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Amtliches.

Bekanntmachung über das Hallbarmache« von Eier«.

Auf Grund des § 15 der Verfügung des K. Ministe­riums des- Innern über die Regelung der Eicrversorgung, vom 7. April 1916 (Staatsanzeiger Nr. 83), wird mit so­fortiger Wirkung u. a. bestimmt:

Gewerbetreibende, z. B. Händler, Hersteller von Back-, Konditorei- und Teigwaren, Wirte, Unternehmer von Kost- gebereien und dergl., die für Zwecke ihres Gewerbebetriebes Landeier oder eingeführte Eier haltbar machen wollen, be­dürfen hierzu der Erlaubnis.

Als Haltbarmachen im Sinn dieser Bestimmungen ist jede Behandlung der Eier anzusehen, die bezweckt, sie für einen längeren Zeitraum genießbar zu erhalten, insbesondere das Einlegen in Kalk, Wasserglas und dergl., die Verwahr­ung in Papier, Asche, Spreu und dergl., das Einbringen in Kühlanlagen zu längerer Aufbewahrung, die Behandlung mit chemischen Erzeugnissen u. ä.

Zur Erteilung der Erlaubnis an solche Personen, die die Eier in ihrem eigenen Gewerbebetriebe verwenden, sind die Oberämter, in Gemeinden über 5000 Einwohner die Ortsvorsteher, zuständig, soweit es sich'nicht um mehr als 5000 Stück handelt. In allen übrigen Fällen sind die Ge­suche mit einer Aeußerung des Oberamts bezw. des Ortsvor­stehers der Landesversorgungsstelle zur Bescheidung vorzulegen.

Händler, die beim Inkrafttreten dieser Bestimmungen haltbar gemachte Eier in Gewahrsam haben, oder durch an­dere verwahren lassen, haben hiervon dem Ortsvorsteher dis zum 15. Mai 1916 unter Angabe des Eigentümers Anzeige zu erstatten.

Eierpreise im K. Oberamt Calw.

Mit Bezug azrf die Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 7. April 1916, betreffend Regelung der Eier- versorgung, sind vom Oberamt dem Bezirkshändler und den Unterkäufern folgende Preise vorgeschrieben worden:

1. Der Bezirkshändler darf für 1 Ei nicht mehr als 18 Pfennig verlangen;

2. oer Bezirkshändler und die Unterkäufer haben dem Produzenten für ein Ei mindestens 15 Pfennig zu bezahlen:

3. der Bezirks Händler hat dem Unlerkäufer welcher auch zugleich Verkäufer bezw. Verkaufsstelle für die betr. Gemeinde ist, für das Ei mindestens 16 Pfennig zu bezahlen; um den­selben Preis darf der Unlerkäufer 50"/« der aufgekauften Eier an die Einwohner der betr. Gemeinde verkaufen; soweit es sich dagegen um Eier handelt, die ihm als Verkaufsstelle durch den Bezirkshändler aus anderen Gemeinden zugewiesen worden sind, darf er für sie 18 Pfennig für das Stück ver­langen ;

4. die Verkaufsstellen (Unterkäufer), soweit ihnen Eier zur Deckung des Bedarfs ihrer Gemeinde durch den Bezirkshänd­ler zugewiesen werden müssen, haben dem Bezirkshändler für das Ei 17 Pfennig zu bezahlen.

Der Verkehr mit Burter aus laudw. Betriebe«.

Vom K. Oberamt Calw wird weiter bekannt gegeben:

1. Als Vermittler im Sinne des Z 3 der Minist.-Ver- fügung vom 25. April 1916 in obigem Betreff, werden die als Eierverkäufer für die betr. Gemeinden bestellten Personen aufgestellt.

Bei der Butterabgabe durch die Vermittler finden auf die Käufer wie auf die Vermittler die für die Verbraucher und für die Händler bestehenden Vorschriften der Verfügung des K. Ministeriums des Innern über die Regelung des Ver­brauchs von Butter vom 1. März 1916 mit deren Aende- rung sinngemäße Anwendung. Darnach darf die Landbutter von den Vermittlern ebenfalls nur noch gegen Buttermarken abgegeben werden.

Die Vermittlungsgebühr muß sich in dem Rahmen von ' 47 Pfennig für 1 Pfund Butter bewegen.

