Als der deutsche Reichstag die Herabsetzung der Lebensdauer unserer Kriegsschiffe von 25 auf 20 Jahre einstimmig annahm, zog Greindl daraus den Schluß, daß das deutsche Volk den Ernst der Feindseligkeit Englands einsehe und deshalb ohne Murren die Kosten dieser Reform auf sich genommen habe. „Kein Mensch — schreibt er — hat hier jemals den absurden und unausführbaren Gedanken eines Angriffs gegen England gehegt, aber alle Welt befurchtet einen englischen Angriff."
Inzwischen machte das vertragwidrige Vorgehen Frankreichs in Marokko weitere Fortschritte. Baron Greindl durchschaut klar die Methode des französischen Vorgehens. Aus Anlaß, des Weißbuches über Marokko» weist er darauf hin in wie flagrantem Gegensatz zu den Humanitären Reden Frankreichs im Haag das Bombardement einer offenen Stadt lvie Casablanca stehe.
Tie Unaufrichtigkeit der Politik Pichons verurteilt er bei dieser Gelegenheit mit folgenden Worten: „Zweifellos mußte man in Paris vorhersehen, daß dieses brutale Vorgehen nicht nur in Marokko, sondern in der ganzen mohammedanischen Welt eine fremdenfeindliche und vor allem antifranzösische Bewegung Hervorrufen werde, die den gewünschten Borwand zu einer Okkupation liefern sollte, die man zwar offiziell als eine vorübergehende bezeichnet, die man aber offenbar zu einer dauernden zu machen gedenkt. AmQuai dOrsayistmanzuder Politik des Herrn Delcasses zurückgekehrt hat ihr aber noch dazu den Mantelder Heuchelei umgehängt. Doch selbst den beginnt man abzulegen."
Ueber den Besuch des Präsidenten Fal- lieres in England und die Rede, mit der 'Sir E. Greh den bevorstehenden Besuch König Eduards in Ruß? land als gänzlich unpolitisch darstellte, äußert sich Greindl am 30. Mai folgendermaßen:
„Man mag es Allianz, Entente nennen, oder wie man will, die vom König von Engl-and eingeleitete Gruppierung der Mächte besteht, und wenn sie auch nicht eine direkte und baldige Kriegsgefahr für Deutschland bedeutet (was zuviel gesagt wäre), so liegt in ihr nichtsdestoweniger eine Verringerung der Sicherheit.
Die herkömmlichen friedlichen Versicherungen, die zweifellos auch in Reval wiederholt werden dürften, bedeuten recht wenig im Munde dreier Mächte, die eben erst, wie Rußland und England, wenn auch mit verschiedenem Erfolg, nur in dem Bestreben, sich zu vergrößern, ja ohne plausiblen Vorwand die Eroberungskriege in der Mandschurei und in Transvaal geführt haben, oder die wie Frankreich gerade jetzt zur Eroberung Marokkos schreiten unter Nichtachtung feierlicher Versprechungen und ohne anderen Rechtstitel als die Uebertragung der Rechte Englands, die dieses selbst nicht besaß. Es sind dieselben Mächte, die im Verein mit den Vereinigten Staaten, die kaum ihren Raubkrieg gegen Spanien hinter sich haben, im Haag als Ultra- pazifizisten aufgetreten sind.
Ter Dreibund hat während 30 Jahren den Weltfrieden gesichert, weil er unter Führung Deutschlands stand, das mit der politischen Gruppierung Europas zufrieden war. Die neue Gruppierung bedroht ihn, weil sie aus Mächten besteht, die eine Revision des status quo a »streben, und zwar in so hohem Grade, daß sie Gefühle jahrhundertelangen Hasses zum Schweigen gebracht haben, um diesen Wunsch verwirklichen zu können."
s Beschießung von Poperinghe.
