SegrSnSet ir?7.
Serugrpfrir
vierteljährlich durch die Post:
im Ortsverkehr und Nachbarorts- verkehr Mk. 1.40, außerhalb»!,". 1.50 etnschließüch der Postgebühen. Die Einzelnummer des Blattes kostet 5 Pf. Erscheinungsweise täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. »
^eiiaktion «.Verls« inRItenrteig.
U
8
MttmSte
AMblatt für
mchMmdültungrvmtt
Allgememe^Kryeige
»VSI'SN
die Gberamisbezirke Nagold, Kreudenstadtu.Lalw.
sernrprecder
H«reigt«preir
Die IspaMge Zeile oder deren Rau« 10 Pfennig. Die Reklamezeile oder deren Raum SO Pfennig. :: Bei Wiederholungen unveränderter Anzeigen entsprechender Rabatt. Bei gerichtlicher Eintreibung und Konkursen ist der Rabatt hinfällig.
reIegrs««-Iillku cannendliitt.'
Rr. 304
Ausgabe tu Alteusteig-Stadk
Mittwoch» den 2V. Dezember.
Amtsblatt für PsalzgraseuweUer.
ISIS.
I
Der Krieg.
Der deutsche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 28. Dez. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Durch das Feuer eines feindlichen Monitors wurden in Westende-Bad 3 Einwohner, darunter 2 Frauen, getötet.
An der Front entwickelten sich zeitweise lebhafte Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe.
Am Hirzstein, erfolgte heute früh ein französischer Vorstoß; nähere Meldungen liegen noch nicht vor.
Reger Zugsverkehr auf dem Bahnhof Soissons wird von unserer Artillerie beschossen. Die Franzosen haben seit Kurzem das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs liegende Hospital, anscheinend zum Schutze des Bahnhofs, mit Rote- Kreuz-Flaggen versehen. Zufallstreffer in das Hospital sind bei der Nähe desselben zum Bahnhof nicht ausgeschlossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz: An der Beresina, sowie nordwestlich von Czartorqsk und bei Berestiany wurden russische Erkundungsabteilungen abgewiesen.
Balkaukriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
» * «-
Die Verweigerung der Landung englischer Truppen in Kavala ist ein weiterer Beitrug der Lösung der Frage, wie groß der Kampfplatz vor Saloniki ist, auf dem sich die nächsten Schlachten abspielen werden. Heute befinden sich die hauptsächlichsten Kräfte der Franzlosen im Raume der Bahnlinie nach Gjevgjeli, und zwar sind sie bis Karasuli vorgeschoben. Oestlich von Karasuli erstreckt sich von Norden nach Süden der Ardzan-See, an dem sich der rechte Flügel der Franzosen hier anlehnt. Die Hauptfwnt der Franzosen reicht von Karasuli bis Salamani. Nördlich und nordöstlich von Saloniki an der Bahnlinie nach Doiran sind die englischen Truppen aufgestellt, die hier große Verschanzungen angelegt haben. Stark nordöstlich von Saloniki am Dachino-See bei Ni- grita befindet sich jetzt ein Teil der griechischen Armee während ein anderer Teil ins Olympgebiet abgegangen ist. 'Hinter dieser ersten Front der französisch-englischen Hilfsstruppen westlich und östlich vom Ardzan-See ist zwischen dieser Front und Saloniki noch eine zweite Front errichtet Wörden, die wenige Kilometer nördlich von Saloniki .sich hinzieht. Die Franzosen stehen hier nordwestlich von Saloniki bei Dopci, einer Bahnstation der Linie Saloniki—Gewgheli. Dopci liegt dort, wo die Bahnlinie das Knie macht und sich nach Norden wendet. Bekanntlich führt die Bahnlinie erst nordwestlich, um bei Dopci, Wo sie das Gebiet des Vardar erreicht, geradenwegs nach Norden .abzugehen. Die englischen Truppen befinden sich in der zweiten Linie bei Langaza, nordöstlich von Saloniki. Hier erstreckt sich der sehr lange Beschik- See von dem Raume nordwestlich von Saloniki bis fast zur Küste am Golf von Rednia—Langaza liegt nun nördlich von dem westlichsten Ende dieses Sees, in der gleichen Höhe von Dopcin. Wenn wir nun den Kampfraum näher betrachten, so finden wir, daß er sich von Karasuli aus, bis hinunter nach Dopcin völlig in dem Gebiet der ziemlich parallel zueinander gehenden Bahnlinien befindet, und nur sehr wenig nach Osten und nach Westen hinübergreift. Langaza, wo sich die Engländer in der zweiten Linie befinden, ist allerdings mehrere Kilometer östlich von dieser Eisenbahndoppellinie. Die Zwischenstellungen zwischen den beiden Linien bei Kara- luli und Dopcin—Langaza sollen von Norden nach Süden durch Befestigungsarbeiten verstärkt worden sei. Jin gvo- üen und ganzen ist diese Kampfzone vor Saloniki durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens nicht ungünstig! zu nennen. Das Gebiet wird vom Wardarifluß beherrscht,, auf dem einige wenige Nebenflüsse im Verlauf von Osten nach Westen zuströmen. Diese Flüsse find aber nicht besonders wasserreich. Zwischen den beiden Eisenbahnen ist. noch der Amatowo-See zu erwähnen, der in geringer Entfernung östlich von der Eisenbahnlinie Saloniki—.
