Letzte Nachrichten.

WTB. London, 21. Dez. (Reuter.) Im Unterhause erklärte Tennant: Die britischen Verluste am Balkan waren bis zum 11. Dezember 32 Offiziere und 1246 Nann, wo­von 86 Mann getötet wurden Die Mitteilung von der erfolgreichen Zurückziehung der britischen Truppen mit un­bedeutenden Verlusten und von ihrer Ueberbringung nach einem anderen Kriegsschauplatz wurde mit Beifall begrüßt. Asquith erklärte, die Zurückziehung sei infolge eines vor eini­ger Zeit gefaßten Beschlusses des Kabinetts geschehen.

WTB. Konstantiaopel, 21. Dez. Die Zeitung .Hilal' begrüßt den Plan, zu allen Zweigen der otwmanischen Vrr- waltuug deutsche Reformatoren zuzulassen und drückt die Ueberzeugung aus, daß die deutsche Mitarbeit für di: Türkei von höchstem Nutzen sein werde.

WTB. Berlin, 21. Dez. Aus Kopenhagen wird dem .Berliner Tageblatt' gemeldet: Die Wahlen zur griechischen Kammer ergaben nach Pariser Nachrichten ein überwältigen­des Resultat für die Regierungspartei. Die Anhänger Ve- nizelos gaben das Spiel von vornherein verloren und be­schränkten sich auf schwachen Widerstand gegen die Kandidaten der Regierung. Zuverlässige Ziffern find erst für heute zu erwarten.

WTB. Berlin, 21. Dez. Dem .Berliner Tageblatt* wird aus Lugano berichtet: Der serbische Generalstab mit dem Kronprinzen Alexander befindet sich' in Durazzo, wo auch 100 000 Mann serbischer Truppen sind.

WTB. Berlin, 21. Dez. Zur Vertreibung der Eng­länder von Gallipoli sagt das .Berliner Tageblatt': Das endgültige Scheitern der Dardanellenexpedition war seit längerer Zeit vorauszusehen. Die türkischen Truppen stehen jetzt siegreich an der Westküste Gallipolis. Das Prestige Englands hat eine ungeheuere Schädigung erlitten.

WTB. Berlin, 21. Dez. Zu der Vertreibung der Engländer von Gallipoli heißt es im .Berliner Lokalan­zeiger* : TneHauplsache ist, daß die ganze große Dardanellen­aktion ein unrühmliches Ende nimmt. Die .Rassische Zeitung' sieht in der Zurückziehung der englischen Truppen von Gallipoli das Eingeständnis der Niederlage. In der .Deutschen Tageszeitung' wird ausgeführt: Daß die lürkffche Offensive gerade jetzt einsetzt, wo zu Saloniki und in Griechisch- Mazedonien die Dinge militärisch nicht nur sondern auch politisch auf dem Krisisvunkt sich befinden, erscheint von hoher Bedeutung. Es kann nicht ausbleiben, daß dieses Ereignis seine Schatten nach Saloniki hinüberwirft.

WTB. Berlin, 21. Dez. Zu der gestrigen Reichstags- verhaudlnng sagt die »Germania' : Der Reichstag hat dem Finanzproblem der Zukunft, das der Krieg unaufhaltsam und täglich höher vor uns auftürmt, mit Ruhe und Entschlußkraft ins Auge gesehen, die uns die Gewißheit gibt, daß die Lös­ung zu Ihrer Zeit gefunden werden wird. Vor allem war es erfreulich, den Reichsschatzsekretär zu hören, wie umsichtig und zielbewußt die Reichsregierung schon heute die Pläne und Ideen sichtet.

WTB. Berlin, 21. Dez. In einem dem .Berliner Tageblatt' zur Verfügung gestellten Schreiben des seit 15 Jahren in Berlin lebenden Grafen Luigi Sommali di Mombello, der einer hochangesehenen italienischen Oifiziers- familie entstammt, heißt es: Die Sympathie« der wahrhaft gebildeten Kreise Italiens sind nach wie vor für Deutsch­land. In ganz Italien ist man von der Ueberlegenheit der Organisation Deutschlands und insbesondere der des deutschen Heerwesens, das ohne Vergleich in der Welt dasteht, über­zeugt. Mit Freude und voll Bewunderung blicke ich auf die musterhaft geordneten Verhältnisse in Deutschland, wie sie in einem anderen Land kaum zu Friedenszeiten anzutreffen sind. Alle Aushungerungspläne sind eitel Dunst und darauf berechnet, die Bevölkerung feindlicher Länder über die wahre Sachlage zu täuschen. Die menschenfreundliche Be­handlung feindlicher Ausländer im Deutschen Reich kann ich nicht genug loben und nach dem Frieden wird man auch überall im gegnerischen Lager den Gerecht igkeirssinn der Deutschen preisen. Keine Macht derWeltwirdimStan de sein,Deutsch­land und seine Verbündeten niederzuringen und ihmdiePalme d es Si e ges i n dies em furcht - baren Völkerringen zu entreißen.

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