1t Tübingen, 2ö. Sept. (Wild aus dem königl, Forst für die Verwundeten.) Den hiesigen Reservelazaretten wur­den schon wiederholt im Aufträge des Königs Wild aus dem Schönbuch überwiesen, so neuerdings 2 starke Hirsche im Gewicht von je ca. 3 Ztr.

11 Siuttgart, 28. Sept. (Liebesgaben ins Feld.) Die für das Ulanen-Regiment Nr. 20 bestimmten Liebesgaben sind bereits abgegangen. Es können daher für diese Sen­dung bestimmte Pakete nicht mehr angenommen werden, je­doch wird im Lause dieser Woche vom Stadtschultheißenamt in Verbindung mit der Liebesgabenabteilung vom Roten Kreuz eine größere Sendung von Feldpaketen, deren Gewicht aber nicht mehr als 3 Pfund betragen darf, an das aktive 13. Armeekorps, dem das Ulanen-Regiment Nr. 20 ebenfalls angehört, abzehen.

II Stuttgart, 28. Sept. (Neue Kanonen.) Im Hofe des Residenzschlosses sind heute nachmittag zu den erbeute­ten Kanonen 4 französische Feldhaubihen gekommen, die am 27. August vom 2. Bataillon des Jnf.-Reg. Nr 121 in den Vogesen erobert worden sind.

11 Stuttgart, 28. Sept. (Vom Roten Kreuz.) Am gestrigen Sonntag traf zum erstenmal ein. preußischer Lazarettzug mit ca. 160 Verwundeten, darunter sehr viele Württemberger, auf dem hiesigen Bahnhof ein.

11 Stuttgart, 28. Sept. (Das Eiserne Kreuz.) Fürst Friedrich zu Wied, der Schwiegersohn unseres Königs, hat das Eiserne Kreuz erhalten.

11 Heilbronu, 28 Sept. (Große Gefahr!) Eine deutsch­feindliche amerikanische Zeitung weiß mitznteilen, daß die englische Flotte bereits in den Neckar eingelaufen sei.

Ausland.

Vom Balkan.

Athen, 28. Sept. (W.T.B. Nichtamtlich.) Nach zu­verlässigen Nachrichten gingen die bulgarischen Komitazzis im Einvernehmen mit den Türken vor. Mehrere Banden wurden bei dem Versuch, die Grenze zu überschreiten, zurück­gewiesen, darunter eine aus Türken und Bulgaren zusammen­gesetzte. 9 Türken wurden getötet.

Z Eine deutsche Abfertigung. Ein Londoner Ver­leger versuchte, ans d em Umwege über die Schweiz das Verlagsrecht von Schönwerth. Vademekum des Feldarztes, das in drei Wochen drei Auslagen erlebte, für eine englische Ausgabe zu erwerben. Die Draht­antwort des Münchener Verlegers lautete: Engli­sche Ausgabe von Schönwerths Vademekum des Feld­arztes unnötig, die verhauenen Engländer befinden sich in deutschen Lazaretten und werden nach der deutschen Ausgabe behandelt. ,

Der deutschen Frau.

Frisch auf, mein liebes deutsches Heer, Ihr Krieger zu den Waffen!

Ob alt, ob jung, kommt alle her,

Es gilt, sich aufzuraffen.

Der Feinde Schar ist groß und stark, Sie möchten uns erdrücken;

Dem Demschen aber dringt ins Mark Der Feinde List und Tücken.

Er folgt dem Ruf zur Fahne gern, Stellt mutig seinen Mann,

Vertraut dem allerhöchsten Herrn,

Der alles lenken kann.

Zu Hause läßt er Weib und Kind. Das Vaterland zu schützen Ruft ihn sein Kaiser, und die Pflicht, Ein jeder soll was nützen.

Und einig, stark, ein Mann an Mann So kämpfen Deutschlands Söhne,

Der hohe Feldherr selbst voran Im Donnern und Gedröhne.

Errungen ist schon großer Sieg,

Auch mancher Held gefallen.

Doch übel wurde mitgespielt Den bösen Feinden allen.

Auch alles, wie es kommen kann,

Ertrage mit Geduld,

Gott nimmt sich aller Waisen an Voll väterlicher Huld.

Ihr deutschen Mütter klaget nicht,

Ist einem eurer Lieben

„Der Heldentod fürs Vaterland"

Ins Lebensbuch geschrieben.

Ludwigsburg, 4. Sept. I. E.

SeerL

unsere Zeitung kür das bevorstehende neue yuarlai 2U bestellen, vrenn dies noeb niekt Aesebeken.

Vermischtes.

ß Die Bayern. In einem Krankenhaus zu Saarbrücken, wo mehrere bei Lagarde verwundete Bayern lagen, teilte eine junge Aerztin den Soldaten eine neue Siegesnachricht mit. „Nun, freuen Sie sich nicht über den Sieg?" fragte sie einen ruhig gebliebenen Bayern. „Wie kann ich mich freuen," war die Antwort, „wenn ich nicht dabei bin!"

Wohl allen Völkern wird's bekannt Warum wir sind der Held? —

Wir Deutsche steh'n in Gottes Hand iknd ziehn mit Gott ins Feld.

Drum deutsche Frau blick mutig aus In dieser Zeit der Not.

Der führet deinen Lebenslaus,

Das ist und bleibt dein Gott!

Voraussichtliches Wetter

am Mittwoch, den 30. September: Wolkig, einzelne Regen­fälle, kühl.

Brrsntwsrtltcher Redakteur: Ludwig Lenk.

Druck und Vertag der W. Rieker'schsn Buchdruckerei, Mt nfe i

Altensteig-Stadt.

Altenst eig. Ein jüngerer

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sämtliche «och nicht zur Dienstleistung eingezogene« !

Sämtliche «och nicht zur Dienstleistung eingezogene«

MeroWere «ad MunsWea der Reserve «ad Landwehr

mit Ausnahme der vom Waffendienst Zurückgestelltcn, haben sich bis

spätestens SO. September 1014 beim Bezirkskommando Calw

(Hauptmeldeamt) schriftlich oder mündlich unter Vorlage der Militärpapiere anzumelden.

Dieser Meldung haben auch die von Truppenteilen usw. als nur garnisondienstfähig und als vorübergehend dienstunfähig entlassenen Mann­schaften der Reserve und Landwehr nachzukommen.

Altensteig, 28. September 1914.

Stadtschuttheißenamt.

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