Hierzu wird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß Papeete durchaus nicht als offene Stadt gelten kann, da es Forts und Z Batterien mit etwa 20 Geschützen verschiedenen Kalibers besitze. (Das im Jahre 1899 vom Stapel ge­laufene KanonenbootZelee" hatte eine Wasserverdrängung von 647 Tonnen und war mit 10 Geschützen von 2,7 bis 10 Zentimeter-Kaliber bewaffnet. Seine Besatzung bestand aus 98 Mann.)

Die Engländer über die deutsche Kriegslage.

WTB. London, 5. Okt. (Nicht amtlich.) Ter mi­litärische Mitarbeiter der Times schreibt in einer Ueber- sicht über die Lage auf dem Kriegsschauplatz: Selbst wenn es den Verbündeten gelingt, die Deutschen zurückzu­treiben und den Russen auf dem östlichen Kriegsschau­platz einen entscheidenden Sieg zu gewinnen, sind noch ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden, die große Opfer kosten werden. Deutschland steht nach wie vor einig da. Seine Hilfsquellen sind reich, seine militärischen Kräfte in der Hauptsache ungeschwächt, seine Areale und Werften fernerhin im Stande, Heer und Flotte große Dienste zu leisten. Außerdem muß man damit rechnen, daß hinter den Stellungen an der Aisne mehrere ähn­liche Verteidigungslinien errichtet sind und der Krieg an der gewaltigen östlichen Front mehrere Monate dauern wird.

Ein neuer Beweis für Englands Absichten.

Berlin, 5. Okt. Die Nordd. Allg. Ztg. meldet: Ein größeres Handelshaus hat vor kurzem von seiner Zweigniederlassung in Niederländisch-Jndien die britische Mitteilung erhalten, daß die englische Kriegsgesellschaft ein am 28. Juli in Niederländisch-Jndien nach Hamburg aufgegebenes Telegramm des Inhalts:Drahtet Zu­stand" nicht befördert hat. Ein weiterer Beweis dafür, daß ein Hauptmittel der englischen Kriegführung gegen uns, die Abschneidung von Kabelnachrichten, schon Ende Juli angeordnet wurde, während die englische Kriegser­klärung erst am 4. August nachmittags in Berlin über­reicht wurde.

Bom österreichisch-russischen Kriegsschauplatz.

WTB. Budapest, 5. Okt. (Nicht amtlich.) Der Obergespan des Marmaroser Komitats hat an die Szat- marer Behörden ein Telegramm gerichtet, in dem er die erfreuliche Nachricht mittcilt, daß sich die russischen Trup­pen im Rückzuge befinden und keine Gefahr mehr vor­handen fei. Die österreichisch-ungarischen Truppen haben sich, nachdem sie Mameziget geräumt hatten, in eine aus­gezeichnete Position bei Hoßzumezoe zurückgezogen und haben dort die von mehreren Seiten eintreffenden Hilfs­kräfte abgewartet. Sie gingen dann zur Offensive über. Tie Schlacht hat für die österreichisch-ungarischen Truppen günstig begonnen.

Eine bevorstehende österreichisch-russische Schlacht.

Berlin, 6. Okt. Aus Rom meldet die .National-Zeitung": DemGiornale d'Jtalia" wird aus Petersburg gemeldet, in der Umgegend von Krakau stehe eine große Schlacht zwischen Russen und Oesterreichern bevor. Die Russen seien eine Million Mann stark mit einer mächtigen Artillerie.

Warschau wird nun auch unruhig.

WTB. Petersburg, 5. Okt. (Petersbg. Tel.-Ag.) Ter Militärgouverneur von Warschau und Umgebung hat durch Anschlag folgendes bekannt gemacht: In letzter Zeit ist die Bevölkerung durch absurde Gerüchte über eine mögliche Besetzung der Stadt aufgeregt worden. Auf Befehl des Armeekommandanten bringe ich zur öffent­lichen Kenntnis, daß Warschau und seine Umgebung wie bisher von Seiten des Feindes außerhalb jeder Ge­fahr find. Ich bitte daher auch die Einwohner, ruhig zu bleibe« und ihren Geschäften wie im Frieden nach- riuaeben.

M rerekrucbl. M Deutsches Gewissen.

In aufgedrungener Notwehr mit reiem Gewissen und reiner Hand ergreifen wir das Schwert.