, GKG. Lyon, 9. Aug. Wie „Nouvrlliste" meldet, wurde Poperinghe gestern eine Stunde lang von der deutschen Artillerie beschossen. 22 Granaten fielen auf die Stadt. Nach dem zehnten Schuß trat eine Pause ein, so daß die Bevölkerung glaubte, die Beschießung sei zu Ende. Wenige Minuten später fetzte das Feuer wieder ein und verursachte bedeutenden Schaden.
Opfer des U-Bootkrieges.
WTB. London, 9. Aug. Nach einer Lloyds-Meldung sind der schwedische Dampfer „Malmland", 3676 Tonnen groß, der Dampfer „Glenravel", 1092 Tonnen groß aus Belfast und der Fischdampfer „Ocean Queen" versenkt worden. Die Besatzungen sind gelandet. (Demnach ist anzunehmen, daß der Dampfer Malmland Bannware geführt hat. Die Red.)
WTB. Christiaaia, 9. Aug. Die norwegische eiserne Segelbark Norman (995 Tonnen) mit einer Holzlast, also Bannware, unterwegs nach dem Tyns, ist von einem deutschen Unterseeboot quer ab von Arendal, 6 Seemeilen von Land entfernt, versenkt worden.
WTB. Nyborg, 9. Aug. Der dänische Dampfer Lynn hat hier 7 Mann und eine Frau von der Besatzung des Gothenburger Dampfers Mat gelandet, der von Schweden nach England mit Grubenholz unterwegs war und am Freitag m der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot in den Grund gebohrt worden war. Die Besatzung war in zwei Boote gegangen. Die Insassen des einen sind am Samstag vom LyiiN ausgenommen worden. Im zweiten Boot befanden sich der Kapitän und 9 Mann, deren Schicksal unbekannt ist. (Grubenholz ist Bannware.)
Jagd auf feindliche Wasserflugzeuge.
WTB. Paris, 9. Aug. (Agence Havas.) Vor Nieuport versuchten die Deutschen zwei Wasserflugzeuge der Alliierten durch Feuer aus großkalibrigen Geschützen zu zerstören. Unsere Geschütze brachten sie jedoch zum Schweigen. Ein Flugzeug ist mit eigener Kraft heimgekehrt. Das andere wurde unbeschädigt an Land geschleppt.
Der russische Kriegsbericht.
WTB. Petersburg, 9. Aug. Der Generalstab des Generalissimus teilt mit: In der Richtung Riga vertrieben wir den Feind aus der Gegend zwischen der Düna und dem Unterlauf der Eckau. Auf dem Wege östlich von Ponie- wiez dauern die Kämpfe wie zuvor vhne wesentliche Veränderung an. Die am 6. August abgeschlagenen Argriffe des Feindes gegen Koivuo und Ossowiec sind am folgenden Tage nicht erneuert worden. Aus der Narewlinie richtet der Feind andauernd heftige Angriffe gegen die ganze Front, wobet die Hauptmasse des Feindes gegen den Abschnitt Lvenja (?)- Ostrom gerichtet ist. Auf dem rechten Ufer der mittleren Weichsel verlief der Tag des 7. August ohne erhebliche Kämpfe. Längs des Wieprz hartnäckige Nachhutkämpfe. Im Laufe unserer Gegenangriffe machten wir einige Hundert Gefangene. Zwischen Wieprz und Bug keine wesentliche Aenderung. Längs des Bug, zwischen den Flüssen Turjia und Bug, drückten wir mit Erfolg gegen die breite Front der feindlichen Vorhuten. Am oberen Bug, an Zlota-Lkpa und Dnjestr stellenweise aussetzendes Artilleriefeuer.
Die Lage der Kriegsgefangenen in Serbien.
