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Rr. 304

Ausgabe tu Alteusteig-Stadk

Mittwoch» den 2V. Dezember.

Amtsblatt für PsalzgraseuweUer.

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Der Krieg.

Der deutsche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 28. Dez. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Durch das Feuer eines feind­lichen Monitors wurden in Westende-Bad 3 Einwohner, da­runter 2 Frauen, getötet.

An der Front entwickelten sich zeitweise lebhafte Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe.

Am Hirzstein, erfolgte heute früh ein französischer Vor­stoß; nähere Meldungen liegen noch nicht vor.

Reger Zugsverkehr auf dem Bahnhof Soissons wird von unserer Artillerie beschossen. Die Franzosen haben seit Kurzem das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs liegende Hospital, anscheinend zum Schutze des Bahnhofs, mit Rote- Kreuz-Flaggen versehen. Zufallstreffer in das Hospital sind bei der Nähe desselben zum Bahnhof nicht ausgeschlossen.

Oestlicher Kriegsschauplatz: An der Beresina, sowie nord­westlich von Czartorqsk und bei Berestiany wurden russische Erkundungsabteilungen abgewiesen.

Balkaukriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert.

Oberste Heeresleitung.

» * «-

Die Verweigerung der Landung englischer Truppen in Kavala ist ein weiterer Beitrug der Lösung der Frage, wie groß der Kampfplatz vor Saloniki ist, auf dem sich die nächsten Schlachten abspielen werden. Heute befin­den sich die hauptsächlichsten Kräfte der Franzlosen im Raume der Bahnlinie nach Gjevgjeli, und zwar sind sie bis Karasuli vorgeschoben. Oestlich von Karasuli er­streckt sich von Norden nach Süden der Ardzan-See, an dem sich der rechte Flügel der Franzosen hier anlehnt. Die Hauptfwnt der Franzosen reicht von Karasuli bis Salamani. Nördlich und nordöstlich von Saloniki an der Bahnlinie nach Doiran sind die englischen Truppen aufgestellt, die hier große Verschanzungen angelegt haben. Stark nordöstlich von Saloniki am Dachino-See bei Ni- grita befindet sich jetzt ein Teil der griechischen Armee während ein anderer Teil ins Olympgebiet abgegangen ist. 'Hinter dieser ersten Front der französisch-englischen Hilfs­struppen westlich und östlich vom Ardzan-See ist zwischen dieser Front und Saloniki noch eine zweite Front errich­tet Wörden, die wenige Kilometer nördlich von Saloniki .sich hinzieht. Die Franzosen stehen hier nordwestlich von Saloniki bei Dopci, einer Bahnstation der Linie SalonikiGewgheli. Dopci liegt dort, wo die Bahn­linie das Knie macht und sich nach Norden wendet. Be­kanntlich führt die Bahnlinie erst nordwestlich, um bei Dopci, Wo sie das Gebiet des Vardar erreicht, geraden­wegs nach Norden .abzugehen. Die englischen Truppen be­finden sich in der zweiten Linie bei Langaza, nordöstlich von Saloniki. Hier erstreckt sich der sehr lange Beschik- See von dem Raume nordwestlich von Saloniki bis fast zur Küste am Golf von RedniaLangaza liegt nun nördlich von dem westlichsten Ende dieses Sees, in der gleichen Höhe von Dopcin. Wenn wir nun den Kampf­raum näher betrachten, so finden wir, daß er sich von Karasuli aus, bis hinunter nach Dopcin völlig in dem Gebiet der ziemlich parallel zueinander gehenden Bahn­linien befindet, und nur sehr wenig nach Osten und nach Westen hinübergreift. Langaza, wo sich die Engländer in der zweiten Linie befinden, ist allerdings mehrere Kilometer östlich von dieser Eisenbahndoppellinie. Die Zwischenstellungen zwischen den beiden Linien bei Kara- luli und DopcinLangaza sollen von Norden nach Süden durch Befestigungsarbeiten verstärkt worden sei. Jin gvo- üen und ganzen ist diese Kampfzone vor Saloniki durch die natürliche Beschaffenheit des Bodens nicht ungünstig! zu nennen. Das Gebiet wird vom Wardarifluß beherrscht,, auf dem einige wenige Nebenflüsse im Verlauf von Osten nach Westen zuströmen. Diese Flüsse find aber nicht besonders wasserreich. Zwischen den beiden Eisenbahnen ist. noch der Amatowo-See zu erwähnen, der in geringer Entfernung östlich von der Eisenbahnlinie Saloniki.

