Der Minister schilderte die L^ge auf dem österrei­chischen Kriegsschauplatz in den düstersten! Farben: Tie Nerteidigungswerke, die Schützengräben, die vielen natürlichen Hindernisse, die die Oesterreicher sich trefflich zunutze machten, die vorzügliche feindliche Artillerie, die sich in fast unauffindbaren Stel­lungen befinde, alles dies trage dazu bei, den Vor­marsch der Italiener zu verlangsamen. Geduld sei dis erste Bedingung des Sieges angesichts eines solchen Gegners.

Ein gematzregelter italierHscher General. ,

WTB. Zürich, 9. Aug. DieNeue Züricher Zei­tung" schreibt: Nach dem italienischen amtlichen Militär* blatt ivird der Kommandant des 1. italienischen Armee­korps, Generalleutnant Ragni seines Komman­dos enthoben und zur Disposition gestellt, Ragni war früher Generalgouverneur von Tripolis und genoß in militärischen Kreisen großes Ansehen. Es müssen daher schwerwiegende Gründe sein, die zu der Entlassung führten.

Nene verlustreiche Angriffe auf die Dardanellen.

WTB. Konstant;,»opel, 9. Aug. Das Haupt­quartier teilt mit: An den Dardanellen hat der Feind in der Nacht vom 6. ans den 7. August unter dem Schutze seiner Flotte einen Teil f risch e r'St r ei t- kräfte in der Umgebung von Karatschale im Nor­den des Golfes von Savos gelandet, den Rest an zn>ei Orten nördlich von Ari Burnu. Wir vertrieben den bei Karatschale gelandeten Feind vollständig. Er floh und ließ etwa 20 Dose zurück. Die nördlich von Ari Burnu gelandeten Truppen rückten im Schutze der Flotte am 7. August ein wenig vor. Am Abend hielten wir das feindliche Vorrücken durch Gegenangriffe auf. Heute früh schlugen wir die Angriffe des Feindes zurück und brachten ihm erhebliche Verluste bei. Wir machten einige Soldaten und Offiziere zu Gefangenen. Bei Seddul Bahr trieben wir einen Teil eines Grabens auf unserem rechten Flügel etwa 40 Meter gegen den Feind vor. Am 6. August schlugen wir den Feind zu­rück, der bei zwei fruchtlosen Angriffen gegen diesen Flüge! 2 0 00 Tote vor den Gräben ließ. Am 7. August wiesen wir drei lange und heftige, aber frucht­lose Angriffe zurück, die der Feind gegen diese Lauf­gräben und in Massen gegen unser Zentrum und gegen unseren linken Flügel unternahm. Wir trieben den Feind vollständig in die alten Stellungen zurück. Nicht zufrie­den damit, diese wiederholten Angriffe zum Scheitern gebracht zu haben, drangen unsere tapferen Truppen in einen Teil der feindlichen Gräben ein und richteten sie gegen den Feind ein. Wir machten 110 Gefangene. Ein feindliches Unterseeboot versenkte heute früh das LinienschiffBarbarossa Haireddin". Ein großer Teil der Besatzung ist gerettet. Der Untergang des Barba­rossa, so bedauerlich er an sich ist, regt uns nicht über­mäßig aus, nur daß er das Stärkeverhältnis unsere^ Schiffe zu den feindlichen wie 1 :10 gestaltet. Wir he­ben noch hervor, daß unsere übrigen Schiffe dieselbe Tätigkeit entfalten werden und daß ihre von glühender Vaterlandsliebe beseelten Mannschaften durch ihre Ge­schicklichkeit und ihre Aufopferung dem Feinde denselben Schaden zuzufügen tmssen werden, wie ihre Kameraden.

WTB. Konstantinopel, 9. August. Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardaneüenfront brachte heute früh um 5.50 Uhr eines unserer Wasserflugzeuge durch Bomben ein feindliches Unterseeboot vor Bulair zum Sinken. Im Norden von Ari Burnu warfen wir gestern wiederholt alle Angriffe des Feindes zurück und fügten ihm Verluste zu. Bei Sed- dul-Bahr zerstörten wir eine feindliche Bombenwerferstellung. Auf den übrigen Fronten nichts von Bedeutung.

