Lur KsiMgMskI!
Die Hauptwahl hat eine endgültige Entscheidung nicht gebracht. — Weitaus die meisten Stimmerr find jedoch dem seitherigen Abgeordneten
Emil
Staudenmeyer
zugefallen und es gilt nun, demselben vollends zum Siege zu verhelfen.
in
und Land!
Versäume niemand am kommenden Freitag sein Wahlrecht, dkNN das Wahlrecht ent
hält auch eine Wahlpflicht "HWL tretet vielmehr Mann für Mann zur Wahlurne und gebet Eure Stimme im wohlverstandenen Interesse unseres Bezirkes und des Landes
dem auch von der Nationalliberalen (Deutschen) Partei unterstützten
Kandidaten der AMMAN MMtei,
unserem bewährten und beliebten seitherigen Abgeordneten
Emil Staudenmeyer
Verwaltungsaktuar in Calw.
Zer Weivsme WahlnnsM
Lur üdmedr!
Der Wahlausschuß des Bundes der Landwirte und der Konservativen Partei hat es für nötig gehalten, zur Unterstützung seiner unter normalen Verhältnissen aussichtslosen Kandidatur Fahrion in seinem letzten Aufruf an die Wähler zum Schluß noch eine persönliche Note in den Wahlkampf zu bringen, um die Person und die Kandidatur Staudenmeyers zu diskreditieren.
Es wird dort gesagt, die Volkspariei habe sich mit der Sozialdemokratie, der „Todfeindin" der bürgerlichen Gesellschaft, für den zweiten Wahlgang verbündet. Das ist, so allgemein gesagt, keineswegs richtig, sonst müßte ja die Sozialdemokratie im Calwer Bezirk die Fortschrittliche Volkspartei unterstützen, was aber bekanntlich nicht der Fall ist. Fn Wahrheit besteht das ganze „Bündnis" zwischen Fortschrittlicher Volkspartei und Sozialdemokratie darin, daß jene lediglich in zwei Wahlbezirken (Leonberg und Waiblingen) ihre Kandidaten zu Gunsten der Sozialdemokratie zurückzieht und für deren Kandidaten eintritt, wogegen die Sozialdemokratie in 6 Bezirken ihre Kandidaturen teils zu Gunsten des Bauernbundes oder Zentrums, teils zu Gunsten der Bolkspartei zurückzieht, und nur in drei Oberämtern (Backnang, Oberndorf und Vaihingen), das ebenfalls tut unter ausdrücklichem Eintreten für den Kandidaten der Volkspartei. Diese Vereinbarungen wurden seitens der Volkspartei getroffen, um nach Möglichkeit eine schwarz-blaue Mehrheit (Zentrum, Bauernbund und Konservative) zu verhindern. Was nun den Ausruf Staudenmeyers: „Nieder mit dem Bauernbund!" betrifft, so sollte man doch endlich einmal aufhören, damit zu Hetzen. Wenn man im politischen Kampf eine Organisation wie die des Bauernbundes für schädlich und bekämpfenswert hält, so kann man doch nicht rufen: „Hoch lebe der Bauernbund!" —
Ob jene andere Aeußerung Staudenmeyers, „daß ihm ein Sozialdemokrat lieber als ein Bauernbündler sei", in einer Versammlung wirklich gefallen ist oder nicht, läßt sich augenblicklich nicht feststellen, da sich Herr Staudenmeyer zur Unterstützung seiner Patteifreunde auswärts im Wahl- Kampf befindet. Er wird sich jedenfalls Vorbehalten, selbst dazu Stellung zu nehmen. Eine Berechtigung kann eine solche Auffassung immerhin für sich in Anspruch nehmen, wenn man bedenkt, mit welch persönlicher Gehässigkeit vom Bauernbund besonders im Hohenlohischen und anderwärts gekämpft wird. Man lese nur folgendes Gedicht, das gegen den bisherigen nationalliberalen Abgeordneten von Balz im Zaberbolen erschienen ist:
Schneid't Coupons ab das ganze Jahr! Im Amte ist er nicht mehr tätig Dagegen wäre er so gnädig Euer Abgeordneter zu sein,
Will für Euch in den Landtag 'rein!
In Stuttgart wohnt ne Exzellenz
Weiß nichts von Hühnern, nichts von Gäns',
Sein Weinberg, der ist stets gesegnet.
Die Ernte wird ihm nie verregnet.
Hat keinen Halm und keinen Ar
Diese Kampsesweise kann auch von der Sozialdemokratie nicht mehr überboten werden.
Warum schweigt der Bauernbund ganz von seiner famosen Wahlparole zu Gunsten des Zentrums im Bezirk Geislingen, durch die der nationalliberale Kandidat unbedingt zu Fall gebracht wird? Freilich man ist dem ja auch so „nationalen" Zentrum für die „treue Unterstützung" im ersten Wahlgang zu großem Dank verpflichtet. Woher kämen denn sonst die Erfolge des Bundes und der Konservativen, wenn nicht das Zentrum seine nie uneigennützige Hilfe geboten hätte. So wurde zum Beispiel in Mergentheim der nationalliberale Reg.-Rat Häffner um sein Mandat gebracht. Auch scheint dem konservativen Wahlausschuß davon nichts bekannt zu sein, daß seine Freunde durch Ausrechterhaltung ihrer ganz hoffnungslosen Kandidaturen in zahlreichen Bezirken, z. B. Böblingen, Tuttlingen, Urach rc. die Sozialdemokratie direkt unterstützt.
Das blamable Techtelmechtel zwischen einem der Vögte und der Sozialdemokratie ist auch noch in guter Erinnerung. Doch genug davon. .
Wir ermatten von der überwiegenden Mehrheit der Wähler des Calwer Oberamts, daß sie auf diese Angriffe gegen unseren Kandidaten damit antwortet, daß sie am 29. November ihre Stimmen abgeben für:
Emil Staudenmeyer
und damit bekunden, daß der Kurs nicht nach rechts sondern nach links gehen soll.
I« ' , sir die KsMM simdtmeym.