zweiten Aufzugs erschien das Königspaar, das «n Ende dieses Aufzuges von den Feldgrauen durch Erheben von den Scheu begrüßt wurde. In der Pause zog das Ko- niaspaar eine große Anzahl der Gäste m die Unterhaltung. Insbesondere ließ sich der König von manchem der Schwerverletzten die Art der Verwundung und den Verlaus der Krankheit in eingehender Werse schildern. Ebenso zeigte auch die Königin warmes Interesse für das Befinden der Verwundeten, die von dieser Anteilnahme des Königspaares äußerst wohltuend berührt waren. Die Verwundeten waren während der Vormittagsstunden in Stuttgart eingetroffen. Iw Königlichen Kunstgebäude wurde ihnen auf Kosten des Roten Kreuzes Fleischbrühe gereicht und dann um 12 Uhr, nachdem -inzwischen auf dem Schloßplatz zu Ehren der Gäste dre Garuisonsmusik gespielt hatte, ein reichliches und gutes Mittagessen in den Sälen des Europäischen Hofes, des Hotel Viktoria, des Hotel Bilfinger und der Hoftheater- wirtschaft gegeben, dem sich ein gemeinsamer Kaffee wiederum im Kunstgebäude anschloß. Nach Schluß der Vorstellung vereinigten sich die Teilnehmer wiederum in den genannten Lokalen, wo ihnen vor ihrer Abfahrt nach den Lazaretten noch einmal ein Imbiß, Bier und Zigarren, angeboten wurde. Hochbeglückt über den ihnen in Schwabens Hauptstadt gewordenen Empfang traten die wackren Männer zwischen 1/26 und s/s? Uhr die Heimfahrt wieder an, auf den verschiedenen Bahnsteigen noch- einmal zum Abschied begrüßt von den patriotischen Klängen der Ritter'schen Kapelle, und noch einmal mit Zigarren und Erinnerungsgegenständen an den Besuch, von Mitgliedern des Roten Kreuzes — das die ganze Vev- ipflegung der Verwundeten am Tage übernommen halste — reichlich beschenkt.
(-) Saulgau, 26. Okt. (Brand) In dem Anwesen der Löwenwirtswitwe Unmuth in Braunenswei- ler brach Feuer aus, dem das Wohn- und Oekonomie- gebäude zum Opfer fiel. Das in der Scheuer von einigen Landwirten untergebrachte Getreide und Futter ist ebenfalls mitverbrannt, ebenso die Dreschmaschine, mit der am Nachmittag vor der Wirtschaft gearbeitet worden war. Das Feuer dürfte infolge Fahrlässigkeit entstanden sein.
Aus dem Gerichtssaal.
(-) Ellwangen, 26. Okt. (Untreue.) Gestern began- nen hier die Schwurgerichtsverhandlungen. Der erste Fall betraf die Strafsache gegen den Schmiedmeister und früheren Kirchenpfleger Iojef Schaffner von Abtsgmünd wegen Unterschlagung im Amt. Die Unterschlagungen dauerten schon einige Jahre und belaufen sich auf ungefähr 4668 Mk. Der Antrag des Staatsanwalts lautete auf 2 Jahr 2 Monate Gefängnis unter Vertagung mildernder Umstände. Die Verteidigung ging nur aus mildernde Umstände, die von den Geschworenen auch zuerkannt wurden. Das Urteil lautete auf eine Gesamtstrafe von 1 Jahr S Monaten Gefängnis unter Einrechnung einer Zusatzstrafe von ? Monaten, zu der er schon von der Strafkammer wegen Untreue verurteilt worden war. . ........
" bst Mm, 26. Okt. (Totschlag.) Da» Schwurgericht -erhandelte gestern gegen den 1889 in Giengen geborenen, m Groß-Süsfsn wohnhaften verheirateten Fabrikschwetzer Christian Finkh, der einer Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt war. Der Beschuldigte, wegen Körperverletzungund Bedrohung schon mit kleinen Geldstrafen vorbestraft, kam, nachdem er wah- ernd des Tages schon 10 Glas Bier getrunken hatte, am 4^ August abends gegen 8 Uhr in die am Bahnhof in Kleinbussen telegene Wirtschaft zum Staufeneck, wo der Fabrikarbeiter Stefan Brenner mit einigen anderen Gästen bereits anwesend war. Die beiden kannten einander oberflächlich. Sie kamen miteinander ins Gespräch, bei dem gegenseitige Foppereien fielen. Dann wurde über den Krieg, über Lohn- und Verbandsverhalt. Nisse gesprochen und Brenner äußerte seine Unzufriedenheit mit dem Verband, wobei er erwähnte, daß er über ein Jahr hmeln- bezahlt und nichts herausbekommen habe. Er ließ dab?i auch durchblicken, daß die Verbandsleitung das Geld wohl m.„brauch- lich verwendet habe. Darüber kamen nun der Angeklagte und Brenner hintereinander. Es entstand ein Gerauft, bei dem der Angeschuldigte, der körperlich schwächer war, ein Bierglas er- griff und damit auf den Kopf des Brenner einschlug. Der Ge- trofftne sank schon beim zweiten Schlag zu Boden. Er war sofort bewußtlos, erbrach sich später, wurde auf Anordnung des zur Hilfe gerufenen Dr. Söldner in seine Wohnung geschaM starb aber schon um halb 11 Uhr abends an dem .durch die Schlage auf den Kopf verursachten Schädelbruch, der eine Gehirnlah- mung herbeiführte. Bon den Zeugen wurde der Angeklagte Finkh als ordentlicher und friedfertiger Mensch geschildert, dkr nur in der Trunkenheit aufgeregt und gleich außer sim fti. Brenner wurde als streitsüchtig und rechthaberisch, aber nich als bösartig bezeichnet. Der Sachverständige sagte aus. daß seine Schädeldccke außergewöhnlich dünn gewesen sei, "ur 2, statt 0 bis 10 Millimeter. Die Geschworenen bejahten die Schuld- frage und die Frage nach mildernden Umständen, llrterl: s
Handel und Verkehr.
