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Schwarzwälder Tageszeitung/für die Oberamtsbezirke Nagold, Zreudenstadt u. Lalw.
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Ausgabe i« Alterrstetg-Stsdt. Montag, de« 27. MSrz. Amtsblatt für Pfalzgrafeuweilkr.
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kann heute ohne Zeitung sein, denn sie ist die Vermittlerin der Ereignisse des großen Krieges und die Verkündigerin der Geschehnisse in der Heimat.
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Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 25. März. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Die Lage hat gegen gestern keine wesentliche Veränderung erfahren. Im Maasgebiet fanden besonders lebhafte Artilleriekämpse statt, in deren Verlauf Verdun in Brand geschossen wurde.
Oestlicher Kriegsschauplatz: Westlich von Jakobstadt gingen die Russen nach Einsatz frischer, sibirischer Truppen und nach starker Feueroorbereitung erneut zum Angriff über. Er brach verlustreich für sie zusammen. Kleine Vorstöße wurden südwestlich von Jakobstadt und südwestlich von Dünaburg mühelos abgewiesen. Ebenso blieben alle, auch nachts wiederholten Anstrengungen des Feindes gegen die Front nördlich von Widsy völlig erfolglos. Weiter südlich in Gegend des Narocz-Sees beschränkte sich der Feind gestern auf Arlilleriefeuer.
Balkantriegsschauplatz : Bei einem erneuten Fliegeran griff wurde ein feindliches Flugzeug im Luflkampf zum Absturz zwischen die beiderseitigen Linien gebracht und dort durch Artilleriefeuer zerstört.
Oberste Heeresleitung.
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D 1 ff. Großes Hauptquartier, 26. März. (Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz:
Gestern konnte der gute Ertolq einer in der vorhergehenden Nrcht ausgesührte» Sprengung nordöstlich von Vermelles sestgestellt werden. In dem Sprengtrichter liegt ein feind icher Panzerbe- obachtungsstanö; mehrere englische Unterstände fistd 'Herstört. ' -
Nordöstlich von Neuville unternahm sine kleine deutsche Abteilung nach geglückter Sprengung einen Crkundungsvorstoß in die feindliche Stellung und kehrte planmäßig mit einer Anzahl Gefangener zurück.
Der französische Versuch eines Gasangriffs in der Gegend des Forts de la Pompelle (südöstlich von Reims) blieb ergebnislos.,.
In den Argonuen und im Maasgebiet erreichte der Artilleriekampf stellenweise wieder große Heftigkeit. Nachtgefechte mit Nahkampfmiltcln im CaUlette-Aakd, südöstlich der Feste Douaumont, nahmen Mr unsere Truppen einen günstigen Verlauf. , :
Durch eine umfangreiche Sprengung nordöstlich vokr Celles, in den Voge'en, zügle sich der Gegner ielbst erheblichen Schaden zu; unsere Stellung blieb unversehrt. '
Bei St. Quentin fiel ein englischer Doppeldecker unbeschädigt in unsere Hand. Gin französi»
schoß Flugzeug stürzte nach Luftkampf im Lailette. Wald ad und zerschellte.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Die Russen staben ihre Angriffe am Brückenkopf von Iakobstadt und nördlich von Widfy gestern nicht wiederholt. Mehrere im Laufe des Tage- unternommene Vorstöße südwestlich nnd südlich von Dünaburg blieben schon auf größere Entfernung vor unseren Hindernissen im Feuer liegen. Gegen unsere Front nordwestlich von Poftawy nnd zwi- schen Narocz- und Wieseniew-See nahm der Feind nachts mit starken Krätlen, aber ergebnislos und unter großen Ovfern, den Kampf wieder arri. Nordwestlich von Poftawy nahmen wir einen Offizier, 155 Mann gefangen.
Balkan-Kriegss chauplatz:
Nichts Neues.
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Von zwei durch ein Kreuzergeschwader uud eine Zerstörerslotiille begleiteten Mutterschiffen sind gestern früh 5 englische Waffeiflugzenge zum Angriff auf unsere Luftfchiffanlagen in Nordfchleswig aufgestiegen» Nicht weniger als drei von ihnen, darunter ein Kampfflugzeug, wurden durch den- frühzeitig bena ckrichcigten Akwehrdicnst auf und östlich der Insel Sylt znm Niederqehen gezwungen. Die Insassen, — vier englische Offiziere und ei» Unteroffizier — sind gefangen genommen. Bomben wurden nur in der Gegend von Hoyer-Schleuse ab- geworfon. Schaden ist nicht angerichtet.
