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Rr. 247

Ausgabe i» Alteusteig-Stabt. Freitag, de« 22. Oktober. Amtsblatt für Pfalzgrasenweiler.

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Erfolge an der Düna und in Serbien.

WTB. Großes Hauptquartier, 31. Oktober. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des General­feldmarschalls von Hinbenhurg: Nordöstlich von Mitau ge­wänne» wir das DSuaufer von Berkowitz bis BersemSnde. Die bisherige Beute der dortigen Kämpfe betragt im ganzen: 1725 Gefaugeue, 6 Maschinengewehre.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Priuz Leopqld vo« Bayern : Oestlich von Baranowitschi wurde ein russischer Angriff durch Gegenangriff zurückgewiesen.

Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Am Styr in Gegend von Czartorysk nahmen die örtlichen Kämpfe einen größeren Umfang an. Vor erheblicher Ueberlegenheit mußte ein Teil einer dort kämpfenden deutschen Division in eine rückwärtige Stellung zurückgehen, wobei einige bis zum letzten Augenblick in ihrer Stellung ausharrenden Geschütze verloren gingen. Ein Gegenangriff ist im Gange.

Balkankriegsschauplatz: Die verbündeten Truppen fol­ge» auf der ganzen Front dem langsam weichenden Feiud.

Aus der stark befestigten Stellung südlich und östlich von Ripanj sind die Serben in südlicher Richtung geworfen. Unsere Vortruppen erreichten Stepojevac-Leskovac-Baba.

Westlich der Morava dringen deutsche Truppen über Selevac und Saraorci, östlich des Flusses über Vlaskido, Rasanac und auf Ranovac vor.

Bulgarische. Truppen kämpfen bei Negotin. Weiter süd­lich erreichten sie die Straße Zajecar-Knjaceoac.

Oberste Heeresleitung.

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i Vom westlichen Kriegsschauplatz vermeldet der jüngste Bericht der Obersten Heeresleitung keine Ereignisse. Ta auch der französische Bericht von keinen größeren Un­ternehmungen spricht, ist anzunehmcn, daß beiderseits, lüiZ) dm schweren Kämpfen der letzten Tage eine Ruhe­pause eingeretten ist.

Me deutschen Unternehmungen gegen Riga haben in dm letzten beidm Tagen erfreuliche Fortschritte ge­macht. Nordöstlich von Mitau gewannen wir das Tüna- ufer von Berkowitz bis Bersemünde. Den Erfolgen an Gelände entsprechen auch die Zahlen der Gefangenen und der Bmte. Im ganzen wurden bei dem Vormarsch auf Mga 1725 Gefangene gemacht und 6 Maschinenge­wehre erbeutet. Tie Nachricht von stärkeren Kämpfen an: Styr kommt nicht, überraschend. Schon vor einigen Tagm wurdm von dort - stärkere russisch? Angxiffsv?r- suche gemeldet. Me Russen haben hier offenbar starke Kräfte zusammengezogen und suchen.in der Hoffnung, daß die Front durch den Feldzug gegen Serbien nicht besonders stark sein könne, einen Durchbruch. Es' ist ihnen auch tatsächlich gelungen, einen Teil einer dort kämpfenden deutschen Division zum Rückzug in eine rück­wärts liegende befestigte Stellung zu zwingen. Der Umstand, daß ihnen dabei einige Geschütze in die Hqnde fielen, werden die Russen gewiß zu einer großen Sieges­meldung ausnüßen. Die Freude wird aber nur von kurzer Dauer sein. Da bereits unsererseits ein Gegen­angriff eingeleitet ist, wird die alte Stellung bald wieder in deutschen Händen sein.

Me Bewegungen der verbündeten Heere unter dem Befehl des Feldmarschalls . v. ..Mackensen in Serbren schreiten unentwegt vorwärts. Ueberall weicht der Feind langsam aus seinen Stellungen, ihm bleiben die Truppen stets dicht auf den Fersen. Aus der stark befestigten Stellung südlich und östlich von Ripanj sind die Serben geworfen. Im Moräwatal rücken die deutschen Truppen aus Ranovac vor. ,

