ist. Aus diesem Grunde kann man in einem Augenblicke, wo es auf weftausschauenle Zukunft:Pläne und Hrf'nun- gen weniger ankommt, als aus die praktischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Stunde, nur diejenigen Mächte in Betracht ziehen, die bisher den Gemeinsamkeitsgedanken der russischen Gefahr gegenüber nicht verwirklicht haben, wohl aber imstande wären, ihn von heute ans morgen zu verwirklichen. Diese beiden Länder sind Schweden und Rumänien, denn Norwegen steht so vollständig unter großbritannischem Einflüsse, daß bis aus weiteres nicht anzuiiehmcn ist, seine bisherige Haltung werde sich ändern.
Zwischen Schweden und Rumänien sind im vorigen Jahre Verhandlungen oder Vorbesprechungen über eine Annäherung und eine gemeinsame auswärtige Politik gepflogen worden, sie scheinen aber nicht im Sinne Liijedahls verlaufen zu sein, vielmehr gewannen in der folgenden Zeit England und Rußland in Schweden wie in Rumänien mehr Einfluß als zuvor. Neuerdings ist in Rumänien ein gewisser Umschwung eingetrcten. Die mißglückten Angriffe Rußlands Und Italiens, der erfolgreiche deutsche Angriff bei Verdun sind die Grundlagen zu einer rumänischen Auffassung der Lage geworden, Kelche zu'dem deutsch-rumänischen Handelsabkommen gesuhlt hat. Tie englische Niederlage bei Knt-el-Amara krag diese Auffassung gefestigt haben. Jedenfalls läßt
Der sranzössiche Tagesbericht.
WTB. Paris, 11. Mai. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Zwischen Oise und Aisne scheiterte ein Handstreich gegen unsere Schützengräben südöstlich von Mou.ins ,ous tous les vents vollständig. In der Umgebung von Verdun hat das Ge- schützfcuer westlich von der Maas nachgelassen. Oestlich von der Maas und in der Woevre Geschützseuer mit Unterbrechungen. Aus der Nacht meidet man Scharmützel mit Handgranaten im Gehölz von Avocourt und in der Gegend südlich von der Feste Douaumont. Im Oberelsatz wurde eine feindliche Erkunduiigsabtci ung, welche einen unserer kleinen Posten bei Hirzbach, südlich von Altkirch, auszuheben versuchte, mit Verlusten abgcwiesen.
Abends: Auf dem linken User der Maas richteten die Deutschen nach heftiger Beschießung einen starken Angriff auf unsere Stellungen an Len Zugängen am Hügel 287. Diese Angriffe wurden vollständig zurückgeschlagen. Einige Gefangene blieben in unseren Händen. Eine kleine Unternehmung unserer Truppen gegen die Abhänge westlich des Toten Mannes erlaubte uns einige Teile des deutschen Grabens zu besetzen. Wir machten 52 Gefangene und erbeuteten zwei Maschinengewehre.
Der Krieg zur See.
London, 10. Mai. Der britische Dampfer Doleoath (1706 Tonnen) ist gesunken.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 11. Mai. Amtlich wird ve'.'lautbart vom 11. Mai 1916:
Italienischer Kriegsschauplatz: Me erhöhte Artillerietätigkeit hielt an den meisten Stellen der Front auch gestern an. Besonders lebhaft-war sie im Dolomitenabschnitt zwischen PeuLeistern und Buchenstein. Ein italienischer Flieger warf vormittags 2 Bomben aus den Markt und den Domplatz von Görz ab. Hiedurch wurden 2 Zivilpersonen getötet, 33 verwundet.
Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
Der türkische Krieg.
WTB. Aonstantinopel, 11. Mai. Amtlicher Bericht: An der Iraks ront, im Abschnitt von Fel- lahie keine Ereignisse, abgesehen von Artilleriekamps mit Unterbrechungen und örtlichem Jnfanteriefeuer. An der Kaukasus fco nt wurde der Feind im Abschnitt des Kopeberges, in dem Gefecht, das am 8. Mai vormittags mit unserem Angriff begann und bis zum Abend dauerte, durch Bajonettangriff aus seinen Stellungen in einer Ausdehnung von beinahe 15 Kilometern verdrängt und ostwärts zurückgeworfen. In diesem Gefechte mac^ ten wir 6 Offiziere und über 300 Mann zu Gefangenen und nahmen 4 Maschinengewehre. Unsere Verfolgungs- «bteilungen bewahrten trotz heftigen Schneesturmes Fühlung mit den zurückaehenden Abteilungen des Feindes ; desgleichen wurde in der Nacht zum 9. Mai bei Maschkjoi ^0 Klm. südöstlich von Mamachatun) und südlich von Tusla Tece, eine feindliche Abteilung von 250 Infanteristen und 200 Reitern bis auf eine geringe Anzahl vernichtet. Im Abschnitt an der Küste keine weseut-
i
i
Uchen'Veränderungen. Der Feind, welcher westlich von Dschewislik vorzudringen versuchte, mußte sich infolge einer Umgehungsbewegung unserer Truppen nach Norden zurückziehen. Ein feindliches Torpedoboot warf einige Geschosse auf die Küste von Kemikli und zog sich dann Zurück. Ein Kreuzer feuerte, ohne Wirkung zu erzielen, 50 Geschosse aus die Küste westlich von der Insel Keuston. Unsere Artillerie erwiderte.