Die bulgarische Anleihe in Deutschland.

WTB. Sofia, 9. Aug. Der Finanzminister ver­öffentlicht folgende Mitteilung über die Bedingungen des Abkommens betreffend die Anleihe von 500 Millio­nen Franken, das mit einem Syndikat deutscher und österreichisch-ungarischer Banken getroffen wurde. Die Finanzgruppe hatte sich bis zum 1. August 1915 zu er­klären, ob sie zur Ausübung der Option auf den ersten Teil der Anleihe im Betrage von 250 Millionen Fran­ken gewillt wäre. Das Syndikat erklärte sich hierzu be­reit. Da der Krieg aber die öffentliche Emission der Anleihe nicht gestattet, so wurde diese bis spätestens auf ein Jahr nach dem Friedensschluß verschoben. Inzwi­schen wird die Bankgruppe die bei ihnen untergebrachten 120 Millionen Franken Schatzscheine eiulösen. Der bul­garische Staat wird hierfür an Zinsen 1 Proz. über den jeweilige:: Satz der Deutschen Reichsbank und zwar nicht unter 6 Proz. und nicht über 6Vs Proz. zuzüglich einer Provision von 1^/« Proz. Pro Quartal zahlen. 75 Millio­nen Franken, die Bulgarien der Banque de Paris et des Pay Bas schuldet, werden aus dem Erlöse der Emission der erster: Option bezahlt werden. Die der Russisch- Asiatischen Bank schuldige:: 30 Millionen Franken be­finden sich zur Verfügung dieser Bank bei der Diskonto­gesellschaft in Berlin. Sie werden der erstgenannten Ban? überwiesen werden, sobald dies nach Friedensschluß mög­lich ist.

War die zweite englische Kriegsanleihe ein Erfolg?

GKG. Berlin, 9. Aug. Unter dieser Ueberschrist legen die Grenzboten" an Hnnd der Aeußcrungen englischer Staatsmänner und Parlamentarier, sowie der Auslassungen der führenden eng­lischen Zeitungen dar, daß die zweite englisch: Kriegsanleihe Ein großer Mißerfolg gewesen ist. Der Artikek führt u. a. aus: Nach dem englrchm Budget handelte es sich in Wirk­lichkeit bei der Anleihe um die Aufbringung eines Betrages von einer Milliarde Pfund Sterling. Statt dessen wurden nur an- nähernd WO Millionen Pfund Sterling, also nicht einmal 60

Prozent des eigentlich gew!in'ch!cn Betrags, gezeichnet. Haupt­sächlich sollten die kleinen Sparer zur Zeichnung der Anleihe herangezogen werden. Zeichnungen der Banken wollte man mög­lichst vermeiden, um die Flüssigkeit der Banken nich! zu beein­trächtigen. Die kleinen Sparer, die vermittels der Post ihre Zeichnungen bewerkstelligen sollten, haben aber nur ganze 24 Millionen Pfund Sterling aufgebracht, gegenüber einem Betrag von 570 Millionen Pfund Sterling, die bei der Bank von Eng­land gezeichnet wurden. Erst einen Tag vor Schluß der Zeich- nungslisten haben sich die Banken auf Drängen der Regierung entschlossen, sich mit größeren Beträgen an der Anleihe zu be­teiligen. Nach sehr niedriger Schätzung erscheinen 309 Millionen Pfund Sterling des gezeichneten Gesamtbetrags der Anleihe lediglich als eine Kreditoperation, eine finanzielle Schie­bung größten Stils. Die englische ZeitschüftDie Na­tion" weist auf die Gefährlichkeit einer derartigen Finanz hin und meint, die Regierung hätte es billiger haben können, wenn sie die Notenpresse in Bewegung gesetzt hätte. Me Folgen wären die gleichen gewesen. Die Verquickung des Anleiheplans mit der Konversion erwies sich als ein großer Fehler. Die alten Anleihen sanken auf die Ankündigung der neuen erheblich im Kurs. Nachdem am 23. Juni der Mindestkur- der Konsols von 66,5 auf 65 ermäßigt worden war, konnte man die neue An­leihe vermittels der Konsolkonvertierung mit über ein Prozent uMer Pari erwerben. Gegen ein erneutes Sinken wurden die Konsols nur durch den Mindestpreis geschätzt, sie wurden aber damit unverkäuflich. Daß der englische Staatskredit durch die neue Anleihe eine enorme Einbuße erlitten haben muß, erhellt am besten aus der Tatsache, daß noch im Juni die englischen Zeitungen die Idee einer 4- oder 4chprozentigen Zinsbasis ent­schieden zurückwiesen. Die Hebung der Wechselkurse, die von Mac Kenna als wichtiger Nebenzweck der neuen Anleihe be­zeichnet wurdest rat nicht ein, vielmehr eine kleine Verschlech­terung.

