wurde gestern nachmittag ein feindlicher Angriff irn Handgemenge und mit Steinwerfen zurückgeschlagen. Die «nückgehenden Italiener erlitten in unserem Geschützt Mer starke Verluste. Einer unserer Flieger belegte Verone mit Bomben. An der Kärntner und Tiroler! Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet.

Die Seeblockade Griechenlands.

WTB. Athen, 26. Juli. Me Seeblockade Griechen­lands, die, seitdem die englische Admiralität formell erklärt hat, sie werde alle griechischen Handels­schiffe anhalten, deren Papiere nicht von englischen Marinebehörden geprüft sind, vollständig geworden ist, greift hier schon störend in das tägliche Leben ein. Es ist soweit gekommen, daß griechische Schiffe nicht ohne die Gefahr, aufgehalten zu werden, sich von einem griechischen Hafen zum andern begeben können. Viele Magen mit Postkollis nötigster Handelsartikel aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn können aus diesen Gründen nicht nach Athen gebracht werden. Die Auf­regung über das rücksichtslose Vorgehen Eng­lands wird immer größer, da man emen imMändigen ' Zusammenbruch eines großen Teils des griechischen Han­dels Voraussicht, lvenn die Engländer nicht ihre Kaper­taktik einstellen.

Schwere Explosion in einem Marinearsenal.

WTB. Mailand, 26. Juli.Secolo" erfährt aus Syrakus: Im Marinearsenal auf Malta erfolgte eine schreckliche Explosion, bei der ein großes Gebäude zu­sammenstürzte. Unter den Trümmern wurden ungefähr 20 verstümmelte Leichen von Arsenalarbeitern gefunden.

Die Verluste der Uniontruppen.

WTB. Pretoria, 26. Juli. Amtlich wird ge­meldet: Die Verluste der Uniontruppen in Tamara- Land betrugen insgesamt 849 Mann, davon tot 127 Buren und 127 Engländer, verwundet 296 Buren und 299 Engländer. Die Verluste bei dem Ausstand be­tragen 409 Mann.

Verstärkung der amerikanischen Flotte.

WTB. Washington, 26. Juli. (Reuter.) Das Kriegsdepartement plant, eine Reservearmee zu bilden, die aus einer halben Million Mann außer der Miliz bestehen soll. Das Marinedepartement wird 30 bis 50 Unterseeboote, mehrere Schlachtkreuzer, 4 Dreadnoughts und viele Kriegsschiffe verlangen. Das Departement macht bereits mit Flugmaschinen und Unterseebooten Ver­suche und gibt 100000 Dollars allein für den Zweck aus, um Mittel zu finden, durch welche Schlachtschiffe Un­terseeboote bekämpfen können. Man glaubt, daß das Marinedepartement 250 Millionen und das Kriegsde­partement 200 Millionen beanspruchen werden, beide doppelt so viel wie im letzten Jahre.

Letzte Nachrichten.

WTB. Kopenhagen, 27. Juli.Nowoje Wremja" und »Rußkoje Slowo" bringen, abgesehen von den gewöhnlichen täglichen Berichten über die angebliche Bestialität der deutschen Soldaten und über die Behandlung der russischen Gefangenen, jetzt noch andere haarsträubende Meldungen, angeblich auf Grund der Aussagen eines österreichischen Offiziers, der erklärt haben soll, die deutschen Truppen würden besonders-dazu angelernt, die russischen Gefangenen zu martern, zu Tode zu Peinigen, lebendig zu verbrennen oder zu ersäufen. Die russischen Soldaten werden daher gewarnt, sich lebendig in Feindeshand zu begeben.

WTB. Petersburg, 27. Juli. DerRjetsch" meldet: In militärischen Kreisen wird über einen Kampf des rus­sische« RiesruflugreugeSJlja Murametz" mit drei deutschen Flugzeugen folgendes berichtet: Das russische Flugzeug war infolge von Zufälligkeiten verhindert, seine Bewaffnung an­zuwenden und wurde deshalb von den deutschen Fliegern außerordentlich stark beschossen. Es erhielt 16 Treffer in