Oberste Heeresleitung
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Vom Westen werden nutzer heftigen Artilleriekämpfen in den Argonnen und vor Verdun nur kleinere Unternehmungen gemeldet, die zu unseren Gunsten verliefen. Die Festung Belfort wurde uns großer Entfernung zum zweiten Mal mit Granaten großen Kalilibers belegt. Neu ist ein versuchter Luftangriff der Engländer ans den Nordostseekanal. Tie abgeworfenen Bomben waren nach dein Tagesbericht so gut wie wirkungslos, dagegen sind die feindlichen Flieger znm Landen gezwungen und gefangen genommen worden. Die Unbrauchbarmachung des Kanals würde unsere Seewehr für Angriff wie Verteidigung in bedenklicher Weise hemmen, daher sind gewiß für seine Hut alle nur erdenklichen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Daß sie sich bewährten, beweist der Mißerfolg der Engländer.
Die Engländer hatten allen Grund, das Seegefecht vom 29. Februar in der Nordsee zu verschweigen. Nach dein, vermutlich voir einem der in Gefangenschaft geratenen Tentschxü stammenden Bericht hatte der .Hilfskreuzer „Greif", ein Holzschiff mittlerer Größe, drei Panzerkreuzer und einen Torpedozerstörer sich gegenüber, wobei der 15 850 Tonnen große englische Kreuzer durch einen To p d sch ist v renk w rde, während die Deutschen ihr Schiff, Vas von vornherein als verloren gelten konnte, in die Luft sprengten, um es dem Feinde nicht in die Hände fallen zu lassen. 5 deutsche Offiziere und 115 Mannschaften wurden gefangen. Die "'he Admiralität kommt nun auch mit ihrem Be- A hintendrein nnd behauptet, der deutsche Hilfskreuzer, wie die „Möve" die englischen Linien durchbrechen wollte, sei mit den norwegischen Farben übermalt gewesen. Nicht ein englischer Panzer, sondern der. Hilfskreuzer „Alcautara" sei gesunken, wobei 5 Ofsizire und 69 Mannschaften umgekommen seien. Außerdem seien „nur" noch 8 englische Zerstörer zur Stelle gewesen, die außerdem ein deutsches Tauchboot zum Sinken gebracht hätten. — Von amtlicher deutscher Stelle wird dies, bestritten; ein Tauchboot sei nicht in Verlust geraten. Im übrigen wird man dem deutschen Bericht wohl mehr Glauben beimessen dürfen. Zum mindesten ist es auffallend, daß die englische Regierung den Vorfall erst bekannt gibt, nachdem deutscherseits eine Mitteilung erfolgt war. Ten Verlust des Schlachtschiffes „Audacioux", der in die Luft flog, hat die englische Admiralität bis zum heutigen Tage noch nicht veröffentlicht.
Ans der 300 Kilometer laugen Front scheinen sich die R.ussen besin.ers den Kamp abschn tl von Poftawy für einen Durchbruch auscrjehen zu hoben, d n sie mit Einsatz der letzten Kräfte erzwingen 'wollen. Während an anderen Abschnitten der Kamps teils ganz ruh e, teils
mit geringen Kräften ansgesührt wurde, sind die VorstössiS Samstag nachts nordw'es lich Poftawy und zw schen Narocz-' und Wiscniew-See mit grosser Wucht ansgeführt worden. Die üblichen grossen Opfer sind nutzlos gebracht. Gefangene russische Soldaten berichten, dass, ihre Offiziere nicht bis an die deutschen Linien Herangehen.
Des bisherige Gesamtergebnis bei Verdun.
Am LI. Februar griffen wir nah cimgiebiger Ariulciie- Vorbereitung den Feind auf der bekannten Linie Lonsenvoye-« Azannes östlich der Maas an. Die französischen Stellungen waren durchweg mit Reserveformationeil, die zur Festungsbesatzung von Verdun gehörten, besetzt. Fm offenen Gelände ging unser Vormarsch fast widerstandlos vor sich, nur in den Wäldern stellte sich der Feind, und cs kam zu langwierigen Kämpfen besonders in dem mit vielen Drahtverhauen durchzogenen nnd von Ke.n- truppcn — den 55. und 50. Lägern — vecreidiglen Laureswaid. Auch in dem kolossal befestigren Dorfe Beaumont, einer selbständigen kleinen Festung, leistete die Besatzung so tapfere Gegenwehr, daß man nicht aus dem Wald herauskam, trotzdem man schon raigs um das Dorf herum war. Hier mußte die Artillerie nochmal, Vorarbeiten. Sie tat es mit solchem Ersatz, daß es längs der ganzen Westfront keine ärgere Zerstörung gibt, als Beaumoiu. Reihenweise lagen die Verteidiger to: in den Gräben, das Gewehr noch im Anschlag. Die F.anzvsen hatten bei diese! Waldkämpfcn so völlig den Zusammenhang und die Richrung verloren, daß ganze gemessene Kompagnie,i in der Meinung, sie li.ffcn aus Verdun zu, den Unse en in Ne Hände liefen und sich ergeben mußten.
