in denen der Landesausschuß selbst Mitwirken soll, stellt sich auch dieser, soweit irgend möglich, gerne zur Ver­fügung. Sobald die Verhältnisse sich genügend geklärt haben, wird der Landesausschuß auch versuchen, durch bte rechtzeitige Ausgabe von allgemeinerenRichtlinien" der Sache zu dienen.

* Nagold, 20. Okt. (Ihren Wunden erlegen.) Von dem letzten Transport Schwerverwundeter sind leider schon einige ihren schweren Wunden erlegen. Am Sonntag und gestern fand je die Beerdigung eines Kriegers hier statt.

WTB. Stuttgart, 20. Ott. (Nachträgliches zum Flieger­angriff.) Nach dem Fliegerangriff auf Stuttgart am 22. 9. 1915 ist in Stuttgart die Behauptung verbreitet worden, daß die Weitergabe einer auswärtigen Nachricht über die Annäherung feindlicher Flieger von zuständiger Seite unter­lassen worden und dadurch die rechtzeitige Warnung der Be­völkerung zu spät gekommen fei. Dies ist durchaus unwahr, denn durch umfassende dienstliche Erhebungen ist nachgewiesen, daß am Morgen des 22. 9. 1915 keinerlei Meldungen über feindliche Flieger hier eingelaufen sind und darum ein Ver­säumnis der verantwortlichen Stellen in dieser Richtung nicht vorliegen kann. Ebenso sind hier zahlreiche völlig grund- und sinnlose Gerüchte über feindliche Fliegerangriffe auf württembergische und nichtwürttembergische Orte verbreitet worden. Dies gibt Anlaß, an die Bekanntmachung des stellv. Generalkommandos vom 27. 11. 1914 zu erinnern, wonach mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft wird, sofern die bestehenden Gesetze keine höhere Freiheitsstrafe be­stimmen, wer vorsätzlich oder fahrlässig mit Beziehung auf den gegenwärtigen Krieg falsche Gerüchte ausstreut oder ver­breitet, die geeignet sind, in der Bevölkerung Beunruhigung hervorzurufen. Das stellv. Generalkommando wird vorkom­menden Falles diese Bestimmung ohne Rücksicht und ohne Ansehen der Person anwenden und die Schuldigen der ver­dienten Strafe zniühren lassen.

(--) Aalen, 20. Okt. (Unfall.) Am Anbau des Güterschuppens des hiesigen Hauptbahnhofs siel ein in den 50er Jahren stehender Dachdecker eines Gmünder Dachdeckergejchäfts vom Dach auf den Bahnkörper, wo­durch er schwere Verletzungen am Kopf und an den Füßen davontrug. Er wurde ins Spital nach Gmünd übergeführt. ^

(-) Gerabronn, 20. Ott. (Kriegs leid) Dev 15jährige Sohn des Gastwirts Georg Emmert in Schmal- felden wurde beim Heimfahren von einem Pferde auf den Unterleib gestoßen. Eine Operation ergab, daß ein Darm schwer, die Leber leichter verletzt war. Es ist dies umso schwerer für die Eltern, als der älteste Sohn bereits den Heldentod erlitt, der zweite seit August vorigen Jahres schwer verwundet und der dritte erst vor einigen Wochen ins Feld gezogen ist.

(-) Söflingen, 20. Ott. (Bahn uns all.) Als vor einigen Tagen ein Oberländer Güterzug in den Rangierbahnhof Söflingen fuhr, kam ihm ein Zug ohne Maschine entgegen. Es wurden mehrere Wa­gen zertrümmert und die Zugsmaschine beschädigt. Die Betrtebswerkstätte hatte dm ganzen Tag mit Aufräu- mungsarbeiteu zu tun.

(-) Tuttlingen, 20. Ott. (Brand.) Heute früh halb 4 Uhr entstand in dem Hause des Schäftefabrikan- tm Heinrich Gehring, Kirchstraße 11, in dessen unteren Räumen, in denen sich das Zentralklnotheater befindet, ein Brand. Der Brand war im Trockenraum des von den Gebrüdern Konditoren Storz benützten oberen Stok- kes entstanden und hat die inneren Räume dieses Stal­les und das Dachgebälk zerstört. Auch das mittlere Stockwerk wurde teilweise beschädigt Durch das rasche Eingreifen der Weckerlinie wurde eine weitere Aus­dehnung des Feuers verhütet, dessen Entstehungsursache noch nicht aufgeklärt ist.