(-) Kurzer Getreide-Wochenbericht der Preisberichtstelle der Deutschen Landwirtschaftsrats vom 19. dis 25. Oktober 1915 Aus der Fülle der Bundesratsverordnungen d>er letzten Woche sei vor allem die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches der Landwirtschaft hervorgehoben, diejenigen Betriebe, deren Gerstenernte weniger als 49 Zentner beträgt, von der Licferungs- Pflicht zu befreien, sofern ihnen im Falle der Lieferung weniger als 20 Zentner verbleiben würden . Die Bundesratsverordnung vom 21. Oktober über den Verkehr mit Hlllsenfrüchten har die bisher geltende Bestimmung, daß Besitzer aus ihren Vorräten insgesamt zwei Zentner von jeder Art ohne Vermittlung der Zentral-Einkaufsgeiellschaft absctzen dürfen, wieder aufgebö- bcn. Die Knappheit der diesjährigen Stroherntc, die bereits in verschiedenen Armeekorpsbezirken zu einem Ansfuh ve bor füh le, hat nunmehr in einer Bundesratsverordnung vom 2l. Oktober ein allgemeines Verkaufsverbot von Stroh von Roggen, Weizen, Hafer und Gerste herbeiqesührt. Auch Kaufverträge, die vor dem 21. Oktober geschlossen sind, sind ungültig, ausgenommen sind nur Verträge mit den Heeresverwaltungen und der Marineverwaltung. Durch Bundesratsverordnung vom 19. Oktober ist die Verordnung über den Verkehr mit Oelfrüchten vom 15. Juli auch auf die aus dem Ausland eingcführtcn Oel- früchte und die daraus gewonnenen Erzeugnisse ausgedehnt. Der preußische Landwirts-stsminister hat die landwiriscba tlichen Kreise zu einem vermehrten Anbau der Oelfrüchte im nächsten Frülnahr aufgefordert.- Am Getreide- und Futtermittelmarkt ist die Lage weniger verändert. Mais wurde in den letzten Taaen verein
zelt "angeboten und gehandelt. Ausländisch« Gerste' war fast gar nicht am Markte. Holländischer Hafer war zu 900 Mk, hol- ländischer Roggen zu 870 Mk., ab Kleve angeboten. Für Maismehl forderte man 80—90 Mk., für Kartoffelmehl 53—60 Mk.- für Maniokamehl 75 Mk. für Tapiokamehl blütenweiß 85—U Mk. und für Reismehl 115-124 Mk. für 100 Kilo. Di« Nach, fraqe für Futtermittel aller Art war sehr lebhaft, doch ist dar vorhandene Material nur knapp. Ziemlich lebhaft umgesetzi wurden Zichorienbrocken zu 425—430 Mk. ab Magdeburg. Ausländische Kleie notiert etwa 535—550 Mk., feine holländische Weizenkleie war zu 550 Mk. offeriert. Gerstenkleie notiert 6W bis 720 Mk., getrocknete Eicheln 340 Mk.. Ab bayerischer Sta- tion waren Eicheln, lustgetrocknete Ware, zu 250 Mk. angeboten. Ferner notieren: Kokoskuchen 730—740 Mk., Helle Harburgei Kokoskuchen 735 Mk. ab Stettin, Rapskuchenmehl 610 Mk Erdnußkleie 340—350 Mk.. Fischmehl 550—570 Mk., Hafer- Kleie 370—375 Mk.. Vaumwollsaatkuchen 23—24 Proz. Pro- tejn und Fett 590 Mk., Reisfuttermeht 14—15 Proz. 645 Mk. i ab Magdeburg. r
(-) Stuttgart. 26. Okt. (Vodr Markt.) Auf dem! heutigen Obstgroßmarkt galten folgende Preise: Aepftl 8— 14 , Birnen 8—25, Quitten 15—26, Nüsse 40—45, inländisch« Trau- den 55—60, ausländische Trauben 25—42, Himbeeren 45, Tomaten 12 Pfennig das Pfund.
