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AaSgaSe i» Altensteig-Stadt.
Dienstag» den 11. Januar.
Amtsblatt sLr Ps«lrgrafe«weiler.
ISIS.
Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Gr«ßes Hauptquartier, 10. Januar. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz : Nordwestlich von Massiges in Gegend des Gehöftes Maison-de-Champagne führten Au» griffe unserer Truppen zur Wegnahme der feindlichen Beobachtungsstellen und Gräben in einer Ausdehnung von mehreren Hundert Metern. 423 Frauzosen, uuter ihnen 7 Offiziere, st Maschinengewehre, eia großer und 7 kleine Minenwerfer st, len in unsere Hand. Ein französischer Gegenangriff östlich des Gehöftes scheiterte.
Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff die feindlichen Etappeneinrichtungen in Furnes an.
Oestlicher Kriegsschauplatz : Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Bei Berestiany wurde der Vorstoß einer stärkeren russischen Abteilung abgeschlagen.
' Balkaukriegsschanplatz : Nichts Neues.
-> Oberste Heeresleitung.
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Die Russen scheinen trotz der Aussichtslosigkeit eines Durchbruchs in Ostgalizien und an der beßavabischen Grenze diesen mit immer neuen Angriffen erzwingen zer wollen. .Und so schicken sie denn eine Truppe nach Her andern gegen die feindliche Front, unbekümmert um die gewaltigen Verluste, die ihnen dieses sinnlose Anstürmen kostet. General Iwanow, der hier kommandier^ wird kaum mehr erzielen, als im Westen, sein italienischer Kollege Cadorna. Zwar heißt es in den russischen amtlichen Berichten nun schon dreimal hintereinander, daß die Russen sich in den von ihnen in Ostgalizien genommenen Stellungen befestigten. Aber daß sie wirklich Stellungen genommen haben, braucht man trotzdem nicht zr glauben. Wird z. B. doch auch im neuesten russischen Heeresbericht — zum wievielten Male? — versichert, daß am >Styr das vielumkämpfte Czartorysk wieder von den Russen besetzt worden sei. Dabei wissen wir, daß der Ort Czartorysk völlig in Trümmern liegt und daß höchstens einnial eine russische Patrouille sich in ihn verirren kann. Dann rühmt über jedesmal der russische Generalstab die Einnahme von Czartorysk. Die Russen brauchen eben notwendig Siegesmeldungen: und sie fabrizieren sie, weil sie in Wirklichkeit nicht damit aufwarten können.
> Die jüngsten russischen Angriffe richteten sich wieder gegen dieselben Stellungen, die schon in den letz en Tagen immer wieder vergeblich angegriffen worden sind. An der Strypa kamen die Russen an einer' Stelle bis an die österreichisch-ungarischen Batteriestellungen, wurden aber von der Infanterie bis über die vordersten Gräben zurückgeworfen. Auch östlich von Czernowitz, bei To- poroutz und Rarcmcze, kamen die Russen in die österreichisch-ungarischen Gräben, wurden aber auch hier wieder hinausgewvrsen. Einen Erfolg haben die Russen also auch mit diesen Angriffen wieder nicht erzielt.
In der Nacht vom 19. zum 20. Dezemebr räumten die Engländer und Franzosen ihre Stellungen auf der nordwestlichen Küste der Halbinsel Gallipoli bis Ana- forta und Ari Burnu. .Hals über Kopf flüchteten sie, von den Türken verfolgt, wobei sie eine Unmenge von Kriegsmaterial aller Art zurücklassen mußten. Die Engländer waren förmlich ins Meer geworfen worden, da die Türken sie bis >an die See verfolgten. Trotzdem versicherten, die englischen Blätter, daß dieser wohl- vorbereitete und gut geleitete Rückzug. nur ein nebensächliches Manöver sei und daß die Kämpfe.am Eingänge der Dardanellen nur umso kräftiger fortgesetzt werden würden. Die Verbündeten, hieß es, würden niemals ihrer starke, beherrschende Stellung auf geben, die sie am Eingänge der . Meerenge besetzt Halten. Sie wol e.i hier ein zweites Gibraltar schassen.