WTB. Wien, 9. Anq, Die internationale Kommission, die über die Lage unserer Kriegsgefangenen in Serbien zu berichten lm" ,nd aus dem Gesandten der Bereinigten Staaten in Bukarest, Vopicka, dem spanischen Militärattache in Nisch, Oberleutnant Sola, und dem schweizerischen Drintätshauptmann Bilad, bestand, ist nach vierwöchigem Aufenthalt in Serbien hierher zurückgekehrt. Sie hat den größten Teil der Unterbrmgungsorte von Kriegsgefangenen besucht und
Gelegenheit gehabt, viele Kriegsgefangene zu sprechen. Dem Bericht ist zu entnehmen, daß sich die Lage unserer Kriegsgefangenen in Serbien hinsichtlich der Behandlung, Verpflegung und sanitären Verhältnisse in der letzten Zeit in den meisten Unterbringungsarten erheblich gebessert hat, wenn auch durchaus noch nicht überall solche Verhältnisse eingetreten sind, wie wir sie für unsere Kriegsgefangenen wünschen.
Ein Attentat auf einen russischen Minister.
WTB. Mailand, 9. Aug. Ein Sonderberichterstak- ter des ,/Secolo" drahtet aus Petersburg, daß ein ehemaliger Beamter des Ministeriums des Aeußeru das Arbeitszimmer des Miniestrs betreten und diesen mit einem Beil zu töten versucht habe. Die Diener nahmen ihn sofort gefangen. Der Urheber des Anschlags scheint nervenkrank zu sein.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 9. Aug. Amtlich wird verlautbart' vom 9. August 1915 mittags:
Italienischer Kriegsschauplatz: Gestern stand der Südteil des Plateaus von Doberdo stellenweise unter heftigem Geschützfeuer. Unsere Artillerie antwortete mit Erfolg. Auch in der Gegend von Plawa herrschte erhöhte Artillerietätigkeit. Ein Versuch schwacher italienischer. Infanterie, in unsere Stellungen bei Zagora einzudringen, mißlang. -
An der Kärntner Grenze griffen kleinere feindliche Abteilungen an mehreren Punkten erfolglos an. Bor unseren Stellungen auf dem Bladner Joch ließ der Feind über 100 Tote zurück. Im Tiroler Grenzgebiet wies eine unserer Patrouillen auf der Cresta Bianca (Cristallo-Gebiet) eine feindliche Halbkompagnie ab und brachte ihr hierbei erhebliche Verluste bei, ohne selbst auch nur einen Mann zu verlieren. Westlich Daone am Lavanech fand in der Nacht zum 8. August ein lebhaftes Feuergefecht statt, an dem jedoch unsererseits keine Truppen beteiligt waren.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabsr von Hofer, Feldmarschalleutnant.
Der italienische Tagesbericht.
WTB. Rom, 9. Aug. Amtlicher Kriegsbericht vom 8. Aug., abends 7 Uhr: In der Gegend des Tonale haben unsere Al- piniabteilungen, die kühn längs des schwierigsten Felskammes, der sich von Süden her zum Balle del Monte (Alte Toce) erhebt, oordrangen, bei Tagesanbruch des 7. August feindliche Truppen, die sich südlich der Punta di Ercavalle verschanzt hatten, überrascht und zerstreut und dabei Bombemverfer, Patronen und , anderes Material, das der Gegner zurückließ, erbeutet. Am glei- l chen Tage wurden feindliche Abteilungen, die sich auf Malga ! Palude, nordöstlich Punta di Ercavallo, verschnizt hatten, aus ihren Stellungen vertrieben, dank dem genauen Feuer unserer Gebirgsartillerie, die auf einer Höhe von über 300 Metern auf den Felsen des Ercavallo in Stellung gebracht worden war.
Fm Sextental (Eadors) folgte auf das tagelange Feuer unserer mittleren Artillerie ein Borrücken unserer Infanterie, die Sen Feind nach und nach zurllckdrängte, die Front vom Monte Bern bis zu dem Südhang des Burgstalles erreichte und sich dort verstärkte. Auf dem Karst unternahm gestern der Gegner, um das Fortschreiteu unserer Annäherungsarbeiten zu hindern, häufig kleine Gegenangriffe, die stets zurückgeschlagen wurden. Er versuchte, auch bewegliche Drahthindernisse vor unseren Linien anzubringen. Unsere Artillerie beschoß eine von Devstakt nach der Grenze marschierende feindliche Kolonne und verursachte durch ihr wohlgezieltes Feuer Explosionen und Brände in der Umgebung von Marcottini.
