Kriegs-Allerlei.

Das Konservieren der Kartoffeln. Von

fachmännischer Seite wird uns geschrieben: Zum Kon­servieren der Kartoffeln überstreut man diese in der Art mit feingepulvertem Schwefel oder Schwefelblüte, daß auf den Zentner ungefähr 25 bis 30 Gramm kommen. Gesundheitlich hat dies keine schädigenden Folgen, im Gegenteil, der Schwefel wirkt fäulnishindernd. Das Zwischenstreuen des Schwefels äußert folgende chemische Wirkung: Das feinverteilte Schwefelpulver unterliegt in Verbindung mit dem Luftsauerstoff der sog. kalten Verbrennung, wobei sich ähnlich wie bei der Verbrennung mit Flammen kleine Mengen schwefliger Säure bilden. Diese schweflige Säure riecht man bekanntlich wenn man ein Schwefelholz abbrennt oder wenn ein Küfer die bren­nende Schwefelschnitte in eilt Weinfaß einsteckt; sie tötet die Fäulniserreger und wirkt dadurch konservierend. Das Mittel ist einfach und billig und was besonders hervorzu- heben ist; ein erfahrener Fachmann hat es erprobt und für ausgezeichnet und empfehlenswert gefunden. Das Verfahren läßt sich in gleicher Weise bei den verschieden­sten Kellerfrüchten anwenden, so insbesondere auch bei Gelberüben und weißen Rüben.

Preußisch-Süddeutsche Klaffen-Lotterie. Die derzeit spielende 6. Lotterie ist jetzt in die 5. Klasse, die Hauptklasse, eingetreten. Deren Ziehung geschieht in der Zeit vom 6. November bis 2. Dezember d. I. In dieser Klasse werden 174 000 Gewinne und 2 Prämien mit zusammen 64 Millionen 413160 Mk. ausgespielt, worunter das große Los mit einer halben Million dop­pelt. Der Zutritt neuer Spieler zu diesem Spiel ist während der ganzen Ziehung, soweit die Lotterie-Einneh­mer noch unbesetzte Lose vorrätig haben, möglich> beträgt der Preis für ein Achtellos 25 Mark.

russische Kriegsschiff im Hafen. Außerdem erhielt die Re­gierung die Nachricht, daß in Stlistria ebenfalls rnsfische Schiffe eintrafen, ein Torpedoboot und ein Dampfer mit Kriegsmaterial. Die rumänische Regierung teilte dem russi­schen Gesandten folgendes mit: Da die russischen Kriegs­schiffe offensichtlich beabsichtigen, den Donauverkehr der Mit­telmächte und Bulgariens zu stören, dies aber Rumänien in den Krieg hineinziehen könnte, so fordert die runGnische Regierung zur Vermeidung weiterer Verwickelungen, daß die erwähnten russischen Schiffe unverzüglich die Hafen verlassen. Es verlautet, daß der russische Gesandte die Zurückzieh­ung der russischen Schiffe veranlaßt hat.

WTV. Berlin, 3. Nov. Aus Lugano wird dem

»Berliner Lokalanzeiger* gemeldet: Aus Aegypten ein getroffene Reifende berichten, der »Tribuna* zufolge, daß die Eng­länder am Suezkanal gewaltige Vorbereitungen gegen einen etwaigen türkisch-deutschen Angriff getroffen haben. Große Anlagen feien geschaffen worden, um längs des Kanals weite Wüstenstrecken unter Wasser setzen zu können.

WTB. Berlin, 3. Nov. Nach einer Meldung des

»Berliner Lokalanzeigers* aus Genf bezeichnet Clemenceau den in der Bildung begriffenen Pariser Obergeneralstab für die Heere und Flotten des Vierverbands als ein jeder zweck­dienlichen Aktion hinderliches Säbelparlament.

WTB. Berlin, 3. Nov. Urber die Stimmung in

Achen wird dem »Berliner Lokalanzeiger* gemeldet: Die Vereinigung der deutschen und bulgarischen Truppen hat hier großen Eindruck gemacht und man ist sich über die Be­deutung dieser Tatsache vollständig klar. Sogar Venizelos Zeitung »Hestia* gibt dieser Stimmung Ausdruck. Wie immer beschwören die venizeloistischen Blätter die Entente, ihre militärischen Balkanmaßnahmen zu beschleunigen. Man merkt jedoch am Unterton, daß sie selbst den Glauben an die Tatkraft der Entente verloren haben. Rumäniens Halt­ung suchen sie als äußerst ententefreundlich darzustellen.