(-) Hechingen, 20. Okt. (Huldigungszugauf die Burg Hohen zolle rn.) Anläßlich des 500- jährigen Hohenzollernjubiläums ruft der Oberamtmann in den Hohenzollerischen Landen die gesamt? Bewohner­schaft des Oberamts Hechingen für nächsten Sonntag zu einem Huldignngszug auf die Stammburg des Hohen-

zollernhauses auf. Tie Schulen aller Gemeinden, Mi­litärvereine, Turnvereine, die Jugendwehr usw. iverden sich in Hechingen versammeln, um unter den Klängen der Tübinger Bataillonsmusik nach der Burg zu ziehen. Im Burghofe werden patriotische Gesänge erschallen. Unter der Huldigungslinde werden Ansprachen gehal­ten werden. Zugleich erfolgt die Nagelung des Zollern- schildes zu Gunsten des Roten Kreuzes.

(-) Pforzheim, 20. Ott. (Familiendrama.) In seiner Wohnung in der Vorstadt Brötzingen schoß der ca. 40 Jahre alte Milchhändler Friedrich Bechthold seiner Frau und dann sich selbst eine Kugel in den Kopf. Beide sind schwer verletzt, leben aber zurzeit noch, lieber den Grund der Tat ist Näheres noch nicht bekannt.

ff Pforzheim, 20. Okt. (Das Familiendrama.) Zu dem blutigen Vorfall in der Vorstadt Brötzingen ist noch mit­zuteilen: Der 42 jährige Milchhändler Bechtold und seine 41 jährige Frau, letztere eine sehr fleißige, ordentliche Person, lebten trotz ihrer sieben Kinder schon lange im Unfrieden, weil sich Bechtold dem Trünke ergeben hatte. Schließlich neigte er zum Verfolgungswahnsinn. Er schoß seine Frau nach einem kleinen Wortwechsel wegen seiner Entmündigung mit einem Revolver in die Brust, und als sie floh, schoß er nochmals, fehlte aber und kehrte in die Wohnung zurück, wo er sich in den Kopf schoß. Er starb heute früh im Krankenhaus, seine Frau ist außer Lebensgefahr.

Zur Nahrungsmittewersorgung.