Geduld ist die erste Bedingung.
WTB. Zürich, 9. Aug. Die „Neue Züricher Zeitung" veröffentlicht im Auszug ein Gespräch des von dÄj Front zurückgekehrten italienischen Justizministers Orlando mit dem Vertreter eines sizilianischen Blattes-
Der neue DanLdirektor.
Erzählung von R. Ortmann.
(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Neberrascht blickte Rodewaldt auf. „Was gibt Ihnen Anlaß, das zu vermuten?"
„Ersparen Sie mir für jetzt, es Ihnen zu sagen. Man kann nicht überall so frei und zwanglos miteinander verkehren, wie auf einer Seefah^ und ein Direktor der
La Plata-Bank ist etwas anderes als ein Paffagier der „Italia".'
Verständnislos schüttelte der junge Deutsche den Kops. „Die Unterscheidung ist mir nicht recht verständlich. Niemals werde ich die schönen, anregenden Stunden vergessen, die ich Ihrer Gesellschaft zu danken hatte, und nur di« drückende Empfindung, daß ich bei unserem Verkehr wahr- scheinlich immer nur der Empfangende, niemals der Gebende sein werde, könnte mich vielleicht abhalte», ein« Fortsetzung dieses Verkehrs anzustreben."
Doktor Jose Vidal blieb ihm die Antwort schuldig. Aber als sie nun der weit in den Strom hinausgebauten Landungsbrücke so nahe gekommen waren, daß sie deutlich die einzelnen menschlichen Gestalten darauf unterscheiden konnten, reichte er seinem Reisegefährten plötzlich die Hand und sagte, indem er sie mit herzlichem Druck fcsthielt: „Wie auch immer es damit sein möge — eines müssen Sie mir versprechen, mein junger Freund, ehe wir uns trennen. Mehr als irgendein anderes Land der Welt iit Argentinien das Land der großen Ueberraschungen, und niemand, in welcher Stellung und Lebenslage er sich befinden mag, kann am Abend wissen, welche Schicksale und Erlebnisse ihm der nächste Morgen bringen wird. Ich gehöre nicht zu den gebietenden Persönlichkeiten in Buenos Aires — ich bekleide keinerlei amtliche Stellung und habe zu wenig politischen Ehrgeiz, als daß ich hoffen dürste, jemals ein Ministeramt zu bekleiden. Aber ich bin da drüben seit dreißig Jahren als Arzt tätig und habe mir durch die redliche Arbeit eines Menschenalters unter meinen Mitbürgern doch Ansehen genug erworben, um meinen Freunden nützlich zu sein, wenn sie meiner bedürfen.
lio durch hie eigentümlichen Verhältniiie de»
warmes ;emais m eine schwierige «age ooer gar ,n wirkliche Bedrängnis geraten, so dürfen Sie nicht versäumen, sich zuerst an mich zu wenden. Ich verlange für jetzt keinen anderen Beweis Ihrer Freundschaft, als dies Versprechen — das aber müssen Sie mir mit Wort und Handschlag bekräftigen."
Rodewaldt leistete dem mit so viel Nachdruck vor- gebrachten Verlangen Folge; zu weiteren Auseinander- setzungen und Erklärungen aber war jetzt nicht mehr Zeit, denn die Landungsbrücke war erreicht, und in jenem wilden Durcheinander aufgeregter, hastender, sich drängender Menschen, das bei einer Landung stets unvermeidlich ist, waren die beiden bald getrennt.
Ueber den langen, aber höchst primitiv gebauten hölzernen Steg, wo beinahe unter jedem Schritt eine morsche Planke in beängstigender Weise ächzte und knarrte, gelangte Werner Rodewaldt auf den Kai, dessen lärmende Menschenfülle nach der langen Entwöhnung fast betäubend auf ihn wirkte.