Die Unruhen auf Haiti.

WTB. Washington, 9. Aug. Nach einem Besuche des Gesandten der Republik Haiti im Staatsdepartement hat Konteradmiral Craperton Befehl erhalten, nicht unnötigerweise Gewalt anzuwenden und nicht mehr Gebiet zu besetzen, als zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Haiti nötig sei.

Letzte Nachrichten.

WTB. Paris, 10. Aug. »Petit Paristen" zufolge hat am Sonnabend die Kammer einen Zusatzantrag des Sozia­listen Long zu dem Antrag über den An- und Verkauf von Getreide und Mehl angenommen, wonach künftig zur Brot- Herstellung nur bis zu 75 Proz. ausgemahlenes Mehl ver­wendet werden darf. Außerdem muß das Mehl bei der Brotherstellung einen Zusatz von mindestens 5 Proz. Roggen-, Reis- oder Manicomehl enthalten.

WTB. Lyon, 10. Aug. Wie derProgres" aus Cet- tinje meldet, wurde die militärische Untätigkeit Serbiens und Montenegros von Rußland angeraten, da man dort die serbisch-montenegrinischen Heere nicht opfern wollte, ohne eines Erfolges sicher zu sein. Die Untätigkeit werde auf­hören. Man erwarte in Belgrad und Cetlinje nur den Be­fehl aus Petersburg, um die Offensive wieder aufzunehmen, die mit den italienischen militärischen Operationen in Ueber- einstimmung gebracht werden soll. Wahrscheinlich werde die Besetzung von Triest und Görz das Zeichen für die Ausnahme einer gemeinsamen Offensive Italiens, Serbiens, Montenegros und Rußlands sein.

WTB. Petersburg, 10. Aug. DieNowoje Wremja" berichtet: In dem Seniorenkonvenl der Duma äußerte der Führer der revolutionären Bauernschaft, Trudowiki, namens Kerenskis eine Beschwerde, daß sein Passus über die Friedens­wünsche aus dem amtlichen Stenogramm gestrichen worden sei. Hierzu bemerkte Markow, wenn Kerenski nicht Mitglied der Duma wäre, verdiente er für seine Aeußerung gehenkt zu werden. In demselben Seniorenkonvent wurde festgestellt, daß der Kriegsoberzensor, General Swonikoff, den Duma­sitzungen beiwohnte, um mit dem Präsidenten zu bestimmen, was aus dem Stenogramm zu veröffentlichen sei. Ungefähr 10 Gouverneure, die nicht energi ch genug seien, werden jetzt von dem Minister des Innern abgesetzt.

WTB. Berlin, 10. Aug. Aus Stockholm wird dem Berliner Tageblatt" gemeldet: Die Königin von Schweden hat anläßlich ihres Geburtsiages, den sie unter ' enthusiasti­schen Kundgebungen auf Oeland verbrachte, den in Roma internierten deuischen Matrosen Liebesgaben geschickt. Fre­gattenkapitän West hat sie unter die Matrosen verteilt. Von ganz besonderer Aufmerksamkeit war eine Liebesgabe für den Matrosen Walter, der von Beruf Musiker ist und in dem Gefecht die Finger der rechten Hand verloren hat. Als Gabe erhielt er eine Trompete, die so eingerichtet ist, daß man sie mit der linken Hand bedienen kann.

