Verkürzung oder Mißgestaltung des ganzen Körpers, Geistes­krankheiten, Epilepsie, chronischen Gehirn-, Rückenmarks- und anderen chronischen Nervenleiden, Blindheit beider Augen, Taubheit beider Ohren, Verlust größerer Gliedmaßen. Die etwaige Nichtanmeldung zur Stammrolle entbindet nicht vom Erscheinen der Musterung. Es haben zu erscheinen:

1. am Mittwoch, den 29. Sept. d. I. vorm. 9 U. 15 aus dem Rathaus in Altensteig-Stadt. Die Wehrpflichtigen ^ und 8 der Gemeinden: Altensteig-Stadt und Dorf, Berneck, Beuren, Egenhausen, Enztal, Ettmannsweiler, Fünf- bronn, Garrweiler, Gaugenwald, Simmersseld, Spielberg, und Ueberberg;

3. am Donnerstag, den 30. Sept. d. I. vorm. 7V- Nhr auf dem Rathaus in Nagold. Die Pflichtige» ^ (Un- ausgebildet) der Gemeinden: Nagold, Beihingen, Bösingen, Ebershardt, Ebhausen. Effringen, Emmingen, Gültlingen, Haiterbach;

3. am Freitag, den 1. Okt. d. I. vorm. 7^- Uhr auf dem Rathaus in Nagold. Die Pflichtigen L (Nnausgebil- dete) der Gemeinden: Jselshausen, Mindersbach, Oberschwan­dorf, Obertalheim, Pfrondorf, Rohrdorf, Rotfelden, Schietin- gen, Schönbronn, Sulz, Unterschwandorf, Untertalheim, Walddorf, Wart, Wenden, Wildberg;

4. am Samstag, den 3. Okt. d. I. vorm. 7'/- Uhr aus dem Rathaus in Nagold. Die Pflichtigen 8 (Ausgebildete) der unter Ziffer 3 und 3 aufgeführten Gemeinden.

Die Musterung erfolgt jahrgangsweife, beginnend mit dem jüngsten Jahrgang. Die Pflichtigen haben ihre Mili­tärpapiere mitzubringen. Unentschuldigtes Ausbleiben oder unpünktliches Erscheinen hat Bestrafung zur Folge. Die Ausgebildeten erhalten Gestellungsbefehle.

Landesnachrichten.

Nltenrteia, 27. September 1S1K.

" Me Wrtt. Verlustliste Nr 275 stekrifst bas Ers.--Jnf.-Reg. Nr. 120 und 124, das- ftlier-Reg. Nr. 122, das Landtv.-Jnf.-Rcg. Nr. 124, die Mittlere MinenWerfer-Abteilung Nr. 137, und die Sa- nitätskompagnie Nr. ,,

Die Liste enthält u. a. folgenden Namen : Albert Dengler, Ebhausen, gefallen.

* Paketbeförderung an die Ostaunte« bl- 30. Sept. et«gestellt. Wegen Beförderungsschwierigkeiten auf den öst­lichen Kriegsschauplätzen wird die Annahme und Beförderung privater Feldpostbriefe über 50 Gramm (sog. Päckchen)' an Truppen der Ostarmeen vom 26. bis einschließlich 3 0. Sept. eingestellt.

Die Eröffnung der SchwnrgerichtSfitznnge« des IV. Vierteljahrs 1918. Die ordentlichen Schwurgerichtssitzungen des IV. Vierteljahrs beginnen in Tübingen am Mon­tag den 35. Oktober 1915, vorm. 10*/i Uhr, Rottweil am Montag den 15. November 1915, vorm. 9 Uhr. Zu Vorsitzendenden sind ernannt worden: bei dem Schwurgericht in Tübingen: der Landesgerichtsdirektor Dr. Kapff, bei dem Schwurgericht Rottweil: der Landgerichtsdirektor Haasts.

* Beisetzung. Am Samstag fand in Stuttgart die Bei­setzung der Opfer des Fliegerangriffs auf Stuttgart statt, worunter sich auch der ledige Georg Theurer von hier

befand, der nun seine Ruhestätte auf dem so schön gelegenen Waldfriedhof bei Stuttgart gefunden hat. Ueber die Bei­setzung wird unS berichtet:

(-) Stuttgart, 25 Sept. (Beisetzungder Fli«- geropfer.) Die Beisetzung der Opfer des Flieger­angriffs fand heute statt. Um 11 Uhr wurden auf oem Waldfriedhof die drei Soldatm gemeinsam beerdigt. Dre Leichenparade stellte eine Kompagnie des Ersatzbataillons Nr. 125. Der Trauerfeier wohnten bei Flügeladjutant Major von Rom als Vertreter des Königs, General von Magirus als Vertreter des Kriegsministeriums, General von Teichmann, zahlreiche Offiziere, Oberbürgermeister Lautenschlager und Bürgerausschußobmann Rechtsanwalt Dr. Wölz, Mitglieder der bürgerlichen Kollegien. Die Ersatzbataillone waren durch Abordnungen vertreten. Feldprobst Prälat von Blum sprach in der Friedhof­kapelle ein kurzes Gebet, worauf sich der Leicheirzug unter den Klängen des Becthovenschen Trauermarsches, gespielt von der Garnisonskapelle, zu den Gräbern be­wegte. Während sich die Särge in die Tiefe senkten, spielte die Garnisonskapelle:Es ist bestimmt in Gottes Rat." An dm Gräbern sprachen Feldprobst Prälat von Blum und Kirchenrat Prälat Mangold; Prälat von Blum legte seiner Leichenrede das Schriftwort Joh. 14: Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht" tzu Grunde. Wir haben diesen Zuruf besonders nötig in dieser schweren Kriegszeit. Was war das für ein Schrecken für unsere Stadt, als in derm sonnigem Frieden em freventlicher Fliegerangriff erfolgte. Drei der Opfer haben wir hierher gebracht. Es sind: der 20jährige Grenadier Friedrich Häfner, der Ersatzreservist Johann Georg Theurer und der Wehrmann Kornelius Schmitz. Die beiden letzteren waren bereit, ihr Leben draußen wieder einzusetzen, da traf sie in der Garnison das töd­liche Geschoß eines heimtückische,: Feindes. Entrüstung und Empörung über den Frevel, dessen Opfer sie ge­worden sind. Nach den Reden der Geistlichen wurden Kränze niedergelegt namens der Ersatzbataillone 119, 120 und 125, verschiedener Kompagnien, von Oberbürger­meister Lauetnschlager für die Stadt. Der Gesangverein Ehrenfeld" eröffnete und schloß die Feier mit einem Lied. Der König ließ den Angehörigen durch den Flügeladjutanten von Rom feine Teilnahme aussprechen und an den Särgen Kränze niederlegen.