Ratlos sah er einen Augenblick umher, unschlüssig, welchem der in großer Zahl auf ihn eindrängenden Changadors (Dienstleute, Fremdenführer) er die Besorgung seines Gepäcks übertragen solle. Da arbeitete sich mit energischen Stößen ein elegant gekleideter Herr durch die Menge und zog, auf den jungen Deutschen zutretend, höflich seinen glänzenden Seidenhut.
„Habe ich die Ehre, Herrn Direktor Rodewaldt aus Hamburg vor mir zu sehen?" fragte er artig, und auf die bejahende Antwort des Angeredeten fuhr er, sich vorstellend, fort: „Georg Henninger, Prokurist der La Plata- Bank. Ich bitte um Verzeihung, wenn ich Ihnen nicht bis zur Außenreede entgegenfahren konnte. Aber wir hatten in dieser Nacht die Post für den heute abgehenden Dampfer fertigzumachen, und ich wurde bis gegen Morgen im Kontor festgehalten."
„Um so mehr bin ich Ihnen für Ihre Liebenswürdigkeit zu Dank verpflichtet," erwiderte Rodewaldt indem er Henninger die Hand reichte. „Es hat etwas sehr Wohltuendes und Ermutigendes, bei dem ersten Schritt auf neuer Erde von einem Landsmann und Kollegen begrüßt zu werden."
Nur für einen flüchtigen Moment hatte Henninger seine weiße, wohlgepflegte Hand, die merkwürdig glatt und tübl war. in der des anderen ruhen taffen. Für die her»-
lichen Worte des Ankömmlings fand er keine Erwiderung, wie nahe auch immer den Umständen nach eine solche gelegen hätte.
Werner Rodewaldt wäre indessen sehr ungerecht gewesen, wenn er den Eifer, mit dem der Prokurist um seine Bequemlichkeit bemüht war, nicht dankbar hätte anerkennen wollen. Henninger nahm nicht nur bereitwillig die Plackereien der ziemlich umständlichen Zollabfertigung auf sich, sondern führte auch in seiner zwar wortkargen, doch sehr ruhigen und bestimmten Weife die Unterhandlungen mit den Gepäckträgern und dem Kutscher des auf seinen Wink herangefahrenen Wagens, der sie in die Stadt bringen sollte.
„Ich habe mir erlaubt, zunächst im Grand Hotel San Martin Wohnung für Sie zu bestellen." sagte er. „Sie werden da alle Bequemlichkeiten haben und befinden sich überdies in unmittelbarer Nähe unserer Bank. Es wird ganz in Ihrem Belieben stehen, dort zu bleiben, oder in den nächsten Tagen eine Prioatwohnung zu beziehen, deren es eine große Anzahl zu mäßigen Preisen in Buenos Aires gibt."
Nach kurzer Fahrt hatten sie den vollkommen welt- städtisch eingerichteten Gasthof erreicht, und Henninger machte Miene, sich zurückzuziehen. Rodewaldt dankte ihm mit Wärme für seine umsichtigen Bemühungen, aber der Prokurist lehnte jeden Dank mit der kühlen Bemerkung ab, daß er nur seine Schuldigkeit getan habe, und daß der Herr Direktor als sein Vorgesetzter selbstverständlich m jeder Hinsicht über ihn verfügen könne. Die sonderbar« Mischung v«n beinahe demütiger Bescheidenheft und gemessener Zurückhaltung wollte Rodewaldt wenig gefaüen. Aber er sagte sich, daß er unmöglich auf Grund so kmM Bekanntschaft ein Urteil über diesen Mann fällen dürft, und reichte ihm mit unverminderter Freundlichkeit zu»i Abschied die Hand.
„Auf Wiedersehen, Herr Henninger l In einer Stund« werde ich mich in den Bureaus der Bank einfinden, den« nach der langen, unfreiwilligen Muße dieser Seereift verlangt es mich, meine Tätigkeit so bald als moguc? zu beginnen." ,
Der Prokurist verneigte sich förmlich und ging schweigend von dannen.