WTB. Berlin, 10. Aug. - Nach einer Kopenhagener Meldung desBerliner Tageblatts" berichtetBerlingske Tidende" aus Paris, daß Italien nunmehr in seinem Ver­hältnis zur Türket eine Entscheidung herbeiführen werde. Italien werde in kategorischer Form die sofortige Erfüllung aller seiner Ansprüche und Ersatz für die vielen feindlichen Handlungen der Türkei fordern. Die Kriegserklärung wird in den nächsten Tagen erwartet.

WTB. Berlin, 10. Aug. Aus Rotterdam wird dem Berliner Lokalanzeiger" gemeldet: Nach demNiemoe Rot- terdamschen Courant" warf in der vorigen Nacht über Cad- zand in Holland ein unbekanntes Flugzeug 3 Bomben ab. Zwei fielen in eine Wiese, eine explodierte im Hafen.

WTB. Berlin, 10. Aug. Nach einer Rotterdamer Meldung desBerliner Lokalanzeigers" wollen verschiedene englische Blätter erfahren haben, daß zwischen der englischen und der australischen Regierung eine Verständigung erzielt worden sei über eine starke Unterstützung Englands dnrch australische Truppen bei der Uebernahme der deutschen Südserkolouien. In Australien werde bereits ein Verwal­tungsauschuß dafür gebildet.

WTB. Berlin, 10. Aug. DerBerliner Lokalanzciger" meldet aus Zürich: Der französische Aeropla» ,V. 639", der sich wahrscheinlich verirrt hat, geriet aus schweizerisches Gebiet und landete infolge Benzinmangels bei Brit in der Nähe von Payerne. Die beiden Flieger wurden von den schweizerischen Truppen festgenommen.

WTB. Berlin, 10. August. DerBerliner Lokalan­zeiger" meldet aus Genf: Unter dem Eindruck des Bom­bardements von Compiögne durch ein schweres deutsches Geschütz verlangte der französische Senat von dem Kriegs­minister Millerand eingehende Aufklärungen über den gegen­wärtigen Stand der Verteidigung der Pariser Außenwerke und der dort vorhandenen Bestände. Millerand wird seine gestern begonnenen, als streng vertraulich bezeichneten Mit­teilungen demnächst fortsetzen.

WTB. Berlin, 10. August. Nach einer Meldung des Nieuwe Rotterdamschen Courant" aus New-Jork, die die Tägliche Rundschau" wiedergibt, befinden sich 11000 amerikanische Munitionsarbeiter im Ansstand. Das sei ein Sechstel der gesamten Munitionsarbeiter in amerikanischen Privatbetrieben.

WTB. Berlin, 10. August. Aus London kommt, wie verschiedene Morgenblätter berichten, die Nachricht, daß eine von den Russen während ihrer Ostpreußenzeit geraubte Btsmarck'Bronzestgur im Gewicht von 900 Pfund in Moskau eiugetroffe« ist. Die Statue sei von einem kaiserlichen Gut in Ostpreußen geraubt.

WTB. Berli», 10. August. Nach demBerliner Lokalanzeiger" berichtet das Budapester BlattAz Est" über die Beschießung vo« Warschau durch die Russe« u. a.: Während die Russen von Prag« aus ihr Feuer gegen Warschau richteten, bauten die Deutschen ihre Deckungen an der Weichsel aus und begannen im Morgengrauen den Uebergang über den Fluß. Darauf räumten die Russen schleunigst ihre Stellungen, nachdem sie den Hauptbahnhof, Häuser und Vorräte in Brand gesteckt hatten.