Kaiser Wilhelm, 4. August 1914.

Ams Vaterland.

Roman E. PH. Oppenheim.

(Fortsetzung) (Nachdruck verboten.)

Wie unter einem Zwange handelte ich, meine Be­wegungen waren automatenhaft. Noch einmal kniete ich nieder in den feuchten Sand und ergriff die eiskalte Toten­hand, die schwer in meiner Rechten lag. Es war un­möglich, die starren Finger zu losen, und schwere Mühe kostete es mich, ihnen ihren Besitz zu rauben. Ein glattes, goldenes Herrenarmband war es von jener Art, wie es die rumänischen Offiziere zu tragen lieben. Der Ver­schluß war zerbrochen, als wäre die Kette ihrem Besitzer vom Arm gerissen worden. An einer Stelle aber waren ein paar Buchstaben und ein Datum eingraviert. Die Buch- staben lauteten:

.L. P. - I. S."

Ich schob den Fund in die Tasche und blickte verstört um mich. Von dem Fischer war noch nichts zu sehen. Mich aber beherrschte plötzlich die Vorstellung, daß ich mich nicht bei dem Toten finden lassen dürfte. An der gleichen Stelle in den Klippen, wo ich herabgestiegen war, ver­suchte ich, die Straße wieder zu erreichen. Und es glückte wenn meine Glieder auch mehr als einmal ihren Dienst zu versagen drohten, und wenn es auch in meinen Ohren rauschte und brauste wie das Toben des entfesselten Orkans. Ein roter Nebel wogte vor meinen Augen, und , atmet e ke uchend, als ich endlich oben stand, und nur

Japaner auf dem russischen Kriegsschauplatz.

Kopenhagen, 5. Okt. (W. T. B. Nicht amtlich.) Po­litiken erfährt von einem olaubwürdigen Dänen aus Tünaburg, daß dort am 26. September sich mehrere Militärzüge mit japanischen Truppen befinden. Eisen­bahnbeamte erzählten ihm, daß bis zum 26. September insgesamt 160 Züge zu je 35 Wagen von.Wladiwostok angekommen seien. Russische Offiziere bestätigten diese Mitteilungen und fügten hinzu, die Japaner seien für Wilna bestimmt, wo sich das russische Hauptquartier be­finde. Nach Aussage der Offiziere kommen bis auf weiteres täglich 15 Züge an. Tie Gesamtzahl der er­warteten Japaner beläuft sich auf 150 000.

Schwere Niederlage der Serbe» u. Montenegriner.

Wien, 4. Okt. (W.T.B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart:

4. Oktober. Die im östlichen Bosnien eingedrungenen serbischen und montenegrinischen Kräfte zwangen, in dieses abseits der Haupteinscheidung liegende Gebier mobile Kräfte zu detaschieren. Die erste dort eingeleitete Aktion hat bereits einen erfolgreichen Abschluß gefunden. Zwei montenegrinische Brigaden, dieSpuska" unter dem Kommando des Gene­rals Wukowilsch und die Zatska unter dem General Raje- witsch wurden vollständig geschlagen u. auf Foca zurückgeworfen. Sie befinden sich in panikartigem Rückzuge über die Landes­grenze. Ihren ganzen Train, darunter nicht unbedeutende in Bosnien erbeutete Vorräte mußten sie zurücklassen' Aber auch bei dieser Gelegenheit wurden, mehrere Gefallene eigener Patrouillen, darunter ein Fähnerich, in einem bestialischen verstümmelten Zustand aufgestmden. Bei der neuerlich ein­geleiteten Aktion wurde ein komplettes serb'sches Battcüllon von einem eigenen Halbbataillon gefangen genommen.

Potiorek, Feldzeugmeister.

Ein italienisches Freikorps für Dalmatien?

Mailand, 5. Okt. Der republikanische Abgeordnete Chiesa, der jetzt in Bordeaux weilt, soll nach dortigen Meldungen den Schutz der französischen und englischen Flotte für die geplante Landung eines italienischen Freikorps in Dalmatien erbeten haben. Die französischen Minister hätten jedoch ab­gelehnt mit Rücksicht auf eine befreundete Na­tion. (Lies Serbien.)