Der Vermittler bezahlt dem Erzeuger bezw. Hersteller für 1 Pfund Landbutter 1.50 Mark, während der Wochen­marktpreis 1,65 Mark beträgt.

Landesnachrichken.

Ritenrtei,. io. Mai isi«.

^ ^ Württembergische Verlustliste Nr. 384

Ers-°Hnf--Regt. Nr. 52, die Gren.-Regimenter Nr. 119 und 123, Füs.-Regt. Nr. 122, die Jnf.-Regi- Menter Nr. 120, 121, 125, 126 und 180, Landw.-sJnf.- AA- Nr. 126, die Res.-Jns.-Regimenter Nr. 247 und EA AK 1. Landst.-jJns.-Bat. Stuttgart, das Landst.- jLrrf.-Bat. HM und die Minenwerfer-Komp. Nr. 302. iNerner werden Verluste durch Krankheiten und Berichtt- sWW MZVMMrMlistL -r mtaete ilt^-K

Die Liste enthält u. a. folgende Namen: Georg Carle, Wildberg, gefallen. Georg Kluwpp, Huzenbach, l. verw. Johs. Helber, Haiterbach, verw. Eugen Huß, Berneck, l. verw. Karl Enßlen, Nagold, schw. verw. Gefr. Ernst Geiger, Lützenhardt, l. verw. Gefr. Alfred Schittler, Alten- fftelg, l. verw.

Eiserne Kren; haben erhalten: Kanonier Gott- yils Wagner von Freuden itadt; Pionier David Flnkberner m Christophstal; Musketier Eugen Schwenk, Sohn des Lokomotivführers Schwenk in Calw. « » " Staatslotterie. In derb. Klasse der 7. Staats- kotterre such mn 1. Zrehungstag auf Württemberg fol- tzende Gewinne gefallen: 3000 Mk. Nr. 186'2^8- '1000 Mt. Nr. 174323, 175 431, 177 321, 178461; 500 Mk. Nr. 30677, 30999, 56 798, 174667, 179 948 Außer­dem 168 Gewinne M 240 Mk. (Ohm Gewähr.)

Kleiderkarte? DieTägl. Rundschau" bringt folgende Meldung: Wie wir hören, haben in den letz­ten Tagen in Düsseldorf Beratungen zwischen der Lei­tung der Reichs bekleidungsstelle und den Vertretern der Textilverbände stattgefnnden, die sich' mit der Frage der Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit Textilstofsen für die Zukunft beschäftigen. Hierbei wurde die Mitteilung gemacht, daß demnächst eine Kleiderkarte zur Einführung gelangen soll, und zwar Anweisungen für die minderbemittelte Bevölkerung zum Bezug der not­wendigsten Kleidungsstücke.

Höchstmaße für Arauenklei-er. Der Aus­schuß für Stoffersparnis bei Frauenkleidern hat, wie aus Berlin berichtet wird, folgende Höchstmaße für den Stoff­verbrauch als zweckmäßig beschlossen: Für Paletots 3^ Meter (von 130 Zentimeter breiter Ware ab), für Ko­stüme 4s/4 Meter, für Röcke 4 Meter, für Staubmäntel 41/2 Meter. Bei Größen über 46 soll ein entsprechender Stoffmehrverbrauch gestattet sein. Für Kindermäntel wurde von der Festsetzung von Höchstmaßen Abstand genommen.

Falsche Reichsbanknoten. In letzter Zeit sind falsche Reichsbanknoten zu 50 Mk. zum Vorschein gekommen.

Fünsbroun, 8. Mai. Von einem schweren Schicksals­schlag ist die Familie des Schreiners Theurer hier betroffen worden, der drei Söhne im Dienste des Vaterlandes stehen hat. Einer von den Söhnen, der beim Feld.-Art.-Regt. 49 in Ulm im Dienst steht, kam auf Ostern in Urlaub. Durch mutmaßliche Infektion erkrankte die Mutter an Genickstarre, und starb am letzten Freitag im Krankenhaus in Altensteig. Der Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

- Calw, 9. Mai. Dem städtischen Hilfsausschuß sind aus Haussammlungen und sonstigen Zuweisungen bis jetzt 36000 Mk. zugeflossen; ausgegeben wurden 30000 Mt. Der monatl. Aufwand beträgt für 125 Empfänger 2000 Mk.; städtische Mittel sind nicht in Anspruch genommen worden; alle Aufwendungen konnten durch freiwillge Mittel bestritten werden. Rektor Dr. Knödel hat unter die Schüler des Realprogymnasiums 1 Kg. Sonnenblumensamen zur Ver­teilung gebracht. Mit großem Eifer wurde der Samen aus- gesär, der Ertrag kommt im Herbst dem Roten Kreuz zu gut.