Während das beulst,-e, dort angesetzte Korps schon durch den Fasses» alb durch war, war das Nachbarkorps durch den Aufenthalt bei Beaumonl und im Läurcswald »och etwas zurück. Es wurde nun auf der neuen Linie Cotclcttcsmühien-Louvcmont- höhensüdlich Herein'iagewald — eine Atempause eingelegt. Unmittelbar vor der äußeren Fortslinie stellten sich die Franzosen wieder. Während hier ursprünglich nur die 72. französische Re- seriiedlvislon stand, warfen die Franzosen nun ganz schnell noch fünf andere Divisionen auf den verhältnismäßig engen Raum, welche sie eilig aus anderen Abschnitten herangezogen hatten. Am 25. Februar wurde die neue Linie vorgedrückt, Douanmont und das starke Hardoumont erstürmt. Nun kam es z» einem großen Halt. Um Douaumont gingen die Kämpfe erbittert hin und her. Dann wurde das Dorf Vaux genommen, und eine kleine Sturminaiinschaft hißte die deutsche Fahne auf dem Fort Vaux, konnte sich aber gegen die Urbcrmacht nicht Hallen. Die Franzose» setzten alles dran, um nach Donanmont auch nickt noch Fort Vaux zu verlieren. 2m ganz engen Raum von wenig über drei Kilometern hatten sie fünf Divisionen aufgeslellt und trieben ihre Infanterie ohne jede Rücksicht auf Verluste vor. Nicht weniger als 27 frische Divisionen sind von ihnen im Verlauf der Schlachr h:.-»gebrach! worden.
Die Franzosen konnten sich von den links der Maas in ihrem Besitz befind,u,)en Stellungen, namentlich von der sich auf dem Höhenrücken zwischen Charny und dem Bruriuswald hinziehende» Befestigungsketle, in deren Milte das Fort Marre liegt, stark artilleristisch gegen unsere im Raum von Bacherauuille. Louvemont und Bras aufgestelllcn Kräfte entwickeln. Dirlse Artillerie mußte gebunden werden. Es geschah etwas, was die Franzosen nie erwartet hüllen: an drei Stellen, be! Brabant, bei Samognieux und bei E> n .. ncunille ,.i gen deutsche Abteilungen beim Morgengrauen über die Maas, und mährend das Dorf Forges, um die Aufmerksamkeit abzulenken, von vorn angegriffen wurde, erstürmten andere Abteilungen die Höhe südlich von Forges. Die Ucberraschung oelang so vollkommen, daß die französische Artillerie auf den Höhen noch gegen die das Dorf angreifeiiden Deutschen schoß, als deutsche Infanterie ihr schon im Rücken war u,iw die Bedienungsmannschaft durch Flintenschüsse zu erledigen begann. Während wir bu ch die Ueber- raschung des Feindes den wichtigen Vorstoß fast ohne Verluste hatten durchführen können, hatten die Franzosen den Kops völlig verloren. In regelloser Flucht rannten sie nach dem Cumieres- und dem Rabenwa'd, die sie dann auch verloren, wie die anschließende Mort-Hommc-Stcllung. Das Dorf Cumieres liegt zwischen beiden Linien in so schwerem Feuer, daß sich niemand darin halten Kann. Dieser Verlauf der Ereignisse erklärt es, warum gegenwärtig das Hauptgewicht der Kampfhandlungen auf dem linken Maasnfer liegt, wo uns durch den tapferen Vorstoß der Bayern und Württemberger durch den Malancour!- Avo- court-Wald rin so schöner Erfolg beschieden gewesen ist. Nun liegt auf dem ganzen Westufer unser flankierendes schweres Ar-> tilleriefeuer, unter dem die Forts und die anschließenden Befestigungen schwer leiden. Jede Nacht werden die ungeheuren Stichflammen von den in die Luft gehenden Munitionslagern beobachtet.
W. Scheuermann, Kriegsberichterstatte''.
Gebühren-Erhvhung und Zeitungen.
Der „Zeitungs-Verlag", bas Orgon des Vereins deutscher Zeitungs-Verleger lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der erhöhten Verkehrssteuern für die Presse: Während die Presse in anderen Ländern für ihren öffentlichen Dienst mancherlei Vergünstigungen genießt und insbesondere ihre Drahtnachrichten zu er- yeblich niedrigeren Sätzen befördert werden, ist das in