Tin Attentat''/

Unter dieser Ucberschrist bringt dieNene Züricher Zei­tung" einen Artikel, der die Skrupellosigkeit brandmarkt, mit der England gelbe, braune und schwarze Massen als zeine Ver­bündeten gegen die weihe Rasse ins Feld führt. Das Blatt meint, hier kämen nicht mehr deutsche, fondern europäische Interessen in Frage und damit die Prestigefrage der ganzen weißen Raffe, Die englische Sitte, sagt der Artikel, gestattet es nicht, daß ein Farbiger neben einem Weihen sich auch nur zu Tisch setzt. Nun aber macht man Farbige zu Waffenname- radeu der Weihen in ganz Europa gegen Weihe, und setzt sie damit im Rang über den feindlichen Weißen, Das ist ein Herz­schuß nicht nur in der Stellung des Europäertums, sondern ein vielleicht unbewußter Selbstmordversuch derjenigen, Sie dieses frevelhafte Wagestück unternommen haben. Man hat der gelben Gefahr die Tore unseres Erdteils geöffnet. Nicht genug damit, importiert man auch noch halb barbarisches Gesindel und Ganz­barbaren, um sie auf das erste Volk Europas loszulassen. Zwei Verbrechen man weiß nur nicht, welches von beiden größer ist. Zum Schluß heißt es in dem Artikel, man möge wieder sagen, einem Blatte der neutralen Schweiz geziemen solche Glos­sen nicht:Herrgott im Himmel, zu was allem solc man setzt wegen unserer Neutralität schweigen, aber das schweizerische Ge­wissen ist kein neutrales und darf keins sein und will Leins sem. es ist ein Menschheitsgewissen". ._

Kaiser Franz Joses und Erzherzog Friedrich.

WTB. Wien, 5. Okt. (Nicht amtlich.) Vom Kriegs­pressequartier wird amtlich gemeldet: Das Huldigungs- teleqramm Erzherzogs Friedrich an den Kaiser Franz

Joses ans Anlaff serncs Namenssepes yar Mgenoen Wort­laut:

Den durch die allerhöchste Gnade Lw. Majestät meiner Führung anoertrautcn Armeen ist es von guter Vorbedeutung und erfüllt sie mit Begeisterung und froher Zuversicht, daß unsere Hauptkräste neu gestärkt und ungebrochenen Muts Schulter an Schulter mit denen des uns eng verbündeten deutschen Heeres am 4. Oktober, dem allerhöchsten Namens- feste Ew. Majestät, die Offensive auf dem nördlichen Kriegs- schauplatze wieder aufnehmcn dürfen, durch die wir alle mit Gottes Hilfe den Sieg zu erringen hoffen. Oesterreich-Ungarns gesamte, im Felde stehende Wehrmacht bittet durch mich, Ew. Majestät zu geruhen, anläßlich dieses Festtages der gesamten Monarchie die alleruntertänigsten Glückwünsche aller oster- reichisch-üngarischen Soldaten sowie die neuerliche Versicherung allergnädigst entgegenzunehmen, daß wir alle, treu unserem Eid, mit Begeisterung bereit sind, in den bevorstehenden Kämp­fen und zu aller Zeit unsere Soldatenpslicht zu tun und für Ew. Majestät, unseren heißgeliebten Kriegsherrn, sowie für die Ehre und die glückliche Zukunft unseres schönen Vater­landes freudig Blut Und Leben zu opfern. Erzherzog Fried­rich, General der Infanterie."

Tie Antwort Kaiser Franz Josefs lautete:

Me so warmen Glückwünsche, die Ew. Kais, und Kgl. Hoheit im Namen meiner im Felde stehenden gesamten Wehr­macht mir zum heutigen Tage darbrachten, erstellen mein dankbares Herz um so tiefer, als sie in dem bedeutungsvollen Momente erfolgen, da sie tm Begriffe sind, vereint mit einem ruhmvollen Teile des uns eng verbündeten, sieggewohnten deutschen Heeres, dem Feind entgegenzugehen. Das dankbare opferfreudige Vaterland blickt auf seine kämpfenden Söhne. Möge Gottes Segen unseren Waffen den Erfolg bringen, cus hehrsten Lohn treuer Pflichterfüllung, todcsverachtenüer Kamp- fesfreudigkeit und vielbewährter stählerner Beharrlichkeit, die über jeden Widerstand siegt. Der Allmächtige geleite meine Bravem Franz Fosef."

grauen.