WTB. Rotterdam, 10. August. Nach demNieuwe Rotterdamschen Courant" veröffentlicht dieTimes" eine Meldung derChicago Daily News", die von diesem am 1. August von Stockholm aus abgesandt worden ist. Die Mcldung enthält noch folgende Einzelhelheite« über die Räumung von Warschau: Die Fabriken wurden kurzerhand ausgeräumt. Die Besitzer erhielten die Erlaubnis, was sie vonkMem Eigentum in Sicherheit bringen konnten, unent­geltlich nach Osten zu verfrachten. Tag und Nacht hörte man die Explosionen von den Svrengungen der Fabrikein­richtungen. Jedes Bruchstück der gesprengten Maschinen wurde mit der Bahn verladen. Tag und Nacht gingen lange Wagenkolonnen nach Osten und Soldaten waren da­mit beschäftigt, die kupfernen Telegraphendrähte herunterzu­holen. Alle Kirchengeräte wurden nach Rußland gebracht. Das auf den Feldern stehende Getreide wurde vernichtet, die Dörfer dem Erdboden gleichgemacht.

Landesnachrichten.

-Menrtele. :o. August 1915.

Die württembergische Verlustliste Nr. 241

enthält die Lviiderverlustliste des deutschen Heeres (Un- ermittelte) Nr. 8 und verzeichnet Verluste von den Res.-» Jnf.--Regimentern Nr. 121 und 122, dem Jnf.-Regt. Nr. 124, und der 3. Res.-Pionier-Kompvgnie.

Die Liste enthalt u. a. folgende Namen: Gottl. Braun, Effringen, bish. schw. verw., gest. Georg Seeger, Zweren­berg, bish. verm., in Gefangenschaft.

* Unglückssall. Letzten Dienstag verunglückte Christine Dengler Wtw. in Zumweiler dadurch, daß sie von einem leeren Wagen fiel und sich am Hinterkopf eine bedeu­tende Verletzung zuzog. Ins Bezirkskrankenhaus gebracht, ist sie dort jetzt ihrer Verletzung erlegen.

* Luftkurgaste. In diesem Sommer sind auch hier, insbesondere aber in den bekannten Orten unserer Umgebung wieder zahlreiche Luftkurgäste angekommen, die im Schwarzwald Ruhe und Erholung suchen und finden. Die Allensteiger Kurgäste haben die neue Weganlagen, die auch während des Kriegs weiter aus gebaut wurden, angenehm empfunden und sich allgemein anerkennend darüber ausgesprochen.

* Die Augehörigen vo« Gefangenen machen wir daraus aufmerksam, denselben nicht jeden Schund von Lesestoff zu­zusenden und es sich, bevor man Lesestoff sendet oder einer Sendung beilegt, sich es wohl überlegt, ob der zur Ueber- sendung vorgesehene Lesestoff auch einwnndsfrei und gut ist. Man merke sich: Nur guten, geeigneten Lesestoff den Ge­fangenen senden!

js Nagold, 8. August. (Von der Amlsversammlung.) In der gestrigen Amtsoersammlung, die unter dem Vorsitz des Oberamtmanns Kommerell tagte, wurde der Voran­schlag d er Amtskörperschaft für 1915, der mit 72 600 Mk. Einnahmen, 179106 Mk. Ausgaben und einem Abmangel von 106 506 Mk. abschließt, genehmigt. Durch eine Umlage von 100 000 Mk. und aus dem Reservefonds soll dieser Abmangel gedeckt werden. Einschneidend sind die Leistungen an Familienunterstützung. Nach dem Bericht des Vorsitzenden wurden bisher 265 000 Mk aufgewendet; der monatliche Aufwand beläuft sich jetzt auf 30 000 Mk. Der Bezirksrat machte dem Vorschlag, die Ober­amtspflege zu ermächtigen, zur Beschaffung der erforderlichen Mittel eine Schuld bis zur Höhe von 500 000 Mk. aufzu­nehmen, die bis zu 250 000 Mk. bei der Oberamtssparkaffe dib Restsumme durch sonstige Schuldaufnahme ausgenommen werden soll. Die Rückzahlung wird nach dem Beschluß des Bezirksrats vom 6. März abgewartet bis zur Festlegung der Schuldentilgung durch das Reich. Weitere Beschlüsse bleiben bis dahin Vorbehalten. Um Genehmigung zur Schuld­aufnahme wird bei der Kreisregierung nachgesucht. Die Amtsversammlung erklärte sich nach kurzer Debatte damit