(-) Stuttgart, 9. Mai. Das Königstor am Ansgang der unteren Königsstraße, wo diese in den neuen Bahnhofplatz einmündet, kann aus Verkehrsrück­sichten hier nicht seinen Platz behalten. Es soll jetzt abgebrochen und im Park der Villa Berg neu errichtet werden. (Staatsanz.)

(-) Stuttgart, 9. Mai. Me 92. Schillerfeier des Stuttgarter Liederkranzes findet am Sonntag den 14. Mai nachmittags 4 Uhr im Siegle-Haus statt. Abends ' 61/2 Uhr folgt eine Huldigung am Schillerdenkmal beim alten Schloß.

(-) Stuttgart, 9. Mai. Die Sammlungen am Hilfstag vom Samstag dürsten in Größs-Stuttgart 45 000 Mark ergeben haben.

(-) Sontheim, OA. Heilbronn, 9. Mai. Ter 13- jährige Sohn des Gärtners Fr. Stegmaier fand wäh­rend der Schulpause durch einen Herzschlag einen raschen Tod.

(-) Hohenstaufen, 9. Mai. Infolge der Entglei­sung einer Personenzugsmaschine entstand vorgestern nachmittag auf der Hohenstaufenbahn zwischen Maetis und Lenglingen eine zweistündige Betriebsstörung.

(--) Stuttgart, 9. Mai. (P r 0 b eab d u n t e i u n g.) Das Stellvertretende Generalkommando hat für Groß- Stuttgart, Feuerbach, Obertürkheim, Hedelfingen, Zuf­fenhausen, Münster, Zazenhausen, Botnang und Kalten­tal auf Freitag den 12. Mai abends 10.10 Uhr eine Probeabdunkelung angeordnet, als Vorbereitung für die Abwehr nächtlicher Angriffe aus der Luft. Marmzeichen werden im Gegensatz zum Ernstfälle nicht gegeben; da­gegen wird um 10.10 Uhr die öffentliche Straßenbeleuch­tung unterbrochen, auch die Bahnhofanlagcn werden auf kurze Zeit abgedunkelt werden. Tie Wagen der Straßen­bahnen und der Fildcrbahn, sowie Kraftfahrzeuge, Rad­fahrer und Fuhrwerke aller Art haben zu halten und ihre Lichter zu löschen; den Fahrgästen der Straßen­bahn wird das Sitzenbleiben in den Wagen empfohlen. Gebäude sind abzudunkeln und nach außen wirksam ab­zublenden. Tie rasche Abdunkelung und Aöblcndung wird durch die Patrouillen kontrolliert werden. Müßiges Um- hertreiben auf den Straßen während der Probe ist ver­boten. Tie Probe wird im ganzen etwa 15 Minuten dauern. Vorsätzliche oder fahrlässige Zuwiderhandlun­gen gegen die Anordnungen des Stellvertretenden Gene­ralkommandos werden nach dem Gesetz über den Be­lagerungszustand bestraft.

(--) Stuttgart, 9. Mai. (Juwelen.) Me Stadt Stuttgart hat von Juwelier Männer für die Juwelen der Gräfin Landsberg geb. Hallberger, die ihr mit der Laudsberg'sckeii Erbschaft zugefalleu und auf 410000 Mk. geschätzt waren, den Betrag von 600000 Mk. als Kauf­preis erhalten. Einen Teil des Schmuckes hat Männer bereits weitcrveräußeri.

'Stuttgart, 9. Mai. (Schwindler.) "Ter Polizeibericht warnt vor dem Maschinelltechniker Wilh. Knoblauch, geboren am 10. Juli 1894 in Stuttgart, der unter dem unwahren Vorbringen, gutgestellte Ver­wandte würden seine Verbindlichkeiten bestreiten, fortge­setzt Waren und Darlehen erschwindelt.

