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Rk. 49. (9.)
Altensteig, 28. Februar
^ Zahrgang 1914
Genügen.
Denke nicht, es sei der Kreis Klein um dich gezogen;
Hast du ihn erfüllt mit Fleiß,
Wird auch dir der volle Preis Redlich zugewogen.
Fürchte nimmer auch, es ging Deine Spur verloren;
Nicht ein Hauch ist so gering,
Aus dem Wasser Ring an Ring Wird durch ihn geboren.
Friedr. Röber.
Am Strande des Lebens.
Erzählung von Annemarie von Nathusius. sFortsetzung.s sNachdruck verbotm.s
^ D« Polterabend auf Wusterode wmbe ein Ballfest Kr die ganze Nachbarschaft. Den herbstlich gefärbten Park durchzogen Hunderte von bunten Papierlampen, und ein Feuerwerk nach dem andern wurde auf dem Rasenplatz vor der Terrasse abgebrannt. Hinter den Fenstern des großen weißen Saales huschten die tanzenden Paare vorüber. Und immer noch fuhren Wagen an; Diener, mit Tüchern und Mänteln beladen, eilten dem Eingänge zu; Damen, die langen Schleppen über dem Arm, Herren in Frack und Uniform drängten sich in der Halle, und Graf, und Gräfin Wusterode empfingen den nicht endenwollenden Schwarm im roten Salon, dem Prunkgemach von Wusterode, der in einem etwas überladenen Barockstil, gemischt mit modemer Kunst, gehalten war.
Graf Below, der Bräutigam, drückte Jobst und Rüdiger immer wieder seine tiefste Befriedigung über den höchst gelungenen Karneval aus, in dem man sich so schön verlieren könne. „Denn morgen muß ich unvermeidlich Hauptperson spielen — ach, Kinder, wenn's nur erst vor» über wäre!"
Er mußte für diese Bemerkung einen verächtlichen Blick von seiner Schwägerin Hella einstecken, der ihn nicht sehr zerknirschte, bekam er doch von seiner etwas blassen, beinah nervös dreinschauenden Braut einen verständnisvollen Händedruck.
„Nun, wir müssen es eben durchhalten!* philosophierte er gefaßt: „Komm, Gertruds, wir wollen uns unter die Tanzenden retten, denn da segelt Tante Adelgunde auf uns zu, die uns umarmen und zum Gespött aller unter Tränenströmen ihres Segens versichern will."
„Ich glaube, er möchte sich am liebsten zu einer Partie Skat zurückziehen, drei Flaschen Rotwein vor sich ans dem Lisch", bemerkte Hella mit blitzenden Augen. Sie sah sehr reizend aus in ihrem duftigen Spitzenkleid mit einem Strauß zartrosa Nelken am Ausschnitt der Taille. Ihr schlanker, kräftiger Hals stieg blendend weiß aus dem zarten Gewebe hervor, und Gerald Wille überlegte, hingerissen von ihrer lichten Schönheit, wie wundervoll ein kostbarer Schmuck von Brillanten und Türkisen zu ihrem Haar und ihrer Hautfarbe passen müßte.
„Wo haben Sie denn Ihre Damen, Wilke?" rief ihm ein langer Ulan jovial zu: „Ich höre, Gräfin Reichenau ist auch auf Lanke?"
„Jawohl", bestätigte dieser, „sie müssen gleich erscheinen."
„Und ohne die Herren Gemahls? Haha — schöne Frauen reisen immer ohne ihre Männer!"
Hella sah unangenehm berührt zu Rüdiger auf, der sie am Arme hatte und eben in den Saal führen wollte. „Ist von deiner Reichenau die Rede?" fragte sie kurz.
„Von meiner — wie das klingt! Du hast wohl ihr Bild auf dem Schreibtisch bei mir gesehen?"
Sie nickte und wandte den Kopf nach der Tür zum rechten Salon, durch die alle neuen Gäste hereinkamen.
„Welchen Tanz bekomme ich, Komteß?" fragte Wilke hinzutretend und nahm Hellas Karte. „Ah — der Souperwalzer ist noch frei?" Er schrieb seinen Namen hin.