Gjevgjeli sich von Norden nach Süden erstreckt Und sich zwischen der Stellung bei Karasuli und der Linie Dopcin! bis Langaza hinzieht. Die Nähe von Saloniki, denk Versorgungshafen der englisch-französischen Hilfsarmee,, ist dieser naturgemäß sehr günstig, da dadurch der Nachschub an Truppen, Lebensmitteln und Munition stark erleichtert wird.
Ereignisse im Westen.
Der U-Boot-Krieg.
WTB. London, 28. Dez. Lloyds melden, daß von den Passagieren und der Besatzung des versenkten französischen Dampfers „Bille de la Ctotat" 80 umgekommen sind. — Der britische Dampfer „Pedde" aus Glasgow (4552 Bruttotonnen) ist versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet. — Der britische Dampfer „Ciot- tingham" (513 Donnen) wurde versenkt. 7 Mann wurden gerettet. — Der belgische Dampfer „Ministre Beer- naert" (4215 Donnen) ist gleichfalls vcr^''^ -^-n.
7 Mann wurden gerettet.
Entfernung der indischen Truppen ans Frankreich.
WTB. London, 28. Dez. Das Reutersche Bureau meldet, daß die indischen Truppen aus Frankreich entfernt worden seien, gehe aus der amtlichen Meldung hervor, daß der Prinz von Wales vor dem Abzug des indischen'Armeekorps aus Frankreich den Truppen ein Telegramm des Königs überbracht habe, in dem dieser den Indern, die jetzt an eine m anderen Kriegsschauplatz benötigt würden, warmen Dank für die geleisteten Dienste aussprach.
Deutsche Genugtuung in der „Argo- Nngelegeriheit.
WTB. Stockholm, 28. Dez. Mit besonderer Genugtuung bezeichnet die ganze Presse die Tatsache, daß der deutsche Gesandte Frhr. von Lucius, schon am 24s Dezember dem Minister des Aeußern das lebhafte Bedauern seiner Regierung aus Anlaß der Argo-Angelegen- heit ausdrückte. Auch radikale Blätter mit Sozialisten an der Spitze heben hervor, wie sehr die Deutschen, die s!o schnell einen Fehler zugestehen, sich von den Engländern Unterscheiden, die schwer verstehen, was die schwedische Stimmung fordert.
Die beschlagnahmte schwedische Post sreigegeben.
WTB. Kopenhagen, 28. Dez. „National! Ti- bende" meldet aus Stockholm: Die von den Engländern beschlagnahmte schwedische Paketpast ist jetzt sreigegeben worden, 191 Postsacke sind heute in Göteborg angekommen, weitere 339 werden erwartet. Tvotz der Sperrung des englischen Durchgangsverkehrs durch Schweden trafen heute 669 Säcke mit Paketen ein, die von England Nach Rußland bestimmt sind.
Die Lage im Dsten.
WBB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 28. Dezember 1915 mittags:
Russischer Kriegsschauplatz: An der Beß- arabischen Front und am Dnjestr nordöstlich von Gales- czyky wurden gestern wiederholte Angriffe starker russischer Kräfte blutig abgewiesen. Besondere Anstrengungen richtete der Feind gegen den Abschnitt zwischen Pruth und Waldzone nördlich Toparoutz. Nach Artillerievorbereitung, die den ganzen Vormittag anhielt, und sich stellenweise bis zum Trommelfeuer schwerer Kaliber steigerte, erfolgten in den ersten Nachmittagsstunden 5 Jnfan- terieangriffe, die abgewiesen wurden. Ein anschließender Massenangriff, 15—16 dichte Reihen tief, brach im Artilleriefeuer unter schwersten Verlusten zusammen. Das gleiche Schicksal hatten die feindlichen Angriffe nördlich des Dnjestrs. Unsere Verluste sind gering. Nacb^sther herrschte Ruhe.