London, 10. Mai. (Unterhaus.) Auf eine Anfrage antwortete Unterstaatssekretär im Kriegsamt Ten- nant, zwischen dem 11. April und dem 29. April haben britische Flugzeuge in Knt-el-Amara 18 850 Pfund Lebensmittel abgeworfen, außerdem Mengen medizinischer und anderer Vorräte, sowie Briefbeutel. Dabei fanden zahlreiche Luftkärnpfe statt. In einem sei ein englisches Seeflugzeug in die Linien des Feindes niedergetrieben> der Führer getötet, der Beobachter verwundet worden. In einem anderen Falle wurde der Führer eines Flugzeugs verwundet, doch gelang es ihm, innerhalb der britischen Linien zu landen. Dies seien die einzigen Verluste gewesen.
Neues vom Tage»
Die Tabaksteuer abgelehnt.
Berlin, 11. Mai. Ter Steuerausfchüß des Reichstages hat in der ersten Lesung die Steuer auf Tabak und Zigarren abgelehnt und zwar mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Polen und Fortschrittler, während das Zentrum und die Nationalliberalen sich der Stimmabgabe enthielten. Dann wurden die Kriegsaufschläge für Zigaretten gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Polen angenommen. Für Zigarettentabak im Kleinverkaufspreis wurde die SteuergrenIS von 5 ans 8 Mark heraufgesetzt. Für Zigaretten aus Betrieben, die erst nach dem 30. September 1915 steuer- amtlich gemeldet sind, soll der dreifache Betrag des Kriegsaufschlages erhoben werden.
Deutsches Eigentum in England.
London, 11. Mai. Nach der Schätzung eines englischen Blattes beträgt das in Englind befindliche deutsche Eigentum 2260 Millionen Mark (in Wirklichkeit dürfte es höher sein, da manches deutsche Kapital anonym in den Schatzkästen englischer Banken ruhen dürste), während das englische Eigentum in Deutschland sich auf 1800 Millionen Mark beziffern soll.
Die Alandsfrage.
Stockholm, 11. Mai. General Rappe veröffentlicht im „Aftonbladet" weitere Aeußerungen zur Alandfrage. Er betont, daß ein freies Aland bei den gegenwärtigen eigenen Hilfsquellen Schwedens die Mindestforderung sei. Zögern könne dazu zwingen, Deutschland um Hilfe anzurufen, wodurch sich Schweden Deutschlands Willen unterwerfen würde. Nicht zulässig sei es, die Angelegenheit ans die Zukunft zu verschieben, denn über die Zukunft werde jetzt entschieden. (Nach Petersburger Meldungen ist zwischen Rußland und Schweden wegen der Alandsfrage bereits eine Spannung eingetreten.)
Die spanische Thronrede.
Madrid. 11. Mai. Bei Eröffnung der Kammer verlas der König eine Thronrede, in der es hiekßk: Spanien'unterhält mit allen Kriegstthrenden die gleichen freundschaftlichen Beziehungen; es wird seine Neutralität aufrichtig fortsetzen. Die Auswanderung von Kapital und Arbeitskräften werde man verhindern müssen, die nach dem Krieg nach anderen Ländern für die gewaltigen Aufgaben des Wiederaufbaues gesucht würden. Tie Regierung werhe einen zusammenhängenden Plan von Maßnahmen vorlegen, der die Arbcitsnot beseitigen und ' den Ausfuhrhandel mit .Hilfe rascher Darlehen anregen fdlle. Die Regierung werde eine Verstärkung der Weht" macht fordern.
Die mexikanische Frage.
Washington, 11. Mai. Das Repräsenrautenhaus hat die Gesetzesvorlage belr. Verstärkung des Heeres ab gelehnt.
G. K. G. Washington, 11. Mar. Präsident Car- ranza hat seine Aufforderung an Wilson erneuert, die amerikanischen Truppen aus Mexiko zurückzuziehen. Wll- son schickte als Antwort 4000 Mann weiter an die Grenze. (Vielleicht ist dies nur ein Säbelgerassel, womit Wilson versucht, die vom Abgeordnetenhaus abgelehnte Hedresvermehvung dvch noch durchzudrücken.)