„Nein, den habe ich Rüdiger versprochen." Sie stockte.
„Ach bitte!" drängte Wilke. „Graf Wusterode muß sich heute auch ein wenig unserer liebenswürdigen Gräfin widmen, die sich schon sehr lebhaft und eigehend nach ihm erkundigt hat." Dabei lächelte er Rüdiger zu: „Und ich würde mich glücklich schätzen —"
Er vollendete nicht. Rüdiger verbeugte sich gemessen und sagte kühl: „Sie irren, ich. gebe meine Cousine nicht frei. Sie müssen sich schon mit einer Extratour begnügen."
Aber Hella, der plötzlich der so Abgefertigte leid tat, und die sich eines mißtrauischen Gefühls gegen Rüdiger rncht erwehren konnte oder wollte, blieb' zögernd stehen, sah Gerald Wilke freundlich an und sagte: „Ich teile mich IN beide."
In diesem Augenblick traten die beiden erwarteten Damen ein. Die zierliche Blondine kannte das Mädchen schon als Baronin Raden, also mußte die große Brünette in der auffallenden roten Gazetoilette die viel besprochene Gräfin Reichenau sein. Aber ehe sie viel beobachten oder »überlegen konnte, war sie von den Damen in lebhaftester Weise in Beschlag genommen.
Auch Rüdiger beugte sich über die Hand der Gräfin und wurde sehr vertraulich begrüßt. — Und sie konnte nicht sagen, wie es geschah, aber plötzlich stand Rüdiger mit der schönen Frau ganz abgesondert unter dem schwankenden Kronleuchter, während ihr von Gerald Wilke der Arm geboten wurde. Zum Überfluß lachte Baronin Raden amüsiert und tuschelte, mit dem Fächer auf das Paar deutend: „Alte Liebe rostet nicht." Dann wandte sie sich am Arm des langen Ulans zum Gehen.
Auch Hella lächelte, als sie die Gruppe mit . ihres
Blicken streifte, aber in ihren Augen zuckte es auf und verbreitete sich krampfhaft über das ganze Gesicht. Dann hatte sie ihre Selbstbeherrschung wieder und sagte leichthin: „Wollen wir den Walzer ganz verbummeln?"
„Nein, gewiß nicht!" Gerald Wilke sah auf die kleine Hand, die einen Augenblick so schmerzvoll wild gezuckt hatte und nun still wie krank und müde auf seinem Arm lag. Er kam sich wie ein Verbrecher vor, und wenn Hella nicht vollauf mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen wäre, so hätte sie bemerken müssen, wie verstummt, sa fast verstört der Mann an ihrer Seite schritt. Sie tanzte gleich einer Schlafwandelnden, nur als sie das rote Gazekleid an Rüdigers Arm durch den Saal fliegen sah, da kam Leben in ihr erstarrtes Wesen und sie drängte mit fieberhafter Eile aus den Reihen der Tanzenden.
Auf der Terrasse war es kühl. „Hier wollen wir bleiben", entschied Hella. Sie lehnte sich an die Brüstung und sah hinüber, wo ein Streifen des Teiches aufleuchtete. Die Baumkronen hoben sich wie dunkle Silhouetten seltsam gezackt vom blauen Nachthimmel ab.
„Morgen um diese Zeit ist Gertruds fort", sagte sie ganz mechanisch; aber sie empfand nichts dabei, von dem Trennungsweh, das sie sonst bei diesem Gedanken gespürt, war nichts mehr vorhanden.
„Aber sie bleibt in Ihrer Nachbarschaft", meinte Wilke, der gar nicht wußte, was er sagen sollte. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so unwohl gefüllt. Immer noch sah er die kleine zitternde Hand; — in das Gesicht hatte er gar nicht zu sehen gewagt. Sein Zustand war einem wahnsinnigen Fieber gleich: Ach, Unsinn, sagte er sich, sie ist ein bißchen eifersüchtig, ein bißchen verstimmt, in einer Stunde ist alles wieder eingerenkt und gut — aber dann kamen die leidenschaftlichen Wünsche wie eine Sturzwelle daher: Nein. nein, es soll, es darf nicht mehr gut -wischen ihnen werben — mir zum Heile! Und als er Rüdigers Stimme hinter sich hörte, mußte er sich an der Lehne eines Stuhles halten, den er für Hella herbeigezogen.
