11 38« 682 Mk. Der Herbst 1915 dürfte in seinem Er­trägnis demjenigen des Jahres 1904 gjleichkommen und' nach seinem Gesamtgeldwert sich auf ca. 25 Millionen Mark belaufen. Die Traubenschau war aus sämtlichen Weinbaugebieten des Landes beschickt mit zus. 2200 Tel­lern, die in einem großen Mittelviersck und einem wei­ten Rund langer Seitentische aufgestellt waren. Die Eckpfeiler oder die Mittelpunkte der Tafel bildeten hübsch Mfgebaute Körbe, in denen der Traubensegen sich zu Massen häufte. Eine weitere Zier der Ausstellung bil­deten die zusammengesetzten Riesentrauben, wie man sie zur Zeit des Weinherbstes da und dort auch in den Wein- vrten sieht. In der Mitte der Haupttafel, den: Eingang gegenüber, prangte der über und über mit Medaillen behangene Urbansbecher des Württ. Weinbauvereins, der schon bei so manchem Jahresfest an der fröhlichen Tafel­runde gekreist hat. In reichhaltigen Sammlungen brach­te die Schau die in einzelnen Gebieten hauptsächlich angebauten Rebsorten zur Darstellung. Man staunte über die Mannigfaltigkeit dieser Sorten, die der Laie nicht immer leicht auseinanderzuhalten vermag. Die am häufigsten vertretenen Sorten: Trollinger, Sylvaner, Elbling, Gutedel, zeigen sich Heuer in einer Größe der Trauben, einer Vollkommenheit der Beeren und in einem Reifegrad, daß man mit hoher Freude von Tisch zu Tisch wandert«. Beschickt war die Traubenschau von Ge­meinden, unter denen Stuttgart selbst mit Cannstatt und Untertürkheim und die sonstigen uns zunächst gelegenen Weinorte begreiflicherweise am reichsten vertreten waren, von Weingärtnerdereinigungen und herrschaftlichen Gü­tern, unter die sich auch die hervorragend vertretene K. Hofkammer gegendenweis eingeteilt hatte, von größeren Einzelzüchtern und einzelnen Liebhabern, deren einer so­gar aus Amstetten auf der Geislinger Alb schönes Ge­wächs geschickt hatte, sowie von der K. Weinbauschule Weinsberg und der K. Rebveredlungsanstalt Offenau, die auch interessante Züchtungsversuche, namentlich Kreu­zungen mit widerstandsfähigen amerikanischen Reben vorwbrten.

Kriegs-Allerlei.

' Schicksale russischer Kirchenglocken. Die große Glocke der russischen Kathedrale in Warschau, die größte ihrer Art in Polen, etwa 350 Zentner wiegend und mit Silber legiert, wurde vor ungefähr fünfzehn Jahren von Rußland nach Warschau gebracht. Zu ihrem Transport vom Weichsel­bahnhof bis zur Kathedrale mußte eine Holzschleifbahn an­gelegt werden, auf der sie einige hundert Soldaten vorwärts­zogen. Diese Glocke hat jetzt aufgehört zu existieren. Als die russische Stellung vor Warschau derartig gefährdet war, daß der Rückzug nur noch eine Frage von wenigen Tagen war, erließ der Heilige Synod einen Befehl, demzufolge die Glocken aller orthodoxen Kirchen Warschaus nach Ruß­land übergesührt werden mußten. Diesem Befehl cmurde entsprochen und bei Tag und Nacht waren Arbeiter daran, die kleineren Glocken des imposanten Glockenturms zu ent­fernen. Als sie aber an die Beseitigung der großen Glocke gingen, die ein Stockwerk niedriger hing, stießen sie auf kaum überwindliche Schwierigkeiten, da diese Glocke nicht ungeteilt heruntergenommen werden konnte, ohne daß man den Turm teilweise zerstört hätte. Man verfiel auf den Plan, die Glocke stückweise zu zersägen, und errichtete zu diesem Zweck eine elektrische Acetylen-Säge-Vorrichtung, die jedoch in mehrtägiger Arbeit nicht das gewünschte Ergebnis erzielte. Mit vieler Mühe wurde ein Abschnitt losgesägt, und man war dabei, ihn mit vorher angebrachten Flaschen­zügen herunterzuholen, als er sich loslösie, mit dumpfem Getöse herunterfiel und sich unten in die Erde einbohrte, so daß er bloß noch mit dem Rand heraussah. Dies geschah kaum eine Stunde vor der Einnahme Warschaus. Die deutschen Truppen machten den mutwilligen Zerstörungs­arbeiten ein Ende.

§' -Eine begrüßenswerte Einrichtung hat der Magistrat von Wilmersdorf beschlossen. Jedem Ur­lauber, vom 'Feldwebel abwärts, dessen Urlaub 4 bis 15 Tage beträgt, und dessen Familie die ge­

setzlich sestgelegte Staats- und Gemeindekriegsunter­stützung bezieht, wird aus städtischen Mitteln für jeden Urlaubstag eine Mark als außerordentliches Verplegungsgeld ausgezahlt. Dieser erfreuliche und nachahmenswerte Beschluß ist mit dem 15. Septem­ber in Kraft getreten. >

Wetterbericht.

Infolge neuerlicher Zunahme der Störungen haben sich die Aussichten auf eine baldige Wiederkehr des schö­nen Wetters verschlechtert. Für Mittwoch und Don­nerstag ist weiter starke Bewölkung mit Regenfällen und Abkühlung zu erwarten.

Kriegschronik 1914

L8. September: In Berlin findet «ine Kundgebung der Vertreter der deutschen Landwirtschaft» des Handels, der In­dustrie und des Gewerbes zu Gunsten des deutschen Wirt­schaftslebens statt.

Aus Risch (Serbien) wird große Not und Gärung ge­meldet.

England hat die Regiernngsgewalt des Khediven in Aegypten aufgehoben und Aegypten unter englisch« Mi­litärgewalt gestellt.

Me rumänisch« Regierung hat ein allgemeines Geirrt- deansfuhrverbot erlassen.

Der albanische Senat wählt den türkischen Prinzen Burha» Edin Esfendi zum König von Albanien.

Für die Schrtftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Riekcr'schen Buchdruckerei, Mensteig.

Altensteig.

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Am Freitag, den 1. Oktober beginnt ein neuer vierteljährlicher

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Anmeldungen nimmt entgegen am Donnerstag nachmittag im Schul-Lokal

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Altensteig, 28. Sept. 1915.

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Allen Verwandten und Bekannten zur Nachricht, daß unser liebes Kind

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im Alter von 10 Lagen sanft entschlafen ist.

In tiefer Trauer:

Ludwig Lander z. Nößle, z. Zeit im Felde, r».Frau Marie, geb.Schwarz

Beerdigung Mittwoch 11 Uhr.

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Calw: Mathilde Bolay, geb. Wehel, Pfarrers-Witwe 70 I.