Gjevgjeli sich von Norden nach Süden erstreckt Und sich zwischen der Stellung bei Karasuli und der Linie Dopcin! bis Langaza hinzieht. Die Nähe von Saloniki, denk Versorgungshafen der englisch-französischen Hilfsarmee,, ist dieser naturgemäß sehr günstig, da dadurch der Nach­schub an Truppen, Lebensmitteln und Munition stark er­leichtert wird.

Ereignisse im Westen.

Der U-Boot-Krieg.

WTB. London, 28. Dez. Lloyds melden, daß von den Passagieren und der Besatzung des versenkten französischen DampfersBille de la Ctotat" 80 umge­kommen sind. Der britische DampferPedde" aus Glasgow (4552 Bruttotonnen) ist versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet. Der britische DampferCiot- tingham" (513 Donnen) wurde versenkt. 7 Mann wur­den gerettet. Der belgische DampferMinistre Beer- naert" (4215 Donnen) ist gleichfalls vcr^''^ -^-n.

7 Mann wurden gerettet.

Entfernung der indischen Truppen ans Frank­reich.

WTB. London, 28. Dez. Das Reutersche Bureau meldet, daß die indischen Truppen aus Frankreich entfernt worden seien, gehe aus der amtlichen Mel­dung hervor, daß der Prinz von Wales vor dem Ab­zug des indischen'Armeekorps aus Frankreich den Truppen ein Telegramm des Königs über­bracht habe, in dem dieser den Indern, die jetzt an ei­ne m anderen Kriegsschauplatz benötigt würden, warmen Dank für die geleisteten Dienste aus­sprach.

Deutsche Genugtuung in derArgo- Nngelegeriheit.

WTB. Stockholm, 28. Dez. Mit besonderer Ge­nugtuung bezeichnet die ganze Presse die Tatsache, daß der deutsche Gesandte Frhr. von Lucius, schon am 24s Dezember dem Minister des Aeußern das lebhafte Be­dauern seiner Regierung aus Anlaß der Argo-Angelegen- heit ausdrückte. Auch radikale Blätter mit Sozialisten an der Spitze heben hervor, wie sehr die Deutschen, die s!o schnell einen Fehler zugestehen, sich von den Engländern Unterscheiden, die schwer verstehen, was die schwedische Stimmung fordert.

Die beschlagnahmte schwedische Post sreigegeben.

WTB. Kopenhagen, 28. Dez.National! Ti- bende" meldet aus Stockholm: Die von den Engländern beschlagnahmte schwedische Paketpast ist jetzt sreigege­ben worden, 191 Postsacke sind heute in Göteborg an­gekommen, weitere 339 werden erwartet. Tvotz der Sper­rung des englischen Durchgangsverkehrs durch Schweden trafen heute 669 Säcke mit Paketen ein, die von England Nach Rußland bestimmt sind.

Die Lage im Dsten.

WBB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 28. Dezember 1915 mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: An der Beß- arabischen Front und am Dnjestr nordöstlich von Gales- czyky wurden gestern wiederholte Angriffe starker russischer Kräfte blutig abgewiesen. Besondere Anstrengungen rich­tete der Feind gegen den Abschnitt zwischen Pruth und Waldzone nördlich Toparoutz. Nach Artillerievorbe­reitung, die den ganzen Vormittag anhielt, und sich stel­lenweise bis zum Trommelfeuer schwerer Kaliber steigerte, erfolgten in den ersten Nachmittagsstunden 5 Jnfan- terieangriffe, die abgewiesen wurden. Ein anschlie­ßender Massenangriff, 1516 dichte Reihen tief, brach im Artilleriefeuer unter schwersten Verlusten zusammen. Das gleiche Schicksal hatten die feindlichen Angriffe nördlich des Dnjestrs. Unsere Verluste sind gering. Nacb^sther herrschte Ruhe.

Russische Lügen.