Nachmittags wurden die drei Zivilpersonen, welche dem Fliegerangriff aus Stuttgart zum Opfer fie­len, zur Erde bestattet. Schuhmachermeister Berner und die erst 16jährige Elsa Knauer fanden ihre letzte Ruhestätte auf dein Pragfriedhof, während die ledige Ber­ta Koppenhöser unter den schattigen Wipfeln der Waldfriedhosbäume ruht. Eine große Zahl Leidtragen­der erwiesen den uns allen teuren Toten die letzte Ehre. Oberbürgermeister Laute nschlager, Gemeinderat Wölz, die Vürgerausschußmitglieder Reihlen und Schwab und noch eine Reihe anderer Herren der bürger­lichen Kollegien, ferner mehrere Offiziere und Soldaten schritten hinter den rcichgcschmückten Särgen her. Er­schütternd war es zu sehen, wie der Bruder der E. Knauer in feldgrauer - Uniform an zwei Stöcken sich mühsam dahinschleppcnd, seine tote Schwester auf dem letzten Gang begleitete.

* Die allgemei»e Weinlese beginnt in einem großen Teil des württ. Unterlandes Anfang dieser Woche. Die Aussichten bezüglich Qualität und Quantität sind vorzüglich.

-r. Bernrck, 35. Sept. Bei der hiesigen Agentur der Württ. Sparkasse Landessparkafle (Hauptlehrer Schwarz­maier) wurden 34500 Mk. zur 3. Kriegsanleihe gezeichnet, darunter Beträge von 100, 300, 300 Mk. und höhere. Zur 1. Reichsanleihe sind bei der Agentur 3400 Mk., zur 3. 35000 Mk., also im ganzen 63900 Mk. gezeichnet worden.

Freude«stadt, 35. Sept Die Ersatz-Gebirgskompagnie wird am 4. Okt. bis auf weiteres nach Münimgen verlegt werden. Gr.

Lütz««hardt, 24. Sept. Wilhelm Kaupp, (Sohn des Kronenwirts Fr. Kaupp hier) kam bei Beginn des Kriegs als Unteroffiziersvorschüler ins Feld. Letztes Frühjahr er-' hielt er für Tapferkeit die Silberne Verdienstmedaille: nun kaum 18 Jahre alt wurde er zum Unteroffizier befördert und mit dem Eisernen Kreuz 3. Kl. ausgezeichnet.

ss Oderjrttingen OA Herrenberg, 35. Sept. (Todesfall.) Ganz unerwartet rasch starb im besten Alter im Bezirks­krankenhaus in Nagold Pfarrer Gottlob Weymüller. Dieser Tage mußte er sich einer Halsoperation unterziehen, wozu noch eine leichte Lungenentzündung kam. Gestern abend starb er infolge Entkräftung.

Handel und Verkehr.

* Nagold, 35. Sept. (Obstmarkt.) Zufuhr Tafelbirnen 32 Körbe, Tafeläpfel 83 Körbe, Tafelzwetschgen 35 Körbe, Moflobst 93 Zentner. Preis für Tafelbirnen 711 Mk. pro Zentner, für Tafeläpfel 811 Mk. pro Zentner, für Tafelzwetschgen 1313 Mk. pro Zentner, für Mostbirnen 44,80 Mk., Mostäpfel 55 80 Mk. pro Zentner. Alles verkauft. Die Zufuhr von Mostobst sehr erwünscht. Heutige Kartoffelpreise ausgelesene Ware je nach Qualität 33,30 Mk.

Frauenzimmer« O.-A. Brackenheim, 25. Sept. Gestern wurde der erste Weinkauf zu 300 Mk. und 10 Mk. Trink­geld pro Eimer abgeschlossen.

Vom Schwarzwald, 35. Sept. (Obsteinfuhr.) Daß die Schweiz die Ausfuhr von Obst nicht gestattet, wie vielfach geglaubt wurde, ist nicht wahr. Bereits besuchen Reisende von Schweizer Firmen und Genossenschaften deutsche Intere­ssenten und schließen Lieferungsverträge ab und zwar franko Ankunftsstation.

Kriegschronik 1914

27. September: Deutsch« Flieger erscheinen wieder über Paris und werfen Bomben ab.

^ Das Erschien des sozialdemokratischen OrgansDar- wiirts" wird vom Oberkommando bis auf weiteres untersagt-

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut.

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Stuttgart: Manfred Weber, kriegsst. Gest, bei der Fußartillerie.