WTB. Berlin, 3. Nov. Wie derBerliner Lokalan­zeiger" meldet, erhielt der serbische Gesandte in Athen von Pasitsch ein Telegramm, daß die Lage in Serbien sehr ernst sei, Nach neueren Nachrichten aus Sofia versuchen die von den Bulgaren verfolgten Serben sich zu sammeln, haben jedoch keine Hoffnung, mit Erfolg Widerstand leisten zu können. Die bulgarische Armee marschiert nach überein­stimmenden Berichten verschiedener Morgenblätter siegreich gegen Nisch. Drei Viertel der Strecke PirotNisch hat sie bereits hinter sich. Die Verluste der Serben bei den Kämpfen um Veles werden, demBerliner Tageblatt" zu­folge, auf 25 000 Mann geschätzt.

Kriegschronik 1S14

S. November: Südlich Nieuport schließen die Ucber- schwemmungen jede Operation in dieser Gegend aus.

Die deutschen Truppen setzen sich in den Besitz von LHavon ne und Sou Pir und machen über IVOS Fran­zosen zu Gefangenen.

Holland lehnt das Angebot Englands zur Unterstützung belgischer Flüchtlinge beizutragen» ab.

Die türkischen Botschafter verlassen die Dreiverbands» länder.

Das englische Mittelmeergeschwader ist nach Kleinasle» abgegangen.

Zwei englische Kreuzer bombardieren Jaffa.

Die Türkei erklärt den heiligen Krieg.

Ein englisch-französisches Geschwader eröffnet ein er­folgloses Bombardement auf die Dardanellenforts.

Die Beschießung Tsingtaus dauert fort. Die meiste» deutschen Forts sind bereits zum Schweigen gebracht.

«

Letzte Nachrichten.

WTB. Lyon, 3. Nov.Republicain" meldet aus Paris: Die italienische Presse hegt sehr ernsten Zweifel an der Auf­richtigkeit Griechenlands und rät den Vieroerbandsmächten an, Griechenland scharf zu überwachen.

WTB. Petersburg, 3. Nov. (Petersb. Tel.-Ag.) Eine offizielle Bestätigung der Gerüchte über einen Ministerwechsel liegt nicht vor.

WTB. Berlin, 3. Nov. DemBerliner Lokalanzeiger" wird aus Budapest berichtet: Das BlattA Vilag" meldet aus Bukarest: Die Hafenbehörde von Turn-Severin erstat­tete denRegierung Bericht, daß vor zwei Tagen ein russisches Torpedoboot in den dortigen Donauhafen eingelaufen sei. Der Hafenkommandant gewährte ihm 24 Stunden Hafen­aufenthalt. Nach Ablauf dieser Frist verblieb aber das

WTB. Berlin, 3. Nov. Die Wichtigkeit der Erober- uvg von Pirot besteht, wie Generalleutnant Jmhoff im Tag* ausführt, darin, daß damit nach der Einnahme von Belgrad der zweite Endpunkt der Eisenbahn, der Haupt­lebens- und Verkehrsader Serbiens, in die Hände der Ver­bündeten kam. Mit dem Fall von Pirol und Zajecar wurde der Plan der Serben zerstört, die Truppen der Verbündeten getrennt zu halten. Der Weg für die Heranschaffung des Belagerungsmaterials steht jetzt offen. Der Munitionsersatz von Sofia aus und eventuell unter Zuhilfenahme der jetzt freien Donauschiffahrt von Oesterreich her ist gesichert. Die ursprünglich getrennten Verbände sind vereinigt. Letzterer Umstand biloet eins der wichtigsten Ereignisse des bisherigen Feldzuges gegen Serbien und ist nicht nur von den be­geisterten Truppen mit Jubel begrüßt, sondern von ganz Europa bewundernd als besonders wichtig erkannt und ge­würdigt worden.

Für die Schriftleitung verantwo; tlich: Ludwig Lank. Druck und Verlag der W. Rieker''chen Buchdruckerei, Alteufteig.

Kandwirtsch. Htjirksverriu Calw.

Die Vereinsmitglieder möchte ich aus den in der Nummer 17 des Württ. Wochenblatts für Landwirte von 1915 veröffentlichten Aufsatz des Herrn Forstmeisters Dr. Schinzinger-Hohenheim mit der Aufschrift:

«Landwirte, pflanzet Nntzbänme!-

hingewiesen haben.

Calw, den 1. November 1915.

Vereinsvorstaud: Reg.-R-t Binder.

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Marie Frey.

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