der Arzt nichts mehr gegen die Erfüllung seiner dringen­den Bitte eingewendet, zusammen mit der Pflegerin die Nacht bei seiner Schwester durchwachen zu dürfen. Sie war jo von jeher die einzige Vertraute all seiner Pläne und Hoffnungen, all seiner Freuden und Kümmernisse ge- wesen; sie war für ihn der verkörperte Inbegriff von Reinheit und Herzensgute, und der heute an ihn gelangte anonyme Brief hatte ihn deshalb in eine Erregung ver- setzt, die vor Malsen zu verbergen ihm nur eine in aus­gezeichneter Erziehung gewonnene Selbstzucht ermöglicht hatte. Jetzt, da ihm Malsens Ehrenwort die beruhigende Gewißheit verschafft hatte, daß es sich nur um schänd­liche Verleumdung handle, richtete sich die ganze Fülle seines Zornes nur noch gegen den Urheber oder die Urheberin der infamen Denunziation, und er war fest ent- Wossen, nicht zu ruhen, bis er sich volle Genugtuung für die beleidigte Ehre der geliebten Schwester verschafft habe. Sie selber aber sollte niemals etwas davon ahnen, daß me niedrigste Verdächtigung sich an das Heiligtum ihrer Unschuld gewagt hatte

Während der Groll über die ungeheure und leider noch ungesühnte Niedertracht beständig an seinem Herzen nagte, setzte er in dem stillen Krankenzimmer seine heiterste und zufriedenste Miene auf um der Möglichkeit willen, daß ein Blick der Erwachenden sein Gesicht streifen könnte.

Bald nach Mitternacht erwachte Ilse. Sie hatte bei­nahe den ganzen Tag in ruhigem Schlummer verbracht, und zum erstenmal hatten ihre Augen jetzt die klare Helligkeit der beginnenden Genesung. Sie sah ihren über ein Buch gebeugten Bruder, und sie sah, daß die stark erschöpfte Schwester am anderen Ende des Zimmers i« ihrem weichen Lehnstuhl sanft entschlummert.war. ..

Fortsetzung folgt.

den Bevzmbehälter und zahlreiche Löcher in andere Teile. Trotzdem hielt es sich eine halbe Stunde in der Luft, mußte aber dann niedergehen. Der Führer, Leutnant Baschkow, hatte zwei Verwundungen.

WTB. Paris, 27. Juli. DerTemps" meldet: Der belgische Minister des Aeußer» Davignon, muß aus Ge­sundheitsrücksichten einen langen Urlaub antreten. Der ehe­malige belgische Gesandte in Berlin Baron Bcyens wurde mit der interimistischen Führung der Geschäfte des Ministeriums des Auswärtigen beauftragt.

WTB. Paris, 27. Juli. Diejenigen Blätter, die bisher der Offensive der Verbündete« in Rußland jede strategische Bedeutung abgesprochen hatten, äußerten sich gestern ziemlich pessimistisch. DerTemps" fragt besorgt, welches Ergebnis die ungeheure Schlacht haben werde, deren Phasen man nur anzudeuten brauche, um ihre Größe und ihren Ernst zu zeigen. .Figaro" schreibt: Wir erleben wieder einmal tragische Stunden. Oberstleutnant Rouffet stellt im »Pe­tit Parisien" fest, die Lage sei leider nicht so glänzend wie die Alliierten wünschten.

WTB. Zürich, 27. Juli. DieZüricher Post" hält es für möglich, daß die deutsche Regierung über einzelne Punkte der amerikanische« Note, so z. B. über die Frage der Ent­schädigung für die bei der Versenkung derLusttania" um- gckommenen Amerikaner, die Verhandlungen weiter führen werde. Daß aber Deutschland dem amerikanischen Standpunkl so weit entgegenkommt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich für befriedigt erklären kann, ist sehr wenig wahrscheinlich, denn das bedeutete nichts weniger und nichts mehr als einen Verzicht auf den Unterseebootskrieg und eine solche Selbstüberwindung wird sich das deutsche Kraftgesühl kaum abringen können oder abringen wollen.

WTB. Paris, 27. Juli. Die von der Regierung und dem Parlament wegen des Jahrestages der Kriegserklä­rung geplante Kundgebung wird am 4. August im Senat und in der Kammer statifinden. Beide werden durch ihre Präsidenten und die Regierung durch den Ministerpräsiden­ten der Tapferkeit der Armee huldigen und von neuem den Willen der Nation verkündigen, dieheilige Einigkeit" aller ihrer Kinder ausrecht zu erhalten, welche entschlossen seien, vor keinem Opfer zurückzuscheuen und die Sache Frankreichs die die Sache des Rechts, der Freiheit und der Zivilisation sei, endgültig zum Triumph zu führen.

Zerteilen 5ie unsere Leitung

für äie Monate August unä 5eptember.