Eine in Italien wohl seltene Meinung von Deutsch­land vertritt F. Paolieri in der FlorentinerNazione", wo er n. a. schreibt:

Wenn in Deutschland Kaiser und Volk mit dem Namen Got­tes auf den Lippen in den Kampf gezogen sind,so haben sie damit nur dem religiösen Erbe und den Glaubensgrundsätzen die Treue gehalten, ohne die es unmöglich ist, eine Natron zu lenken. Wie e i n Mann ist dieses Volk aufgestanden, um sich für die Größe des Vaterlandes emzusetzcn, und von einem Ende des Reiches zum andern ertönte wie ein Schlachtgesang das Lie­deswort seines Propheten Martin Luther, ein Wort von wun­derbarer Macht und biblischer Geschlossenheit:Eine feste Burg ist unser Gott." Ein Volk, das in solcher Weise iic./erhebt, wird, wenn es zc besiegt werden sollte, auch durch seinen Fall die Welt in Staunen setzen. Es bietet das Beispiel einer Große dar, über die alte anderen Völker sich besinnen müssen, eine Rasse, von deren großartiger Geschlossenheit auch nicht ein Sandkörnlein sich losgelöst hat, eines Stammes, der es vermocht hat, die Ur'Kerme seiner Kraft unversehrt, die Quellen seiner fernsten Uederliefe- rungen rein zu erhalten. Der Ring der Nibelungen ffr für diese mutvollen, von zähem, ausgeglichenem Wollen beseelten Männer kein müßiger Lesestoff aus vergangenen Zetten, sondern erlebtes, gegenwärtiges Leben. Das Reich ist für die innere Anschauung dieses Volkes von Eisen, das noch heute, in einem Krieg des 20. Jahrhunderts, de» Heim mit dem slugbereiten Adler und den leuchtenden Küraß trägt, dasselbe nach Sein und Wesen, was cs immer war, die alles umfassende Jdealgestalt des Vater­landes, fest wurzelnd in seiner Geschichte und zugleich icder For­derung der Gegenwart aufgeschlossen.Die Organisation der Arbeiterbewegung hat im Vaterland von Karl Marx eine Höhe erreicht, von der sich andere Länder, in denen man die Massen zu erregen und so viel von Demokratie zu sprechen pflegt, nichts träumen lassen. Aber die Religion hat dennoch ihren Platz de- hauptet, und die Grundidee, auf der sich der Bau des Vaterlandes erhebt, ist unerschüttert geblieben: Das Reich iah nn Augenblick der Gefahr alle, ich sage alte im Namen des Volkes und im Namen Gottes um sich geschart. Man mag über die Haltung Deutschlands streiten: aber wir können seine Größe nicht ver- neinen, eine Größe, die uns nach fernen Horizonten großer epi­scher Zeiten weist, die unsterblichen Werken ehernen Denkmälern und jenen Dichtungen das Dasein gab, die aus dem Munde

des Volkes selbst entsprungen sind.".Ein Volk das einig

ist, wird nicht leicht unterliegen. Unterliegt es aber, fo bleibt sein Name mit goldenen Lettern im Granitgestein der Geschichte eingegraben." .... Was Deutschland setzt vollbringt, ist die Frucht langjähriger, mühevoller Arbeit, die in allen ihren Ver­zweigungen einzig dem Wachstum und der Größe des Baterlan- - des galt. Literatur, Kunst, Politik, Volk, Adel hemmten em- ! ander nicht, sondern verstanden und ergänzten sich gegenseitig zum Wohl des Ganzen." (St. A.f

mit ungeheurer Willensanstrengung hielt ich mich aufrecht. Endlich beruhigten sich meine Nerven ein wenig, und nun harrte ich tatlos des Fischers.

Aber er war nicht der erste, der des Weges kam.

Schon von weitem erkannte ich das geputzte Bauern­mädchen, das sich vom Dorfe her näherte. Schon ihre Art zu gehen, sich bei jedem Schritt in den Hüften zu wiegen hätte mir gesagt, wer sie war. Und als sie bis auf eine kurze Entfernung herangekommen war, winkte sie mir freudig grüßend zu. Und ihr Gesicht zeigte ein strahlendes Lächeln, wie sie mir dann die Hand reichte.

