jj Gmund, 16. Nov. (Vergiftete Spätzle.) Aas ffehr be­dauerliche Weise hat Unteroffizier Mosthaf bei der Maschinen­gewehrabteilung des Jnf.-Reg. 180, früher Einjähriger in Gmünd, seinen Tod im Felde gesunden. Er und seine Kameraden wollten sich einmal etwas gut Schwäbisches leisten und so bereiteten sie sichSpätzle", wozu das Mehl aus de: Nachbarschaft geholt wurde. Nach dem Essen erkrankten all; unter Vergiflungserscheinungen. Mosthaf hatte am schwersten darunter zu leiden und erlag bald seinen Qualen

Mer Bruch iu der Stuttgarter Sozialdemokratie.

Stuttgart. 16. Nov. Gegen den am 4. November gesagten Nefchluß betreffend tlcbertragnng der Leitung derScliwabucheii kTagwacht" an den Genossen Keil ist von oer Preguommu.wn «rötest erhoben, auch ist der Parteivorstand angerufen worden, wer Landcsvorstand hat sich darauf bereit erklärt, in eine uoch- hnaliae Beratung über diese Frage mit der Prehkomimspon eni- LUtteten. Diese Sitzung hat gestern unter Beteiligung, zweier Vertreter des Parteivorstanües und der Redakteure Erispien, .^örnle und Walcher stattgefunden. Noch vor der endgültige.-. Entscheidung war nicht nur in einer Stuttgarter Partrioerfamm- una der Beschluß gefaßt worden, ein neues PartclSlatt W grün- «n. sondern die Redakteure Lrispien, Hörnte und Walcher

c.-"'»»den

besprachen teilweise wahrheitswidrig angeführt, aus dem Zu- Rammenhang gerissen und entstellt, vertrauliche Aktenstücke mig- vraucht. Darstellungen von Vorgängern im Stuttgarter Partei- Irden gegeben, aller Objektivität spotten, gewissenhaft ver­schwiegen aber werden alle die Tatsachen, die den Verfassern Ler Broschüre und ihrem Hintermann unbequem find. Der kandesvorstand beschloß an feiner Auffassung Mzuhaiten, daß LS dringend notwendig ist, bis auf weiteres einen leitenden Ne- Lakteur einzufetzen. Die Vertreter des Parteivorstands empfahlen, »an einem Beschluß in diesem Sinne abzusehen. Die Prctzkom- mission lehnte den Beitritt zu dem Beschluß des Landesoor. Standes ab. Darauf hatte nach dem Landesstatut der Landes- Ausschuß mitzuwirken. Dieser trat dem Beschluß des Landes- Vorstandes bei. Damit ist endgültig beschlossen, die Leitung der «Schwab. Tagwacht" dem Genossen Keil zu übertragen.

Ausland.

Griechenland.

WTB. Frankfurt a. M., 16. Nov. Nach einer Athener Meldung der Frankfurter Zeitung hat Ministerpräsident Bsni- zeios in der gestrigen Kammersitzung mitgeteilr, daß außer dem von Frankreich der griechischen Regierung gewährten Vorschuß von 20 Millionen Franken auch der englische Geld­markt der Regierung 40 Millionen Franken zur Verfügung gestellt hat. Es sollen damit die auf englischen Werften im Bau befindlichen griechischen Kriegsschiffe fertiggsstellt werden.

Mexiko und die Bereinigten Ktsaterr.

Mailand, 15. Nov. Wilson befahl, Veracruz am Mon­tag zu räumen. Bryan sagte, Carranza sowohl, wie seine

Gegner hätten den DSa.en sichere Garantien

gegeben, wodurch die Anwesenheit der Flotte dort überflüs­sig werde. Es steht jedoch fest, daß Amerika sich zurück­ziehen muß, weil sonst der Krieg unausbleiblich geworden wäre, den Wilson aber vermeiden will.

Elsässisches Petroleum.

In derNaturwissenschaftlichen Wochenschrift" vom 1. November, die im Berlage von G. Fischer in Jena «scheint, veröffentlicht der Straßburger Geologe D-r. W- Wagner eine eingehende wertvolle Studie über d'e Erdöl und Asphaltlagerstätten im Unterelsaß,. Ter Verfasser beschäftigt sich vor allem mit der Erdölgewinnung in der Gegend von Pechelbronn.

In einer geschichtlichen Einleitung wird erwähnt, daß schon Wimpfeling im Jahre 1498 von den seit vielen Jahren Ver­wendung findenden Bitumen spricht. Die erste zusammenfas.

sende Arbeit über das Erdölvorkommen nn Elsaß ist das 1625

von Ioh. Volk verfaßte Buch:Hanauischen Erdbalsams, Pe- trolei oder weichen Agsteins Beschreibung." In jener Zelt wurde das aus einer Wiese bei Pechelbronn austretende Erdöl meistens als Arznei besonders fürpodagrische Schmerzen" ver­wandt. Weiter wurden Bretter und Balken mit Oel ange- slrichen, um sie vor Fäulnis zu bewahren; gewöhnlich diente cs als Wagenschmiere, doch sollen die Landleute Ser Umgegend cs auch auf Lampen gebrannt haben. Daß es zu hygienischen

Zwecken gern gebraucht ^vurde, geht aus den Worten Volks hervor:Für den Erbgrind ist das Del unter den Bauern

zu Lampertsloch und m den umliegenden Dörfern ein ge­bräuchlich und gemein Mittel; bin auch der Meinung, daß es den Flöhen gar eine schlechte Nahrung oder Speise sem werde. Für die Wandlaus mag gewißlich nichts besseres gefunden wer­den, so man die Orter, da sie sitzen, nur mit dem rohen Oel sonderlichen aber an der Betlanden die Fugen bestreicht!"