In übersichtlicher unä schneller weise unterrichtet unsere Leitung über che sti-iegsereignisse, aber such in durchaus Zuverlässiger weise, so-

ässs äen Lesern äamit suis beste geäient ist.

WTB. Berlin, 27. Juli. DerBerliner Lokalanzeiger" meldet aus Kopenhagen: DerTemps" schreibt über die Lage der russische» Heere: Die letzten Nachrichten aus Petersburg ließen leider befürchten, daß die russische Stellung am Narew entweder schon durchbrochen sei, oder daß dies nahe bevorstehe, wie es auch den Anschein habe, daß die Eisenbahnverbindung Warschau-Petersburg stark bedroht fei.

WTB. Berlin, 27. Juli. Nach.seiner Meldung des Berliner Lokalanzeigers" aus Chiaffo berichtet derSecolo" aus Tripolis, daß die feindliche» Araber bereits vor Tri­polis augekommeu sind. Unter den Europäern sei eine Panik ausgebrochen und sie verließen in Eile die Stadt und Afrika.

WTB. Berlin, 27. Juli. Aus Rosendaal wird dem Berliner Lokalanzeiger" gemeldet: Der aus Amerika zurück­gekehrte belgische Senator H. Lafontaine schreibt in der Jndependance Belga": Unaufhörlich laufen Bestellungen vou den Alliierte» b,i den amerikanischen Waffeusabriken ein. Man spricht von 1000 Flugzeugen, 1 M lliarde Ge­schossen und 3 Millionen Gewehren für französisch-englische Rechnung. Pferde werden in Massen nach Europa expediert. Wenn das so fort geht, wird das ganze Gold der Alliierten nach Amerika fließen.

WTB. Berlin, 27. Juli. DasBerliner Tageblatt" meldet aus Königsberg i. Pr.: Ein entsetzliches Unglück ereignete sich in Tilsit. Dort fanden am Sonntag Nach­mittag 5 Kinder auf dem Dragonerexerzierplatz eine nicht entladene Bombe, die sie Mitnahmen. Unterwegs explodierie das Geschoß, 3 Kinder wurden sofort getötet, das 4. wurde schwer, das 5. leicht verletzt.

WTB. Berlin, 27. Juli. Aus Kopenhagen berichtet dasBerliner Tageblatt": Der militärische Mitarbeiter der streng neutralen dänischen RegierungszeitungPolitiken" kommt in einer Studie über Rußlands militärische Lage zu dem Schluß, daß Rußland vor der größten militärischen Katastrophe der Weltgeschichte steht, falls es nicht rechtzeitig seine stärkste Stellung, das riesige Festungsdreieck Warschau- Jwangorod-Brest Lilowsk opfere. Mit dieser Umzingelung von über 500 Km. Frontlänge verglich-n sei Sedan nur ein Scharmützel zu nennen. Auch das Vorrücken des Generals von Gallwitz, der in verblüffend kurzer Zeit die ungeheuer starken Sumpfbefestigungen der Narewstellung genommen habe, sei eine kriegerische Leistung ersten Ranges. -

Landesnachrichten.

iMenttrlg. 27. Juli 1918.

Die württ. Verlustliste Nr. 232

verzeichnet Verluste von den Jnf.-Regimentern Nr. IM und 126, vom Grenadier-Regiment Nr. 123 und vo» den Ref.-Jus.-Regimentern Nr. 121 und 246.

Die Liste enthält n. a. folgende Namen: Hermann Waidelich, Altensteig, l. verw. Utffz. Eugen Springmann, Pfalzgrafenweiler, schw. verw. Martin Dölker II, Ober­musbach, schw. verw.

* Die Silberne Militärverdienstmedaille wurde verliehen dem Gefreiten Eugen Ottmar, Sohn des verst. Brief­träger Ottmar; Joh. G. Klink von Neuweiler, frü­her bei Ehr. Bühler, Schmiedmeister hier tätig.

* Verliehen und persönlich überreicht wurde von Sr. Maj. dem König das Ritterkreuz des Friedrichsordens II. Kl. mit Schwertern dem Leutnant d. R. Katastergeometer Charrier von Calw.