Ob diese Versicherungen in England und Frankreich Glauben fanden? -Uns, scheint das ungeachtet der. Unkenntnis, in der die Völker der Entente über die wahre Kriegslage gehalten werden, unwahrscheinlich Die Nie
derlage war zu offensichtlich und aus dem eiligen Abzüge der Trrippen von der mit unendlichen Mühen und külerschi. > rstan Opfern erkämpften Stellung an der Suvla-Bai ging klar genug hervor, daß hier der Anfang vom Ende des ganzen Dardanellen-Unterneh- mens Zu erblicken war. '
In der Tat haben sich die Alliierten nicht volle drei Wochen nach der Katastrophe von Anaforta und Ari Burnu auf Gallipoli mehr halten können. Ter türkische Bericht meldet kurz aber eindrucksvoll, daß die Engländer unter großen Verlusten Seddil Bahr räumen mußten und daß nun die ganze Halbinsel Gallipoli vom Feinde gesäubert sei. Daraus geht hervor, daß die Verbündeten nicht Seddil Bahr allein, sondern die gesamte Krithia-Stellung aufgeben haben müssen, denn ihre sehr feste Position auf der Südspitze Gallipolis lief von der Westküste über den das Zentrum der Stellung bildenden Ort Krithia hinunter nach Seddil Bahr. ' Sie sind nun auch von dort Vertrieben und das Wort der „Times", die den Gallipoli-Feldzug einen der ' monumentalsten Fehlschläge nannte, den die Engländer jemals zu verzeichnen hatten, wird in vollem Umfange wahr.
Jämmerlich und rühmlos endet für die Englänoer und Franzosen dieses riesige Unternehmen, aus das sie so große Hoffnungen gesetzt hatten und dem sie in planlosen wütenden Angriffen zu Wasser und zu Lande Hekatomben von Menschenleben geopfert haben. Mit unvergänglichem Ruhme hingegen haben sich die Türken in dem heroischen Verteidigungskampse bedeckt, den sie hier unter den schwierigsten Bedingungen führten und siegreich zu Ende brachten. Erfüllt von Stolz und hoher Freude senden wir jubelnden Gruß unseren tapferen, unerschütterlichen Verbündeten, den Helden von Gallipoli.
Mit großer Genugtuung vernahmen wir die Kunde von dem neuen schweren Verlust, den die englische Flotte erleiden mußte. Nach der amtlichen Londoner Meldung ist der Panzerkreuzer „King Eduard VII." auf eine Mine gelaufen und gesunken. Wo der Untergang des Kreuzers stattfand verschweigt die englische Regierung wohlweislich, verwunderlich ist nur, daß sie diesen Verlust überhaupt zugegeben hat. Jedenfalls vollzog sich der Untergang derart, daß eine Verheimlichung unmöglich war. Gerade deshalb ist auch noch zweifelhaft, ob der Kreuzer überhaupt auf eine Mine lief, oder ob ihn nicht der wohlgezielte Torpedo eines unserer U-Boote ein rasches Ende bereitet hat. Wie dem auch sein mag, a«f jeden Fall ist der Verlust für die englische Wolle rücht schwer. Ter Panzerkreuzer „King Eduard VII." ist 1903 ^ vom Stapel gelaufen- Er war bestückt mit 8 schweren^ 10 mittleren und 28 kleineren Geschützen und 5 Torpedorohren. Seine Friedensbesatzung betrug 775 Mann, die sämtlich gerettet worden sein sollen.
Vorwärts mit unserem Kaiser!
Me Neujahrskundgebung unseres Kaisers, sein Erlaß an das deutsche Heer, die Marine und die Schutztruppen, sein Neujahrsgruß an das bayerische Königspaar und sein Handschreiben an den Generalstabsches von Falkenhayn, atmen den Ausdruck unerschütterlicher Zuversicht und geben hierfür in großen Zügen die Begründung. Jede der gewichtigen Tatsachen, die Kaiser Wilhelm zum Jahreswechsel festgestellt hat, verleiht den gerech e i Anspruch, „zuversichtlicher denn je", wie unser lästerlicher Führer selber sagt, aus den endgültigen Sieg zu hoffen. „Ich vertraue mit ruhiger Zuversicht": dies Kaiserwort, das den Kern des Handschreibens an General von Falkenhayn bildet, ist das Ergebnis aus des Kaisers Vergleich zwischen dem Geist und dem Willen, dem wir unsere Leistungen und Erfolge danken, und der Gesinnung und den Kräften, womit unsere Feinde uns zu überwinden wähnen.
Unser Kaiser saßt in seinen Kundgebungen siirz zusammen, worauf unsere Sieghastigkeit beruht. Ein Vierfaches ist es: die zähe Tapferkeit und der Heldenmut der Truppen, die vorbildliche Leitung des Generalstabes, die Mustergültigkeit der Heeresführuno und die Einheit von Heer und Heimat. Dem stellt Kaiser Wilhelm gegenüber, was die Feinde, unfähig, im ehrlichen Waf- sengange uns zu besiegen, noch aufbieten. Sie bauen auf ihre Ueberzahl, auf das Gewicht der Masse ; sie wollen uns aushungern, und sie rechnen auf die Wirkungen ihres Lügen- mw Verleumdungsfeldzuges.