„Hella, mein Gott, hier draußen und ohne Mantel! Wir haben den 2. Oftober!" Er schickte einen herbeieilenden Diener nach warmen Hüllen aus. „Was soll dieser Leichtsinn bedeuten? Herr Wilke, ich finde, daß Sie unverantwortlich.schlecht für meine Cousine sorgten!"
Der Angeredete antwortete etwas ganz Unzusammen- hängendes. Es war Wahnsinn, Wahnsinn, zu denken, daß diese beiden durch solch lächerliches Komödienspiel zu trennen seien — fuhr es ihm durch den Kopf. Sollte er sich entfernen, sollte er bleiben? Hella hatte noch nicht geantwortet. Was würde sie sagen? Die kranke Hand ... die zitternde, kranke Hand . . . Ihr war doch ein Leid geschehen!
„Liebling" — flüsterte es zärtlich neben ihm. — Rüdiger beugte sich ganz zu dem Mädchen nieder. Gerald Wilke schwindelte, er mußte sich fester halten. Fort, fort, — rief es in ihm —» aber er blieb.
„Warum soll ich fort?" fragte das Mädchen laut und nüchtern: „Herr Wilke bestellt uns etwas zu trinken, und dann finde ich es äußerst gemütlich hier."
„Aber gewiß, mit dem größten Vergnügen!" Gerald Wilke ging. Als er zurückkehrte, begegnete er Rüdiger allein, dessen Gesicht gerötet und verärgert aussah. Hella stand noch immer auf der Terrasse. Und nun fanden sich auch andere Gäste ein.
Beim Souper wurden Reden g. ..!ten.
„Markus, vergiß dich nicht", warnte die Gräfin eindringlich, als ihr Mann sich ein wenig in das Gebiet der Zweideutigkeiten verlor: „Du bist auf keinem Herrendiner, sondern auf dem Polterabend deiner Tochter."
„Na — eben, Polterabend!" schmunzelte der angeheiterte Graf. Und zu Ende des Kotillons fand man ihn wirklich zwischen Schwiegersohn und Landrat beim Skat. Die vierte Flasche Heidsieck sollte angefahren werden, als man das Trio trennte.-
Die Schwestern saßen sich zum letztenmal auf ihren Betten gegenüber. Hella wippte mit den roten Pantoffeln an ihren Füßen und ließ das Haar über die Schultern fallen, um es so zu kämmen.
„Wie angenehm doch dieser Wilke ist", meinte Gertruds, ohne viel dabei zu denken, „er sieht auch so zuverlässig aus."
„Ja — zuverlässig!" wiederholte Hella mit Bedeutung
Wieder schwiegen sie. Durch das halbgeöffnete Fenster dämmerte schon die Morgenfrühe.
Plötzlich warf sich Gertruds in die Kiffen zurück und schluchzte. Da sprang Hella auf, und neben der Schwester niederkniend, schlang sie ihre Arme um deren Leib. Die blonden Haare flössen ineinander und über die weißen Nachtkleider hin. — „Ich habe^solche Angst", flüsterte die Braut, und wieder verbarg sie den Kopf in die Kissen.
Ich auch, fühlte Hella, aber sie schwieg. Ihr Auge blieb trocken, kein erlösendes Naß löste die fiebernde Spannung, den inneren Brand, der wie ein glimmendes Feuer weiter fraß an jeder guten und besseren Einsicht. Und wenn die Flamme erlöschen wollte, schürte der Teufel Leidenschaft sie weiter . . .