*) Gröwbach, 26. Juli. Ein zahlreiches Leichengefolge gab am gestrigen Sonntag Nachmittag unserm am 22. Juli nach schwerem Leiden verschiedenen Ortsvorsteher Johann Adam Dieterle das Geleite zur letzten Ruhestätte. Der Verstorbene war von 1881 bis 1885 Gemeindepfleger und wurde 1886 der Amtsnachfolger von Schultheiß Roh. Es war ihm bei kräftiger Gesundheit vergönnt, über 29 Jahre lang sein Amt zu führen. Die Nachrufe seitens des Ober­amtsvorstandes, Herrn Oberamtmann Dr. Iraner, sowie der Vertreter der bürgerlichen Kollegien und des Kirchengemeinde­rats gaben der Anerkennung für die Pflichttreue des Ver­storbenen und dem Danke für seine Tätigkeit ehrenden Aus­druck. Zum Schultheißenamtsverweser ist Herr Gemeinde­rat I. Kkenk bestellt worden.

(-) Waiblingen, 26. Juli. (Rascher Tod.s Mm Samstag nachmittag wurde der verheiratete 45jäh- xrge Landwirt Friedrich Holzwarth auf dem Felde, wv er ackerte, vom Schlage tödlich getroffen. Der Mau» war schon längere Zeit herzleidend.

(-) Von -er badischen Grenze, 26. Juli. (Ent­führung eines Kindes.) Unter Amtsanmaßung und Fälschung einer öffentlichen Urkunde haben hener im Januar der in Oppenreute, O.-A. Waldsee, geboren« Melker Franz Mangold und seine Ehefrau Rosa, geb. Wernet, die vier Jahre alte Agnes Wernet auS Obersimonswald in gewinnsüchtiger Absicht nach dem Hofgut Trappensee bei Heilbronn entführt und sind von da mit dem Kinde spurlos verschwunden. Das badische Amtsgericht Wäldkirch macht bekannt, es bestehe der Verdacht, daß das Kind beseitigt worden ist, und bittet deshalb um Ermittelung des Aufenthalts der Eheleute Mangold und Feststellung, ob und wo das Kind lebt-

Württembergischer Landtag.

'. Stuttgart, 2S. Juli 1915.

In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer war als einzigster Punkt auf der Tagesordnung die Be­ratung des württembergischen Hauptfinanzetats für 1915' vorgesehen. Die einzelnen Kapitel von 119 wurden in einer erfreulichen Einmütigkeit einstimmig genehmigt. Beim Departement des Innern lagen eine Reihe von Anträgen vor, die sich sämtliche um den Antrag der, sozialdemokratischen Fraktion drehten. Diese hatte zu> Kapitel 20 folgende Anträge gestellt:

Tie Kammer wolle beschließen, die Königliche Staats­regierung zu ersuchen:

1. im Bundesrat für eine Erhöhung den be­dürftigen Familien von Kriegsteilnehmern von Reichs, wegen gewährten Mindestunterstütznngen einzutreten;

2. nachdrücklich.auf die Gemeinden und Lieferungs­verbände in der Richtung einzuwirken, daß sie aus­reichende Zuschüsse zur Reichsunterstützung und Natu­ralien an bedürftige Familien von Kriegsteilnehmern ge­währen;

3. die Gemeinden mit gewerblicher Arbeiterbsvölke- rung, die noch keine Einrichtungen zur Unterstützung Arbeitsloser geschaffen haben, zu veranlassen, alsbald Vorkehr in der Richtung zu treffen.

In der Begründung dieser Anträge wies der Abg. Mattutat darauf hin, daß zu Beginn des Krieges irp allen Kreisen die Ansicht herrschte, daß für die Familien; der Kriegsteilnehmer in ausreichender Weise gesorgt werden müsse. Zu diesem Zwecke habe der württ. Staat 6 Millionen Mark als Beihilfe zu der Reichsunterstützung; zur Verfügung gestellt. Bei den jetzigen Lebensmittel-! Preisen und der langen Dauer des Krieges kann aber; die vom Reith igewährtx Unterstützung in keiner Weise, als ausreichend bezeichnet werden, und andererseits könne; man sich dem Eindruck nicht verschließen, als ob von den vom Lande bereitgestellten Geldern in nicht zureichendem Umfange Verwendung gemacht würde. Der Sprecher wies an Hand von Berichten und Zahlen die Richtig-, keit seiner Angaben nach, aus Grund deren seine Fraktion^ zur Stellung der oben angeführten Anträge gekommen sei. Bezüglich der Arbeitslosenunterstützung führte der Redner; aus, daß sich zurzeit hauptsächlich die Zahl der weib­lichen Arbeitslosen stark vergrößere, und daß es sich nicht allein darum handeln kann, für die gegenwärtigen Bedürfnisse zu sorgen, sondern daß auch für bevorstehende; Arbeitslosigkeit, wie sie durch die jüngste Verfügung des! stellst. Generalkommandos das Verbot betr. Herstellung;