Ich wollte Sie besuchen," sagte sie.Ich mußte doch nach Ihnen sehen."

Sehr freundlich von Ihnen, Fräulein Slanicu," ent- gegnete ich ernst.

Die Tochter des Ortsvorstehers war gewiß ein gut­herziges Mädchen, und ich war ihr eigentlich zu Dank ver­pflichtet. Aber zuweilen und namentlich, wenn sie mit anderen sprach als mit mir erinnerte sie mich zu stark an ihren Vater, als daß ich eine sehr hohe Meinung von ihren Charaktereigenschaften hätte haben können.

O, ich hatte auch einen besonderen Grund, zu kommen," fuhr sie lachend fort. Daß sie mich hier getroffen hatte, schien sie außerordentlich vergnügt zu stimmen.Vater hat gestern mit der Prinzessin Potesci gesprochen und ihr er­zählt, daß Sie auch einen Vortrag hatten halten wollen. Der Prinzessin tat es sehr leid ich meine, daß Sie nun durch den Obersten so wenig Zuhörer hatten und sie meinte, ihr Vater würde Ihnen für ein zweites Mal den Saal vom Wirtshaus mieten. Der Oberst hat sich auch sehr für Sie interessiert, sagt mein Vater, und viel über Sie gefragt. Heute muß Vater aufs Schloß, und da meinte er, er könnte doch mit dem Groß-Bojaren davon sprechen wenn es Ihnen recht ist."

Sie hatte ihre Neuigkeiten, mit denen sie mir wohl eine große Freude, zu machen gedachte, lebhaft hervor­gesprudelt. Jetzt entgegnete ich:

Es ist sehr nett von Ihrem Vater, und ich weiß ihm gebührend Dank. Aber ich glaube nicht, daß ich meinen Vortrag wiederhole."

Weshalb nicht?" protestierte sie.Es war fo schön und es werden gewiß viele kommen. Die Leute hier wollen

' alle gern etwas lernen sie wissen nur nicht, wie sie's anfangsn sollen. Aber was tun Sie hier?"

Ich bewache den Leichnam," entgegnete ich schwer.

Sie fuhr erschrocken zusammen und sah mich fragend an. Statt einer näheren Erklärung deutete ich schweigend auf den Klippenrand, und sie trat vor. um hinunterzusehen. Mit einem leisen Aufschrei prallte sie zurück und griff un­willkürlich nach meinem Arm.

Herr Lazar! Was ist das?"

Ein toter Mann."

Ihr Gesicht spiegelte die widerstreitendsten Empfin­dungen. Grauen malte sich darauf und Abscheu, aber auch eine starke Neugierde. Mich ängstlich angefaßt haltend, trat sie noch einmal vor.

Wie schrecklich!" flüsterte sie.Ich weiß nicht, ob ich hinunter möchte oder nicht. Ich habe noch keinen Toten gesehen."

Ich würde Ihnen raten, fortzugehen."

Aber das war offenbar das letzte, was sie zu tun ge­dachte. Sie empfand gewiß aufrichtiges Entsetzen beim Anblick des Leichnams, und doch konnte sie sich nicht da­von losreißen.

Wissen Sie ganz bestimmt, daß er tot ist ?" fragte sie.

Sicherlich ist er tot."

Wie ist er denn verunglückt?"

Ich weiß es nicht. Aber ich denke, er ist in der Nacht vom Meer angeschwemmt worden wahrscheinlich ist in der Nähe ein Schiff verunglückt. Einzelne Holztrümmer liegen ja auch da vorn am Strand."

Wie ich zu dieser Erklärung kam, die mir ein für alle­mal die Hände binden mußte ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß ich damals nicht anders handeln konnte.

So ist es ein Fischer?"

Ich glaube nicht. Seine Kleidung ist jedenfalls städtisch."

Ich muß ihn mir ansehen. Ich weiß, wo man hier in der Nähe bequem auf den Strand kommen kann. Bitte, gehen Sie mit, Herr Lazar ich fürchte mich schrecklich."

Wenn Sie sich fürchten weshalb wollen Sie Sann zu ihm? Es ist gewiß nichts für Sie. Und ich will Sie lieber fortbegleiten."

Sie ließ sich von ihrem Vorhaben nicht abbrinaen. und