Die Einnahme von Wranja ist durch bulgarische Kavallerie erfolgt. Von wo sie den Vormarsch in ser­bisches Gebiet angetreten haben, ist noch nicht bekannt, nach der Führung der Grenze kann man annehmm, daß sie aus dem Bergland von Trn aus der Straße nach We­sten vorging. Bis zum Balkankrieg war Wranja nur wenige Kilometer von der Türkei entfernt, in welche die Bahn bei Sibefdsche eintrat. Dort saßen vor allem Albanier, die nach der serbischen Besitzergreifung von Wranja und Umgebung 1878 ausgewandert waren, ohne für dm Grundbesitz, den sie aufgeben mußten, eins ange­messene Entschädigung zu erhalten. Daher bewahrten sie dauernd einen wütenden Haß gegen die Nachbarn, der sich in zahlreichen Zusammenstößen an der Grenze äu­ßerte. Die Serben haben dann in dieser Gegend wie um Uesküb und aus dem Amselfeld - mit unmensch­licher Grausamkeit die albanische Bevölkerung geradezu ausgerotett. Während des Mittelalters und noch bis in das 18. Jahrhundert hinein finden sich östlich des Schar­gebirges, das die Ebene des Amselfeldes von Westen überholt, keine albanischen Siedelungen, erst die großen Auswanderungen der Serben nach Ungarn in die Ge­gend von Karlowitz, um sich vor der Rache der Türken für ihre Beteiligung an den österreichischen Einfäl­len zu retten, machten den Raum für die überquellende Volkskrast der albanischen Gebirgsstämme frei, die sich nun in die Ebenen ergossen und immer weiter au der Morawa vordrangen. Wo erst einige Albanier festen Fuß gefaßt hatten, folgten bald mehrere und verdräng­ten die Christen mehr und mehr, so daß beim Bau der Bahn von Uesküb bis zur Grenze seit 1878 das Gebiet dm Serben völlig entrissen war.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

WTB. Wien, 21. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 21. Oktober 1915, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Westlich und südwestlich von Czartorijsk wurde auch gestern dm ganzen Tag über heftig gekämpft. Südöstlich von Ku- likowice wehrten österreichisch-ungarische und deutsche Truppen starke russische Angriffe ab. In den gestrigen Kämpfen am Styr wurden 1300 Gefangene und 3 Ma­schinengewehre eingebracht. Bei Nowo Aleksiniec wurde heute ein Vorstoß des Gegners vereitelt. Sonst nichts Neues.

Der Krieg mit Serbien.

WTB. Wien, 21. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 21. Oktober 1915, mittags:

Südöstlicher Kriegsschauplatz: U nsere Truppen rückten in Sabac ein. Tie Ebene der Mac- v a ist vom Feind gesäubert. Die Armee des Generals der Infanterie von Koeveß und die beiderseits der Morava vorgehenden -deutschen Streitkräfte dringen im engen Zusammenschluß, immer tiefer in das feindliche Gebiet vor.

Von den österreichisch-ungarischen Truppen--des Ge­nerals von Koeveß rückte die westliche Karstgruppe auf den Höhen der Kolub ar a bis in das Mündungsgelände der Turija vor, indessen die östliche südlich von Gracka unter Kampf die Ralja-Niedekung überschritt, ^

Die Bulgaren gewannen zwischen Zajecar und Knjazevac das Timoktal und näherten sich östlich von Pirot den Hauptwerken auf Geschützertrag. Ei,re ihrer Armeen erkämpfe sich vorgestern mit den Bor­truppen den Austritt in das Becken von Knmanoda und in das Bardartal.

Der bulgarische Bericht.

WTB. Sofia, 20. Okt. Amtlicher Bericht über die gestrigen Operationen. Unsere im Tim oktal Schritt für Schritt vordringenden Kolonnen stehen schon vor Negotin, wo sie die Serben zurückschlugm. Diese flohen, von einer Panik ergriffen und liehen 1. Offizier und 50 Mann als Gefangene und 1 Offizier und 150 Tote im Timoktal. Unsere Truppen erreichten die Li­nie Tscherni Vrh Metren (500) Petruschitza Gra- sischkatcouko (907) Oreovanlava .(893) Tachoi- nitza (795) Dorf Viberci (5 oder 6 Kilometer östlich