Am Samstag, den 9. Oktober sanv in Stuttgart eine Zu­sammenkunft von Leitern städtischer Nahrunasmittelversorgungs- geseUschaften und von Vertretern von Städten statt, die die Gründung solcher Gesellschaften beabsichtigen. Erschienen waren Vertreter aus Augsburg, Bamberg, Kassel, Danzig, Dresden Frankfurt a. M., Fürth i. B., Heidelberg, Karlsruhe, Leipzigs Mannheim, Meerane i. S., Nürnberg, Posen, Straßburg und Stuttgart. Außerdem nahm an der Zusammenkunft eine An­zahl von Vorstandsmitgliedern des Deutschen Städ'etags teil, un­ter ihnen die Oberbürgermeister von B o r s ch t - München, D r. G e ß l e r-Nürnberg, Dr. G ä ssi n g - Darmstadt, Lauten­schlager-Stuttgart, Stattrat Dr. Luther, Geschäftsführer des Deutschen Städtetags Berlin, und Bürgermeister D r. S ch w a n d e r-Straßburg. Gegenstand der Erörterung war die Einrichtung und der Ausbau der städtischen Nahrungsmittel- gesellschasten und deren gegenseitige Beziehungen. Den einlei- lenden Bericht erstattete Gemcindcrat Dr. D o llinge r- Stutt­gart: er führte u. a. aus: Die Gründung städtischer Nahrungs­mittelgesellschaften beruhe auf dem je länger je mehr in den Kreisen der Stadtverwaltungen hervorgetretenen Bedürfnis, ein Organ zu haben, das auf gemeinnütziger Grundlage unter behörd­licher Mitwirkung errichtet und geleitet, in privatrechtlicher Form frei von bürokratischen Fesseln mit kaufmännischer Betriebsweise und unter kaufmännischer Mitwirkung der Stadtverwaltungen auf dem Gebiet der Lebensmittelversorgungen zur Seite steht. Die Aufgaben der Gesellschaften decken sich mit denen der Städte und umfassen namentlich die Deckung bes fehlenden Be­darfs die Regulierung der Preise im Falle ungesunder Preis­bildung und die Versorgung der Minderbemittelten. Die Be­schaffung der Waren erfolgt womöglich im freien Handel. 2m Hinblick auf die zunehmende Monopolisierung der Einfuhr wichtiger Nahrungsmittel in der Hand der Zentral-Einkaufs- Gesellschaft (Z.E.G.) Berlin gewinnt das Verhältnis zu dieser an Bedeutung. Es ist daher notwendig, daß die Gesellschaft ten zur Z.E.G. in ein festes Verhältnis treten in der Weise, daß die Gesellschaften für die Z.E.G. die Vertretung und den Alleinvertrieb für einen größeren Bezirk übernehmen. Die Ver­tretungsbezirke sollen nicht zu klein und unter sich nicht zu ver­schieden groß sein. Die Städte müssen in der Leitung d-r Z.E.G. vertreten sein. Umgekehrt kann die Z.E.G. die Bildung von Vertretungsbezirken ihrerseits fordern. Nicht bloß der Z.E.G. gegenüber, sondern auch für andere wirtschaftliche Maßnahmen könnte ein möglichst lückenloses Netz von einheitlichorganisierten, lei­stungsfähigen Gesellschaften mit entsprechenden Bertretungsberir- ken wichtige Fortschritte ermöglichen, so für die planmäßige Ver­teilung beschlagnahmter Erzeugnisse des Inlands. Ferner könn­ten die Gesellschaften als Verteilungsstellen nach Schweizer Mu­ster wirken, denen gewisse Lebensmittel zuerst zu bestimmten Prei­sen angeboten werden müssen, ehe sie in den freien Handel kom­men dürfen Was. die Beziehungen der Gesellschaften zuein­ander betrifft, so handelt es sich einmal um die Abgrenzung ihrer Tätigkeit und dann um ihren Zusammenschluß. 'Bei der Ab­grenzung kommt in Betracht eine Abgrenzung des Absatzgebietes sowohl gegenüber der Z.E.G. als gegenüber den anderen Gesell­schaften und eine Abgrenzung des Einkaufsgebiets. Der Zu­sammenschluß würde sich bekunden in einem gemeinsamen Vor- oeben bei gemeinsam:.! Fragen, z. B. bezüglich'des Verhältnisses

zur Z.E.G., ferner in einer gegenseitigen Verständigung über Einkaufsmöglichketten, in vorzugsweise! Berücksichtigung anderer Gesellschaften, wenn die eigene Gesellschaft in einem Artikel über Bestände verfügt, die ihren Bedarf übersteigen, endlich in gemeinsamer Durchführung größerer Geschäfte für gemeinsam- Rechnung. Als Form für den Zusammenschluß genügt zunächst und so lange, als ein ersprießliches Zusammenarbeiten mit b«r Z E.G. andauert, eine lose Vereinigung ohne eigene Rechtsfähig, krit. Notwendig ist die Schaffung einer gemeinsamen Aus- kunftsstelle. Bei der Erörterung wurde es allgemein für wünschen,, wett erachtet, daß die Städte und städtischen Gesellschaften eine angemessene Vertretung ihrer Imteressen in der Leitung der Z.S.G. finden. Die Weiterbehandlung dieser Frage wird vom Deutschen StSdtetag übernommen. Zugleich fall für die bereit, bestehenden und noch entstehenden Gesellschaften eine gemein- schastliche Auskunstsstelle in Tätigkeit treten. Die Aufgaben die. ser Ausknnfisstelle übernimmt bis auf weiteres die Stuttgarter Gesellschaft.

Handel und Verkehr.