Der erste, welcher systematisch aus dem unreinen Erdöl durch Destillation Bremiöl gewann, war der griechische Arzt Eryn von Erynniß, der im Jahr 1735 nach Pechelbronn kam. Ihm folgte 1742 de la Sablonmerc, der eine Art Fabrik zur Rei­nigung des Erdöls errichtete, und seit 1745 ging man dazu über, in^ Gruben das Erdöl bergmännisch auszübeutcn. Der Berg­bau auf Oel, der seit 1785 in größerem Umfang non der Familie Le Bei betrieben wurde, erstreckte sich bis zu einer Tiefe von 90 Metern. Man fand etwa zehn verschiedene an Oe! reiche Sandlagen, und aus diesen wurde das Rohö! durch Auskochen gewonnen. Scho» seit 1873, besonders aber seit 1889 ging inan dazu über, das Oel durch Bohrlöcher zu gewinnen. Im Jahr 1888 wurde das noch immer unter der Familie Le Del stehende Unternehmen in eine Aktiengesellschaft (Pechclvronner Oelberqwerke Aktiengesellschaft in Schiltigheim) umgewandeit, der sich bis 1906 drei weitere selbständige größere Firmen an- schlosien. In diesem Jahr wurden durch' den Direktor der deutschen Tiefbohr-Aktiengesellfchast in Nordhausen diese vier Firmen zu einem Konzern'unter dem NamenBereinigte Pcchel- bronner Oelbergwerke" zusammcngeschlossen. Unter dieser Firma nahm nun die clsäsfische Erdölindustrie unter stetiger starker Steigerung der Produktion einen großen Aufschwung. Während zum Beispiel 1875 die Förderung nur 742 Tonnen betrug, be­lief sie sich 1913 auf 49 584 Tonnen.

Im Clsasj sind bei Pechelbronn die Träger des Oels Sand und Sandsteine, die zwischen Mergel geschaltet sind, und zwar in Form langgestreckter, oft gebogener und sich gabelnder Lager, welche bei verhältnismäßig geringer Breite sich sehr in 'die Länge erstrecken und deshalb als Laaerschläuche bezeichnet wer- den. Damit sich ein Oellager bilden kann, bedarf 'es aber außer eines porösen Gesteins als Trägers, eines Oel undurchlässigen Gesteins als einhüllenden Körpers. Diesen stellen in, Elsaß vorwiegend graugrüne, seltener rote und schokoladebraunc Mer­gel dar. Das Pechelbronner Erdöl ähnelt am meisten dem pennsylvanischen und zeichnet sich durch einen hohen Asphalt­gehalt aus, weshalb bei trockener Destillation ein bedentcvöer Koksrückftand bleibt.

Führer.

Als Beispiel des vornehmen Geistes, der gegenwärtig Zju einem guten Teil unsre deutschen Witzblätter be­herrscht, sei folgendes Gedicht Ernst Lisscuers weiter- gegeben, das, durch eine stimmungsvolle Illustration un­terstützt, sich in Nr. 44 derLustigen Blätter" befindet. Es lautet unter der ÜberschriftFührer":

An den Grenzen in Westen und Osten,

An beiden Meeren, entlang dem Strand,

'Erdharte Wolken lagern, Land überm Land,

Himmlische Mannschaft steht in Lüften auf Posten. Luther, der Landsknecht Gottes, mit reisiger Bibel bewehrt, Bach, vorbetend preisenoe Orgelgcsänge,

Kant, gewappnet mit Pflicht, gewaffnet mit Strenge, Schiller, die mächtige Reoe schwingend als malmendes

Schwert,

Beethoven, von kämpfenden Erzmusiken umdröhnt, Goethe, kaiserlich ragend, von Tagewerk sonnegekrönt, Bismarck, großhäuptig, geharnischt, pallaschbereit,

Des ewigen Bundes Kanzler in Einigkeit, ,

Seht sie gedrängt verdämmern im Ferneschein,

Eurer und Arndt und Hebbel, Peter Bischer und Kleist

und Stein,

Rings über Deutschland steh'n sie aus hoher Wacht, Generalstab der Geister, mitwaltenü über der L-chlacht.

Handel und Verkehr.

js Stuttgart, 16. Nov. (Landesproduktenbörse.) Das Getreidegeschäst bewegte sich auh in der abgclaufmen Woche in den engsten Grenzen, da das Angebot wiederum sehr klein war. Auch von einer Notierung der Marktpreise mußte heute abgesehen werden, da man zunächst abwarten will, ob für die neue Mahlung Höchstpreise eingeführt werden.

Brnmkssrtltcher Redakteur: Ludwig Laut Druck u»» ««Lias der W. Rleker'scheL Buckdruckeret, Alt nse ^

K. Forßarui PfalMafenMilrr.

Grömbach, 16. Nov. 1914.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, welche wir bei dem langen Leiden und Hinscheiden unserer lieben Gattin, Mutter und Großmutter

Anna Klaitz

erfahren dursten, süc die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers und den »erhebenden Gesang des Herrn Lehrers 'mit seinen Schülern, sowie für die zahlreiche Begleitung von Nah und Fern zur letzten Ruhe­stätte, sprechen wir um'ern herzlichsten Dank aus

die trauernden Hinterbliebenen.

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Emil Hofacksr, Architekt in Stuttgart,. Hauptmann d. R.