Russische Lügen.
WTB. Konstantinopel, 28. Dez. Das offizielle russische Commnnique, abgedruckt im „Temps" in der Nummer vom 30. Nvembeor 1915, meldet, daß die Russen in der Umgebung des Dorfes Tio nördlich des
Tgrtum-Sees eine türkische Abteilung überrascht und' ihr eine Kanone abgenommen hätten. Diese Nachricht ist, wie die Agentur Milli mitteilt, vollständig falsch'.' — Dasselbe Commnnique meldet, daß kurdische Truppen! sich in die Berge geflüchtet hätten, nachdem sie in der Umgebung von Erdjich beträchtliche Verluste gehabt hätten. Die Wahrheit an dieser letzten Nachricht ist, daß russische Patrouillen kurdische Familien trafen, die aus dieser Gegend auswanderten, und daß bewaffnete Leute, die sich unter, diesen Auswanderern befanden, den.! Kampf mit dem Feind begannen, um sich zu verteidigen.'
Brotmangel in Finnland.
WLB. Kopenhagen, 28. Dez. Me finnischen Zeitungen beklagen sich darüber, daß die Getreideeinfuhr von Rußland fast ganz aufgehört habe, s» daß ein großer Teil Finnlands ernstlich von Brotmangel bedroht sei. Die Blätter fordern die Regierung auf, den Zoll auf ausländisches Getreide aufzuheben, damit sichf Finnland Getreide aus Amerika verschaffen könne. ' '
Keine gerichtliche Untersuchung gegen die Ber- waltungsbeamten Moskaus
WTB. Petersburg, 28. Dez. Nach dem „Rußkoje« Slowo" hat die Regierung angeordnet, daß keine gerichtliche Verfolgung gegen die höheren Verwaltungsbeamten Moskaus eingelötet werden soll, die beschuldigt werden^ die Moskauer Teutschenhetze im Mai begünstigt zu haben.! Alle Ansprüche aus Ersatz des vom Pöbcl angerichteten! Schadens sollen privat und außergcricbtlstb erledigt werden.
Der Krieg mit Frauen.
WTB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 28. Dezember 1915 mittags:
Italienischer Kriegsschauplatz: An d er! Tiroler Süd- und Südostäront dauern die Gcschützkämpfq! fort.
Der Krieg mrr Seroren.
WTB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart! vom 28. Dezember 1915 mittags:
Montenegrinischer Kriegsschauplatz: Von unseren Kräften verfolgt, zogen sich die Montenegriner von Godijewo nach Bijoca zurück. Nächst Kov- ren wurden drei montenegrinische Geschütze modernster Konstruktion von unseren Truppen ansgcgraben.
Keine Landungserlaubnis für Kavalla
G. K. G- Sofia, 28. Dez . Radoslawow erklärte dem Deputierten der Mgrarpartet Mmttrow aus Befragen über die Lage: Nach Informationen, die die bulgarische Regierung erhalten hat, wird das griechische' Kabinett die Landung der Ententetruppen sin Kavalla nicht zulassen. Diesen Beschluß teilte die griechische Regierung den Vertretern der Ententemäch D in Athen mit. Die Beziehungen Bulgariens zu Robinien sind zufriedenstellend.
Wie bewerkstelligten die Engländer ihren Rückzug von Gallipoli?
WTB. Konstantinopel, 28. Dez. Das Pressebu- reau oes Kriegsminsiters teilt mit: Die Engländer behaupten, daß ihr Rückzug von Anaforta und A ri- Burnu mit geringen Verlusten einen Erfolg! darstelle. Wir sind über die Behauptung der Engländer, die die von ihnen ausgeführten Rückzüge überall als Erfolg ansehen und gewohnt sind, ein Vergnügen dabei zu empfinden, wenn sie Rückzüge ausführen, nicht erstaunt. Wenn wir wie die Engländer die Gesetze der Menschlichkeit und Zivilisation mit Füßen getreten hätten, dann wäre dieser Rückzug den Engländern schr teuer zu stehen gekommen. Wir teilten mehreremale mit, daß die Engländer Hospitalschiffe zum Transport gesunder Soldaten und Kriegsmaterial mißbrauchten. Trotzdem respektierten wir das Zeichen des Roten Kreuzes und behinderten diese Transporte nicht durch unser Feuer. Das ganze Geheimnis des Erfolges des Rückzuges der Engländer beruht also in dem Schutz durch die Genfer Flagge. Sie werden niemals vergessen, daß sie ihren Erfolg dieser Flagge verdanken, deren roter Abglanz stets auf ihren Gesichtern liegen wird.