(-) Stuttgart, 26. Okt. (Schlachtviehmarkt.) Auf dem Schlachtviemarkt waren zugetrieben: 348 Großvieh, 382 Kälber, 263 Schweine. Unverkauft sind: 30 . Großvieh. Die Preise sind wie folgt: Ochsen 1. Qualität 130 bis 134, 2. Qualität 120 bis 127; Bullen 1. Qualität 120 bis 124, 2. Qualität 116 bis 119; Stiere 1. Qualität 132 bis 138; Jungrinder 2. Qualität 125) bis 130, 3. Qualität 116 bis 124; Kälber 1. Qualität 140 bis 145, 2 . Qualität 130 bis 139, 3. Qualität 118 bis 189; Schweine 1. Qualität 171 bis 175 2. Qualität 165 bis 170, 3. Qualität 158 bis 164. Verlauf Marktes: lebhaft. !
Wetterbericht.
Bei gleichzeitiger Ausbreitung und Verstärkung d« Störungen ist für Donnerstag und Freitag naßkaltes Wetter zu erwarten.
Kriegschronik 1914
27. Oktober: Me Kämpfe am Abschnitt des Dser-Aprrn- Kanals werden mit großer Heftigkett fortgesetzt. z
— Südwestlich von Fwangorod machen dir österreichischen Truppen 10 000 Russen zu Gefangenen.
— Die „Emden* versenkt den großen japanischen Vamp» fer „Kamasatu Maru".
— Dir Verluste der Belgier betragen in den letzten neu»! Tagen Ivooa Mann an Toten und Verwundeten.
Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut. Druck und Verlast, der W. Rieker'ichen Duchdruckerei. Altensteig.
Vekanntmachimg
des stellt». Generalkommandos Xlll. (K. W.) Armeekorps.
Zur Behebung von aufgetretenen Zweifeln wird darauf anfmerksam gemacht, daß das Heuausfuhroerbot auf Grund der Bekanntmachung des stellv. Generalkommandos vom 18. 9. 15 (Staatsanzeiger für Württemberg Nco. 220 S. 1997) sich auch auf Heuhäcksel erstreckt.
Stuttgart, den 25. Oktober 1915.
Altensteig.
Frisch eingetroffen: . ——
vr. Mer's Oustin
in h« Pfd. Pakets zu 15 Pfg. in V- Pfd. Pakets zu 30 Pfg.
Dr. Oetker's
Pudding-Pulver
in ca. 10 Sorten.
Dr.OetLer'sBackpulver und Vanille-Zucker Sinner's Backpulver Vanille-Zucker und Puddingpulver
AatS - Kuchenpulver
Hofer's
Frtgenkaffre
Hensel's
Mhrsalzkaffee
Krisch gebrannte
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Weber s echtes Karlsbader
Kaffeegemürz
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Weizen - Gries Gerste Sago
Haferffocke«
Juckerhirse
Feinstes
Rerr.rNchl Labiska- „ Mais- „ ILartsssrl,,
K. Forstamt Klosterreicheubach.
Nadelstamm- Holz-Verkauf
ans freier Hand.
Aus Staatswald Distr. I Abt. 17 27; V. Abt. 22, 25, 26, VI. Abt. 17, 18, 19, 20 und 2l.
Fm.: Langholz : 1072 I., 660 II., 507 III.. 188 IV., 96 V. und 80 VI. Kl. Gägholz: 150 I., 58 II. nnd 1 III. Al. Kilben : 40 l. und 7 II. Kl.
Angebote mündlich oder schriftlich an das Forstamt. Losverzeichniste von der K. Forstdirektion Stuttgart, Abteilung für Holzverkauf.
Rad
I
billigst bei
k. V. I-utr Ksedkolgki', bog Bühl« j»n.
hat billigst abzugeben.
Wer? sagt die Exp. ds. Bl.
Der amtliche
Lasehen-
Fahrplan
— Preis 2ö Pfg. — ist in der
W. Rieker'schw Bschhdlg.
Altensteig zu haben. Gestorbene.
Wildberg: Friederike Dieterle geb. Breymaier, Seilermeisters Witwe, 73 I.
Altensteig-Dorf, 26. Okt. 1915.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden meines lieben Gatten, unseres lieben Vaters und Schwagers
Acciser und Waldmeister
sowie für die zahlreiche Begleitung -zu seiner letzten Ruhestätte dankt herzlich im Namen der Hinterbliebenen
Die trauernde Gattin:
Anna Kalmbach Witwe.
Zu Hause
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sollten stets Wybert-Tabletten greifbar sein, um sie bei Husten, Heiserkeit oder Katarrh zu verwenden. Wohlschmeckend und wirksam!
Zn allen Apotheken und Drogerien Mk. i.-
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Zur Anfertigung von
für gefallene Krieger
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Grabrede«
empfiehlt sich die
W. Rieker'sche Buchdr