von Knjazevac) Fassen (800) und Gabar (875). Bei Pirot nahmen unsere Truppen nach einem erbitter­ten Kampfe sehr wichtige strategische Punkte ein. Auf der Vidlic Planina Brangja setzten sich unsere Truppen feg. Sie säuberten das Tal der Bulgarischen Moratt» in einer Ausdehnung vo« 21 Wometern nach Norden und Nordosten hin. Die Beute von Vranje ist noch nicht gezählt. Man, weiß nur, daß sie unter anderem 2 Millionen Patronen des Systems Berdan einbegreift, ferner Tabak für 1 Million Franken. Auf dem Bahnhof von Bojcuwwitz fand man ungefähr 1 Million Kilogramm Heu. Unsere über Egri Palanka verbringenden Truppen griffen eine starke Stellung an und schlugen die Serben zurück, die sie in Eile ayf Kumanowo verfolgen. Im Tale der Bregalnit- z a schreitet unsere Offensive mit blitzartiger Schnelligkeit fort. Bereits das ganze Tal ist ebenso wie die Ebene von Ovtsche Polje in unseren Händen, ebenso die Städte Kotschana, Radowischet, Tipkilisse und Nikratowo. Un­sere Kavallerie, die die aus dem Rückzug befindlichen Serben verfolgt, erreichte sie bei Kisseli und zerstreute sie vollständig. Ungefähr 2000 Serben wurden zu Ge­fangenen gemacht, andere konnten nur dank der Dunkel­heit der Nacht entweichen. Me Bevölkerung in dem von dem serbischen Joch befreiten Gebiete nimmt unsere Truppen mit unbeschreiblicher Begeisterung auf. Ueberall bedeckt man unsere als Befreier wiederkeh­rende Soldaten mit Blumen. Sie sind Gegenstand begei­sterter Kundgebungen. j

Ter Krieg mit Italien.

' WTB. Wien, 21. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 21. Oktober 1915, mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: An der ganzen Südwestfront sind Kämpfe großen Stils im Gange. In Tirol brachen gestern zahl­reiche starke Angriffe der Italiener an unseren festen Stellungen zusammen. So schlugen unsere Truppen gnf der ganzen Hochfläche von Vilgereuth in der vor­vergangenen Nacht 6 Angriffe zurück und wiesen gestern tagsüber den anstürmenden Feind dreimal ab. Dys gleiche Schicksal hatte ein dort heute Nacht mit sehr starken Kräften geführter Angriff des Feindes. Auch in den Dolomiten sind neue italienische Angriffe am Col di Lana, am Monte Sief und bei der Grenzbrücke südlich Schluderbach abgewiesen worden. Der Feind, der sich in diesen. Gebier schon tagelang abmüht, konnte nirgends auch nur den geringsten Erfolg erzielen. Am Karnischen Kamm wurde westlich des Wolayer Sees ein Angriff italienischer Alpentruppen zurückgeschlagen.

Im Wstenlande hat sich das feindliche Artilleriefeuer zu größter Heftigkeit gesteigert und hält tagsüber gegen die ganze Jsonzofrvnt an. Annäherungsversuch«! der feindlichen Infanterie und technischer Truppen schei­terten in unserem Infanterie- und Maschinengewehr­feuer.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 20. Okt. Amtlicher Berich: von gestern nachmittag 3 Uhr: 3m Laufe der Mach! keine grö­ßeren Gefechte. 3m Abschnitt von Lihons legte unsere Ar­tillerie auf die deutschen Schützengräben Veegestungsfeuer, das Maschinengewehre und Schützettgvabenkantpfwerkzeug«, lue auf unsere Linie feuerten zum Schweigen brach.?. 3» der Lham- pagne in der Nähe des Tahurhügcls, zwischen-Maas und Mosel nördlich von Rirey bombardierte der Feind unsere Stel­lungen. Wir antworteten kräftig., .... . ..

Abends II Uhr: 3m Laufe des Tages besonders hef­tige Ariilleriekämpfe nördlich von Ar ras, im Abschnitt von Loos, im Walde von Givcnchy und längs der Straße nach Lille. Konzentrisches Feuer-unserer Artillerie sprengt« große Munitionslager in den feindlichen Stellungen nördlich dar Aisne und nördlich von der Navarinferm in die Lust. Di« Deutschen beschossen abermals -unsere Front! östlich von Reims zwischen dem Hügel (?) und Prunay mit Granaten-aller Ka- Über und Stickgasgeschossen sehr heftig. Unsere -Geschütze er­widerten kräftig. Bon der übrigen Front, ist nichts. zu melden.

Engl. Repressalien gegen die deutschen Luft» angriffe.

WTB. London, 21. Okt- (Unterhaus.) In, Beant­wortung einer Frage, ob das Kabinett RePressalien gegen die Luftangriffe Plane, antwortete Psr- lamentsuntersekretär Tennant, die Frage der Repressa­lien bilde den Gegenstand von Beratungen.