(-) Markgröningen, 9. Mai. (Schlägerei Unfall.) Aus Scherz, der jedoch bald in (Änst über­ging, rauften im Walde zwei junge Burschen, wobei der eine dem anderen eine Bierflasche auf den Kopf schlug, ff-o daß er eine Gehirnerschütterung davontrug. Beim Abnehmen von aufgespeicherten Dauben fielen dem Küfermeister Tr. Dauben auf den Kopf, wodurch er nicht unbedeutende Verletzungen erlitt.

(-) Nürtingen, 9. Mai. (Vermißt.) Ter hie­sige-Feldfchütze Karl Schneck ist seit fast einem Monat spurlos verschwunden. Er wurde zuletzt in Ausübung seines Berufes auf dem Feld gesehen.

(-) Schwenningen, 9. Mai. (Einbruchsdieb­stähle.) In der Schuhfabrik von Johannes Haller wurden 18 Paar Schuhe und Stiefel, ebenso halbfertige Ware im Gesamtwert von 250 Mk. gestohlen. In einem Hanse der Oberndorfslraße wurden 200 Mk. ent­wendet. Zwei der Tat Verdächtige sind verhaftet.

(-) Schramberg, 9. Mai. (Amtseinsetzung.), Unter zahlreicher Beteiligung der Gemeindeglieder wurde am letzten Sonntag Stadtpfarrer Duisberg in der evan­gelischen Kirche feierlich in sein Amt eingesetzt. Me Geist­lichen sowie die Mitglieder des Kirchengemeinderats ver­einigten sich nach der kirchlichen Feier zu einem gemein­schaftlichen Mittagsmahl in der Villa des Kommerzien­rats Junghans.

(-) Bon der Riß, 9. Mai. (Schwerer Ver­lust.) Dem Bauen: A. Zinser vom unteren Winkelhos (Ummendorf) verendeten drei Kühe und eine Kälbel. Da die Tiere infolge Futtermangels auf der Weide lie­fen, ist anzunehmen, daß sie durch Kunstdünger oder Giftpflanzen verendeten.

Vermischtes.

Auch ein Warenhaus. Einen Stapelplatz gestohlener Ge- genstände, wie er größer wohl nie entdeckt worden ist, hat die Kriminalpolizei zu Schöneberg bei Berlin ausfindig gemacht. Eine Fünfzimmerwohnung wurde hauptsächlich zum Aufstavelu gestohlener Gegenstände benutzt. Als die Kriminalpolizei dort unerwartet erschien, entdeckte sie ein Hehlernest von ganz außer­gewöhnlich großem Umfange. In dem Warenhaus war alles Pl finden, vom Spucknapf bis zum seidenen Kleide, selbst Fahrrä­der und Koffer, auch wertvolle Gegenstände, wie Juwelen und echte Spitzen. Zwei große Möbelwagen reichten kaum für denUm­zug" desWarenhauses" nach dem Polizeipräsidium.

Ehrengaben für Kinderreich« Mütter. Für Zwecke der För­derung der ^Lolkskrast im Regierungsbezirk Düsseldorf haben das Stahlwerk Becker, die Rheinische Metallwaren, und Ma­schinenfabrik u. a. dem Regierungspräsidenten erheblich« Sum­men zur Verfügung gestellt. Diese Mittel sollen zu Ehren­gaben für kinderreiche Mütter in Familien mit kleinerem Ein­kommen verwendet werden. Das Ergebnis der -ersten Vertei­lung solcher Ehrengaben ist jetzt abgeschlossen. Weit über 3000 Bewerbungen von Müttern, die mehr als vier Kinder großge- zogen haben, waren eingegangen, und selbst der Gesuche von Müttern mit mehr als sieben Kinder waren es noch tausend. In der Großstadt Düsseldorf hat eine unbemittelte Mutter sogar vierundzwanztg Kinder großgezogen. Nach den vorliegenden Ge­suchen gibt es in fast allen Großstädten des Regierungsbezirks Düsseldorf Mütter mit zwölf und mehr Kindern. Auch im Land­kreise Düsseldorf fand sich eine Mutter mit 16 Kindern. Zu de« Zinsen der dauernd angelegten Stiftungen sind aus einmaligen Zuwendungen noch erhebliche Beträge gekommen, so daß mehr, als 33 000 Mk. verteilt werden konnten. Es war aber nur mög­lich. die Mütter mit der größten Kinderzahl zu berücksichtigen, weil man bei einer Ehrengabe nicht unter den Betrag von 100 Mk. heruntergehen wollte. Es handelt sich keineswegs um eine Unterstützung Hilfsbedürftiger, sondern nur um eine Ehrengabe.