WTB. Konstantinopel, 28. Dez. Das offizielle russische Commnnique, abgedruckt imTemps" in der Nummer vom 30. Nvembeor 1915, meldet, daß die Russen in der Umgebung des Dorfes Tio nördlich des

Tgrtum-Sees eine türkische Abteilung überrascht und' ihr eine Kanone abgenommen hätten. Diese Nachricht ist, wie die Agentur Milli mitteilt, vollständig falsch'.' Dasselbe Commnnique meldet, daß kurdische Truppen! sich in die Berge geflüchtet hätten, nachdem sie in der Umgebung von Erdjich beträchtliche Verluste gehabt hätten. Die Wahrheit an dieser letzten Nachricht ist, daß russi­sche Patrouillen kurdische Familien trafen, die aus dieser Gegend auswanderten, und daß bewaffnete Leu­te, die sich unter, diesen Auswanderern befanden, den.! Kampf mit dem Feind begannen, um sich zu verteidigen.'

Brotmangel in Finnland.

WLB. Kopenhagen, 28. Dez. Me finnischen Zei­tungen beklagen sich darüber, daß die Getreideein­fuhr von Rußland fast ganz aufgehört habe, s» daß ein großer Teil Finnlands ernstlich von Brotmangel bedroht sei. Die Blätter fordern die Regierung auf, den Zoll auf ausländisches Getreide aufzuheben, damit sichf Finnland Getreide aus Amerika verschaffen könne. ' '

Keine gerichtliche Untersuchung gegen die Ber- waltungsbeamten Moskaus

WTB. Petersburg, 28. Dez. Nach demRußkoje« Slowo" hat die Regierung angeordnet, daß keine gericht­liche Verfolgung gegen die höheren Verwaltungsbeamten Moskaus eingelötet werden soll, die beschuldigt werden^ die Moskauer Teutschenhetze im Mai begünstigt zu haben.! Alle Ansprüche aus Ersatz des vom Pöbcl angerichteten! Schadens sollen privat und außergcricbtlstb erledigt wer­den.

Der Krieg mit Frauen.

WTB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 28. Dezember 1915 mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: An d er! Tiroler Süd- und Südostäront dauern die Gcschützkämpfq! fort.

Der Krieg mrr Seroren.

WTB. Wien, 28. Dez. Amtlich wird verlautbart! vom 28. Dezember 1915 mittags:

Montenegrinischer Kriegsschauplatz: Von unseren Kräften verfolgt, zogen sich die Montenegri­ner von Godijewo nach Bijoca zurück. Nächst Kov- ren wurden drei montenegrinische Geschütze modernster Konstruktion von unseren Truppen ansgcgraben.

Keine Landungserlaubnis für Kavalla

G. K. G- Sofia, 28. Dez . Radoslawow erklär­te dem Deputierten der Mgrarpartet Mmttrow aus Be­fragen über die Lage: Nach Informationen, die die bul­garische Regierung erhalten hat, wird das griechische' Kabinett die Landung der Ententetruppen sin Kavalla nicht zulassen. Diesen Beschluß teilte die griechische Regierung den Vertretern der Ententemäch D in Athen mit. Die Beziehungen Bulgariens zu Robi­nien sind zufriedenstellend.

Wie bewerkstelligten die Engländer ihren Rück­zug von Gallipoli?

WTB. Konstantinopel, 28. Dez. Das Pressebu- reau oes Kriegsminsiters teilt mit: Die Engländer be­haupten, daß ihr Rückzug von Anaforta und A ri- Burnu mit geringen Verlusten einen Erfolg! darstelle. Wir sind über die Behauptung der Engländer, die die von ihnen ausgeführten Rückzüge überall als Erfolg ansehen und gewohnt sind, ein Vergnügen dabei zu empfinden, wenn sie Rückzüge ausführen, nicht erstaunt. Wenn wir wie die Engländer die Gesetze der Menschlich­keit und Zivilisation mit Füßen getreten hätten, dann wäre dieser Rückzug den Engländern schr teuer zu stehen gekommen. Wir teilten mehreremale mit, daß die Eng­länder Hospitalschiffe zum Transport gesunder Soldaten und Kriegsmaterial mißbrauchten. Trotzdem respektierten wir das Zeichen des Roten Kreuzes und be­hinderten diese Transporte nicht durch unser Feuer. Das ganze Geheimnis des Erfolges des Rückzuges der Engländer beruht also in dem Schutz durch die Genfer Flagge. Sie werden niemals vergessen, daß sie ihren Erfolg dieser Flagge verdanken, deren roter Abglanz stets auf ihren Gesichtern liegen wird.