Als die Mädchen sich endlich niederlegten zu kurzem Schlaf, war der Tag schon hell und strahlend heraufgekommen, Gertrudes Hochzeitstag . . . Sein rosenrotes Licht spielte auf den Fensterscheiben und tauchte die Mullvorhänge in eine lichte, zarte Farbe, er stahl sich über den Blumenteppich hin auf die weißen Linnen, die die junge Braut bedeckten, und wob um Hände und Stirn einen sanften Glanz. Wie verschwenderisch er auch war, dieser erste Schenkende, Schmückende, — niemand achtete seiner Gaben, niemand kümmerte sich um seine zärtliche Fürsorge,
die alle Welt zu beschenken verstand.
* *
*
Der Tag mit seiner stillen Feier, seinen Glückwünschen, Tränen und Abschiednehmen war vorüber. Auf dem großen Ledersessel in der einen blauen Giebelstube lag noch das weiße, schimmernde Brautkleid, dort standen die Schuhe und auf dem Tisch lagen Kranz und Schleier. Hella starrte auf alles hin, es kam ihr ganz gespenstisch vor in dem dämmerigen Abendlicht. Eine Tote schmückt man auch so. mußte sie denken.
„Ich hätte noch im letzten Augenblick nein gesagt! Ja, das hätte ich! Aber in einem Jahr hat sie sich an alles gewöhnt und weiß von keiner Angst und keiner Not mehr —"
Langsam stieg sie die Treppe hinab. Wie albern doch Hulda war! Und wie ungenießbar Frau von Zenkow. Nein, da mochte sie die kleine Baronin Raden besser leiden, nur diese Gräfin . . . Aber Wilke hatte wirklich ein zurückhaltendes, feines Wesen.
! Unten in der Halle stand Rüdiger: „Ich habe auf dich gewartet", sagte er einfach und faßte nach ihrer Hand. Da löste sich das heiße Weh in einen wilden Tränenstrom. In Mamas Zimmer auf der Chaiselongue war es so schön füll und dunkel. Nur nichts sehen, nichts hören. Rüdiger saß ganz verborgen in einer Ecke, der Rauch seiner Queen zog so angenehm herüber. Und Mama legte ihre schöne« kühle Hand auf die arme, schmerzende Stirn. Wie ein sanftes, leises Plätschern klang Gespräch vom Nebenzimmer durch die schweren Portieren.
Das ganze Haus war voll Gäste. Die Husaren und ein paar von Jobsts Ulanen blieben zur Hetzjagd.
„Wenn ich nur wüßte, was er mit dieser Gräfin hatte?" dachte Hella, während sie schon halb ins Traumland hinüber dämmerte. §Elly" steht unter dem Bild — und gestern war er wirklich böse. Und sie träumte wirklich von der Gräfin, die immer tanzte, tanzte und Rüdiger mit sich fortwirbelte, bis er ganz hinter ihrem Kleide verschwunden war, das sich plötzlich wie eine große rote Wolke über alles hinbreitete, so daß Hella nichts mehr sehen konnte — gar nichts —
Stöhnend fuhr sie aus unruhigem Schlummer empor und — fand sich allein. „Rüdiger!" schluchzte sie auf. — Mer er kam nicht — sie hörte ihn drüben lachen . . .
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Vier Damen waren zu Pferde aukdem Rendezvous- platz am Kieker, einem so benannten Ellernwäldchen, erschienen; unter ihnen Hella und Gräfin Reichenau. Hellas Jsabella tänzelte unternehmungslustig, sie war gar nicht zu beruhigen. Man grüßte und nickte sich zu. der lustige, waghalsige Reitergeist sprühte aus allen Augen.
Lichte Sonne lag auf den letzten bunten Blättern und hing in tausendfachen Strahlen am Gräsertau. Der Moosgrund war naß, und die Farne glitzerten wie mit Diamanten besetzt; aber die vielen Pferdehufe traten sorglos darüber hin.
Endlich ein Hornstoß: hipp hipp Hurra! und die Meute stürzte dem losgelassenen Fuchse nach; hinten drein der Pigueur, das Horn noch am Munde, ihm nach der ganze wilde Schwarm bunter Rotröcke, das letzte Eichenlaub am Hut.