Der Hahn als Sinnbild Frankreichs. Das Pariser .Jour­nal" hat kürzlich darauf hingewiesen, daß Frankreich, dem dieschöne Ausgabe" zufalle, der Welt den Morgen einer neuen Freiheit anzukündigen, den Hahn als Sinnbild des Landes ge- wählt habe. Der Hahn als Sinnbild Frankreichs, des alten Gal­liens (wohl infolge des Gleichklangs von Gallia mit dem latei­nischen gallus Hahn), findet sich aus einzelnen, allerdings sel- tenen gallischen Münzen. Der Gegensatz des gallischen Hahnes zum deutschen Adler findet sich zuerst bei Ulrich von Hutten. 1514 in seinem GedichtAn den Hahn". Auch aus dem Jahre 1679, in dem sich die Herrschaft Ludwigs XlV. auf ihrem Höhepunkt« befand, ist «ine Münze vorhanden, di« Frankreichs Vormacht­stellung unter dem Bilde eines seine Flügel ausbreitenden Hah­nes zeigt; aber amtlich aks Sinnbild Frankreichs erschien e« erst auf den republikanischen Assignaten. Mit dem Emporstet«; gen Napoleons 1. verschwand derdas Licht und den Morgens einer neuen Zeit verkündende Hahn", denn der Kaiser wünscht«; als Sinnbild seiner Weltherrschast kein Tier, das aus dem Mistei lebe, und voni Fuchs gefreffen werde. Da er die bourbonischerck Lilien des altfränkischen Königtums nicht wählen konnte, so nahm er den Adler der römischen Zäsaren als Sinnbild Frank­reichs an. Nach seinem Sturz im Jahre 1815 wurden durch Ludwig XVIll. die Lilien in Frankreich wieder eingefiihrt, und sie blieben, bis die Iulireoolution den Thron Karls X., de« letzten Bourbonen, umfließ. Das auf Karl X. folgende König­tum Ludwig Philipps mußte auf die Such« yach einem neuen Symbol gehen, denn die Lilien waren vom Volk in den Staub getreten worden, und der Adler Napoleons weckte zu selbst­herrliche Erinnerungen, als daß der Bürgerkönig ihn hätte an­nehmen dürfen. So griff er denn wieder auf den Hahn der alten Assignaten zurück. Bor dem Adler Napoleons HI. muß­te der Hahn welchen, aber nach dem Tage von Sedan wurde mit dem Kaiser auch sein Adler des Landes verwiesen. Die dritte Republik wühlte wieder den Hahn, der großen Revolution zum Sinnbilde.

^russisches. Um die Kinder bei den Feldarbeiten zu ver» «enden, beschloß die russische Regierung, alle staatlichen^ Schu- len in den südlichen und südwestlichen Provinzen von Ende April bis Ende September zu schließen. Während der Karwoche sind nachUtro Roßij" in Petersburg 1700 Eimer an denaturiertem Spiritus verkauft worden, während der durch­schnittliche Wochenbedarf in normalen Zeiten 60 Eimer betrug. sIn Italien sind über 2000 Volksschulen aus Mangel an Un­terhaltungsmittel geschlossen.)

Ein Lusitania-Prozeß. Die Witwe des verstorbenen ameri­kanischen Bürgers Hopkins, der beim Lusitania-Unglück das Leben verlock, hat eine Schadenersatzklage gegen die Lunard- Linie angestrengt, weil diese Schiffahrtsgesellschaft sich dadurch grober Fahrlässigkeit schuldig gemacht hätte, daß ihr Schiff nicht den von der Admiralität sestgestellten Kurs stielt «nd dadurch besondere Gefahr durch Unterseeboote und Mine« lies. Die Klägerin verlangt drei Millionen Mark.

Die Zeitung für die Soldaten.'

Wer seine Angehörigen im Feld durch regelmäßige zuverlässige Nachrichten aus der Heimat erfreue» will, veraulaffe die Nachseubuug nuferer Zeitung »Ans de« Tannen"'.

Bestellungen wollen bei unserer Expedition unter genauer Angabe der Adresse (Name, Armeeko.ps, Divi­sion, Regiment, Bataillon, Kompagnie, Eskadron, Abtlg., Batt.) gemacht werden.