Vermöchte die zahlenmäßige Ueberlegenheit den Aus-i schlag zu geben, so müßte es längst um uns geschehen sein. Beläuft sich doch die Bcvölkerungszahl der feind-, lichen Staaten insgesamt auf rund 800 Millionen. Das! bedeutete im Anfang mehr als sechs gegen einen, und! heute, nachdem die Türken und die Bulgaren ihre ebenso!! gerechte Sache mit der unserigen vereint haben, furch: gegen einen. Und was hat dieses massenhafte Zah»! lenübergewicht geleistet? Es ist, wie unser Kaiser be-; zeugt, zerschellt. Schon dies allein genügte als untrüg-, licher Beweis, wie fest die Zuversicht zu unserer Un-> überwindlichkeit begründet ist. Aber zerschellt sind auch! unserer Feinde Aushungerungswille und ihr Kampf mit; den Mitteln des Lügens und Betrügens. Unser Kaiser, unterscheidet, wie schon angedsutet, zwischen dem Krie.es mit ehrlichen Waffen, die wir, wie er in seinem Tele-' gramm an Bayerns Herrscherpaar sagt, mit reinem.' Gewissen erhoben haben und führen, und der Kriegführung unserer Feinde, die er in gebührender Schärf«:? als frevelhaft und heimtückisch geißelt. Der Kaiser b»»'. rührt damit die Tiefe des sittlichen Gegensatzes zwischen:! hüben und drüben, der zueltzt nach deutscher Auffassung! das Entscheidende ist. Auf unserer Seite steht das Bewußtsein der Wahrhaftigkeit und des guten Rechts, das die Feinde vergewaltigen wollten — auf der andern Seite der Wahn, uns mit einem Gewebe von Lug und Trug, das schon Jahre vor dem Kriege gesponnen worden war, zu erdrosseln.
Unser Kaiser, der noch im letzten Augenblicke den. Frieden zu erhalten bemüht gewesen ist, der die Ehr-, lichkeit und Gerechtigkeit des deutschen Willens wie kein! anderer in seiner Persönlichkeit und Wirksamkeit verkörpert, vertraut darum mit der gleichen Zuversicht,, die er aus den ruhmreichen Siegen unserer Waffen schöpft, auch auf den Sieg der guten Sache, die in seinem Bewußtsein und Gewissen lebendig ist. Er wählt das Wort„ das ftir das Scheitern sittlich verwerflicher und verächtlicher Absichten geprägt ist: „Ihre Pläne werden' elend! zuschanden werden."
Ein Vorzeichen hierfür bietet uns England, das sich! beim Jahreswechsel anschickt, zur Wehrpflicht überzugehen. Den Engländern galt seither der Zwang, dem Vaterlande mit den Waffen zu dienen, als unverträgl ch mit der Freiheit. Wenn sie jetzt trotzdem die Wehrpflicht einführen und so im Drange der Not den deut-! scheu ,Militarismus" nachzuähmen trachten, den sie vorgeblich aus der Welt schaffen wollten, so gestehen, sie, daß sie dazu außerstande gewesen sind, daß sie bis-' her Niederlagen erlitten haben. Als ohnmächtig aber kennzeichnet unser Kaiser die Wut, womit die Feinde; noch immer ihre Hände, nach allem ausstrecken, was' uns das Leben lebenswert 'macht.
Mit seinem Kaiser weiß sich das deutsche Volk nach' wie vor völlig eins. Des deutschen Volkes Denken, Fühlen und Streben ist ausgesprochen in des Kaisers Neujahrsworten, die zeigen, wofür und womit wir kämpfen. Um den Schutz der Heimat geht es, wie der Kaiser! sagt, und um Deutschlands Größe; und wir kämpfen in der Treue und Tapferkeit, die aus dem Geiste der Pflichterfüllung bis znm letzten Atemzuge kommt. Wir streiten im Vertrauen auf Gottes gnädige Hilfe. Unseres Kaisers Ruf: Vorwärts mit Gott! und seine Zuversicht wei-j sen den Weg M dem Ende, das, wie sich König Ludwig) von Bayern in seinem Neujahrsgruß an den Kaisers ausdrückt, Deutschlands Größe und seine friedliche Web« terentwicklung sichert.
Ereignisse im Westen.
WTB. Paris, 10. Jan- Amtlicher Bericht von gestern nachmittag : Im Artois führten unsere Bat-! terien im Laufe der Nacht ein wirksames Feuer auf.. die deutschen Schützengräben westlich von Blairville aus. In der Champagne beschossen wir deutsche Verbindungsgräben südwestlich der Höhe von Lemesnil, wo Truppenbewegungen gemeldet wurden. ' ,
Abends: In Belgien wurden zwei Abteilungen feindlicher Infanterie vom Feuer unserer Artillerie östlich Lomb artzyde überrascht und zerstreut. In dev Champagne explodierte eine deutsche Mine südlich der Anhöhe von Lemesnil. Um den Trichter entspann sich ei» Kamps mit Handgranaten, in dem wir die Oberhand behielten. Tie Tätigkeit der feindlichen Artillerie bei Saint Hilcnre-cke Grand und Ville-sur-Dourbe wurde wo«