(-) Kurzer Getreide-Wochenbericht der Preisberichtstclle de, deutschen Landwirtschaftsrats vom 12 bis 18. Oktober 1915. Mit Rücksicht auf die Milchversorgung der Städte und den Fortbestand der städtischen Abmelkwirtschasten hat des Direk- torium der Reichsgetreidestelle unter dem 12. ds. Mts. noch, mals bekanntgegeben, daß die R.-G. aus ihren Getreide- beständen zunächst 200 000 Tonnen zur Verfütterung freigege- brn habe. Hiervon sind je 100 000 Tonnen zur Mästung von Schweinen und zur Verfütterung an das Milchvieh bestimmt, Bor allem soll die Erzeugung von Frischmilch zur Versorgung der großen Städte gefördert werden. Bei dstr Verteilung des Schrotes werden dementsprechend besonders die Milchwirtschaf­ten berücksichtigt, die in die Großstädte liefern, wobei Mischen städtischen und ländlichen Wirtschaften kein Unterschied gemackst werden soll. Die Beschaffung von Futtermitteln für städtisch^ Melkbetriebe, die für die Versorgung mit Säuglingsmilch ein­gerichtet sind, ist dabei Gegenstand besonderer Fürsorge. Für Fälle dringender Bedürfnisse steht für die Fütterung dies Milch­viehs eine wettere Futtermittelreserve zur Verfügung. Die Lag« am Getreide und Futtermittelmarkt hat sich wenig verändert^ Mais wurde nur in ganz wenigen Fällen angeboten und zu Preisen ausgenommen» die als marktgemäß nicht zu bezeichne» sind. Auch für Gerste war das Angebot nur gering, und di« Notierung für Ware mit Besatz stellt sich auf 820850 MK- Holländischer Roggen mar zu 850 Mk. ab Kleve angeboten. Sur- rogatmehle lagen ziemlich fest. Maismehl konnte seinen Preis­stand auf 8186 Mk., Kartoffelmehl auf 5862 Mk. erhöhen, Für Kartoffelmehl Superior, ab Niederrhein wurde 34.50 MK, für 100 Kilo verlangt. Maniokamehl notiert 7072 Mk., blii) tenweißes Tapiokamehl 8590 Mk. und Reismehl 114116 MK Hir 100 Kilo. Am Futtermittelmarkt hielt sich das Angebot in engen Grenzen und die Preise zeigen vereinzelt eine wei-, tere Steigerung, nur ausländische Kleie lag ziemlich ruhig und wurde z» 525550 Mk. mit Sack angeboten. Gerstenkleie er­zielte je nach Qualität 600760 Mb. "Es no teren ferner Reise Kleie 330340 Mk., Reisfuttermehl 1415 Proz. 640 Mk. ab Magdeburg, Reisfuttermchl, enthaltend ca. 20 Proz. Proteiii und Fett, 610 Mk. ab Dresden, Kokoskuchen 720725 Mk., Budenheimer Kokoskuchen 700 Mk. ab Budenheim, Rapsku- ckenmch: ''IO Mk., Erdnußkleie 330340 Mk., Fischmehl 540 bis 560 Mk., Haferkleie 370375 Mk,, Banmwollsaatkuchen- mchl 2324 Proz. P. und F. 590 Mk., Cichorienbrocken 410 Mk. Magdeburg. Holländisches Roggenschrot war mit 8T8 Mk. ab Aachen angeboten.

Kriegschronik 1914

21. Oktober: Die Küste zwischen Ostende und Nie«- port wird von den Deutschen besetzt.

Westlich von Lille gehen die Deutschen zum Angriff über und nehmen 2000 Engländer gefangen- Die Oesterreicher besetzen Stry und dringen bis zum großen Sercth vor.

Das japanisch« Marincministerium gibt bekannt, daß dl« Marschall-, Marianen- und Karolinen-Inseln aus militäri­schen Gründen von den Japanern besetzt worden seien In der Türkei ist drMMgemeine Mobilisierung angeordnet worden.

Die Mobilmachung der italienischen Landwehr hat mit dem Jahre 1894 begonnen.

Für die Schriftleitung verantwortlich: LudwtgLauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckeret, Altenstetg.

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