Eine kurze Weile sah Hella das dunkle Gesicht Rüdigers neben sich. Er sagte auch ein paar Wa^te, aber sie kannte kaum antworten, das schwierige Gelände nahm sie ganz in Anspruch. Dann hörte sie seine Stimme: „Zügel locker' lassen, ganz locker, der Gaul muß Luft haben!"
Sie wandte sich zurück: ein weißer Rock und darüber eine rote Schoßtaille: Gräfin Reichenau. Kann bis nicht besser reiten? fuhr es ihr durch den Sinn. Dann packte sie ganz die Reiterlust — der Ehrgeiz, beim Halali eine der ersten zu sein. Endlich lichtete sich das Dickicht; ein Häschen duckte sich scheu vor den klappernden Hufen ins Gras, die Stute machte einen wilden Seitensprung, und Hella verlor beinah den Sitz. Wer da war der Zenkower Grenzgraben und dahinter die ziemlich hohe Knickerwand. Sollte sie herumreiten? Die Meute war längst drüben und rannte mit lautem Geblaff querfeldein. Wer auf dieser Strecke folgte, machte einen Bogen. Nein, — sie wollte es doch wagen. Sie beugte den Oberkörper zurück und stemmte den Fuß fest in den Steigbügel. Dann schnalzte sie mit der Zunge und hob die Zügel. Der Fuchs kam gut herüber. Aber er zitterte, seine Flanke» flogen.
„Ich gratuliere!" sagte eine Stimme neben ihr.
Sie zog die Zügel an und sah auf. Gerald Wilke!
, In naivem Stolz freute sie sich, daß jemand ihren guten Sprung beobachtet und ihr sogar gefolgt war. Sie lächelte ihn an: „Wir haben einen großen Vorsprung gewonnen", sagte sie mit sichtlicher Befriedigung.
' Er nickte und klopfte seinem schönen Vollblüter den Hals. Sie blieben Seite an Seite. Aber eine richtige Unterhaltung ließ die eingeschlagene Pace nicht zu, nur hier und da ein flüchtiges Wort. Beim Halali waren sie die ersten, und Hella erhielt — das große Eichenreis. Die Herren drängten sich um die Siegerin, sie zu beglückwünschen.
„Der Zenkower Grabensprung war ebenso schlimm wie der Moorritt!" drohte Rüdiger lachend; „Tante Valerie wird in Ohnmacht fallen, wenn sie das erfährt."
„Schulmeister!" sagte sie scherzend, aber Gerald Wilke hörte doch die Gereiztheit heraus. Er war in krankhafter, Erregung, seine starren blauen Augen hatten einen Fieberglanz. Dieser Rüdiger blieb zurück, schloß sich von dem Vergnügen der Hetze aus, um der schablonenhaften Mondaine eine Reitstunde zu geben. Das Mädchen aber ließ er allein. Mochte ihn doch der Teufel holen mit seinen Rechten und Ansprüchen, er, Gerald Wilke, wollte sich kein Gewissen mehr daraus machen, ihm ins Gehege zu kommen. Wenn er nur das Luxus- und Freiheitsverlangen des Mädchens steigern könnte!
Als sie langsam dem Picknickplatz zuritten, sprach er von Lanke und den Veränderungen, die er dort treffen wolle. Es sollte ein Herrensitz nach dem Muster englischer Landschlösser werden. Hella hörte ihm gern zu. Große Pläne und Entwürfe interessierten sie immer. Jetzt war er dabei, am Strande eine große Badeanstalt und einen Schuppen für seine Jacht zu bauen.
Hella fielen ihre neulichen Wünsche ein. Wenn er sie doch einmal einladen könnte, eine solche Fahrt mit ihm zu machen! Das ging nun freilich nicht! Wie schade! Sre hätte am liebsten ihr Bedauern geäußert. Und inzwischen irrten ihre Blicke umher und suchten Rüdiger.^ Wo er nur weilte? War er wieder mit der Gräfin zurückgeblieben? Die Worie der Baronin fielen ihr ein: Alte Liebe rostet nicht! Vielleicht liebte der Vetter diese Frau, aber der.